Feiern und Berichte



Auftakt-Frühstück Universitätslehrgang Ergänzungsprüfung Deutsch

(23.10.2019)

Auftaktfrühstück ULG VSL
(Credits: Uni Innsbruck)

Abschlussfeier Universitätskurs Metakodierung von trophischen Interaktionen

(28.09.2018)

Abschlussfeier UKI MOTI 2018
(Credits: Uni Innsbruck)


Abschlussfeier Universitätskurs Molekulare Analyse von trophischen Interaktionen

(20.09.2018)

Abschlussfeier UKI MATI 2018
(Credits: Uni Innsbruck)


Abschlussfeier Universitätskurs Community Interpreting 2018

(03.05.2018)

(Credits: Uni Innsbruck)



Bühne frei für Dolmetschen als Inszenierung

(15.11.2017)

Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Schulungsmaßnahmen für DolmetscherInnen im Bereich Community Interpreting absolvierten 15 angehende und aktive Trainerinnen und Trainer aus Österreich, Deutschland und der Schweiz im Frühherbst 2017 ein von der Koordinationsstelle für universitäre Weiterbildung organisiertes Seminar basierend auf der Methode „Dolmetschen als Inszenierung“.

Eine Gruppe angehender und aktiver Trainerinnen und Trainer aus Österreich, Deutschland und der Schweiz nahm an einer viertägigen Weiterbildung für ihre zukünftige Schulungstätigkeit zur Professionalisierung von Dolmetscherinnen und Dolmetschern im Kommunalbereich teil. An den ersten drei Schulungstagen des Train-the-Trainer-Seminars vom 29. September bis 01. Oktober 2017 wurde ein Konzept erarbeitet, das am vierten Schulungstag am 07. Oktober 2017 praxiserprobt wurde. Geleitet wurde dieses Seminar der Koordinationsstelle für universitäre Weiterbildung von Dr. Şebnem Bahadır, die die zugrundeliegende Methode „Dolmetschen als Inszenierung“ entwickelt hat. Die theaterpädagogische Methode der Dolmetschwissenschaftlerin der Universität Mainz/Germersheim beruht darauf, dass eine Dolmetschsituation als Rollenspiel vorbereitet, eingeübt und zur Aufführung gebracht wird. Der Fokus liegt dabei auf einem Perspektivenwechsel – Dolmetscherinnen und Dolmetscher können in die Rollen jener Personen schlüpfen, für die sie normalerweise arbeiten: Plötzlich finden sie sich als Ärztin / Arzt oder als Asylwerberin / Asylwerber wieder – ein Augenöffner für die aktiven Gesprächsbeteiligten genauso wie für die außenstehenden Beobachterinnen und Beobachter. Fremd- und Selbstreflexion über die ausgeübten Rollen bieten so Anhaltspunkte zur Weiterentwicklung der Dolmetschtätigkeit.

Intensive Methodenarbeit und Vernetzung

Nach einem theoretischen Input von Dr. Bahadır sowie einführenden Übungen entwickelten die angehenden und praktizierenden Trainerinnen und Trainer ein gemeinsames Konzept für eine Dolmetschinszenierung basierend auf den vier Säulen Körperarbeit, Rollenentwicklung, Probenarbeit und Inszenierung. Neben der intensiven Auseinandersetzung mit der Methode an den drei Weiterbildungstagen dienten die teils gemeinsam verbrachten Abende der Vernetzung und dem Gedankenaustausch über die verschiedenen Trainingsformate in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Grenzübergreifend wurde ein allerorts hoher Bedarf an Schulungsmaßnahmen für Dolmetscherinnen und Dolmetscher im Bereich Community Interpreting festgestellt.

Vorhang auf für die Praxis

Am vierten Schulungstag folgte dann der große Auftritt – sowohl für das Team der Trainerinnen und Trainer als auch für eine Gruppe von zwölf Dolmetscherinnen und Dolmetschern, die sich für diese eintägige Weiterbildung angemeldet hatten. Unter Beobachtung von Dr. Bahadır und ihrer Kotrainerin Sara-Maria Römer schulten die Trainerinnen und Trainer die Gruppe nach der Methode der Dolmetschinszenierung. Nach gezielten Atem-, Stimm- und Bewegungsübungen zur Förderung der Körperwahrnehmung wurde ein konkretes Szenario, ein dolmetschgestütztes Elterngespräch in der Schule, zuerst kontextualisiert, dann erprobt und schließlich inszeniert. Dabei schlüpften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die verschiedenen Rollen einer Lehrkraft, eines Familienmitglieds eines in der Schule auffälligen Kindes und natürlich in die einer Dolmetscherin/eines Dolmetschers. Die Rollenspiele wurden bei der Probenarbeit in den Sprachen Thai, Georgisch, Russisch und österreichische Gebärdensprache (ÖGS) eingeübt, bevor dann zwei Inszenierungen zur Aufführung gebracht wurden.

Gemeinsame Reflexion

Zuge dieser Inszenierungen, die mit den Sprachen Russisch und ÖGS stattfanden, erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer umfangreiches Feedback und konnten auch selbst über ihre Arbeit reflektieren. Es ergaben sich angeregte Diskussionen, insbesondere zu den verschiedenen Arbeitsweisen von Lautsprachen- und Gebärdensprachdolmetscherinnen und -dolmetschern, für die die gemeinsame Weiterbildung ein Novum war. Im Rahmen dieser Weiterbildung konnte das Bewusstsein der Gruppe für die eigene Arbeit geschärft und der Grundstein für die persönliche und professionelle Weiterentwicklung gelegt werden. Auch unter den nunmehr ausgebildeten Trainerinnen und Trainern stieß die Methode „Dolmetschen als Inszenierung“ auf große Resonanz, weshalb der Wunsch nach einer Vertiefung im Rahmen zusätzlicher Weiterbildungen entstand.


(Maria Oberhofer)





Diplomfeier des 1. MBA-Programms

(17.10.2017)

31 Absolventinnen und Absolventen des ersten Executive MBA-Programms und der Universitätslehrgänge für Personal- und Organisationsentwicklung sowie Controlling der Universität Innsbruck erhielten kürzlich in Schloss Hofen die akademischen Grade bzw. Bezeichnungen und Zeugnisse.

„Das Executive MBA-Programm der Universität Innsbruck und Schloss Hofen führt in vier Semestern zum akademischen Grad „Master of Business Administration, MBA“, welcher bei der Diplomfeier im Oktober von der Vorständin der Abteilung Wissenschaft im Amt der Vorarlberger Landesregierung, Frau Mag. Gabriela Dür und dem wissenschaftlichen Leiter, Univ.-Prof. Dr. Martin Piber überreicht wurden. Frau Mag. Dür unterstrich bei der Abschlussfeier die gute Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck. Weiters betonte sie den hohen Stellenwert einer berufsbegleitenden Weiterbildung in Form von Universitätslehrgängen für die persönliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Weiterentwicklung.

Das MBA-Studium richtet sich an Führungskräfte einer gehobenen Managementebene und Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, die in eine Führungsposition hineinwachsen wollen und vermittelt jene Kompetenzen und Fähigkeiten, um anwendungsorientierte Problemstellungen in Unternehmen zu bearbeiten, Lösungsalternativen zu entwickeln, verantwortungsbewusst fundierte Entscheidungen zu treffen. Ein internationales Dozententeam, Dialoge mit der Praxis und ein Auslandsstudium in Stockholm zeichnen das Programm aus.

Das nächste Executive MBA-Programm wird im Frühjahr 2019 beginnen.


Abschlussfeier ULG MBA 2017
Insgesamt 31 Absolventinnen und Absolventen erhielten ihre akademischen Grade bzw. Bezeichnungen. (Credit: A. Serra)

(Rainer Längle)


 


100 Laiendolmetscher professionalisiert

(26.07.2017)

Anfang Juli haben die Absolventinnen und Absolventen des fünften Universitäts­kurses zur Professionalisierung von Laiendolmetscherinnen und -dolmetschern in feierlichem Rahmen ihre Zertifikate entgegengenommen. Die beiden Kursleiterinnen Elvira Iannone und Katharina Redl, die externen Referentinnen und Referenten sowie Vizerektor Bernhard Fügenschuh sind stolz auf die Teilnehmenden.

„Eine der schlimmsten Situationen ist es, sprachlos zu sein, nicht formulieren zu können, was man möchte. Sie als Dolmetscherinnen und Dolmetscher helfen anderen, diese Sprachlosigkeit zu überwinden. Ich danke Ihnen, dass Sie sich an der Universität Innsbruck weitergebildet haben, und zwar nicht nur für sich, sondern auch im Dienste der Gesellschaft“, so formulierte es Vizerektor für Lehre und Studierende Bernhard Fügenschuh bei der Zertifikatsverleihung des im Sommersemester 2017 zum mittlerweile fünften Mal durchgeführten Universitätskurses „Community Interpreting – Professionalisierung für Laiendolmetscherinnen und -dolmetscher im sozialen, medizinischen, psychotherapeutischen und kommunalen Bereich“ am 6. Juli in der Claudiana. „Einer von Ihnen ist der 100. Kursteilnehmer oder die 100. Kursteilnehmerin, aber ich möchte, dass Sie sich alle als 100. fühlen“, so VR Fügenschuh weiter.

Die geschulten Dolmetscherinnen und Dolmetscher stehen nun dank ihrer im Kurs weiterentwickelten Dolmetschkompetenz öffentlichen Einrichtungen mit Dolmetschbedarf wie den Bezirkshauptmannschaften oder dem Stadtmagistrat, Krankenhäusern und Beratungsstellen mit verschiedenen Angeboten in Tirol und darüber hinaus zur Verfügung. Die Kontaktdaten von jenen Absolventinnen und Absolventen, die zugestimmt haben, diese zu veröffentlichen, sind über eine Liste auf der Website des Landes Tirol online zugänglich. Darauf sind sogar Dolmetscherinnen und Dolmetscher für seltene Sprachen wie Amharisch, Somali, Bulgarisch, Paschtu, Rumänisch oder Thailändisch vertreten. Die Dolmetscherinnen und Dolmetscher des 5. in Innsbruck gehaltenen Universitätskurses, der in adaptierter Form auch drei Mal für das Magistrat der Stadt Wels stattgefunden hatte, decken ebenfalls ein breites Sprachspektrum an sogenannten Flüchtlings- und Migrationssprachen ab: Arabisch, Albanisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Dari, Georgisch, Kurdisch, Paschtu, Ukrainisch, Ungarisch, Tadschikisch und Türkisch.

Für die Absolventinnen und Absolventen werden nach diesem ersten, berufsbegleitenden Universitätskurs weitere aufbauende Seminare im Bereich Community Interpreting angeboten – beispielsweise als nächstes ein Seminar zur Notizentechnik im Herbst. Die Anmeldung für alle Absolventinnen und Absolventen aus Innsbruck und Wels ist bereits möglich.


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Die Teilnehmenden des Universitätskurses Community Interpreting. (Credit: Uni Innsbruck)

(Katharina Redl / Elvira Iannone)



Veredeltes Seminar

(09.06.2017)

Die komplexe Produktion von Käse erfordert eine ständige Anpassung an neue Technologien. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von neun Sennereien und der ARGE Heumilch Tirol haben ein Qualifizierungsseminar an der Uni Innsbruck besucht und vergangenen Donnerstag erfolgreich abgeschlossen.

Graukäse, Bergkäse, Weichkäse, Ziegenkäse und Schafskäse – die unzähligen heimischen Käsesorten könnten unterschiedlicher nicht sein. An die 465.000 Tonnen Milch und 25.600 Tonnen Käse werden jährlich in Tirol und Vorarlberg produziert. Trotz der enormen Vielfalt vereint die Produzentinnen und Produzenten des beliebten Produktes, das umfangreiche handwerkliche Knowhow sowie die Liebe zum sensorischen Detail. In einer universitären Weiterbildung haben sie sich mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen in den Bereichen Milchtechnologie, Betriebswirtschaft und Produktinnovation auseinandergesetzt. So soll vor allem ihr Erfolg am Markt weiterhin gesichert werden.

Von der Universität Innsbruck lehrte unter anderem Christian Huck, Professor am Institut für Analytische Chemie und Radiochemie: „Diese Weiterbildung für kleine und große Sennereien ist einmalig in Tirol und Österreich, aber auch in der EU. Die Idee ist, die hohe Qualität der rot-weiß-roten Käse sicherzustellen und nach außen zu transportieren.“ Das auf die Bedürfnisse und Wünsche der Betriebe exakt zugeschnittene Ausbildungsprogramm soll die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken und eine erhöhte Produktsicherheit bewirken. Ziel ist es auch, Fehlerhäufigkeit und damit Produktausfälle zu verringern, um die sehr hohe Qualität der verschiedenen Käsesorten zu gewährleisten. „Mein Lieblingskäse ist der Bergkäse. Damit genau dieser von den kleinen Tiroler und Vorarlberger Sennereien auch weiterhin produziert wird, haben wir dieses Projekt gestartet. Das Wissen um die Herstellung, und auch der Fehler, die dabei passieren können, ist die Basis, damit man besser wird und Neues dazulernt. Das war das Anliegen der Sennereien und wir – die Uni Innsbruck, das MCI und die HBLFA Rotholz – haben daher versucht, den Sennereien neues Wissen zu vermitteln, damit sie weiterhin ‚unsere’ regionalen Produkte herstellen“, erläutert Elisabeth Thompson von der Koordinationsstelle der universitären Weiterbildung an der Uni Innsbruck. Die Verbindung von Wissenschaft und Praxis ist für alle Beteiligten ein besonderer Mehrwert. „Wertvoll ist vor allem das Knowhow der Institutionen, das den Facharbeiterinnen und Facharbeitern sowie den angelernten Kräften vermittelt wird. Die Verbindung zwischen Wissenschaft und Produktion mit dem Mehrwert, das Gelernte auch im Alltag einzusetzen, ist für die Betriebe besonders wichtig. Damit können wir uns verbessern und die Produkte in ihrer Qualität weiter steigern“, freut sich Hannes Esterhammer, Geschäftsführer der Zillertaler Heumilch Sennerei. Dieses Qualifizierungsseminar wurde von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert und gemeinsam von der Uni Innsbruck mit dem MCI und der HBLFA Rotholz angeboten. Die Weiterbildung wird zusätzlich durch das Programm „Forschungskompetenzen für die Wirtschaft“ vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft unterstützt.

 

Abschlussfeier FFG Seminar Milch
Die Teilnehmenden mit den Lehrenden des Qualifizierungsseminars zum Thema Milch. (Bild: Uni Innsbruck)

(Redaktion)



Deutsch lehren lernen

(06.06.2017)

Deutsch zu sprechen und Deutsch zu unterrichten ist nicht dasselbe. Auch der selbstverständliche Gebrauch der Muttersprache befähigt noch nicht zu einem qualitativen Sprachunterricht. Im Rahmen der universitären Weiterbildung lernen Interessierte, Deutsch als Fremd- bzw. Zweitsprache zu vermitteln.

Anfang Mai haben 20 Teilnehmende den Universitätslehrgang Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (kurz DaF / DaZ) erfolgreich abgeschlossen.

Die Beherrschung der Sprache eines Landes trägt maßgeblich zur Integration von Menschen in die Gesellschaft bei. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es guten Unterricht. Bereits im Lehrberuf Tätige und Neueinsteiger erwerben im Universitätslehrgang DaF / DaZ, einem Weiterbildungsangebot der Universität Innsbruck, entsprechende Kompetenzen der Sprachvermittlung. Bereits zum vierten Mal schlossen Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Universitätslehrgang „Deutsch als Fremdsprache / Deutsch als Zweitsprache“ erfolgreich ab.

