Fundamentalismus, Islamismus, Extremismus – all das sind Schlagworte, die nicht zuletzt durch ihre politische Dimension, etwa im US-amerikanischen Kontext, medial präsent sind. Aus diesem Grund nahm es sich das Zentrum für Interreligiöse Studien zum Anlass, im ersten Online-Gesprächsabend des Wintersemesters 2025/26 das Thema Fundamentalismus zu thematisieren. Christoph Böttigheimer (Lehrstuhl für Fundamentaltheologie, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt) sowie Michael Kiefer (Lehrstuhl für Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft mit dem Schwerpunkt muslimische Wohlfahrtspflege, Universität Osnabrück) konnten dabei als Experten gewonnen werden und unter Moderation von Michaela Quast-Neulinger (Institut für Systematische Theologie, Universität Innsbruck) miteinander ins Gespräch zu kommen.
Böttigheimer beleuchtete dabei zunächst religiösen Fundamentalismus im Allgemeinen, eher er den Fokus auf christlichen Fundamentalismus legte und Konsequenzen für das heutige Miteinander präsentierte. Hier konnte Kiefer nahtlos anschließen, der unter anderem festhielt, dass sich es beim islamischen Fundamentalismus respektive Islamismus ebenso um eine zeitlich gesehen moderne Bewegung handelt, die sich in ihrer Grundannahme gleichsam gegen die Moderne richtet. Mittels Ausschluss säkularer Positionen, einem Anspruch an Liberalismus und Exklusivität sowie virulentem Antisemitismus ließe sich derartige Strömungen charakterisieren. Beide Zugänge zeigten somit auf, dass fundamentalistisch Gedanken und Radikalisierungen religionsübergreifend sowohl im gesellschaftlichen wie im politischen Kontext aufladen und mehr denn je einer kritisch-reflexiven Aufarbeitung bedürfen. Eine Aufzeichnung des Gesprächsabends steht in gewohnter Weise auf dem ZIRS-Youtube-Kanal zum Nachhören und Nachschauen zur Verfügung.
