Achim Zeileis

Mit langem Atem

(24.07.2019)

Auf den ersten Blick verrät sein Büro relativ wenig über Achim Zeileis: der Schreibtisch aufgeräumt, Ordner und Bücher fein säuberlich im Regal verstaut, das Ganze vor der großen Fensterfront mit Panorama auf die Nordkette. Auffällig ist nur das Rennrad, das, inklusive Radschuhen und Helm, neben dem Tisch geparkt steht. Radfahren gehört für den Statistik-Professor im Sommer dazu, ebenso wie Laufen und Wandern. Auch wenn er als Vater von zwei Kindern aktuell mehr Zeit am Spielplatz als beim Sport verbringt: „Mit zwei und fünf Jahren ist das bislang nicht so das Thema. Aber das kommt noch.“

Freier Kopf

Ausdauersport ist für Zeileis seit jeher Teil des Alltags. Schon in seiner Heimat Paderborn –„dem nördlichen Teil Südostwestfalens“ – hat er sich gerne herausgefordert. „Das hilft auch im Job. Zum einen kann man, egal ob am Rad oder beim Laufen, die Gedanken schweifen lassen und ihnen die Möglichkeit geben, sich zu ordnen.“ Zum anderen sieht er auch etwas philosophischere Parallelen zu seiner Tätigkeit: „In der Forschung braucht man genauso einen langen Atem. Vieles ist hier nicht mit Kraft zu schaffen, sondern nur mit Ausdauer.“

Bild ...

Sieht man ein wenig genauer hin, gibt es mehr zu entdecken: den Desktop-Hintergrund auf Zeileis' Bildschirm zum Beispiel, der aus dem Film-Klassiker Blade Runner stammt. Und, halb hinter dem Monitor versteckt, ein Modell des ikonischen Star-Wars-Roboters R2D2. „Als Statistik- und Computer-Nerd führt an Science-Fiction-Filmen natürlich kein Weg vorbei“, meint der Professor. Sich in seiner ständig wachsenden Blu-Ray-Sammlung auf nur ein Genre zu beschränken, kommt für den Film-Fan aber absolut nicht in Frage. „Mein Geschmack ist breit gestreut. Von Klassikern und Action-Filmen über Komödien ist eigentlich alles dabei.“

... und Ton

Dasselbe gilt auch für Musik – und das nicht nur in den eigenen vier Wänden. Bevor Zeileis seine Professur in Innsbruck angetreten hat, lebte er in Wien. Dort war er auch gelegentlich als DJ aktiv. „Da war mein breit gefächerter Geschmack definitiv eine Stärke“, erinnert sich der Statistiker. Aufgelegt wurde vor allem auf Studenten- und auch auf großen Erasmus-Partys. „Da war nach einem Italo-Schlager durchaus mal ein spanischer 80er-Hit an der Reihe, gefolgt von russischem Ska und Elektro-Pop. Das hat ziemlich Spaß gemacht.“ Die DJ-Zeiten sind allerdings mittlerweile vorbei. Die Familie hat Vorrang und zudem gebe es in Innsbruck weniger Möglichkeiten als in Wien. „Ganz abgesehen davon, dass es wohl auch so eine Sache wäre, als Professor in Studentenclubs zu gehen. Das wäre glaube ich für beide Seiten nicht so angenehm.“

Winterliches Potenzial

Während Zeileis im Sommer mit Familie und Sport gut ausgelastet ist, bieten sich in den kalten Monaten bislang ungenutzte Möglichkeiten. Denn was Wintersport angeht, ist er noch alles andere als firm: „Da haben auch die zehn Jahre in Wien nicht wirklich geholfen. Alle, die ich dort gekannt habe, konnten das schon und sind immer mal wieder für ein Wochenende wohin gefahren – was zum Lernen natürlich nicht reicht.“ Deswegen hat er sich beim Umzug nach Tirol als erstes Langlauf-Skier zugelegt. Und auf der Geraden kommt er damit inzwischen gut zu Rande – nur wenn es abwärts geht noch nicht so ganz. Ski Alpin per se reize ihn weniger, dafür das Touren-Gehen umso mehr. „Nur sollte man dazu erstmal gut Skifahren können“, meint Achim Zeileis. „Aber das kommt vielleicht, wenn die Kinder es lernen. Da kann ich dann mitmachen – und vielleicht sogar ein paar Tage mithalten, bis sie besser sind als ich.“

(Autor: Daniel Feichtner)

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Steckbrief

Achim Zeileis

Name

Univ.-Prof. Dr. Achim Zeileis

Funktion

Universitätsprofessor am Institut für Statistik

An der Uni seit

2010

Wohnort

Innsbruck

Herkunft

Paderborn

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