Das überreichte Zeugnis und der Grad einer akademischen Expertin oder eines akademischen Experten zeigt, dass die Absolventinnen und Absolventen mit den Standards eines kompetenzorientierten Sprachunterrichts vertraut sind und dass sie die didaktische Grundorientierung für zeitgemäßen Zweit- oder Fremdsprachenunterricht erworben haben. „Die Studierenden sind auch darauf sensibilisiert, dass Sprachunterricht und Spracherwerb nie im politischen oder soziokulturellen Niemandsland stattfinden“, betont Wolfgang Hackl, Leiter des Lehrgangs. Die Kenntnis von einschlägigen Lehrmaterialien sowie ein versierter Umgang mit neuen Medien sind ebenso Gegenstand des Lehrgangs, um einen zeitgemäßen Unterricht zu ermöglichen. „Die Befähigung zur Umsetzung einer kommunikativen Sprachdidaktik ist eines der Ziele im Universitätslehrgang. Weiters soll den Studierenden der Zusammenhang von soziokulturellem Wissen und Spracherwerb vermittelt werden. Kulturelle Vielfalt darf für die Teilnehmenden keine Bedrohung, sondern soll, auch wegen ihres Konfliktpotentials, eine spannende Herausforderung sein. Damit wird deutlich, dass der Topos ‚Integration ist keine Einbahnstraße’ keine bloße Floskel ist“, so Hackl. Der Universitätslehrgang „DaF / DaZ“ verbindet in idealer Weise wissenschaftliche Erkenntnisse mit einem praktischen Anwendungsfeld. „Die Wichtigkeit der deutschen Sprache für die Teilhabe am öffentlichen Leben oder in Bildungseinrichtungen ist unbestritten“, schließt Hackl und wünscht allen Erfolg in ihrer Funktion als Lehrende für Deutsch als Fremdsprache/Deutsch als Zweitsprache.

Weiterführend können Absolventinnen und Absolventen des Grundlehrgangs DaF/DaZ auch ein einschlägiges Masterstudium belegen.

 

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(Redaktion)



Trauma begegnen

(07.03.2017)

Lebensgeschichtlich belastete oder traumatisierte Kinder und Jugendliche werden mit Hilfe der Traumapädagogik unterstützt. Pia Andreatta und Hermann Mitterhofer vom Institut für Psychosoziale Intervention und Kommunikationsforschung werden ihre wissenschaftliche und praktische Erfahrung in einem Universitätskurs ab Herbst 2017 an Interessierte in Theorie und Praxis weitergeben.

Wie kann man Kinder und Jugendliche mit Fluchtgeschichten unterstützen und wie ihnen vor Ort in Krisen- und Kriegsgebieten helfen? Wie erklärt man einer gesamten Kindergruppe oder Schulklasse einen Todesfall? Die Traumapädagogik ist eines der wissenschaftlichen Felder, für die sich Andreatta und Mitterhofer einsetzen. „Die Traumapädagogik beschäftigt sich mit allen Themenbereichen lebensgeschichtlich belasteter Kinder und Jugendlichen und mit ihren Familien“, so Pia Andreatta, Wissenschaftlerin sowie Klinische und Notfall-Psychologin, die sich schon lange mit der Thematik beschäftigt. Gesellschaftliche Aktualität hat die Traumapädagogik derzeit vor allem durch die Integration von kriegs- und fluchttraumatisierten jungen Menschen in die Gesellschaft und in das Bildungssystem. Neben der Aktualität der Integrationsdebatte ist das Anwendungsfeld von Traumapädagogik sehr viel breiteres, erläutert Hermann Mitterhofer: „Dieses spezielle Feld der Pädagogik findet in vielen Institutionen seine Anwendung. Kinder, die in verschiedensten Langzeitunterbringungen sowie Institutionen oder Heimen leben, aus schwierigen Familienverhältnissen kommen, insbesondere durch Gewalt, Vernachlässigung oder sexuellen Missbrauch traumatisiert sind, erfahren Unterstützung im Sinne der Traumapädagogik.“ Zudem sprechen Andreatta und Mitterhofer davon, dass es auch für die Bildungsbeauftragten und Elementarpädagoginnen und -pädagogen eine herausfordernde Aufgabe ist, die traumatisch belasteten Kinder und Jugendlichen zu fördern und zu integrieren. „In diesem Zweig der Wissenschaft haben wir einen deutlichen Anwendungs- und Praxisbezug“, so Andreatta, die unter anderem in internationalen Einsätzen in Konflikt- und Kriegsgebieten Erfahrungen gesammelt hat.

Einsatz vor Ort

In Gaza, Syrien, Libanon und in Sri Lanka arbeitete Pia Andreatta zwischen einem und sechs Monaten mit verschiedenen Opfergruppen der dort herrschenden Konflikte und Kriege. Betroffen waren vor allem Kinder, Eltern, Vermissende, traumatisierte Helferinnen und Helfer und Ex-Kombattanten. Andreatta engagierte sich über verschiedene Kooperationspartner wie „Ärzte ohne Grenzen“ oder dem ICRC (Internationales Komitee des Roten Kreuzes/Roter Halbmond). Forschungsgeleitete Interventionsmodelle konnten dabei vor Ort eingesetzt sowie neue Erkenntnisse gewonnen werden. „Die Einsatzgebiete bargen unterschiedliche Herausforderungen und Schwerpunkte. In Sri Lanka beispielsweise stand mit dem Ende des Bürgerkrieges die post-traumatische Verarbeitung der Kriegserlebnissen im Vordergrund“, so Andreatta, die weiters von ihrem Einsatz in Syrien im Jahr 2013 erzählt: „Hier sind die Kinder und Jugendlichen noch laufend Traumatisierungen ausgesetzt. Eine Verarbeitung durch die Opfer ist hier noch lange nicht möglich, dafür stehen aber notfallpädagogische Szenarien für Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt. Zentral sind dabei die Stabilisierung der emotionalen Situation und die Bemühungen um Angstreduktion. Das bedeutet mitunter auch, Handlungsstrategien während einer Bedrohung oder eines Bombenangriffes einzuüben.“ Andreatta war auch während des Krieges im August 2014 in Gaza. Der Fokus ihrer Arbeit in diesem Gebiet lag neben der forschungsgeleiteten Intervention bei belasteten Helferinnen und Helfern unter anderem auf der Unterstützung der Eltern im Umgang mit ihren Kindern und Familien. „Was Eltern konkret mit ihren Kindern in der Familie tun können und wie sie Traumasymptome richtig erkennen und ihnen entgegenwirken können, war hier der Schwerpunkt der Arbeit“, erklärt die Expertin, die so verdeutlicht, dass die Anwendungsfelder der Traumapädagogik vielfältig gestreut sind. Hermann Mitterhofer betont, dass das in den westlichen Kulturen überwiegende klinische Konzept eines Traumas keinesfalls in alle Kulturkreise und Sprachen zu übertragen ist: „Die Art des Denkens und des Umgangs mit prägenden negativen Ereignissen variiert weltweit kulturell sehr stark.“

Gesellschaft

Trauma ist nicht nur vor dem Hintergrund des belasteten Individuums zu betrachten, sondern auch gesellschaftspolitisch. „Wir wissen mittlerweile, dass der gesellschaftspolitische Umgang mit Traumatisierung einen wesentlichen Einfluss auf die Perspektive des Opfers hat, mitunter sogar stärkeren Einfluss als der Grad Traumatisierung selbst“, so Andreatta. Damit weist die Wissenschaftlerin darauf hin, dass dem gesellschaftlichen, aber auch dem juristischen Umgang mit Trauma große Bedeutung beizumessen ist und die Symptome und Verarbeitung der Opfer beeinflusst. Historisch betrachtet hatte dies beispielsweise bei den Opfer-Entschädigungs-Prozessen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Auswirkungen auf die Opfer. Mitterhofer ergänzt, dass dieses Wechselspiel zwischen Politik und Gesellschaft in Österreich noch bis in die frühen Jahre des 21. Jahrhunderts bedeutend ist: „Traumatisierung spielt in österreichischen Asylverfahren eine zentrale Rolle. Neben der Verfolgung aufgrund ihrer ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit oder ihrer sexuellen Orientierung ist auch die Traumatisierung ein Grund, weshalb Menschen nicht in ihre ursprüngliche Heimat zurückgeschickt werden dürfen und sie so Asyl in Österreich bekommen. Das war auch für das wissenschaftliche Feld ein Durchbruch.“

Lernen

Mit dem Universitätskurs Traumapädagogik möchten Pia Andreatta und Hermann Mitterhofer ihre Erfahrungen in Wissenschaft und Praxis weitergeben. „Auf der Uni sehen wir die Chance, Praktikerinnen und Praktikern eine Weiterbildung auf hohem Niveau anzubieten. Hier sollen sie nicht nur darin geschult werden, wie sie einem traumatisierten Kind oder Jugendlichen begegnen können, sondern wir möchten weit darüber hinausgehen“, erklärt Andreatta, die sich freut, für den Kurs noch weitere externe Lehrende gewonnen zu haben, allesamt hervorragende Expertinnen und Experten auf ihren Gebieten. Teilnehmen können alle Personen, die sich in ihrem beruflichen Leben mit belasteten und psychisch traumatisierten Kindern und Jugendlichen und mit ihren Familien auseinandersetzen. Die Leiterin und der Leiter freuen sich auf diesen ersten Kurs, der im Herbst 2017 starten soll: „Wir erhoffen uns kritische Anwenderinnen und Anwender, die auch bereit sind, weit über das Feld hinaus zu reflektieren.“

 

Traumapädagogik Artikel 07.03.17
Hermann Mitterhofer und Pia Andreatta leiten den Universitätskurs Traumapädagogik ab Herbst 2017. (Bild: Uni Innsbruck)


(Redaktion)



Mehr Qualität und Professionalität

(24.01.2017)

Bereits zum vierten Mal fand im Wintersemester 2016/17 der Universitätskurs „Community Interpreting – Professionalisierung für Laiendolmetscherinnen und -dolmetschern im sozialen, medizinischen, psychotherapeutischen und kommunalen Bereich“ in Innsbruck statt.

Arabisch, Aserbaidschanisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Bulgarisch, Dari, Paschtu, Farsi, Französisch, Kurdisch, Niederländisch, Rumänisch, Türkisch, Urdu – das ist die Vielzahl an Sprachen, die von den 20 Absolventinnen und Absolventen des vierten Durchgangs gesprochen werden. Diese haben nun das Rüstzeug dafür, bei Arztgesprächen, Gesprächen in der Schule oder bei Behördengängen für eine gelungene Kommunikation zwischen Menschen, die sich in der deutschen Sprache noch nicht sicher fühlen, und den Fachkräften zu sorgen.

Für die Kursleiterinnen Elvira Iannone und Katharina Redl steht die Frage „Was macht professionelles Dolmetschen aus?“ im Zentrum ihrer Lehre. Neben allgemeinen Informationen zum Dolmetschen wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern beispielsweise vermittelt, wie man sich auf einen Dolmetscheinsatz vorbereitet oder welche Rolle sie als Dolmetscherinnen und Dolmetscher in einem Gespräch einnehmen. Jene Absolventinnen und Absolventen, die zugestimmt haben, ihre Daten zu veröffentlichen, sind auf einer Liste vom Land Tirol verlinkt, die für jeden zugänglich ist. Institutionen mit Dolmetschbedarf können so auf einen Pool an geschulten Dolmetscherinnen und Dolmetschern zurückgreifen.

Ein weiterer Kurs mit Start im April 2017 ist bereits in Planung. In nächster Zeit werden auch aufbauende Workshops angeboten, zum Beispiel eine vertiefende „Dolmetschinszenierung“.

 

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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des vierten Universitätskurses "Community Interpreting" in Innsbruck mit den Leiterinnen Elvira Iannone und Katharina Redl, Vizerektor Bernhard Fügenschuh und Gerhard Pisek. (Credit: Uni Innsbruck)


(Iannone / Redl / Redaktion)



Lebensräume nachhaltig gestalten

(07.12.2016)

Die Gestaltung räumlicher Veränderungsprozesse im Sinne nachhaltiger Entwicklung steht im Zentrum des Universitätskurses, in dem Menschen mit unterschiedlichen Aufgaben, Kompetenzen und Erfahrungen zusammenkommen, um gemeinsam, unterstützt vom Knowhow direkt aus der Forschung, an Theorien und Strategien nachhaltiger Raumentwicklung und regionaler Governance zu arbeiten.

Menschen verändern sich und mit ihnen die Bedürfnisse und Räume in denen sie leben. Neue gesellschaftliche, ökologische oder technische Standards werden künftig Verantwortliche in Politik, Wirtschaft und Verwaltung zur (Um-)Gestaltung von Räumen und Strukturen herausfordern. Diese Erfordernisse betreffen jedoch nicht nur kleinräumige Gebiete. Aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen der Raumgestaltung liegen an funktionalen und fachlichen Schnittstellen. Sie sind nicht naturgegeben, dahinter stehen nicht-nachhaltige, am Wachstumsglauben orientierte Strukturen, Abläufe und Handlungsweisen von Individuen und Organisationen. Antworten können nicht mehr aus einer fachlichen Perspektive gefunden werden – eine gerechte und lebenswerte Zukunft fordert alle Disziplinen und Fachbereiche heraus.

Im neuen Universitätskurs „Lebens.Räume im Wandel nachhaltig gestalten“ treffen sich länderübergreifend Menschen mit Frage- und Themenstellungen aus dem eigenen Anwendungsbereich. Darauf eingehend vermitteln die Lehrenden im Universitätskurs fundiertes Wissen unter anderem aus Architektur, Geographie, Soziologie und Sozialer Arbeit das direkt an die neuesten Erkenntnisse in der Forschung anknüpft. „Durch einen intensiven Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis hebt sich unser Kurs stark von anderen Angeboten ab“, betont Ute Ammering die Koordinatorin des Kurses vom Institut für Geographie. Neben den Expertinnen und Experten aus der Geographie werden die Architektur sowie die Soziologie zentral im Kurs verankert sein. „Die Zusammenarbeit über die unterschiedlichsten Disziplinen und mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fakultäten macht die Arbeit an diesem Kurs so spannend. Diese Vielfalt soll auch den Teilnehmenden vermittelt werden“, so Ammering. In den Lehrmethoden und Veranstaltungsorten spiegelt sich dieser inter- und transdisziplinäre Zugang wider.

Lernen für die Region

Mit dem richtigen Basiswissen, anwendungsorientierten Methoden der Analyse und Strategieentwicklung sowie Kommunikation und Vernetzung sollen engagierte Teilnehmende, ausgehend von ihrem persönlichen Knowhow, für die verantwortungsvolle Aufgabe der nachhaltigen Raumentwicklung gerüstet sein. „Nachhaltigkeit ist schon sehr lange und oft auch leidliches Thema nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch im gesellschaftlichen Diskurs. Wir wollen Menschen ansprechen, die sich in ihrem beruflichen Leben mit Veränderungsprozessen auf lokaler oder regionaler Ebene beschäftigen und diese im Sinne nachhaltiger Entwicklung gestalten, steuern oder begleiten wollen“, präzisiert Ammering die angesprochene Zielgruppe. Raum ist laut der Expertin kein starrer Rahmen für unser Leben, Raum ist das Produkt vieler komplex zusammenhängender Faktoren, Raum ist permanent in Veränderung, Raum wirkt auf die Menschen und ihr Tun und das wirkt zurück auf die sichtbare Gestalt der Räume. In den unterschiedlichen Disziplinen werden dabei unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. „Diese Interdisziplinarität wird sich auch in der Heterogenität der Teilnehmenden fortsetzen. Wir freuen uns auf viele Erfahrungen und vielschichtige Expertisen zu diesem aktuellen Gegenstand“, verdeutlicht die Wissenschaftlerin. Lernen von- und miteinander ist dabei der Kern des Kurses, der sich unter anderem als hochwertige Plattform zum Austausch für die Teilnehmenden versteht. „Von kleinen Initiativen aus der Zivilgesellschaft, über Netzwerke bis hin zu Planerinnen und Planern – nachhaltige Raumgestaltung findet man im Kleinen wie im Großen und alle Ideen und Aktivitäten sind wichtig. Diese engagierten Menschen, aus unterschiedlichen Ländern und Berufsfeldern stehen häufig vor ähnlichen Problemen. Deshalb macht es Sinn im Kurs gemeinschaftlich an Lösungsansätzen zu arbeiten“, so Ammering. Das faktische Wissen der Teilnehmenden soll durch ihre Kreativität in Projekte verwandelt und ihre Ideen vom Anfang bis zur Umsetzung begleitet werden. Wo Menschen leben ist kein Stillstand – ausgehend von den heutigen Maßnahmen, sollen auch noch spätere Generationen davon profitieren können. Die nachhaltige Entwicklung von Lebensräumen ist somit eine große Aufgabe, die kooperativ in einem starken Netzwerk von Forscherinnen und Forschern sowie Praktikerinnen und Praktiker erfolgreich angegangen werden kann.

