01 A MODEL UNIVERSE

A Model Universe
(Credit: Veronika Schaffer)

Standort  

Inhalte, Thesen, Fragen, Bilder – die Universität mit all ihren wissenschaftlichen Facetten als modellhafte Welt. Die Installation verwandelt wissenschaftliche Inhalte in ein Kunstprojekt – der unendlich große Außenraum spiegelt sich im kubischen Exponat auf poetische Art und Weise wider.

 

Das „model universe“ ist ein Ausstellungspavillon, eine Vitrine, in der im wechselnden Rhythmus Objekte gezeigt werden, die eine Beziehung zur Universität - zu Wissenschaft und Kunst - herstellen, indem sie Aspekte des Wissenschaftlichen in Artefakte übersetzt; jedoch nicht im „science-to-public“-Format, sondern als autonome, künstlerische Arbeiten.

Jede Wissenschaft, jede Fakultät hat ihre eigenen „model universes“, oftmals sogar mehrere verschiedene, seien es die Naturwissenschaften, die Geisteswissenschaften oder die technischen Wissenschaften. Allen Fachgebieten gemeinsam ist, dass sie Modelle entwickeln, um Dinge sichtbar zu machen, die man nicht sehen kann, weil sie eventuell zu groß, zu klein, zu verstreut, zu verborgen, zu immateriell oder auf eine andere Weise nicht sichtbar, greifbar oder wahrnehmbar sind. Alle Disziplinen wenden Methoden der Modellierung an, um über den Raum hinaus auch in die Zeit zu schauen: vorwärts, rückwärts oder um Zeit zu beschleunigen oder zu verlangsamen.

Die Art und Weise der Modellbildung ist dabei sehr verschieden und durch disziplinäre Traditionen bestimmt, so wie z.B. die Mathematik Beziehungen in möglichst eleganten Formeln ausdrückt, die Biologie die Welt der im mikroskopischen Maßstab erschließt oder bei den Geisteswissenschaften z.B. ein Gedicht die Essenz einer Wahrnehmung oder eines Zustandes „verdichtend“ auf den Punkt bringt. „...Alles ist Modell...“ sagt Friederike Mayröcker in einem eigens für dieses Universitäts-Jubiläum geschriebenen Text.

Das erste Exponat mit dem Titel „O“ ist eine Form, die ohne Spiegel nicht funktionieren würde; ein anderes ist der Text von Friederike Mayröcker mit dem Titel „landart, z.B.“, ein weiteres ist ein „Vessel“, eine Gefäßskulptur.

Von der Typologie her erinnert der Pavillon an profane, städtische Kleinarchitekturen wie Kiosk oder Pavillon, ist zurückhaltend bis unauffällig. Schaut man ins Innere, erschließt sich jedoch ein anderer Raum, der sich scheinbar in die Unendlichkeit fortsetzt. Es ist aber weder eine nach außen abgeschlossene black box, noch illusionärer infinity room, denn es spiegeln sich sowohl der Innenraum mit den Objekten als auch der grüne Außenraum der Stadt und bringen beide Universen zusammen.

Idee und Umsetzung

Gabriele Seifert, Götz Stöckmann (formalhaut), Institut für Gestaltung (Fakultät für Architektur), Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften (Fakultät für Technische Wissenschaften)

Ort

Campus Innrain, Universitätshauptgebäude, Vorplatz


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