15 STAR VOICES

Star Voices
(Credit: NASA)

Standort

Sterne sind wichtige Bausteine des Universums, von unserer Milchstraße bis in weit entfernte Galaxien. Sie können in all ihren Entwicklungsstadien schwingen – beginnend bei ihrer Geburt aus großen Molekülwolken bis hin zu den letzten Stadien ihres Lebens. Einige Sterne schwingen sehr langsam und erzeugen dabei sehr tiefe Töne, sie sind die Kontrabässe im Orchester der Sterne, andere wiederum pulsieren sehr schnell und haben daher hohe „Stimmen“, entsprechend sind sie die Piccoloflöten des Stern-Orchesters.

Wir können die Stern-Stimmen im Universum nicht direkt mit unseren Ohren hören, denn sie liegen in einem Frequenzbereich außerhalb des für uns Hörbaren und gleichzeitig kann Schall im Vakuum des Weltalls nicht übertragen werden. Darum ist es im Weltraum sehr still.

AstrophysikerInnen können die regelmäßigen Veränderungen des Sternlichts messen, die durch die Schwingungen hervorgerufen werden. Mit Hilfe von Weltraumteleskopen und Observatorien auf der Erde werden die winzigen Lichtänderungen aufgezeichnet und anschließend analysiert. Diese Methode nennt sich Asteroseismologie – die Lehre der Sternschwingungen – und funktioniert analog zu der Seismologie auf der Erde, die es uns erlaubt durch die Analyse von Erdbeben mehr über das Innere unserer Erde zu lernen. Die Untersuchung von Sternschwingungen ist die einzige Methode, die uns in das Innere von Sternen blicken lässt – ähnlich wie beispielsweise ein Arzt über ein Röntgenbild in das Innere seines Patienten schauen kann. Die ForscherInnen können die schwingenden Sterne aufgrund ihrer Stimmen in verschiedene Gruppen einteilen, ihre innere Schichtung untersuchen und herausfinden welche physikalischen Bedingungen in welcher Tiefe vorherrschen. Dadurch lässt sich zum Beispiel feststellen wie heiß oder wie dicht es im Inneren ist, welcher Druck vorherrscht und ob der Kern des Sterns schneller, langsamer oder gleich schnell rotiert wie seine äußeren Schichten. Des Weiteren können mithilfe von Asteroseismologie auch das Alter der Sterne und deren genauer Entwicklungszustand bestimmt werden.

Auch unsere Sonne schwingt mit Perioden um die fünf Minuten. Die Analyse ihrer Stimme (genannt „Helioseismologie“) hat zu einem wesentlich besseren Verständnis der Sonne beigetragen, das wir auf keine andere Art bekommen hätten können.

Am Institut für Astro- und Teilchenphysik der Universität Innsbruck widmet sich die Forschungsgruppe von Univ. Prof. Dr. Konstanze Zwintz dem Studium von Sternschwingungen. Der spezielle Fokus liegt auf den frühesten Phasen im Leben von Sternen; man kann auch von Sternkindern, Stern-Teenagern und jungen Stern-Erwachsenen sprechen.

Star Voices

01 Junger Stern

Star Voices: Junger Stern
(Credit: NASA)

02 Junge erwachsene Sterne

Star Voices: Junge erwachsene Sterne
(Credit: NASA, ESA, AURA/Caltech, Palomar Observatorymage)

03 Sonne

Star Voices: Sun
(Credit: SOHO (ESA & NASA))

04 Roter Riese

Star Voices: Red Giant
(Credit: Konstanze Zwintz )

05 Weißer Zwerg

Star Voices: White Dwarf
(Credit: Travis Metcalfe & Ruth Bazinet, Harvard Smithsonian Center for Astrophysics)

Weiterführende Links

  Institut für Astro- und Teilchenphysik der Universität Innsbruck
  Homepage

Forschungsprojekt

Tracing the early lives of stars, Konstanze Zwintz, Institut für Astro- und Teilchenphysik (Fakultät für Mathematik, Informatik und Physik)

Umsetzung

Anna Bente, Sebastian Marx, Institut für Gestaltung (Fakultät für Architektur)

Projektbeteiligte

David Dünsser, Dominik Ender

Ort

Bozner Platz Innsbruck

Installation


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