 

(dp)



Universität in Außervillgraten

(07.12.2016)

Das erste Adventwochenende steht jährlich im Zeichen der Veranstaltung „Universität im Dorf“, die auch heuer wieder am 26. Und 27. November im Haus Valgrata in Außervillgraten stattgefunden hat. „Mensch – Technik“ war das Thema der bereits 16. Veranstaltung.

Werden Menschen durch Roboter ersetzt und wo kann ihre Hilfe die menschlichen Grenzen überwinden? Mit diesen Fragen beschäftigten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Innsbruck sowie der Medizinischen Universität Innsbruck in einem bunten Programm. „Mensch – Technik“ – diese oft angespannte und doch notwendige Beziehung wurde in Außervillgraten intensiv diskutiert. Die Universität im Dorf ist ein sehr gelungenes Beispiel für den Wissensaustausch und -transfer in die Region(en) ist. Gastfreundschaft und Enthusiasmus kennzeichnen stets die Begegnung zwischen der Bevölkerung und den „Uni-Menschen“. Als zusätzliches Angebot konnten sich Interessierte zwei Tage lang bei Julia Außersteiner bei einem Infopoint im Haus Valgrata über dieses neu gestartete Bachelorstudium informieren. Neben dem Angebot für Erwachsene fand auch heuer wieder zeitgleich die Junge Universität im Dorf statt. Höchst erfreulich war die TeilnehmerInnenzahl von über 100 Kinder, die das große Interesse an der Veranstaltung sichtbar macht. Sowohl im Bereich Abwasser als auch im Bereich Bau eines hydraulischen Roboter Arms konnte die Jugend aktiv ihr Wissen gestalterisch erweitern.

Buntes Programm

Computer Haptik war das Thema von Matthias Harders von der Universität Innsbruck. Um das Vorgetragene „begreiflich“ zu machen, ließ er einen schwarzen Sack durch das Publikum gehen, in dem Gegenstände verborgen waren, die erkannt werden sollten - und zwar - alleine durchs Angreifen. Anschaulich erklärte Harders das Beschäftigungsfeld seines Forschungsbereichs nämlich die Berechnung und Erzeugung von Signalen für den Tastsinn. Als wohl bekanntestes Beispiel aus dem Bereich der Computer Haptik nannte er das Mobiltelefon, welches Virbationssignale ausgeben kann.

Mit Chirurgierobotik zeigte Nikolaos Bonaros von der Medizinischen Universität Innsbruck was bereits alles mit Hilfe von Robotern medizintechnisch möglich ist. Anschaulich mit Filmen und Bildern konnte der größte Vorteil der Roboterchirurgie, nämlich die Durchführung komplexer Eingriffe mit minimalinvasiver Technik und die durch die 3-Dimensionalität erreichte Sichtverbesserung, gezeigt werden. Wiederholt betonte er, dass es trotz des technischen Fortschritts weder möglich noch gewünscht ist, den Menschen irgendwann durch die Maschine zu ersetzen.

Justus Piater, Dekan der Fakultät für Mathematik, Informatik und Physik beschäftigt sich mit dem Thema Roboter für Menschen – Menschen für Roboter. Beginnend mit den möglichen Potenzialen die Roboter besitzen, um die Welt zu verbessern, im Privaten, in der Gesellschaft, in Medizin, Wirtschaft und Wissenschaft, ging es weiter mit der Frage „Was können Roboter besser als Menschen? – Umgekehrt, was können Menschen besser als Roboter?“ Piater beschäftigt weiters die Frage, ob sich im Zuge der zunehmenden Robotisierung unsere Werte und Lebensweisen verändern werden. Schließlich kann man die Vorstellung soweit strapazieren, dass es denkbar wäre, den Mensch durch die Maschine zu ersetzen bzw. dass ein selbstlernender Roboter final über uns Kontrolle ausüben kann. Die Vorstellung in einer Welt à la „i, Robot“ leben zu müssen, hatte bei der Mehrheit der Anwesenden etwas Unbehagliches.

Die „Siedlungswasserwirtschaft: Grenzen der Technik – Grenzen der Menschen“ war das Thema von Wolfgang Rauch von der Technischen Fakultät an der Uni Innsbruck. Dabei veranschaulichte er künftige Herausforderungen zivilisierter Räume mit Trinkwasser zu versorgen sowie die Problematik der Entsorgung des Abwassers. Er wies auf die vermehrt auftretenden äußeren Einflüsse hin wie beispielsweise den Klimawandel, der sowohl Wasserknappheit als auch Überschwemmungsgefahr für diverse Gebiete mit sich bringt hin. Da Wasser eine sehr wertvolle Ressource ist, brachte er am Schluss seines Vortrags noch alternative Entwicklungen, die sich vor allem mit Recycling in diversen Formen beschäftigen. Bei diesem Punkt verwies er auf die derzeit technischen wie physikalischen Grenzen.

Johannes Gerstmayr von der Universität Innsbruck führt in das Thema Mechatronik ein, das angesichts des Bachelorstudiums Mechatronik am Standort Lienz vor allem für Osttirolerinnen und Osttiroler interessant ist. Gerstmayr erklärte den Begriff Mechatronik, der sich aus den Fachgebieten Maschinenbau („Mecha“), Elektrotechnik („tron“) und Informatik („ik“) zusammensetzt. Die ersten Beispiele der Mechatronik-Entwicklung waren in den 90er Jahren der CD-Player und der Tintenstrahldrucker. Inzwischen hat sich das Anwendungsgebiet verbreitert. Mechatronik is everywhere – sowohl im Mikrochip als auch im großen Bauwerk, was die Bedeutung dieser Fachrichtung zeigt.

Als letzten Programmpunkt präsentierte Fadi Dohnal von der Privatuniversität UMIT das im Herbst gestartete Mechatronikstudium am Standort Lienz. Das Studium wird in Kooperation zwischen der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und der Privatuniversität UMIT angeboten. Im Zuge dessen wird es auch einen Neubau von Labor- und Lehrräumen am Campus Lienz geben, der die Kompetenzen der Schulen vor Ort und den universitären Teilen im Bereich Mechatronik miteinander vereinen wird. Sowohl Wirtschaft als auch Politik unterstützen diese Entwicklung und erhoffen sich für die Zukunft positive Impulse für die Region Osttirol.

(Daniela Genser)


Beruflichen Horizont erweitern

(24.11.2016)

Das „Risk Management Essentials“ stand im Zentrum des Universitätskurses, der bereits zum zweiten Mal in Südtirol statt fand. Acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich für diese Ausbildung entschieden und erfolgreich abgeschlossen. Bei der Verleihung der Zertifikate war Jochen Lawrenz, Professor für Risk Management der Universität Innsbruck, dabei.

Der Universitätskurs „Risk Management Essentials“ richtet sich an angehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Risikocontrolling und Risikomanagement sowie an Personen, die sich zum Thema „Finanzwirtschaftliches Risikomanagement“ eine fundierte wissenschaftliche Basis aneignen möchten. Obwohl viele Teilnehmende noch nicht lange im Bereich Risikomanagement tätig sind stellten sie sich der mathematischen Herangehensweise und dem doch ungewohnten akademischen Seminar. „Umso mehr dürfen alle stolz auf sich sein. Es freut uns und zeugt auch von Respekt, dass die Uni Innsbruck in Person von Professor Jochen Lawrenz, zur Zertifikatsverleihung gekommen ist“, so Lukas Varesco vom Raiffeisenverband Südtirol. Lawrenz betont das hohe Engagement des Raiffeisenverbandes Südtirol. Weiters hebt er die Bedeutung derartiger Kooperationen hervor. „In dem Lehrangebot der Universitären Weiterbildung haben vor allem auch die Lehrenden den Vorteil, dass sie ihre Hörerinnen und Hörer nicht erst von der Bedeutung des Inhalts überzeugen müssen. Diese aus der Praxis kommenden Teilnehmenden sind begeistert von ihrem Beruf und möchten hier Zeit und Aufwand investieren, um noch tiefer in die Materie einzutauchen“, so Lawrenz.

Universitäre Weiterbildung

Neben dem regulären Studienangebot bietet die Universität Innsbruck auch ein umfassendes Weiterbildungsprogramm, das wissenschaftliche Erkenntnisse mit direkten Erfahrungen aus der Praxis bündelt. Von der Restaurierung historischer Kachelöfen über die komplexe Rechtsmaterie des Medizinrechts oder der Wirtschaftskriminalität bis hin zu einem Masterstudium zu Deutsch als Fremd-/Zweitsprache, ist für viele Berufsgruppen etwas Passendes dabei. Interessierte können ihre fachspezifischen Kompetenzen aktualisieren, weiterentwickeln und neue Aspekte ihres Berufsfeldes kennenlernen. „Wir sind bemüht, die Angebote der Weiterbildung entlang der Bedürfnisse unserer Gesellschaft auszurichten. Mit dem direkten Zugang zur Wissenschaft können die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse umgehend im Unterricht eingesetzt werden,“ betont Daniela Genser, Leiterin der Koordinationsstelle für universitäre Weiterbildung in Innsbruck. Alle Informationen zu den Kursen, den Kriterien zur Zulassung und allen weiteren Angeboten der universitären Weiterbildung werden auf der Homepage zur Verfügung gestellt.

 

(dp)


 

Molekulare Nahrungsanalysen im internationalen Fokus / International Focus on Molecular Trophic Analysis

(07.10.2016)

Der international besetzte Kurs MATI, Molecular Analysis of Trophic Interactions, fand im September bereits zum dritten Mal statt. Insgesamt 16 Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kamen im Rahmen eines Weiterbildungsangebotes an die Universität Innsbruck.

In September 2016 the international course MATI, Molecular Analysis of Trophic Interactions, was held for the third time. 16 students as well as scientists participated in this course at the University of Innsbruck.


Unter der Leitung von Michael Traugott und Daniela Sint befassten sich die Teilnehmenden in den Labors am Institut für Ökologie mit der molekularen Analyse von Nahrungsbeziehungen. Über zwei Wochen konnten die Studierenden im Universitätskurs ihre theoretischen und praktischen Fertigkeiten der molekularen Analyse von trophischen Interaktionen erweitern und vertiefen. Zudem konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Einsatz dieser molekularen Methoden in ihren eigenen Projekten diskutieren und ihn zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Innsbruck planen und optimieren. Vizerektor Bernhard Fügenschuh verlieh gemeinsam mit den Kursverantwortlichen Michael Traugott und Daniela Sint die Abschlusszertifikate und war von den Leistungen und dem hohen Engagement begeistert. Von Norwegen über England, Frankreich bis nach Amerika und Serbien kamen Interessierte nach Innsbruck, um hier mehr über diese besondere Technik zu lernen.

The participants of the course, provided by Michael Traugott and Daniela Sint, were introduced to the molecular analysis of trophic interactions. The course took place in the laboratories of the Institute of Ecology at the University of Innsbruck. During two weeks they broadened and deepened their theoretical knowledge and practical skills of DNA-based analysing methods of trophic interactions. The course also offered opportunities to discuss the application of these molecular methods in the participants’ own research project and how to plan and optimise them. Vice Rector Bernhard Fügenschuh, who presented the certificates to the participants, was not only excited about the performance of the participating scientists and students but also about the level of commitment and international participation. The students and researchers came from Norway, England, France, and all the way from the USA and Serbia to Innsbruck to study this particular molecular approach.

 




Lacktechnologie

(2016)


(ADLER-Werk)



Studierende üben Einsätze in Krisengebieten

(25.07.2016)

Am Montag startet in Absam die Übung Native Challenge. Damit werden Studierende des Masterprogramms „Peace Studies“, also Friedensstudien, von Tiroler Soldaten auf Einsätze in einem Krisengebiet vorbereitet.

Im Rahmen der Übung dieses Sudienlehrgangs werden am Mittwoch und Donnerstag 32 Studierende der Uni Innsbruck mit blauen Westen als UN-Mitarbeiter verkleidet die Haller Innenstadt erkunden. Auch die Bevölkerung und Betriebe wie Gastronome und Juweliere spielen mit. Manche Darsteller werden mit Übungswaffen ausgestattet, damit die Teilnehmer lernen, Gefahren richtig einzuschätzen. Dazu werden auch Überfälle und andere Risikosituationen in Hall inszeniert.

Ziel der Übung

Studierende sollen bei diesen Übungen den Umgang mit der Bevölkerung eines fremden Landes trainieren und herausfinden, wo Hilfe gebraucht wird. Die angehenden Friedensarbeiter sollen durch die realitätsnahe Ausbildung so gut wie möglich auf Einsätze in Krisengebieten vorbereitet werden. Sie kommen nicht nur aus Österreich sondern unter anderem auch aus Ruanda, Kolumbien, Afghanistan, Kanada, Italien und Deutschland.

 

(ORF)


 

Dolmetschen als Inszenierung

(04.07.2016)

Für die AbsolventInnen den Universitätskurses „Community Interpreting“ wurde am 10. und 11. Juni 2016 ein ganz besonderes Aufbauseminar angeboten: „Dolmetschinszenierungen – Dolmetscherinnen / Dolmetscher als Körper und als Mensch“ nach der gleichnamigen theaterpädagogischen Methode der renommierten Dolmetschwissenschaftlerin Dr. Şebnem Bahadır von der Universität Mainz / Germersheim.

Wie bereits bei dem Seminar „Steuern & Co. – was DolmetscherInnen wissen müssen“ vor einem Jahr waren auch dieses Mal wieder GerichtsdolmetscherInnen mit von der Partie, was für zusätzlichen (Erfahrungs-)Austausch sorgte. Anderthalb Tage reflektierten und hinterfragten die 18 Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer ihre Rolle(n), die sie als Dolmetscherinnen und Dolmetscher in einem Beratungsgespräch einnehmen. Nach Übungen zur Wirkung und Wahrnehmung des eigenen Körpers, der eigenen Mimik, Gestik und Stimme – aufgrund des wunderbaren Wetters im GEIWI-Hof – wurde das Szenario vorgestellt, das Gegenstand aller folgenden Übungen und Diskussionen war. Es stammte aus dem Beratungsalltag von Najmeh Musavi von der Unabhängigen Rechtsberatung des Diakonie Flüchtlingsdienstes, war also nicht nur ein realistisches sondern ein echtes Szenario. Dieses wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmer entsprechend an ihren sprachlichen und kulturellen Hintergrund angepasst, um den Realitätsbezug beibehalten zu können. Während sich ein Teil der Gruppe auf ihre Rollen als Dolmetscherinnen / Dolmetscher und Klientinnen / Klienten vorbereiteten, führte Musavi ein Drittel der Gruppe in die Prinzipien ihrer Rolle als Beraterin ein. In Kleingruppen wurde dann sprachenpaarspezifisch geprobt und schließlich im Plenum inszeniert. Proben fanden in den Sprachen Arabisch, Portugiesisch, Türkisch, Ungarisch und „Global English“ statt, zur Aufführungen kamen Inszenierungen auf Italienisch, Arabisch und Ungarisch. Es war aber weniger die Sprachenvielfalt als mehr das Einzugsgebiet von Feldkirch über Villach bis Wien, das eine Teilnehmerin zu der Feststellung verleitete: „Das ist hier ja richtig international!“.

Der Workshop Dolmetschinszenierungen wurde von Bahadır mit Unterstützung von Dipl.-Dolm. Elvira Iannone vom Institut für Translationswissenschaft der Universität Innsbruck geleitet und fand erstmalig an der Universität Innsbruck statt. Aufgrund der Nachfrage und der positiven Resonanz wird er 2017 wieder angeboten werden.

 

Abschlussfeier Dolmetschinszenierung 2016
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Weiterbildungsseminars Dolmetschinszenierung.

(Elvira Iannone)



Auf Reisen zum Master

(16.06.2016)

Von Tallin, nach Ljubljana, Lissabon, Berlin, Haifa, Dessau, Helsinki und Innsbruck – Studierende der Reiseuni machen sich auf den Weg zum Masterabschluss in „European Architecture“. Von Mai bis Juni waren sie zu Gast an der Fakultät für Architektur, wo sie Teil einer Lehrveranstaltung von Maria Schneider, Professorin am Institut für Städtebau und Raumplanung, waren.



