Larissa Jenewein

Europa endlos

(06.03.2019)

Etwas abseits gelegen von den großen Instituten, nur wenige Schritte vom Goldenen Dachl entfernt, findet sich das Gebäude, in dem das International Relations Office der Universität Innsbruck beheimatet ist. Hier im ersten Stock, mit Blick auf den Inn, liegt das Büro von Larissa Jenewein. „Viele wissen gar nicht, dass wir auch Teil der Universität sind, da wir doch ein wenig versteckt liegen“, erzählt sie. Der Aufgabenbereich der gebürtigen Innsbruckerin trägt den stolzen Titel Erasmus+ Mobility Coordinator. Was auf den ersten Blick kompliziert klingt, ist aber relativ simpel. Studenten und Studentinnen, die während ihres Studiums ein Auslandssemester oder Praktikum in einem europäischen Land machen wollen, müssen zu ihr: „Ich kümmere mich um alle Studierenden, die ins europäische Ausland gehen wollen. Im Grunde prüfe ich die Bewerbungen und schaue, dass alle Auslandsaufenthalte erfolgreich abgewickelt werden.“

Erasmus im englischen Städtchen Loughborough

Studiert hat Jenewein Politikwissenschaft an der Uni Innsbruck. Ein Thema, für das sie schon seit ihrer Jugend brannte: „Ich habe schon als Jugendliche viel diskutiert, mich engagiert und generell immer Interesse an Politik gezeigt. Deswegen habe ich mich dafür inskribiert.“ Neben einem Faible für politische Themen schlummerte in Jenewein schon während der Schulzeit der Wunsch, eine Zeit lang im Ausland zu studieren: „Ich war eigentlich schon immer der Meinung, dass Auslandserfahrungen einen generell einfach weiterbringen. Auch als ich klein war, habe ich mir gedacht: Das ist cool, das möchte ich einmal machen.“ Schon zu Beginn ihres Studiums hat Jenewein sich deswegen über das Thema Erasmus schlaugemacht, sich beworben und wurde dann auch genommen. Ihr Erasmussemester verbrachte sie im englischen Städtchen Loughborough und war ganz hingerissen: „Es gibt eine ganz lange Liste an Dingen, die mir super gefallen haben“, erzählt sie lachend, „England ist sehr eigensinnig, aber das macht es für mich als Land auch so spannend“. Das britische Leben gefiel ihr dermaßen gut, dass sie sich nach Abschluss des Bachelors entschloss, ihr komplettes Masterstudium in England zu absolvieren. Dass sie diesen Schritt gewagt hat, sei auch dem Erasmusprogramm zu verdanken, erzählt sie: „Erst nach meinem Erasmussemester habe ich mir überhaupt zugetraut, mich für den Master in England zu bewerben.“

Glühende Europäerin

Nach dem Abschluss ihres Studiums war für Jenewein schnell klar, dass es beruflich in die Administration gehen soll: „Ich hätte mir zum Beispiel auch vorstellen können, für einen Abgeordneten Assistenzarbeit zu leisten, aber jetzt bin ich hier gelandet“, schildert Jenewein. Als glühende Europäerin ist die Arbeit im International Relations Office nicht nur Beruf, sondern auch Berufung. Für sie ist das Projekt Erasmus mehr als nur eine Möglichkeit, ein wenig Zeit weg von zu Hause zu verbringen. So knüpft man etwa auch Freundschaften, die weit über das Studium hinausgehen: „Es ist jetzt vier Jahre her, dass ich Erasmus war, aber man hat immer noch Kontakt mit den Leuten, die man dort kennengelernt hat. Die sind in ganz Europa verstreut und wenn man mal in der Nähe ist, meldet man sich einfach. Das ist ein Gewinn aus Erasmus, der auch Jahre später noch spürbar ist.“ Zudem, so Jenewein, werden durch einen Erasmusaufenthalt auch negative Vorurteile gegenüber anderen Ländern abgebaut und der europäische Gedanke sichtbarer: „Wenn man einige Zeit im Ausland verbringt, merkt man, dass die Ziele, Wünsche und Bedürfnisse der Menschen in ganz Europa ziemlich gleich wie unsere eigenen sind. Und ich glaube, Erasmus trägt sehr viel zu diesem Wissen bei.“

(Autor: Philipp Buchacher)

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Steckbrief

Larissa Jenewein

Name

Larissa Jenewein, MA

Funktion

Erasmus+ Mobility Coordinator

An der Uni seit

2018

Wohnort

Innsbruck

Herkunft

Innsbruck

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