Wer bekommt eine zweite Chance?

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Haltestelle: Landesmuseum  

 

Gib Frau Hitt eine zweite Chance!

Eine Frau, die mit ihrem Herz aus Stein das Lebendige verneint? Die Fakultät für Bildungswissenschaft führt Frau Hitt zurück ins Leben und stellt ihr folgende Frage: Wie können gesellschaftliche Verhältnisse und Strukturen so verändert werden, dass dies zu einem gelingenden Leben möglichst vieler Menschen führt? In Innsbruck sind alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Ethnie oder Beeinträchtigung angesprochen. In 3D Animationen wird Frau Hitt wieder zum Leben erweckt. Unterschiedliche künstlerische Aktionen vor Ort machen die Haltestelle zur Bühne.

Animationen von Martina Tscherni

Einst war Frau Hitt eine Riesin, das Land intakt und alles ungeschieden; dann wurde sie zur Landesfürstin, gewährte dem Volk weder Schutz noch Gabe und ihr Sohn achtete nicht die Gefahr. Der Frevel folgte: Die Bettlerin wurde verhöhnt. Als Strafe wird Frau Hitt zu Stein. Seither sitzt sie als Mahnmal hoch über Innsbruck. Frau Hitt bekommt eine zweite Chance, indem sie vergibt, segnet und durch Mitgefühl verlebendigt wird, während ihr Sohn nüchtern und verantwortlich die Saat ausbringt. Nun wird für alle solidarisch gesorgt und die Maßvollen können gemeinsam in Frieden leben.

Das Umschreiben dieser Geschichte wird in den Videos der Künstlerin Martina Tscherni ins Bild gesetzt: Das Abbild schiebt sich vor den realen Berg und beginnt zu bröckeln bis nur noch sein Umriss übrig bleibt. Der sorgt für Überraschungen. Aus ihm drehen und winden sich, springen und fallen Formen, Figuren und Strukturen von Pflanzen, Tieren, Mensch und Stein. Dazwischen wird für Momente die Reiterin mit ihrem Kind auf einem Pferd sichtbar. Sie hat sich auf den Weg gemacht, fliegt und blüht, nährt und gibt, wandert, tanzt und kehrt immer wieder an ihren angestammten Ort zurück – verwandelt, wie er.

Intervention

Der Frau Hitt eine zweite Chance, eine Intervention der Studierenden der Lehrveranstaltung Anthropologie und Pädagogik, konkret am Montag, 17. Juni 2019 von 13–16 Uhr, an der Haltestelle Landesmuseum, Museumstraße:  wir zerschneiden unsere Kleider und nähen aus den Stoffteilen an der Haltestelle den Quilt als ein Zeichen für Gemeinschaft und Zusammenhalt. Damit umhüllen wir die Bank und Wand der Haltestelle damit eine wärmende Sitzgelegenheit in der Form eines Throns entsteht, der zu Gesprächen einlädt. Während wir gemeinsam nähen, haben wir ein offenes Ohr für die Passanten und  verteilen Blumen, Kräuter und kleine Gläser, die geheime Mitteilungen enthalten.

Hubert Salden und die Studierenden der Lehrveranstaltung Anthropologie und Pädagogik, konikret  am 3. Juni 2019

Es darf gespielt werden!

In einem kleinen Areal abseits des Verkehrs, gibt es am Freitag, den 7. Juni, mittags – für Jung und Alt – Spiele. Spiele lösen, sie verflüssigen festgefahrene Muster und Strukturen, öffnen und lassen – gemeinsam – Neues entdecken. 

Die Passant*innen sind eingeladen mitzumachen – spontan und unkompliziert. Auch Frau Hitt kann das tun und mit ihrem Kind vom hohen Ross steigen, um mitzumachen und die diese Chance nützen, sich als Teil eines temporären Ganzen zu fühlen und sich an etwas zu beteiligen, das nicht zur Gänze planbar, daher umso spannender und lustvoll ist. 

Der Korb ist voll, voller Spiele, die man kennt und weniger kennt: Schüttel-Schüttel, Funky-Chicken, Gordischer Knoten, Stehgreiftheater und vieles mehr. 

Wir – Student*innen der Bildungswissenschaft – freuen uns auf Sie und auf Dich!

Haltestelle Landesmuseum, am Freitag, den 7. Juni 2019 von 11.00–14.00 Uhr

Der Menschlichkeit und Frau Hitt eine zweite Chance geben

Im Rahmen des Kurses Anthropologie und Pädagogik wollen wir, 7 Studentinnen der Erziehungswissenschaften, der Menschlichkeit und zugleich Frau Hitt eine zweite Chance geben.

Fast jeder kennt die Sage von der, durch ihre Kaltherzigkeit zu Stein gewordenen Frau Hitt. Dieses versteinerte Herz wollen, wir durch eine kleine Geste wieder erweichen.

Am 15. Juni ab 14:00 Uhr verteilen wir, vor dem Landesmuseum, getreu dem Motto: „Harter Stein, weiche Botschaft“, Mutmacher- und Glückssteine, um so ein Zeichen für mehr Menschlichkeit zu setzen.


  Fakultät für Bildungswissenschaften

Bild: © Martina Tscherni 2019

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