Neue Perspektiven für den beruflichen Alltag

(04.05.2016)

Elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Raiffeisenkassen Südtirols schließen den Universitätskurs Finance Essentials erfolgreich ab. Bei der Zertifikatsverleihung in Bozen sind Jochen Lawrenz, Professor für Risk Management der Universität Innsbruck, und Matthias Bank, Dekan der Fakultät für Betriebswirtschaft, dabei.

Elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Südtiroler Raiffeisenkassen haben den Universitätskurs Finance Essentials, der übrigens heuer zum zweiten Mal stattfand, erfolgreich abgeschlossen. Der Vizedirektor des Raiffeisenverbandes Südtirol Christian Tanner richtete anerkennende Worte an die Absolventinnen und Absolventen: „Sie sind eingetaucht in eine betriebswirtschaftliche Dimension besonderer Art. Finanzierungsfragen, Investitionsangelegenheiten und Risikomanagement sind für Sie nun Begriffe des alltäglichen Lebens geworden. Die Komplexität ist für Sie nun be- und ergreifbar“. Die Raiffeisenkassen brauchten Formate wie den Universitätskurs Finance Essentials, um sich wissenschaftlich mit Bankthemen auseinanderzusetzen, weiß Lukas Varesco von der Abteilung Bildungswesen im Raiffeisenverband: „Hier werden das Denken in Modellen und der Umgang mit komplexen Systemen geübt und gefordert. Das sind Schlüsselqualifikationen". Der Universitätskurs Finance Essentials wird von der Universität Innsbruck in Zusammenarbeit mit der Abteilung Bildungswesen im Raiffeisenverband organisiert und ist ein wichtiger Teil der Universitätslehre: "Diese Weiterbildung wird in Zukunft noch mehr an Stellenwert gewinnen", so Univ. Prof. Dr. Jochen Lawrenz, Professor für Risk Management an der Universität Innsbruck, der gemeinsam mit Univ. Prof. Dr. Matthias Bank, Dekan der Fakultät für Betriebswirtschaft, die Urkunden überreicht hat.

Von der Praxis zur Theorie

Lawrenz betont das hohe Engagement des Raiffeisenverbandes Südtirol. Weiters hebt er die Bedeutung derartiger Kooperationen hervor. "In dem Lehrangebot der Universitären Weiterbildung haben vor allem auch die Lehrenden den Vorteil, dass sie ihre Hörerinnen und Hörer nicht erst von der Bedeutung des Inhalts überzeugen müssen. Diese aus der Praxis kommenden Teilnehmenden sind begeistert von ihrem Beruf und möchten hier Zeit und Aufwand investieren, um noch tiefer in die Materie einzutauchen", so Lawrenz. Dekan Bank betont die Wichtigkeit des lebenslangen Lernens: "Die Teilnehmenden an den Angeboten der Universitären Weiterbildung haben die Möglichkeit, neue Ideen in ihren Beruf mit einzubauen und können so ihren beruflichen Alltag mit neuen Perspektiven anreichern.“ Die gute Zusammenarbeit zwischen dem Raiffeisenverband und der Universität Innsbruck ist allseits geschätzt. Christian Tanner abschließend: „Ich danke für die hervorragende Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck und allen, die etwas gelernt haben.“ Denn das Gelernte bereichere nicht nur persönlich, sondern auch das berufliche Umfeld der Absolventinnen und Absolventen, ist Tanner überzeugt. Er forderte die Absolventinnen und Absolventen auf, Multiplikatoren zu sein und ihr Wissen weiter zu tragen.

Der Kurs

Der Universitätskurs Finance Essentials gibt einen umfassenden Überblick über die Bereiche der modernen Finanzierungstheorie und deren praktische Anwendung. Die Absolventinnen und Absolventen sind anschließend in der Lage, zentrale Begrifflichkeiten, Theorien und Anwendungsmöglichkeiten im Bereich Finance zuzuordnen und anzuwenden. Der Universitätskurs richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen, Banken und Finanzdienstleistern. Das Weiterbildungsformat spricht vor allem Personen an, die in ihrer täglichen Arbeit mit Finance-Themen in Berührung kommen, sich aber bisher nicht wissenschaftlich mit dem Fach auseinandergesetzt haben.

 

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Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Universitätskurses Finance Essentials in Südtirol.


 

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Wie Bilder klingen

(20.04.2016)

Vertonte Malerei oder Bilder nach Musik – mit diesem Überschreiten von Kunstgrenzen beschäftigt sich Monika Fink, Professorin am Institut für Musikwissenschaft. Die weltweit erste Datenbank zur Sammlung von Kunstwerken und deren musikalischen Interpretationen wurde von der Wissenschaftlerin entwickelt und wird laufend mit gegenwärtigen Werken erweitert.

Der Fokus der Forschungsarbeit von Monika Fink liegt auf Kompositionen, die durch Werke der bildenden Kunst, insbesondere durch Werke der Malerei, inspiriert wurden. Dazu hat die Wissenschaftlerin bereits eine Vielzahl an Publikationen veröffentlicht. Beeindruckt von Raffaels Gemälde „Lo Sposalizio della Vergine“ war Franz Liszt mit einem Klavierstück aus seinem 1839 entstandenen Zyklus „Années de Pèlerinage“ der erste Komponist, der ein konkretes Einzelbild musikalisch umsetzte. „Angeregt durch seine Italienreise und durch Bilder der italienischen Renaissance hat ihn Raffaels Gemälde auf die Idee gebracht, dass alle Künste einem gemeinsamen Ursprung entspringen, der in verschiedenen Medien ausgedrückt werden kann. Liszt begann als ‚Tondichter‘, wie er sich selbst bezeichnete, Werke der Literatur und der bildenden Kunst in Musik umzusetzen. Damit verfolgte er auch das Ziel, die Instrumentalmusik durch die Einbeziehung anderer Künste aufzuwerten“, erklärt Fink die Anfänge der sogenannten Programmmusik. Finden sich im 19. Jahrhundert seltener Kompositionen nach Bildern, werden durch Malerei inspirierte Werke ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder häufiger. „Je größer der musikalische Stilpluralismus wurde, desto orientierungsloser waren zuweilen auch die Komponisten. Ein außermusikalisches Kunstwerk, ein Bild oder auch eine Skulptur, kann hier eine Art ‚Anker‘ bilden“, so die Musikwissenschaftlerin. In der von Fink und ihren internationalen Partnerinnen und Partnern aufgebauten Datenbank sollen sämtliche Kompositionen, die sich auf Werke der bildenden Kunst beziehen, verzeichnet und mit Metadaten versehen werden. Bisher umfasst die Sammlung bereits über 3000 Werke, mit dem Trend, noch weiter zu wachsen, da bildbezogenes Komponieren gegenwärtig hochaktuell ist. Das Auflösen der Grenzen zwischen den Kunstgattungen ist für viele Komponistinnen und Komponisten von großem Interesse. Die bildlichen Vorlagen für die Vertonungen reichen von prähistorischen Höhlenmalereien bis zur zeitgenössischen Kunst – Musik und Bild ergänzen sich über Epochen hinweg. Umgekehrt gibt es auch Bilder, die durch konkrete Musikwerke inspiriert wurden, diese seien aber deutlich in der Unterzahl.

Meistvertonte Bilder

Bilder wurden häufig nicht nur einmal, sondern vielfach vertont. Ganz oben auf der internationalen Hitliste rangiert das berühmte Bild „Guernica“ von Pablo Picasso. Nur wenige Tage nach dem Luftangriff auf die völlig zerstörte baskische Stadt Guernica, heute Gernika, entschied sich Picasso im fernen Paris für den spanischen Pavillon der Weltausstellung 1937 diese Gräueltaten bildlich zu dokumentieren. Auf der 27 Quadratmeter großen Leinwand bleibt bis heute der prägende Eindruck für die Betrachterinnen und Betrachter des Bildes im Museo Reína Sofía in Madrid bestehen. Mit „Guernica“ ist Picasso eine zeitlos gültige Anklage gegen Krieg und Gewalt sowie ein Sinnbild des Leidens gelungen. „Es verwundert nicht, dass dieses Bild in seiner bewegenden Aussagekraft Inspirationsquelle für zahlreiche Kompositionen ist“, so Fink. An die fünfzig Kompositionen sind bisher schon zu „Guernica“ entstanden. Die bekannteste stammt von Walter Steffens, einem deutschen Komponisten aus Aachen. Das Besondere an diesem Werk ist schon der aleatorische Beginn, in welchem der Luftangriff im gerüsthaften Notat direkt angesprochen wird. Die 1978 entstandene Komposition wechselt zwischen elegischer und aggressiver Tonsprache. Der das Werk kennzeichnende stilistische Pluralismus ist auch durch das Programm begründet. „Alles, was mir stilhistorisch verfügbar ist, benutze ich mit dem Ziel, das Drama vom Schrecken, der Furcht, der Trauer und der Hoffnung zu erzählen“, schrieb der Komponist. Das hier angesprochene Symbol der Hoffnung, das sich neben allen Symbolen des Leidens und Schreckens im Bild findet, ist eine kleine, unversehrt gebliebene Blume, die neben der Hand des sterbenden Kriegers erwächst. Nicht nur bei Steffens findet dieser Hoffnungsschimmer Eingang in die Kompositionen nach „Guernica“. Neben Picasso seien auch Werke von Francisco de Goya, vor allem die späteren Radierungszyklen „Los Desastres de la Guerra“ oder „Los Caprichos“, häufige Inspirationsquellen für Komponistinnen und Komponisten.

Vom Bild zur Musik

In ihrer langjährigen Forschungsarbeit hat Fink verschiedene konzeptuelle Möglichkeiten von Bildvertonungen in der Instrumentalmusik entwickelt. Besonders gefallen der Wissenschaftlerin Kompositionen, die durch Bilder von Paul Klee angeregt wurden. Klee, der selbst auch Musiker war, wurde zu seiner abstrakten Malerei von der Musik des 18. Jahrhunderts, insbesondere von Johann Sebastian Bach, inspiriert. Die Polyphonie in der Musik Bachs, also die Gleichzeitigkeit des Zeitlichen, hat Paul Klee zu einer Polyphonie in der Malerei, also zur Gleichzeitigkeit im Räumlichen, gebracht. „Fuge in Rot“ sei eines von vielen Beispielen, in denen das bildliche Prinzip der Polyphonie deutlich zu sehen ist. „Solche Gestaltungsformen kann man bildlich und klanglich darstellen,“ erklärt Fink. Viele in Klees Bildern wie auch generell in abstrakter Malerei verwendete Gestaltungsprinzipien sind medienunabhängig. Es finden sich Symmetrien, Spiegelungen oder Umkehrungen – Verfahren, die auch in die Musik übersetzt werden können. „So werden Kompositionen in Entsprechung zu bildhaften Gestaltungsmerkmalen entwickelt“, erklärt Fink. Ebenso lassen sich hell-dunkel Schattierungen, Lichtwirkungen und Überschneidungen auch musikalisch ausdrücken. „Dieses Bild hat mich einfach angesprochen.“ Diesen Satz höre die Musikwissenschaftlerin oft, wenn sie mit zeitgenössischen Komponistinnen und Komponisten über deren Bildvertonungen spricht. „In den Gesprächen erzählen sie mir von ihrer Sichtweise und ihren Beweggründen zur Vertonung von Bildern. Als Wissenschaftlerin ist man aber gefordert, die notwendige Distanz zu wahren und die Werke neutral zu untersuchen, wobei die Fragen nach möglichen auditiv-visuellen Konvergenzen immer auch kontrovers diskutiert werden.“ In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Kunstwerken in Bild und Ton macht sich Fink auf die Suche nach gleichen oder ähnlichen Mustern und versucht, Verbindendes bei den verschiedenen Vertonungen ein und desselben Bildes herauszuarbeiten, was bei besonders bekannten Vertonungen wie „Guernica“ oder der „Zwitschermaschine“ von Paul Klee eine spannende Frage ist. Großteils bleibt die individuelle Erfahrung beim Anblick der Bilder jedoch auch bei den Komponierenden bestehen, die beim Betrachten ein und desselben Bildes von den unterschiedlichsten Aspekten angesprochen wurden, wodurch auch eine Vielzahl an Interpretationen entstünden. Mit der Verbindung von Bild und Musik sind bisher zahlreiche Musikschaffende dem Ansatz von Franz Liszt gefolgt. Während hingegen für Liszt noch die Aufwertung der Instrumentalmusik durch die Einbeziehung anderer Künste im Mittelpunkt stand, gehe es in den letzten Jahrzehnten vorrangig um die Auflösung der Grenzen zwischen den Künsten. Monika Fink hat sich auch weiterhin große Ziele gesteckt. Neben einer „Theorie der Bildvertonung“ ist für heuer eine Arbeit zu den „8 Pieces on Paul Klee“ des deutsch-schweizerischen Komponistenkreises „Groupe Lacroix“ geplant. „Gerade bei bildbezogener Musik gibt es für das analytische Vorgehen so viele Lösungen und individuelle Ansätze, wie auch in dieser Musik selbst“, schließt die Musikwissenschaftlerin Monika Fink, die auch im Rahmen der Universität im Dorf in Außervillgraten einen Vortrag zum Thema gehalten hat.

Universität im Dorf 2
Die Grenze zwischen den Künsten Musik und Malerei wird in der Vertonung von Gemälden aufgebrochen. (Bild: pixabay.com/natureworks)


 

 


Für andere sprechen

(14.04.2016)

Bereits zum dritten Mal fand der Kurs „Community Interpreting“, der von der universitären Weiterbildung angeboten wird, in Innsbruck statt. Mit der maximalen Teilnehmerzahl bei mehr als doppelt so vielen Interessierten erfreute sich der Kurs einer großen Nachfrage. Weitere Kurse und weiterführende Formate sind von den Leiterinnen bereits geplant.

Amharisch, Arabisch, Dari, Farsi, Französisch, Kurdisch, Niederländisch, Paschtu, Somali und Türkisch sind die Sprachen, die von den 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Kurses gesprochen werden. Künftig werden die Absolventinnen und Absolventen Menschen, die sich noch nicht genügend auf Deutsch verständigen können, in den unterschiedlichsten Situationen für funktionierende Kommunikation sorgen. Die Professionalisierung für Laiendolmetscherinnen und -dolmetschern im sozialen, medizinischen, psychotherapeutischen und kommunalen Bereich steht dabei für die Leiterinnen Elvira Iannone und Katharina Redl im Zentrum ihrer Lehre. Neben allgemeinen Kenntnissen über das Dolmetschen sollen die Teilnehmenden auf künftige Dolmetscheinsätze vorbereitet werden. „Das Rollenbewusstsein, Abgrenzung, der Umgang mit Konflikten oder diverse Kompensationsstrategien sind für die Dolmetscharbeit mit Klientinnen und Klienten entscheidend“, so die Leiterinnen. Auch das Schärfen des Bewusstseins über eigene Grenzen und Möglichkeiten sei für die Teilnehmenden besonders wichtig. Die neu ausgebildeten Laiendolmetscherinnen und -dolmetscher werden bald in Arbeitsfeldern wie dem Krankenhaus, der Psychotherapie, der Polizei, im Kindergarten beziehungsweise im Hort oder beim Dolmetschen rund um das Asylverfahren zum Einsatz kommen. Das Interesse an weiterer Ausbildung ist von den Teilnehmenden sehr groß. Bei der Verleihung der Abschlusszertifikate bekundete auch Dekan Sebastian Donat sein Interesse an diesem in Österreich einzigartigen Kurs. 250 Euro müssen die Teilnehmenden selbst bezahlen, während der restliche Teil der Kosten vom Land Tirol, der Diakonie, dem Diakonie Flüchtlingsdienst sowie der Stadt Innsbruck getragen wird. Die Kontaktdaten der Absolventinnen und Absolventen des Kurses werden mit Informationen zu denen von ihnen gesprochenen Sprachen auf der Website von Land Tirol und der Stadt Innsbruck veröffentlicht.


