„Denn die wahre Geschichte hätte niemanden gerührt“. Interferenzen in Geschichtsbildern der Populärkultur

Magdalena Leichter

 

Ausgangspunkt dieser Dissertation ist die These, dass die Analyse von Überlagerungsphänomenen im Sinne der Interferenz (vgl. Donat u.a. 2018) neue Perspektiven auf mediale Repräsentationen und (Re-)Konstruktionen von Geschichte ermöglicht. Untersucht werden dabei Beispiele verschiedener Medienformate aus der Populärkultur, wie etwa Romane, Filme, Fernsehserien oder Computerspiele. Geschichtsdarstellungen werden dabei als ein Produkt von Überlagerungen wahrgenommen, die im Text selbst wahrnehmbar sind und sich nicht auf das Spannungsfeld zwischen Faktualität (bzw. häufig: ›Authentizität‹) und Fiktionalität beschränken lassen. Das aus der Physik entlehnte literaturwissenschaftliche Modell der Interferenz soll als methodologische Grundlage für die Analyse eine präzise und gleichsam dynamische Beschreibung dieser Überlagerungen ermöglichen. Es werden sowohl Beispiele mit Anspruch auf historische Authentizität gewählt als auch Texte, die als Alternativweltgeschichten explizit nicht an realhistorische Bezüge anschließen.

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