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Charline Bohm

Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin

Institut für Soziologie, Universität Innsbruck

Universitätsstrasse 15, A-6020 Innsbruck

E-Mail: charline.bohm@uibk.ac.at

Curriculum Vitae

Charline Bohm promoviert seit Anfang 2025 am Institut für Soziologie der Universität Innsbruck im Forschungsschwerpunkt „Dynamics of Work, Care and Gender“. In ihrer vergleichenden qualitativen Dissertation untersucht sie die relationale Verortung sorgender Angehöriger in 24-Stunden-Betreuungssettings in Österreich und Deutschland.

Sie war von Mai 2025 bis September 2025 wissenschaftliche Projektmitarbeiterin im EU-Horizon-Projekt LeTs-Care und seit September 2025 hat sie eine Dissertationsstelle im Forschungsschwerpunkt „Dynamics of Work, Care and Gender“ inne. Ihre zentralen Forschungsinteressen liegen in den Bereichen qualitative Forschungsmethoden, Care-Arbeit, Migrationssoziologie und Geschlechtersoziologie.

Zuvor absolvierte sie ein Masterstudium der Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig mit einem Schwerpunkt in Kultursoziologie. Ihre Masterarbeit trug den Titel „Emanzipation oder Ausbeutung? Eine Analyse der sozialwissenschaftlichen Debatte über weibliche migrantische Care-Arbeit“. Ihr Bachelorstudium in English and American Studies sowie Philosophie schloss sie an der Universität Kassel ab.

Dissertationsprojekt: „Sorgebeziehungen im Wandel: Eine vergleichende soziologische Untersuchung der Beziehungen in Live-in-Betreuungsverhältnissen in Österreich und Deutschland"

In Deutschland und Österreich wird eine zunehmende Zahl älterer Menschen von migrantischen Betreuungskräften aus Mittel- und Osteuropa versorgt. Diese als „Live-ins“ bezeichneten, überwiegend weiblichen Arbeitskräfte leben und arbeiten direkt im Privathaushalt der betreuten Person. Organisiert wird dieses Betreuungsmodell häufig von den hauptverantwortlichen Angehörigen, die trotz der Delegation der Betreuungsaufgabe weiterhin organisatorisch und emotional involviert bleiben. Auf diese Weise entsteht ein relationales Beziehungsgefüge zwischen der betreuungsbedürftigen Person, deren Angehörigen und der Betreuungskraft, wobei diese Beziehungen ein entscheidender Faktor für das Gelingen der Sorgearbeit sind. Die Untersuchung dieser Beziehungen steht im Zentrum der geplanten Dissertation. Die Arbeit basiert dabei auf einem relationalen soziologischen Ansatz, der soziale Strukturen als dynamische Prozesse begreift, die durch Interdependenzen zwischen den beteiligten Akteuren geprägt sind. Methodologisch wird ein qualitativ-vergleichender Ansatz verfolgt, wofür zwei Fallstudien in Deutschland und Österreich geplant sind. So soll vergleichend untersucht werden, inwiefern die unterschiedlichen institutionellen Rahmenbedingungen in Österreich und Deutschland Einfluss auf die Beziehungen und das Betreuungssetting nehmen. Die Dissertation leistet damit einen Beitrag zur soziologischen Forschung über transnationale Sorgearbeit, familialistische Wohlfahrtsregime sowie zur Debatte um die Regulierung und soziale Organisation der Live-in-Betreuung in Europa. 

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