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Die Teilnehmenden mit Lehrenden sowie den Leiterinnen Elvira Iannone und Kahtarina Redl mit Dekan Sebastian Donat. (Bild: Uni Innsbruck)

 


Abschluss des 2. Universitätskurses Risk Management Essentials

(11.03.2016)




 

 

1000. Teilnehmerin des Geodätischen Kolloquiums

(15.01.2016)

Vergangenen Mittwoch zählte die Veranstaltungsreihe „Geodätisches Kolloquium“ die 1000. Teilnehmerin.

Frau HR DI Gerda Schennach bekam von Klaus Hanke, Professor am Arbeitsbereich für Vermessung und Geoinformation, ein kleines Präsent überreicht. Der Vortrag „Gigatonnen und Millimeter: Beiträge der Geodäsie zum Verständnis des Systems Erde“ wurde von Martin Horwath, Professor am Institut für Planetare Geodäsie an der TU Dresden, gehalten. Er sprach über Änderungen der Mächtigkeit des Antarktischen Eisschilds, hydrologische Wasserspeichervariationen eines Fluss-Einzugsgebiets, Plattentektonik und Erdbeben, Ozeanströmungen und Meeresspiegeländerungen. Viele Prozesse im physikalischen System Erde sind trotz ihrer gesellschaftlichen Relevanz weder vollständig verstanden noch vorhersagbar.


1000 Teilnehmerin Geo. Koll.


 

 

Update für die Bauwirtschaft

(11.01.2016)

Beim 2. BauwirtschaftsUPDATE des Arbeitsbereichs für Baubetrieb, Bauwirtschaft und Baumanagement stand das Thema Claim- Vs. Anti-Claim-Mamagement im Mittelpunk. Den TeilnehmerInnen wurde eine breitgefächerte Palette an Vorträgen geboten, welche die wichtigsten Kernthemen wie Bauablaufstörungen durch Planverzug, Systematische Ermittlung von Mehrkosten, Auswirkungen von Bauverzögerungen auf den Gesamtzuschlag bis hin zu Erkenntnissen bzw. Tendenzen aus der Baupraxis und der Rechtsprechung abdeckte.

Im Zuge von Diskussionen mit den interessierten SeminarteilnehmerInnen, welche sich zum größten Teil aus Vertretern von Ingenieurbüros, Baufirmen und öffentlichen Bauherren zusammensetzten, wurde die Aktualität und die Bedeutung der Thematik des gestörten Bauablaufs bzw. der damit verbundenen Claim-Prozesse unterstrichen.

Seminar Bauwirtschaftsupdate 2

 


 

Universität im Dorf – Musik in Außervillgraten

(09.12.2015)

Der Ton macht mehr als nur Musik und ist in allen Lebensbereichen spürbar. Dazu gehört nicht nur der richtige Ton im taktvollen Umgang miteinander, sondern auch die Wirkung der Musik auf den Menschen, das Auslösen von Emotionen oder die Therapie. „Die Macht der Musik“ war das Thema der diesjährigen Veranstaltung in Osttirol.

„Ja wenn die Universität nach Außervillgraten kommt, dann ist das die Universität im Dorf“, erklärt Josef Told, ehemaliger Volksschuldirektor und Mitorganisator, die Namensgebung vor 15 Jahren. Seit damals ist die Universität jährlich am ersten Wochenende im Advent zu Gast in der kleinen Gemeinde in Osttirol. Mit viel Engagement organisiert die Arbeitsgemeinschaft „Universität im Dorf“, bestehend aus der Gemeinde Außervillgraten und der Universität Innsbruck, die bereits traditionelle Veranstaltung. Wie alles begann, erklärt Told: „Die Universität im Dorf entstand in den Weihnachtsfeiertagen im Jahr 2000. Lothar Lies, ein Jesuit, verbrachte seit 1996 viel Zeit in unserem Dorf. Zu Weihnachten äußerte er den Wunsch, dass man doch etwas Nachhaltiges für Außervillgraten machen müsse.“ Die Doktoranden von Pater Lies wurden daraufhin in den Ort eingeladen, um Vorträge über ihre Forschungsthemen zu halten. Dies war die erste von vielen Veranstaltungen im Rahmen der Universität im Dorf.

Ein Thema hat es dem Organisationsteam in diesem Jahr besonders angetan – die Musik und deren mögliche Einflüsse auf den Menschen standen im Zentrum der Universität im Dorf 2015. Hört man sich in der Gemeinde um, so wird man bald feststellen, dass hier die Musik einen sehr hohen Stellenwert hat. Doch nicht nur die Musik, sondern auch die Weiterbildung wird in Außervillgraten hoch geschätzt. Die Wichtigkeit des lebenslangen Lernens betont auch Vizerektor Roland Psenner: „Die Weiterbildung wird an der Uni immer wichtiger. Ein besonderer Aspekt davon ist das, was wir hier in Außervillgraten machen können. Hier werden Themen bearbeitet, die den Menschen wichtig sind. Aber nicht nur die Einwohnerinnen und Einwohner der Region profitieren von den Vorträgen. Es entstehen hier auch sehr anregende Diskussionen, die neue Fragen aufwerfen können.“ Kostenlose Vorträge zu den unterschiedlichsten Forschungsbereichen zum Thema Musik wurden von Marcel Zentner und Bruno Gingras vom Institut für Psychologie, Monika Fink und Raymond Ammann vom Institut für Musikwissenschaft sowie Evi Forgo-Baer, einer Fachpsychologin für Psychotherapie aus der Schweiz, die in einem multisensorischen Ansatz mit Straftätern beschäftigt, gehalten. Vizerektor Psenner ist von dem diesjährigen Programm begeistert: „Die Macht der Musik ist ein großartiges Thema, wo Geist, Intellekt und Emotionalität zusammen kommen.“

Wir sagen euch an ...

... den lieben Advent – nicht nur dieses bekannte Adventlied, sondern alle Aspekte der Musik waren an diesem Wochenende allgegenwärtig. Neben der musikalischen Umrahmung des Gottesdienstes durch den Männergesangsverein Außervillgraten, haben auch die Musikkapelle des Ortes sowie der Singkreis Hochpustertal die wissenschaftlichen Vorträge musikalisch unterstützt. Beim interaktiven Konzert am Samstagabend waren zudem die Zuhörerinnen und Zuhörer gefordert. Marcel Zentner forderte alle Anwesenden auf, sich während dem Vortrag der Musikstücke, auf die dabei ausgelösten Emotionen zu konzentrieren. Egal ob Rock, Pop, Klassik, Volksmusik oder Jazz – ganz kalt lässt die Musik wohl niemanden. Dies konnten auch die Anwesenden beim Konzert selbst erfahren. Sie berichteten von der Stimmung eines Sonnenuntergangs, dem Gefühl, der elegante Flug des Adlers, der morgendliche Trubel bis hin zu Schwermut oder Freude – Bilder und Emotionen könnten nicht vielfältiger sein. Die Musik als ein allgegenwärtiger Bestandteil unseres Lebens wird auch im Gottesdienst von Georg Fischer SJ vom Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie in Innsbruck angesprochen. „Ein Netz von Melodien hast Du allseits um mich gewebt“, so zitiert Fischer SJ in seiner Predigt Rabindranath Tagore, einen bengalischen Dichter. Die Musik als Thema der Universität im Dorf zog sich wie ein Roter Faden durch das erste Adventwochenende in Außervillgraten. Das gemeinsame Singen des Andachtsjodlers wurde von vielen Teilnehmenden als besonders ergreifender Moment beschrieben. Doch nicht nur die Psychologie der Musik wurde an diesem Wochenende besprochen. Monika Fink, Professorin am Institut für Musikwissenschaft referierte darüber wie Bilder klingen. Nach vielen kritischen Positionen zur Vermischung der Künste setzt erst Franz Liszt die Kombination von Bild und Ton in die Tat um. Die bekannteste Programmmusik sei laut Fink jedoch die „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgsky. „Zudem schrieben über 70 Komponistinnen und Komponisten Werke zu Picassos Bild Guernica“, sagt Fink. Weiters widmete sich Raymond Ammann vom Institut für Musikwissenschaft der Geschichte des Jodelns wobei er zu dem Schluss kommt, dass das Jodeln nicht aussterben sondern durch die Traditionsträgerinnen und –träger kontinuierlich umgeformt werden wird. Zudem wurde die Verbindung von Schamanismus mit Musik oder die Musiktherapie besprochen. Das vielseitige Programm zeigt, dass sich die unterschiedlichsten Interessensgruppen, von Musikvereinen bis hin zur Wissenschaft, mit der Macht der Musik auseinandersetzen. So ist die Musik mit ihren Melodien und Rhythmen ein tatsächlich alle umfassendes Netz, das auch Gemeinschaften zusammenhält, Einzelpersonen auffängt, Sicherheit gibt und Menschen verbindet.

Erlebbare Universität

Die Musik wurde aber nicht nur im wissenschaftlichen Kontext diskutiert. Die Junge Uni war auch zu Gast in Außervillgraten und bot ein umfassendes Programm für über 100 Kinder. „Die Kinder konnten in Kleingruppen jeweils alle vier Stationen besuchen und so in die faszinierende und abwechslungsreiche Welt der Forschung eintauchen. Mit großem Engagement erkundeten sie die Welt der steinzeitlichen Musikinstrumente, stellten ihre eigene Musikalität in den Dienst der Wissenschaft und erprobten sich, ausgestattet mit Aufnahmegeräten, als Jungethnologinnen und -ethnologen indem sie so genannte Soundscapes von Außervillgraten aufzeichneten. Oft wurden diese Erfahrungen dann noch bei einer Rap-Einheit verarbeitet“, erzählt Florian Westreicher von der Jungen Uni. So bunt das Programm war, so vielfältig waren auch die kreativen Ergebnisse der jungen Forscherinnen und Forscher. Die wissenschaftliche Neugier schon bei den Jüngsten zu wecken und ihnen Themen spielerisch näher zu bringen, ist Aufgabe der Jungen Uni. Die Universität Innsbruck hat als erste Universität im deutschsprachigen Raum im Jahr 2001 die Initiative Junge Uni gestartet. Denn Kinder und Jugendliche haben viele Fragen und die Universität viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Know-How am Puls der Zeit. Die Junge Uni will Forscherinnen und Forscher, die es eigentlich „Wissen sollten“ und Kinder und Jugendliche, die es „Wissen wollen!“ zusammenführen und so schon frühzeitig die Freude an Wissenschaft und Forschung wecken – und da gibt es in der Musik so einiges zu erleben.

Ein Rückblick

Schon seit 15 Jahren findet die Universität im Dorf ohne Unterbrechung in Außervillgraten statt – dieser Erfolg berechtigt auf jeden Fall zu einem Rückblick auf die vergangenen Jahre. Begonnen hat alles mit dem Thema „Glaube und Christliches Brauchtum“. In den darauffolgenden Jahren wurden die unterschiedlichsten Inhalte in den Veranstaltungen der Universität im Dorf in Außervillgraten vorgetragen und diskutiert. Themen wie Chancen und Entwicklung im ländlich-alpinen Raum, ein Ausflug in die Weiten des Weltalls, Generationenkonflikte oder –chancen, die Mundart, Pflege oder die neuen Medien sind nur eine Auswahl der vielfältigen Inhalte. Die Universität im Dorf in Außervillgraten ist ein vorbildliches Beispiel für den Wissenstransfer der Universität und die Vermittlung von anwendungsorientierten Forschungen. Es bleibt zu wünschen, dass auch zukünftig die Uni zu Gast in Außervillgraten sein darf.

(dp)

Die Universität ist bereits zum 15. Mal zu Gast in
Außervillgraten.

 




Abschluss des Universitätskurses Risk Management Essentials 

(17.11.2015)

Vieles über „Risk Managment“ haben die Teilnehmenden vom Raiffeisenverband Südtirol in einem intensiven Universitätskurs gelernt. Die Zertifikate wurden von Jochen Lawrenz und Sandra Wess überreicht. Ziel des zweitägigen Kompaktlehrgangs, der im Rahmen einer erstmaligen Kooperation des Raiffeisenverbandes Südtirol mit der Universität Innsbruck organisiert wurde, war es, das Wissen um den wissenschaftlichen Hintergrund in der Materie des Risikomanagements zu erweitern und neue Perspektiven aufzuzeigen.

Viele Teilnehmende sind noch „Neulinge“ im Bereich Risikomanagement und die mathematische Herangehensweise sowie das doch ungewohnt akademische Seminar waren für einige eine Herausforderung. „Es ist eine großartige Leistung, sich in der stressigen Zeit des Berufsalltags auch noch, wie ein Teilnehmer uns geschrieben hat, am Abend hinzusetzen und bei diesen vielen Formeln zu schwitzen“, so Lukas Varesco von der Abteilung Bildungswesen im Raiffeisenverband Südtirol.

(dp)

 



International Focus on Molecular Trophic Analysis

(29.09.2015)

For two weeks in September, an atmosphere of internationality could be felt at the Institute of Ecology: 17 students and scientists coming from twelve different countries participated in a university course on the Molecular Analysis of Trophic Interactions, also simply called MATI.

From 14 – 25 September, the participants of the course, provided by Michael Traugott and Daniela Sint, were introduced to the molecular analysis of trophic interactions. The course took place in the laboratories of the Institute of Ecology at the University of Innsbruck. This further training course, the only one of its kind in this field, brought international students and researchers to the Tyrol. During two weeks they broadened and deepened their theoretical knowledge and practical skills of DNA-based analyzing methods of trophic interactions.

The course also offered opportunities to discuss the application of these molecular methods in the participants’ own research project and how to plan and optimize them. This provided an exciting framework where all participants were able to benefit from each other. “In another successful course we enjoyed discussing the participants’ research project on aquatic and terrestrial habitats ranging from the Arctic to the Tropics to Antarctica. Thereby they were able to directly and optimally apply the course content to their own research,” say Sint und Traugott. Vice Rector Roland Psenner, who presented the certificates to the participants, was not only excited about the performance of the participating scientists and students but also about the level of commitment and international participation. The students and researchers came from Norway, Ireland, Italy, and all the way from China and South America to Innsbruck to study this particular molecular approach.

(dp)




Molekulare Nahrungsanalysen im internationalen Fokus

(29.09.2015)

Zwei Wochen im September standen am Institut für Ökologie ganz im Zeichen der Internationalität. Aus zwölf Nationen kamen 17 Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen eines Weiterbildungsangebotes an die Uni, um sich mit Molecular Analysis of Trophic Interactions, kurz MATI, zu beschäftigen.

Unter der Leitung von Michael Traugott und Daniela Sint befassten sich die Teilnehmenden vom 14. – 25. September in den Labors am Institut für Ökologie mit der molekularen Analyse von Nahrungsbeziehungen. Als bisher einzigartige Weiterbildung in diesem Bereich brachte die Veranstaltung internationale Studierende sowie Forscherinnen und Forscher nach Tirol. Über zwei Wochen konnten diese im Universitätskurs ihre theoretischen und praktischen Fertigkeiten der molekularen Analyse von trophischen Interaktionen erweitern und vertiefen. Zudem konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Einsatz dieser molekularen Methoden in ihren eigenen Projekten diskutieren und ihn zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Innsbruck planen und optimieren.

Daraus ergab sich ein interessantes Spannungsfeld, in dem alle von einander profitieren konnten. „Uns hat es wieder großen Spaß gemacht, gemeinsam mit den Teilnehmerenden ihre Projekte in aquatischen und terrestrischen Lebensräumen von der Arktis über die Tropen bis in die Antarktis zu diskutieren, und damit die Kursinhalte optimal für ihre Forschung einsetzbar zu machen,“ freuen sich Sint und Traugott. Vizerektor Roland Psenner, der den Teilnehmenden die Zertifikate überreichte, zeigte sich von den Leistungen, aber auch von dem hohen Engagement und der internationalen Beteiligung begeistert. Von Norwegen über Irland, Italien bis nach China und Südamerika kamen Interessierte nach Innsbruck, um hier mehr über diese besondere Technik zu lernen.

(dp)

 



Mehr als nur eine Kachel

(15.07.2015)

Ein Kachelofen hat nicht nur die Funktion, zu wärmen, sondern bietet den Expertinnen und Experten Einblicke in Politik, soziale Strukturen und Bautechniken früherer Zeiten. Analyse und Erhaltung historischer Öfen stehen im Fokus eines fachkundigen Teams aus Wissenschaft, Handwerk und Museum.

