Mike Peters

Ausgeklügelte Zufälle

(09.12.2019)

Dass Mike Peters bekennender Cineast ist, lässt sich in seinem Büro am Karl-Rahner-Platz leicht erkennen. Bunte Bilder und Prints von Hitchcocks‘ Filmen hängen gerahmt an den Wänden. Der gebürtige Deutsche kam als Student nach Innsbruck – und ist sozusagen „hängengeblieben“. Heute ist er Professor für KMU und Tourismus und leitet das Interfakultäre Forschungszentrum Tourismus und Freizeit. „Rückblickend könnte ich sagen, es waren total ausgeklügelte Entscheidungen – aber in Wahrheit hat sich einfach alles gut ergeben“, schmunzelt Peters.

Seitenwechsel

Von seiner Heimat der Pfalz zieht es ihn für eine Lehre zum Restaurantfachmann nach Bayern, wo er einige Jahre in der Hotellerie arbeitet. Alles steht im Zeichen einer baldigen Meisterprüfung. „Aber dann lernte ich ein Mädchen kennen, und ich bin ihr zum Studieren nach Regensburg gefolgt“, erzählt Mike Peters. Doch das BWL-Studium dort ist überfüllt, die Hörsäle zu klein und die Studienbedingungen nicht gerade optimal. Bei einem Gastvortrag macht ihm der Innsbrucker Wirtschaftswissenschaftler Professor Andreae die Sowi schmackhaft. „So flüchtete ich ehrlicherweise aus dem tristen Studentenleben in Regensburg nach Innsbruck“, sagt Peters. Wie es der Zufall will wird wenig später ein Tourismusschwerpunkt an der betriebswirtschaftlichen Fakultät eingerichtet. Für Mike Peters fügt sich die nächste Station seiner Laufbahn erneut: „Nach dem Studienabschluss habe ich direkt am Lehrstuhl zu arbeiten begonnen.“ Der Restaurantfachmann wird zum Tourismusforscher.

(Fast) Konkurrenzlos

In der Tiroler Landeshauptstadt fühlt sich Mike Peters pudelwohl. Hier wohnt er mittlerweile mit seiner Frau, die aus Vorarlberg stammt, und seinen beiden Kindern. Nur ein Ort habe jemals ernsthaft mit Innsbruck als Lebensmittelpunkt konkurriert: Vancouver. „Dort waren wir ein halbes Jahr und sind nur schwer wieder losgekommen“, sagt der Betriebswirt. Ein weiterer Forschungsaufenthalt führte Peters nach Hongkong – eine tolle Stadt, trotzdem würde er dort nicht mit Familie wohnen wollen. „Die Lebensqualität in Innsbruck ist einmalig“, das wurde ihm besonders nach seiner Zeit in China klar.

Spät, aber doch

Während Innsbrucks Berglandschaft und das damit verbundene Sportangebot Jahr für Jahr zahlreiche Studenten aus dem Ausland nach Tirol lockt, hatte Mike Peters diesen Aspekt damals nicht auf dem Schirm: „Ich kannte Innsbruck nur vom Durchfahren als ich mit meinen Eltern auf dem Weg zum Gardasee war.“ Den Wintersport entdeckte er erst vor wenigen Jahren. Nach fast 20 Jahren in Innsbruck und mit 48 Jahren begann Mike Peters dann letztlich doch mit dem Snowboarden. Das sei wesentlich einfacher zu lernen als Skifahren: „Es schaut zwar manchmal blöd aus, aber runter komme ich damit immer irgendwie“, lacht Peters.

(Autorin: Katharina Wildauer)

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Steckbrief

Mike Peters

Name

Univ.-Prof. Dr. Mike Peters

Funktion

Professor am Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus

An der Uni seit

1997

Wohnort

Innsbruck

Herkunft

Landau/Pfalz, Deutschland

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