Harald Stadler, Professor am Institut für Archäologien, Erich Moser, Landesinnungsmeister der Hafner sowie Karl Berger, Leiter des Tiroler Volkskunstmuseums, bilden die zentrale Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung, zum Erhalt und zur Bewahrung historischer Kachelöfen. Alle drei Interessensgruppen verbindet die Liebe zum Detail dieser Öfen und der Wunsch, herauszufinden, was die Kacheln erzählen. „Kachelöfen sind schon sehr lange ein zentraler Platz im Haushalt von Menschen. Je nach Region, Zeit und sozialem Status variieren die Formen, Kacheln und Ausführungen der Öfen. Bisher ist ein Vorkommen von Kachelöfen in Tirol bis ins 13. Jahrhundert gesichert, jedoch stellen wir gerade fest, dass Kachelöfen bis heute nicht an Bedeutung verloren haben. Im Gegenteil, sie erfahren gerade wieder eine Boom-Phase“, erzählt Karl Berger, der des weiteren die Wichtigkeit der emotionalen Elemente, wie die besondere Wärme und Gemütlichkeit von Kachelöfen, betont. „Die Kachel kann viel mehr sein als nur ein Objekt“, so Harald Stadler, der mit seinem Fachgebiet der Archäologien einen besonderen Blick auf historische Zusammenhänge wirft. Im Tiroler Volkskunstmuseum sind in unterschiedlichen original nachgebauten Stuben verschiedene Öfen aufgebaut. „Wir versuchen in den Ausstellungen auch Geschichten zu vermitteln. Der Kachelofen hat maßgeblich die Wohnkultur verändert. So war die Stube beispielsweise ein Raum mit unglaublichem Luxus. Die Küche war verraucht und im Winter kalt, während die Stube warm und rauchfrei war. Auch war der Ofen der Ort, an dem sich die Familie versammelt hat und die familiäre Hierarchie sichtbar wird. Wer am Ofen sitzen darf und wer weiter weg Platz nehmen muss, ist genau geregelt“, erklärt Berger. Versteckte Botschaft Der Ofen hat nicht nur die Funktion, Wärme zu spenden, sondern diente insbesondere auch dazu, Inhalte zu vermitteln und mit Form und Stil gesellschaftliche Stellungen zu betonen. Erich Moser und Harald Stadler, die bereits unzählige Öfen analysiert haben, erklären Details am Ofen, der in der bürgerlichen Trentiner Stube im Volkskunstmuseum ausgestellt ist: „Am Ofen spielen auch politische Elemente eine bedeutende Rolle. Hier ist beispielsweise die Türkenbelagerung dargestellt und man sieht die kämpfenden Reiterfiguren, die den Verlauf des Krieges darstellen. Man erkennt ganz unten die gefesselten Osmanen, in der Mitte Szenen des Kampfes und oben die Sieger. Die vertikale Hierarchie wird hier deutlich sichtbar.“ Die Darstellung dieser speziellen Szenerie lässt sich häufig in Südtirol finden und die Kachelöfen dieser Art werden als Reiteröfen bezeichnet. Die Experten sind sich einig, dass man aus der Formen- und Bildsprache von Kachelöfen die Sozialstrukturen erkennen kann. „Genau das macht den Kachelofen als Denkmal besonders interessant“, so Berger. Auf Kachelöfen lassen sich aber nicht nur politische oder heroische Anschauungen finden. Auch religiöse Inhalte wurden mit Kacheln transportiert, sei es, um die eigene Überzeugung zu unterstreichen, oder ein Zeichen dagegen zu setzen. Eine besondere Ofenkachel, die mehr ist und vermittelt als nur die Hülle eines wärmespendenden Ofens, ist die sogenannte Luther-Kachel. Harald Stadler veranschaulicht: „Diese bestimmte Kachel wird man in einem katholischen Haushalt kaum finden, denn mit ihr wird das Gedankengut der Reformation transportiert.“ Als keramische Kachel und Bildträger zugleich vermittelt diese Kachel auf einen Blick Motive und Symbole aus der Luther-Zeit. Die Experten sind sich einig, dass diese Kachel aus den Bergbaugebieten unter dem Einfluss des süddeutschen Raumes nach Tirol gekommen ist und sich so das Lutherische Gedankengut in der Kachelsprache etabliert hat. „Diese lassen sich vor allem im Raum Schwaz, Kufstein und Brixlegg finden. Vielleicht wurden diese Kacheln auch als Protest angebracht. Wir wissen noch nicht, ob die Leute so selbstbewusst sein konnten, die Luther-Kachel auf der Stirnseite anzubringen, oder ob sie auf der Hafnerseite, der Rückseite des Kachelofens zu finden war“, präzisiert Stadler. Der Leiter des Volkskunstmuseums betont, dass diese Botschaften auch für den Bestand des Museums essenziell sind: „Früher hat sich das Museum darauf konzentriert, die Oberflächen zu analysieren. Heute beginnen wir uns aber auch mehr mit den technischen Details, wie die Entwicklung des Zuges, und den Materialoberflächen zu beschäftigen. Im Museum finden wir Beispiele aus jeder Epoche aus den letzten 500 Jahren, mit denen wir neue Funde vergleichen können.“

Keiner gleicht dem andern

Unterschiedliche Bauarten, andere Materialoberflächen, Stile und Öfen aus verschiedenen Regionen und Werkstätten – so divers sind die Kacheln, die sich in den Stuben verbergen. Regionale Unterschiede sehen die Experten auch innerhalb von Tirol: „Im Tiroler Oberland sind vor allem die bäuerlichen, einfachen Öfen, mit einer Ofenbank und dem typischen Aufsatz zum Trocknen von Kleidung vorherrschend, während sich im Tiroler Unterland gehäuft bürgerliche, großzügigere Öfen finden lassen. Hier ist der Ofen nicht mehr nur Wärmequelle, sondern auch das Zentrum eines repräsentativen Raums. Häufig findet sich im Tiroler Unterland auch das Jagdmotiv auf den Öfen.“ Doch nicht nur das oberflächlich Sichtbare ist für die Experten interessant. Bestimmte Hafnerfamilien und deren Können sowie Werkstätten beeinflussten die Entwicklung der Kachelöfen. Die drei Experten erinnern sich an den neuesten Fund, der sie besonders fasziniert hat: „Das Besondere an diesem Ofen ist, dass er eigentlich nichts Besonderes ist.“ Kaiser Maximilian III. ließ sich eine Einsiedelei im Kapuzinerkloster in Innsbruck, die sogenannte Eremitage, erbauen. „Er war kein armer Knabe, aber er hat sehr zurückgezogen als religiöser Mensch gelebt. In der Eremitage haben wir einen Ofen gefunden, der in seiner Formensprache ganz einfach, schlicht und fast bäuerlich gehalten ist“, so Moser. Gebaut wurde dieser Ofen von einer der bekanntesten Hafnerfamilien dieser Zeit. Hans Gantner war Hofhafner und über die Grenzen Tirols bekannt. Die Öfen der Familie Gantner wurden in Padua, Mailand, Prag und am Hof der Habsburger als Attraktion gehandelt und sind auch heute noch in der Kunstkammer im Kunsthistorischen Museum in Wien mit den repräsentativsten Keramiken des 17. Jahrhunderts vertreten. „Der Ofen in der Eremitage ist deswegen ein Juwel, weil genau diese handwerkliche Fähigkeit von Hans Gantner, aufgrund des Wunsches des Auftragsgebers, dort nicht zum Tragen gekommen ist. Eine räumliche und architektonische Bescheidenheit zu zeigen – in diesem Moment liegt die Größe und Faszination dieses Ofens. Es ist nicht der spektakulärste handwerkliche Ofen, den wir kennen, sondern der innerlich schönste“, schwärmt Erich Moser. Das Zusammenspiel von Wissenschaft, Handwerk und dem Tiroler Volkskunstmuseum ist für die Analyse der Öfen besonders wertvoll.

Restaurierung historischer Öfen

Öfen sind mehr als nur eine Wärmequelle und deswegen auch besonders schützenswert. Die Erhaltung der historischen Bausubstanz und die Pflege der materiellen Werte ist das Ziel des Universitätskurses „Restaurierung historischer Öfen“, der am Institut für Archäologien angeboten wird. Der Kurs richtet sich an Meister der Berufsgruppe der Hafner, Platten- und Fliesenleger und Keramiker sowie an Studierende und Absolventinnen und Absolventen der Fächer Archäologien, Kunstgeschichte und Europäische Ethnologie. Die Aus- und Weiterbildung in einem Universitätskurs ist in dieser Weise einzigartig in Österreich und bietet besonders durch die Vernetzung mit unterschiedlichen Fachdisziplinen der Universität Innsbruck, dem Bundesdenkmalamt und der Landesinnung der Hafner, Platten- und Fliesenleger und Keramiker für Tirol einen besonders nachhaltigen Aspekt. Gleichzeitig wird durch die teilnehmenden Institutionen ein hoher Ausbildungsstandard geboten, der auch internationalen Ansprüchen entspricht.

Sogenannter Reiterofen aus dem 18. Jh. mit der Darstellung der Türkenbelagerung, ausgestellt im Volkskunstmuseum in Innsbruck. (Bild: Tiroler Volkskunstmuseum)

 



Restaurierung historischer Kachelöfen abgeschlossen

(07.07.2015)

Der Universitätskurs "Restaurierung historischer Kachelöfen" von der Universitären Weiterbildung wurde am 03. Juli 2015 von allen Teilnehmenden erfolgreich abgeschlossen. "In diesem Kurs verschmelzen Kunst, Wissenschaft, Lehre und Handwerk. Ich gratuliere allen Absolventinnen und Absolventen zu ihrem erfolgreichen Abschluss", freut sich Vizerektor Roland Psenner.

Aus den Abschlussarbeiten entstand ein Buch, das einen wesentlichen Beitrag des Handwerkes im Bemühen um die Erhaltung historischer Bausubstanz zeigt. "Aber nicht nur das, sondern auch die Pflege der materiellen Werte war das Ziel dieses Kurses. Auch die Weitergabe ideeller Werte bildete einen nicht zu unterschätzenden Teil der universitären und handwerklichen Kooperation", so Erich Moser, Innungsmeister der Tiroler Hafner.

                

Abschlussfeier Restaurierung hist. Öfen
          
Abschlussfeier Restaurierung hist. Öfen 2



Finance Essentials - Zertifikate überreicht

(23.06.2015)

Am 17. Juni 2015 schlossen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Universitätskurs "Finance Essentials" erfolgreich ab. Die Zertifikate wurden von VR Roland Psenner und Dekan Matthias Bank überreicht.

"Die universitäre Weiterbildung hat einen hohen Stellenwert in der Lehre", führt Psenner aus. Für alle Absolventinnen und Absolventen des Kurses sowie für alle Interessierten des Themas, wird Anfang nächsten Jahres ein Kurs zum Thema "Riskmanagement" angeboten:
http://www.uibk.ac.at/weiterbildung/universitaetskurse/risk-management/

Abschlussfeier Finance Essentials



Finance Essentials: Zertifikate verliehen - Südtirol

(15.06.2015)

Der Universitätskurs „Finance Essentials“ konnte am 10. Juni 2015 von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Raiffeisenverbandes Südtirol und der Raiffeisenkassen erfolgreich abgeschlossen werden. Bei einer feierlichen Veranstaltung wurden den Teilnehmenden ein Zertifikat der Uni Innsbruck überreicht.

„Die Weiterbildung ist ein wichtiger Teil der Universitätslehre und wird in Zukunft noch mehr an Stellenwert gewinnen“, so Vizerektor Roland Psenner, der gemeinsam mit Matthias Bank, Dekan der Fakultät für Betriebswirtschaft, die Urkunden überreicht hat. Psenner betont in seinen Grußworten das hohe Engagement des Raiffeisenverbandes Südtirol und der Raiffeisenkassen sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weiters hebt er die Bedeutung derartiger Kooperationen hervor. „In dem Lehrangebot der Universitären Weiterbildung haben vor allem auch die Lehrenden den Vorteil, dass sie ihre Hörerinnen und Hörer nicht erst von der Bedeutung des Inhalts überzeugen müssen. Diese aus der Praxis kommenden Teilnehmenden sind begeistert von ihrem Beruf und möchten hier Zeit und Aufwand investieren, um noch tiefer in die Materie einzutauchen“, so der Vizerektor. Dekan Bank betont die Wichtigkeit des Lebenslangen Lernens: „Die Teilnehmenden an den Angeboten der Universitären Weiterbildung haben die Möglichkeit, neue Ideen in ihren Beruf miteinzubauen und können so ihren beruflichen Alltag mit neuen Perspektiven anreichern. Die Leistungen aller Absolventinnen und Absolventen dieses Kurses waren alle sehr gut und wir freuen uns auf weitere Kooperationen mit dem Raiffeisenverband Südtirol.“ Bei einem kleinen Buffet wurden noch weitere Gespräche geführt, wobei das Feedback zum Kurs sehr gut ausfiel und die Teilnehmenden von den Inhalten begeistert waren.

Zum Kurs

Der Universitätskurs Finance Essentials gibt einen umfassenden Überblick über die Bereiche der modernen Finanzierungstheorie und deren praktische Anwendung. Die Absolventinnen und Absolventen sind anschließend in der Lage, zentrale Begrifflichkeiten, Theorien und Anwendungsmöglichkeiten im Bereich Finance zuzuordnen und anzuwenden. Der Universitätskurs richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen, Banken und Finanzdienstleistern. Das Weiterbildungsformat spricht vor allem Personen an, die in ihrer täglichen Arbeit mit Finance-Themen in Berührung kommen, sich aber bisher nicht wissenschaftlich mit dem Fach auseinandergesetzt haben.

(dp)

Abschlussfeier Finance Essentials - Südtirol



SAP – Einen Alleskönner verstehen lernen

(21.05.2015)

Beschaffung, Eingangslogistik, Produktion, Ausgangslogistik, Vertriebsprozesse, internes- und externes Rechnungswesen oder Business-Warehouse – all das und mehr bildet die Software von SAP umfänglich ab. Eine souveräne Bedienung dieser Software wird zwar häufig verlangt, ist aber alles andere als banal. Spezifische Kurse sollen die Studierenden optimal mit dem Programm vertraut machen.

Licht und Gestaltung – das sind die Kernpunkte der Arbeit, mit denen sich Christian Bartenbach, Spezialist für Beleuchtungstechnik und Lichtgestaltung, beschäftigt. Mehr als zehn Jahre leitete Bartenbach den Lehrgang für Lichtgestaltung im Rahmen der universitären Weiterbildung an der Uni Innsbruck. Das Ziel des Experten war es, die Studierenden bestmöglich für den Beruf des Lichtgestalters zu qualifizieren. „Licht ist das Medium des Sehens und der Seele. Es wirkt auf Lebensrhythmus, Stimmung und Leistungsfähigkeit des Menschen. Richtiges Licht am Arbeitsplatz aktiviert. Dunkelheit in öffentlichen Räumen erzeugt Unwohlsein, Licht ein sicheres Gefühl. Im Spiel von Licht und Schatten wird Architektur und Design in allen Dimensionen erlebbar. Der Umgang damit braucht Professionalität und Passion“, skizziert Bartenbach die Grundzüge seiner Arbeit.

Alles begann an der Bibliothek der Uni Innsbruck

Kurt Promberger, Professor am Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus, gibt Einblicke in den Universitätskurs SAP TERP 10 sowie in die ERP Summer School. Letztere wird in Kooperation mit dem MCI und der FH Kufstein sowie führenden Unternehmen angeboten. „SAP ist der weltweit größte Hersteller von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware. Wenn man die Studierenden optimal auf ihre Tätigkeiten in der Praxis vorbereiten will, dann muss man ihnen auch diese Business Software vorstellen“, konkretisiert Promberger. Dieses Wissen können sich die Studierenden in einem zehntägigen Intensivworkshop im Rahmen eines Universitätskurses aneignen, der jeweils im Winter- und Sommersemester angeboten wird. Da die Nachfrage zum Erlernen der Software so groß ist, musste das Angebot verdoppelt werden. „Mit diesem Kurs geben wir den Studierenden die Möglichkeit, eine international anerkannte Zertifizierung zu bekommen. Die Prüfung am Ende des Kurses wird von SAP direkt abgenommen“, so der Leiter des Kurses. Durch dieses Verfahren wird eine Standardisierung des sogenannten SAP-Führerscheins sichergestellt. Die Notwendigkeit des Wissens und des gekonnten Umgangs mit dem Programm ist laut Promberger in der Wirtschaft gegeben: „In vielen Stellenausschreibungen wird heute schon der Umgang mit SAP-Systemen vorausgesetzt und gefordert. Mit dem erworbenen Zertifikat im Kurs TERP 10 können die Studierenden diese Qualifikation nachweisen.“

Über den Tellerrand der Uni blicken

Ein ähnlicher Kurs wird auch im Sommer angeboten. Die ERP-Summer School wird in Kooperation mit dem MCI, der FH-Kufstein und drei Unternehmen angeboten. Mit dabei sind Swarovski, Egger Holz in St. Johann und das ARZ. „Diese Kombination aus Bildungseinrichtungen und Unternehmen ermöglicht den Studierenden einen optimalen Einblick in Wissenschaft und Praxis“, so Promberger. Den Studierenden werden in dieser Summer School zusätzlich zum Erwerb der SAP-Kenntnisse Einblicke in die mitwirkenden Unternehmen geboten. „Sie haben hier die Möglichkeit in die Unternehmen zu gehen, diese kennen zu lernen und Fallstudien im Rahmen des Kurses dort durchzuführen. So gestalten wir eine optimale Anbindung der Uni an die wirtschaftliche Praxis“, erläutert der Experte. Die Organisation der ERP-Summer School liegt bei der FH-Kufstein. Die Universität Innsbruck liefert mit ihren Expertinnen und Experten die wesentlichen SAP-Kenntnisse. Weitere Inhalte wie Prozessmanagement werden an der FH-Kufstein sowie am MCI, das SAP-bezogenes Projektmanagement lehrt, vermittelt. „Das Bachelorstudium der Wirtschaftswissenschaften ist nicht sehr praxisorientiert. Es gibt aber immer mehr Studierende, die erkennen, dass sie für ihren Weg in die Wirtschaft, mehr können müssen, als nur Theorie. Unternehmen, die Absolventinnen und Absolventen einstellen, gehen von umfangreichen Kenntnissen in den spezifischen Programmen aus. Die Studierenden, die über den Tellerrand hinaus blicken, machen dann unsere Kurse“, so Promberger. Die Nachfrage zu beiden Kursen, dem TERP 10 und der ERP-Summer School, ist sehr groß.



Das Licht – eine Faszination in der Gestaltung

(19.03.2015)

Das Licht und die optimalen visuellen Gestaltungsmöglichkeiten von Gebäuden sind die thematischen Schwerpunkte von Christian Bartenbach. Über zehn Jahre leitete er einen Universitätslehrgang für Lichtgestaltung in Innsbruck, der heuer geschlossen wird. Bartenbach hat unter anderem mit diesem Lehrgang zur Entwicklung des Berufes der Lichtgestaltung beigetragen.

Licht und Gestaltung – das sind die Kernpunkte der Arbeit, mit denen sich Christian Bartenbach, Spezialist für Beleuchtungstechnik und Lichtgestaltung, beschäftigt. Mehr als zehn Jahre leitete Bartenbach den Lehrgang für Lichtgestaltung im Rahmen der universitären Weiterbildung an der Uni Innsbruck. Das Ziel des Experten war es, die Studierenden bestmöglich für den Beruf des Lichtgestalters zu qualifizieren. „Licht ist das Medium des Sehens und der Seele. Es wirkt auf Lebensrhythmus, Stimmung und Leistungsfähigkeit des Menschen. Richtiges Licht am Arbeitsplatz aktiviert. Dunkelheit in öffentlichen Räumen erzeugt Unwohlsein, Licht ein sicheres Gefühl. Im Spiel von Licht und Schatten wird Architektur und Design in allen Dimensionen erlebbar. Der Umgang damit braucht Professionalität und Passion“, skizziert Bartenbach die Grundzüge seiner Arbeit.

Alles begann an der Bibliothek der Uni Innsbruck

„Nach meinem Studium habe ich begonnen, im elterlichen Betrieb zu arbeiten. Das Stemmen war jedoch nicht ganz mein Ding, also begann ich, mich intensiver mit den Lichtanlagen zu beschäftigen. Das hat mich damals schon sehr interessiert“, erzählt Bartenbach von den Anfängen seines Interesses. Zu dieser Zeit etwa wurden die Leuchtstofflampen entwickelt, mit denen sich auch neue Möglichkeiten in der Lichtgestaltung ergaben. „Auch damit habe ich mich intensiv auseinandergesetzt und so kam es, dass ich den Auftrag bekam, gemeinsam mit Professor Kohler von der Universität Innsbruck, die dortige Bibliothek zu beleuchten. Darüber, wie wir die Beleuchtung anzulegen gedenken, kamen wir uns furchtbar in die Haare. Aus dieser ersten Reiberei entstand dann später eine wunderbare, langjährige und sehr konstruktive Zusammenarbeit“, so der Lichtexperte. Für Bartenbach begann mit diesem ersten Projekt nicht nur sein Interesse für das Licht im allgemeinen, er begann sich intensiv mit den Einflüssen von Licht auf die Menschen auseinanderzusetzen und Überlegungen zur Selbstständigkeit wurden immer konkreter. „Damals habe ich mich dann entschlossen, ein Ingenieurbüro zu gründen. Ich habe meinen Entschluss meinem Bruder mitgeteilt und ihn gleichzeitig vorgewarnt, dass ich wieder zurückkomme, wenn mein Vorhaben nicht gelingen sollte. Bis heute bin ich ihm für sein Verständnis sehr dankbar, denn dieses Glück mit einer solchen Sicherheit eine Entscheidung zu treffen, hat nicht jeder“, erinnert sich Bartenbach, für den sich sein mutiger Schritt schon bald bezahlt machte, denn sein Unternehmen wurde bald sehr erfolgreich. Mit seiner Überlegung, Licht und die Tageslichtführung bereits in den Gestaltungsprozess von Gebäuden mit einzubauen, nahm Bartenbach eine Vorreiterrolle in diesem Gebiet ein.

Mehr als Lux

„In meiner Arbeit wurde mir bald bewusst, dass das Licht keine reine Lux-Zahl und eine technische Sache ist, sondern dass hier die Wahrnehmungspsychologie eine tragende Rolle spielt“, so der Ingenieur. Diese Erkenntnis nützte Bartenbach, um Projekte auf der ganzen Welt erfolgreich zu realisieren. Mit Licht Lebensräume nutzbar zu machen, ist für Bartenbach besonders wichtig und oberstes Prinzip in der Umsetzung in der Gestaltung. „Licht ist nicht sichtbar, es macht sichtbar“, zitiert Bartenbach einen seiner Kollegen. Damit möchte er verdeutlichen, dass es nicht reicht, in der Gestaltung von Gebäuden nur willkürlich Öffnungen einzubauen, durch die Licht in den Raum dringen kann. Bartenbach spezialisierte sich auf die sogenannte Tageslichtführung, in der bewusst darauf geachtet wird, möglichst viel Licht in das Gebäude zu bringen und besonders die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer der Gebäude zu berücksichtigen. „Denkt man an Bauten aus lange zurückliegenden Zeiten, dann ist auffallend, dass die damaligen Architektinnen und Architekten ein enormes Wissen über die Führung von Licht gehabt haben müssen. Damals gab es keine Möglichkeiten Kunstlicht zu verwenden und allein deswegen mussten sie sich schon viel mehr Gedanken darüber machen, wie man am besten das Licht in ein Gebäude leitet“, gibt Bartenbach einen Rückblick auf früheres Wissen. Denkt man an die sagenhaften Bauten aus dem Altertum, den alten Kulturen der Römer, Griechen oder der Mayas, dann wird schnell klar, dass hier Licht zu mehr als nur zur Beleuchtung verwendet wurde. Das Mystische sowie ausgeklügelte Lichtsysteme lassen uns heute nur staunen. Der Experte für Licht veranschaulicht: „In der heutigen Architektur sehen wir überall wunderschöne Glasbauten. Kleiner Makel daran ist, dass man im Inneren trotz der großflächigen Lichteinlässe fast nur Kunstlicht verwendet. In einem Bau dürfte eigentlich, wenn er überlegt ausgeführt ist, am Tag überhaupt kein zusätzliches Licht benötigt werden. Hier sollte eine durchdachte Gebäudeform schon viel bewirken.“ Die Forschung spricht davon, dass der Mensch, der, wie Bartenbach es nennt, ein Augentier ist, 70 bis 80 Prozent der Informationen aus der Umwelt, über das Licht vermittelt bekommt. Umso bedeutender ist es auch für den Experten, das Wissen aus der Wissenschaft mit seinen Erfahrungen aus der Praxis zu verbinden.

Wissen auch weitergeben

Für Bartenbach war es auch immer wichtig, sein Wissen an andere, vor allem junge Architektinnen und Architekten weiterzugeben. Im Jahr 2003 startete an der Uni Innsbruck ein Lehrgang für Lichtgestaltung, in dem die Studierenden vom Leiter, Christian Bartenbach, selbst viel Wissen vermittelt bekamen. „Mir war es immer ein Anliegen, den Studierenden die Wichtigkeit der Lichtgestaltung zu vermitteln“, so der ehemalige Lehrveranstaltungsleiter, der bei seinen Vorlesungen und den anschließenden praxisnahen Umsetzungen auch viel gelernt hat. Die Zielgruppe erstreckte sich von Architektinnen und Architekten über Ingenieurinnen und Ingenieuren bis zu Lichtgestaltenden aus Bühne und Medien. Das unterschiedliche Fachwissen führte in der interdisziplinären Auseinandersetzung zu neuen Denkansätzen und Sehweisen im Licht. Heuer, im Jahr 2015, wird der Lehrgang geschlossen. „Ich habe meine Firma der Nachfolge übergeben und leider besteht hier vorübergehend kein Interesse an der Weiterführung eines solchen Lehrganges an der Uni. Es werden hier bei uns, in der Bartenbach Lichtakademie, weiterhin Kurse angeboten. Diese richten sich aber mehr an Interessierte aus der Praxis und Wirtschaft und weniger an Studierende. Ich hoffe aber auch, dass es irgendwann wieder zu einer Kooperation kommt, denn die Uni liegt mir immer noch sehr am Herzen“, so Bartenbach. Der Lehrgang für Lichtgestaltung war ein gegenseitiges Geben und Nehmen an Wissen und Ideen. Lichträume zu gestalten und Lebensräume nutzbar zu machen, das war das Ziel von Bartenbach, der es ich zur Aufgabe gemacht hat, das doch so alltäglich uns umgebende Licht, erlebbar zu machen.

Hier geht es zum Radiobeitrag.

(dp)



Management für alle

(16.03.2015)

Unternehmen verstehen und gestalten – hier ist der Name Programm, denn die Teilnehmenden lernen in diesem Weiterbildungsangebot der Universität Innsbruck an drei Wochenenden im Schloss Hofen in Lochau die Grundlagen des Managements kennen.

Der von der Universität Innsbruck angebotene Kurs findet im Schloss Hofen, dem Wissenschafts- und Weiterbildungszentrum des Landes Vorarlberg und der FH Vorarlberg, statt. Vermittelt wird das notwendige Wissen, um die zentralen Aufgaben und Funktionen des Managements von Unternehmen, Organisationen und Institutionen zu verstehen. „Die Idee des Kurses ist es, allen Teilnehmenden wichtiges Basiswissen des Managements zu vermitteln. Insofern sehen wir dieses Format nicht nur als Vorbereitung für darauf aufbauende Weiterbildungen, sondern auch als eigenständiges Produkt“, erklärt Manfred Auer, Leiter des Universitätskurses. „Willkommen sind alle, die sich als zusätzliche Qualifikation genau diese Grundlagen aneignen wollen, denn der Kurs lebt von der Vielfalt und das macht die Ausbildung besonders abwechslungsreich“, ist Auer begeistert. Ein akademischer Abschluss ist für die Teilnahme am Universitätskurs „Unternehmen verstehen und gestalten“ nicht notwendig. Dieser startet im Sommersemester 2015 am 23. April und kann über einen Zeitraum von zwei Monaten berufsbegleitend absolviert werden. Für all jene, die im Frühjahr nicht teilnehmen können, wird derselbe Kurs im Sommer erneut angeboten. Zum Abschluss erhalten alle Teilnehmenden ein Zertifikat der Universität Innsbruck.

Aufbauende Qualifikation

Für alle Interessierten besteht die Möglichkeit, nach erfolgreichem Abschluss des Universitätskurses, an weiterführenden Universitätslehrgängen in den Bereichen Controlling, Marketing und Personal- und Organisationsentwicklung teilzunehmen. Interessierte, die bereits einen akademischen Abschluss erlangt haben, können auch direkt in einen der Universitätslehrgänge einsteigen. Die Teilnahme am vorbereitenden Universitätskurs „Unternehmen verstehen und gestalten“ wird vom Leiter allerdings besonders empfohlen. Um auf die in den Universitätslehrgängen geforderte Kompetenz im Verfassen einer wissenschaftlichen Projektarbeit vorzubereiten, wurde bereits im Kurs ein passendes Modul eingeführt. Manfred Auer erklärt, was ihm besonders wichtig ist: „Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass es für die Teilnehmenden aus den unterschiedlichsten Bereichen und mit den verschiedensten Ausbildungen nicht immer einfach ist, eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen. Um alle auf den Abschluss optimal vorbereiten zu können, haben wir uns für das Modul Konzeptionelles Denken entschieden.“ Die Vortragenden sowie alle Trainerinnen und Trainer im Universitätskurs sind bemüht, die Teilnehmenden vielseitig und qualitativ hochwertig auszubilden. „Das Schöne an einem so gemischten Kreis an Teilnehmenden ist aber auch, dass man sehr interessante Kontakte knüpfen kann, Wissenschaft und Praxis voneinander profitieren und inhaltlich sehr spannende Diskussionen entstehen“, freut sich Manfred Auer. Alle Informationen zum Kurs, den Kriterien zur Zulassung und allen weiteren Angeboten der universitären Weiterbildung werden auf der Homepage zur Verfügung gestellt.

(dp)



Community Interpreting: Abschluss des zweiten Universitätskurses

(23.01.2015)

Dolmetschleistungen sind an vielen Stellen gefragt, können aber nicht immer von Profis übernommen werden. Bereits im Frühjahr 2014 wurde im Rahmen des Weiterbildungsangebotes der Uni Innsbruck eine Fortbildung für Laiendolmetscherinnen und Laiendolmetscher ins Leben gerufen. Am 18. Dezember 2014 fand der feierliche Abschluss des bereits zweiten Kurses statt.

„Community Interpreting“ bezeichnet eine spezielle Art des Dolmetschens: „Zwei- oder mehrsprachige Personen dolmetschen beispielsweise bei Behördengängen, Arztbesuchen oder Klinikaufenthalten, meist ohne dafür eine spezielle Ausbildung zu haben“, erklären die Dolmetscherinnen und Kursleiterinnen Dipl.-Dolm. Elvira Iannone und MMag. Katharina Redl. Professionelle Dolmetscherinnen und Dolmetscher wären nicht nur mit wesentlich höheren Kosten verbunden, die sich z.B. Beratungsstellen oft nicht leisten können, sondern können vor allem das erforderliche vielfältige Sprachenspektrum nicht immer abdecken. „Gerade im Asylbereich ändert sich der Sprachbedarf sehr schnell, für viele Sprachen gibt es daher keine professionellen Dolmetschleistungen, da die jeweiligen Sprachen nicht an Universitäten gelehrt werden“, verdeutlichen die Kursleiterinnen. Die Arbeit der Community Interpreter ist daher gerade im sozialen, medizinischen und kommunalen Bereich von großer Bedeutung. „Wir wollen mit dieser Fortbildungsmöglichkeit den Laiendolmetscherinnen und Laiendolmetschern zentrale Dolmetschtechniken und berufsethisches Verhalten vermitteln“, schildern die Expertinnen Iannone und Redl die Ziele der berufsbegleitenden Fortbildung.

Dolmetschkompetenzen

An insgesamt sechs Wochenend-Blockterminen erhielten die 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Tirol und Vorarlberg Einblicke in die Geschichte des Dolmetschens, Dolmetschstrategien oder Recherchemöglichkeiten. Wichtig ist Iannone und Redl auch eine Stärkung des Rollenbewusstseins: „Viele Laiendolmetscherinnen und Laiendolmetscher sind sich ihrer Rolle nicht bewusst und übernehmen häufig Funktionen, die eigentlich nicht zu ihren Aufgabengebieten zählen und was für sie emotional sehr belastend sein kann.“ Im Rahmen der Fortbildung werden daher die Betätigungsfelder der Community Interpreter möglichst genau abgesteckt und eine Vernetzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch über die Dauer des Kurses hinaus angestrebt. Darüber hinaus informierten externe Referentinnen und Referenten die Laiendolmetscherinnen und -dolmetscher über Herausforderungen und Spezifika des Dolmetschens bei der Polizei, im Asylwesen, bei der Kinder- und Jugendhilfe, in der Psychotherapie oder im Krankenhaus.

„Export“ nach Ostösterreich

In Anwesenheit von Roland Psenner (Vizerektor für Lehre und Studierende), Gerhard Pisek (Studiendekan der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät), Hannes Gstir (JUFF-Fachbereich Integration des Landes Tirol), Lilit Lebküchner (Österreichischer Integrationsfonds) und Christiane Reichardt (Universitäre Weiterbildung der Uni Innsbruck) fand am 18. Dezember die feierliche Übergabe der Zertifikate in der Claudiana statt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten den Fortbildungskurs, der mit einer mündlichen Prüfung abschließt, erfolgreich beenden. Der nächste Kurs an der Uni Innsbruck wird im Wintersemester 2015/2016 durchgeführt werden. Im Sommer wird es allerdings keine Pause geben, sondern die Kursleiterinnen „verlagern“ die Durchführung des Kurses nach Wels, wo sie auch dieses Semester schon aktiv sind. „Das Büro für Frauen, Gleichbehandlung und Integration des Stadtmagistrats in Wels hat von diesem Angebot an der Uni Innsbruck erfahren und sofort großes Interesse an einer Durchführung vor Ort bekundet“, erklärt Daniela Genser, Leiterin der Koordinationsstelle für universitäre Weiterbildung an der Uni Innsbruck. Die Nachfrage an der Fortbildung ist weiterhin groß, auch für den dritten Universitätskurs „Community Interpreting – Professionalisierung von LaiendolmetscherInnen im sozialen, medizinischen, psychotherapeutischen und kommunalen Bereich“ im kommenden Herbst gibt es bereits eine Warteliste.

(red)



Community Interpreting: erster Fortbildungskurs erfolgreich abgeschlossen

(10.07.2014)

Die Arbeit von Dolmetscherinnen und Dolmetschern ist an vielen Stellen gefragt, kann aber nicht immer von Profis übernommen werden. Im Rahmen des Weiterbildungsprogramms der Uni Innsbruck wurde im vergangenen Sommersemester ein Universitätskurs für Laiendolmetscherinnen und -dolmetscher ins Leben gerufen. Am 4. Juli erfolgte nun die feierliche Übergabe der Zertifikate.

Im sozialen, medizinischen, psychotherapeutischen oder kommunalen Bereich werden sehr häufig Dolmetschleistungen benötigt, ein Rechtsanspruch auf diese Leistungen und damit eine Deckung der Kosten ist allerdings nur bei Strafverfahren gegeben. Neben dieser Kostenfrage spielt auch die Verfügbarkeit eine wichtige Rolle: Aufgrund des vielfältigen Sprachenspektrums gibt es beispielsweise im Asylbereich zahlreiche Sprachen, für die keine professionellen Dolmetscherinnen und Dolmetscher verfügbar sind, weil diese Sprachen nicht an den Universitäten gelehrt werden. Bei Behördengängen, Arztbesuchen oder Klinikaufenthalten kommen daher sehr häufig Laiendolmetscherinnen und -dolmetscher, so genannte Community Interpreter zum Einsatz. „Community Interpreting bezeichnet eine spezielle Art des Dolmetschens, bei der zwei- oder mehrsprachige Personen dolmetschen, ohne dafür eine spezielle Ausbildung zu haben“, erklären die Kursleiterinnen des Kurses „Community Interpreting – Professionalisierung von LaiendolmetscherInnen im sozialen, medizinischen, psychotherapeutischen und kommunalen Bereich“, Elvira Iannone und Katharina Redl. „Diese Personen sind aber oft als ‚Einzelkämpfer’ unterwegs und werden meist nicht angemessen bezahlt“.

Pilotprojekt in Westösterreich

Die Universität Innsbruck rief in Kooperation mit dem Fachbereich Integration des Landes Tirol, dem Diakonie Flüchtlingsdienst und dem Österreichischen Integrationsfonds eine Fortbildung ins Leben, die in dieser Form erstmalig in Westösterreich angeboten wurde. Die 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sehr schnell gefunden. An insgesamt sechs Samstagen in den letzten drei Monaten erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Einblicke in die Geschichte des Dolmetschens, Dolmetschmodi und -strategien sowie Recherchemöglichkeiten. Neben diesen fachspezifischen Aspekten legten die Kursleiterinnen allerdings sehr großen Wert auf die Stärkung des Rollenbewusstseins. „Viele Laiendolmetscherinnen und Laiendolmetscher sind sich ihrer Rolle nicht bewusst und übernehmen häufig Funktionen, die eigentlich nicht zu ihren Aufgabenbereichen zählen“, verdeutlicht Iannone. „Daher war es uns sehr wichtig, das Betätigungsfeld der Community Intepreter abzustecken, das selbstbewusste Auftreten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu stärken und ihnen Hilfestellungen in punkto Stressmanagement mit auf den Weg zu geben.“ Die Community Intepreter sind aufgrund ihrer Einsatzbereiche häufig mit persönlichen Schicksalen konfrontiert, die sie an emotionale Grenzen bringen können. Darüber hinaus luden die Kursleiterinnen externe Referentinnen und Referenten ein, die über Herausforderungen und Spezifika des Dolmetschens bei der Polizei, im Asylwesen, bei der Kinder- und Jugendhilfe, in der Psychotherapie oder im Krankenhaus berichteten.

Ein Fest zum Abschluss

In Anwesenheit von Gerhard Pisek (Studiendekan der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät), Hannes Gstir (JUFF- Fachbereich Integration des Landes Tirol), Sara Undevall (Österreichischer Integrationsfonds) sowie Andrea Spiegl (Universitäre Weiterbildung der Uni Innsbruck) erfolgte die Übergabe der Zertifikate. Beinahe alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten den Universitätskurs, der mit einer mündlichen Prüfung zur Theorie des Dolmetschen sowie der Simulation einer potenziellen Dolmetschsituation endete, erfolgreich abschließen. Um dem Wunsch nach einer nachhaltigen Vernetzung der Laiendolmetscherinnen und -dolmetscher Rechnung tragen zu können, ist für Herbst bereits ein weiteres Treffen geplant. „Uns ist es ein großes Anliegen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander und mit uns in Kontakt bleiben, damit wir sehen können, welche Aspekte sie in ihrer praktischen Arbeit umsetzen konnten, und kein ‚einsames’ berufliches Dasein mehr fristen müssen“, so die Kursleiterinnen. Bereits im Laufe der Anmeldefrist für den ersten Kurs konnten nicht alle Interessierten aufgenommen werden. „Auch die Warteliste ist bereits sehr gut gefüllt, die Nachfrage ist groß“, betont Iannone. Personen auf der Warteliste können sich freuen: Der Kurs wird im Herbst eine Fortsetzung finden.

Hier geht es zum Radiobeitrag.

(dp)



Entrepreneurship für Alle

(03.06.2014)

Unternehmertum ist nicht nur ein Bestandteil des Curriculums für Wirtschaftsstudenten, sondern darüber hinaus ein wichtiges Thema für Studierende aller Fachrichtungen; besonders bei deren Erwägung einer Unternehmensgründung nach Beendigung des Studiums.

Dank des Engagements der Bologna Beauftragten Christina Raab und der tatkräftigen Unterstützung von Rektor Tilmann Märk sowie Dekan Matthias Bank wird dieser Tatsache an der Universität Innsbruck im Sommersemester 2014 erstmalig Rechnung getragen und ein interdisziplinärer Entrepreneurship Kurs für PhD Studierende angeboten. Johann Füller, Professor für Innovation und Entrepreneurship, hat - unterstützt von Kathrin Treutinger, Doktorandin an der RTWH Aachen - die Leitung des Kurses inne, der sich in zwei Phasen, Theorie und Praxis, gliedert. Im ersten Teil des Kurses beschäftigen sich die Studierenden mit relevanten Grundlagen, wie zum Beispiel Finanzierungsmodellen, verschiedenen Geschäftsmodellen und Entrepreneurship-Theorie, die im zweiten Teil praktisch umgesetzt werden. In kleinen Teams arbeiten die Studenten dabei zusammen an ihren Geschäftsideen; am Ende des Kurses präsentieren sie ihre Ergebnisse vor einer Jury. Für diese konnten im ersten Jahr Anja Obererlacher von der Standortagentur Tirol, Stefan Scholze von der Wirtschaftskammer Tirol und Mag. Klaus Rissbacher von Plansee gewonnen werden. Sie werden den Studierenden Feedback zur Präsentation ihrer Geschäftsmodelle geben und abschließend das erfolgversprechendste Konzept als Gewinner küren. Damit ein fließender Übergang von der Theorie zur Praxis erleichtert wird, haben die Studenten bereits vor dem zweiten Teil des Kurses die Möglichkeit, ihre Geschäftsideen auf einer eigens für den Kurs programmierten Online-Plattform hochzuladen und zu diskutieren. „Obwohl ich mich derzeit noch eher am Anfang meines Doktoratsstudiums befinde und mein Weg in die Selbstständigkeit noch etwas warten wird müssen, nehme ich jede Möglichkeit war, mich auf diese alleinige Verantwortung bestmöglich vorzubereiten, damit ich so viel Skills wie möglich erlangt habe, für eine Situation, die für mich dennoch gänzlich neu sein wird“, ist Umwelttechniker Michael Gaggl von dem neuen Angebot begeistert.

International besetzt

Insgesamt nehmen zehn PhD Studenten verschiedener Fachrichtungen wie Soziologie, Chemie, Physik, Pharmazie und Umwelttechnik aus sieben Ländern am Kurs teil; neben vier Österreichern auch Studenten aus Irland, Italien, Slowenien, Kamerun, Pakistan und dem Libanon. Einer der Studenten hat bereits erfolgreich eine eigene Firma gegründet, andere haben schon konkrete Ideen, die im Kurs in echte Geschäftsmodelle konvertieren werden. Die Geschäftsideen reichen von einem ökologischen Gartenbaukonzept bis hin zu Visionen einer Revolutionierung des Krankenversicherungssystems in einem Entwicklungsland oder dem Aufbau einer neuen Universität in einem wenig erschlossenen Gebiet. „Was mich besonders an diesem Kurs erfreut, ist, dass die Runde so international besetzt ist und dass wirklich verschiedenste Studienrichtungen hier zusammen treffen“, sagt Berthold Schwan, Doktorand im Bereich Management.

Erfolgreicher Entrepreneur als Gast

Am 10. April 2014 fand bereits der erste Kursteil in der Wirtschaftskammer Tirol statt, welche freundlicherweise Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hatte. Hierbei ist besonders die Unterstützung durch DI Gernot Bock hervorzuheben. Nach einer persönlichen Begrüßung durch Evelyn Geiger-Anker, Direktorin der Wirtschaftskammer Tirol, die über das Angebot der Wirtschaftskammer Tirol informierte, führte Johann Füller die Studierenden in das Thema Entrepreneurship ein, woran sich eine rege Diskussion schloss. Am Nachmittag hielt Martin Herdina, Unternehmer und CEO von Wikitude, einen Vortrag über seine Erfahrungen als Entrepreneur und stand den Studenten Rede und Antwort. Wikitude ist ein erfolgreiches österreichisches Start-up, das Augmented-Reality Software für Mobilgeräte entwickelt. Ein absolutes Highlight war auch das Ausprobieren der Google Glasses, die Martin Herdina im Zuge seines Vortrags vorstellte. „Mir gefällt das Seminar sehr gut, da wir uns in kleiner und doch sehr heterogener Runde intensiv austauschen können. Als ein Highlight stand uns ein erfolgreicher Entrepreneur als Ansprechpartner für zwei Stunden zur Verfügung“, sagt der Geograph Markus Berchthold-Domig.

Neues Angebot für Alle

Nach dieser spannenden und interessanten Auftaktveranstaltung freuen sich alle Teilnehmer auf den zweiten Teil des Kurses und hoffen, dass sich die Lehrveranstaltung rasch etablieren und ausbreiten wird. Auch wenn Unternehmertum (noch) nicht stark genug gefördert wird, haben viele Studierende kreative und innovative Ideen, die sich, wenn richtig angegangen, in lukrative Geschäftsideen verwandeln lassen. Mit fakultätsübergreifenden Entrepreneurship Kursen für alle Studierende hoffen wir dazu beizutragen, mit Bezug auf Unternehmertum, aus dem „Inn Valley“ eine neues „Silicon Valley“ zu machen.

(Johann Füller)




Universitätslehrgang Medizinrecht eröffnet

(11.12.2013)

Mit einer feierlichen Veranstaltung wurde der neue Universitätslehrgang (ULG) Medizinrecht Ende November eröffnet. Der berufsbegleitende Lehrgang richtet sich gleichermaßen an Personen in medizinischen und juristischen Berufen und soll eine Brücke zwischen diesen Berufszweigen schlagen.

Am 29. November wurde der Startschuss für einen in Innsbruck neuartigen ULG gegeben: Vertreter der Universität Innsbruck, der TILAK und der Medizinischen Universität eröffneten in einem kleinen Festakt den berufsbegleitenden Lehrgang Medizinrecht offiziell. Prof. Roland Psenner, Vizerektor für Lehre und Studierende der Universität Innsbruck, hob die Bedeutung von berufsbegleitenden Angeboten an der Universität hervor: „In Zeiten, in denen immer mehr Studierende neben ihrem Studium arbeiten, werden berufsbegleitende Angebote immer wichtiger – und die Nachfrage nach diesem Lehrgang beweist: Das kam zur richtigen Zeit.“ An diesem ersten Durchgang des Lehrgangs nehmen 25 Interessierte teil, das ist zugleich die Maximalzahl.

Kooperation

Der ULG Medizinrecht ist auch ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen der Universität Innsbruck, der Medizinischen Universität Innsbruck und der TILAK. Der Vizerektor für Klinische Angelegenheiten der Medizinischen Universität, Prof. Gustav Fraedrich, hob die Bedeutung des ULG für die medizinische Praxis hervor: „Dieser Lehrgang ist in Bezug auf die Patientenversorgung enorm wichtig – je komplexer Eingriffe sind, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie rechtlich abgeklärt werden müssen.“ Ähnlich argumentierte Dr. Alexandra Kofler, ärztliche Direktorin der TILAK: „Es ist wichtig, dass Mediziner sich im Recht zurechtfinden. Zugleich ist dieser Lehrgang eine Chance, dass auch Juristen mit den Arbeitsbedingungen von Medizinern vertrauter werden.“ Prof. Bernhard Eccher, Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, nutzte seine Grußworte für Dank an die Universitätsleitung und die Kooperationspartner Medizin-Uni und TILAK und hob die Berührungspunkte der Medizin mit rechtlichen Fragen hervor: „Es gibt kaum eine Rechtsmaterie, mit der Mediziner im Rahmen ihrer Arbeit nicht in Kontakt kommen können, auf unterschiedlichsten Ebenen.“ Wissenschaftlicher Leiter des Lehrgangs ist Prof. Bernhard Koch, er schloss die Veranstaltung mit der Hoffnung, der ULG möge zu einer gemeinsamen Sprache von Juristen und Medizinern beitragen: „Probleme zwischen Juristen und Medizinern basieren auch darauf, dass beide eine unterschiedliche Sprache sprechen, was oft zu – vermeidbaren – Missverständnissen führen kann.“ Der Lehrgang schließt mit dem Titel „Master of Laws (Medical Law)“ (LL.M.) ab und dauert vier Semester.

(sh)


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