Strategische Führung
Wie kann durch die strategische Führung von KMU und öffentlichen Organisationen deren Innovationsfähigkeit gestärkt und die dauerhafte emotionale Bindung wichtiger Stakeholder gefördert werden?
Vor Jahrzehnten war es für Unternehmen kein Problem, sich auf wenige Tätigkeitsfelder veder Stakeholder in rbunden mit stetigen Gewinnzuwächsen zu konzentrieren. Die zunehmende Dynamisierung der Märkte verbunden mit dem Problem Veränderungen nicht mehr so einfach vorhersehen zu können, erfordern von den im Unternehmen agierenden Personen neue Denk- und Handlungsweisen. Innovatives Unternehmertum sowie das Schaffen eines einzigartigen emotionalen Beziehungssystems zu den wichtigsten Stakeholdern können als Grundlage für Wettbewerbsvorteile herangezogen werden. Die Strategische Führung bezieht sich im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung der Unternehmensführung auf die Gestaltung der sozialen, ökonomischen und technischen Rahmenbedingungen in einem Unternehmen. Im Rahmen dieses Forschungsbereiches wird der Einfluss der strategischen Führung auf die Innovationsfähigkeit und die dauerhafte emotionale BindungKMU und öffentlichen Organisationen untersucht und der Frage nachgegangen, wie diese gestärkt und gefördert werden können.
Auswahl laufender Projekte:
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Wahrnehmung von Erfolg im Musiktheater (Dagmar Abfalter): Untersuchung der Einflussfaktoren auf die Wahrnehmung von Erfolg einer Kulturinstitution sowie deren Einfluss auf Unternehmenskultur, -Motivation und andere führungsimmanente Bereiche.
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Brand Communities in the Arts (Dagmar Abfalter, Johann Füller, Kurt Matzler): Untersuchung der Möglichkeit, die Markenführung eines Vereins oder einer Institution (NPO) durch Brand Communities zu unterstützen
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Wachstumshürden und -chancen von Klein- und Mittelunternehmen (Christopher Kronenberg): In vielen Branchen findet man KMUs, die kaum positives Wachstums aufweisen und die ohne Restrukturierungs-, Repositionierungsmaßnahmen relativ schlechte Zukunftschancen haben. Ziel des Projektes ist es, Ursachen für fehlende Wachstumsstrategien zu identifizieren sowie adequate Strategien für ein weiteres, langfristiges Wachstum zu entwickeln. Als Methode ist eine qualitative Erhebung von Daten im Rahmen von Fallstudien geplant.
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Aboriginal Tourism Entrepreneurship (Mike Peters): Quantitative Untersuchung von Produktentwicklungsmaßnahmen von Aborginals in British Columbia, gemeinsam mit der School of Resource and Environmental Management, Simon Fraser University, Burnaby
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Familienunternehmen als Dienstleistungsmarken (Mike Peters): Welche Markenpotentiale haben Familienunternehmen, insbesondere in Bezug auf die Bereitstellung von emotional values? Eine Pilotuntersuchung wurde abgeschlossen (hier wurden Gäste in Familiengeführten Hotels befragt) zur Offenlegung von Forschungsnotwendigkeiten. Ein FWF Projekt ist in Vorbereitung.
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Erfolgsfaktoren in der Spitzengastronomie Österreichs (Mike Peters): Untersucht werden in dieser Studie welche Faktoren die Entwicklung der Spitzengastronomie fördern oder behindern. Unternehmen die in den Gourmetführern Gault Millau und Guide Michelin als Spitzenbetriebe sind, werden in einer quantitativen Untersuchung befragt, um kritische Determinanten der Branchenentwicklung herauszufiltern.
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Einfluss von Führungswerten aus ganzheitlicher Sicht (Margit Raich): Mit Hilfe von Fallstudien wird der Einfluss von Führungswerten aus ganzheitlicher Sicht untersucht. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen qualitative Befragungen von Führungskräften und Mitarbeitern in Tiroler KMUs.
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Kleinstunternehmerstudie Pro-Fit (Margit Raich): Im Rahmen des Projektes werden in Kleingruppen insgesamt 40 Tiroler KleinstunternehmerInnen über einen Zeitraum von 8 Monaten begleitend gecoacht. Ziel ist es, die Teilnehmer mit Hilfe des Ansatzes des Action Learnings in ihrem Zielfindungsprozess sowie der Umsetzung dieser Ziele zu unterstützen.
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Management kulturtouristischer Destinationen (Lukas Siller): Ziel des Projektes ist es, Ressourcen und Kompetenzen, die für kulturtouristische Destinationen relevant sind, zu identifizieren und sie durch die Weiterentwicklung in Kernkompetenzen zu veredeln. Dadurch soll eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit generiert werden, die sich durch ein verbessertes Angebot und durch dauerhafte Bindung an eine Destination äußert. Die Untersuchung wird mit Hilfe von GABEK durchgeführt.
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Langfristiger Unternehmenserfolg (Christian Stadler, Philip Wältermann): Mit Hilfe von in-depth historic case studies wird untersucht wie europäische Grossunternehmen dauerhaft erfolgreich sein können. (OenB und TWF Projekt)
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Wettbewerbsvorteile in der Erdölindustrie (Christian Stadler): Eine zentrale Frage des strategischen Managements beschäftigt sich mit Wettbewerbsvorteilen. In Zusammenarbeit mit der SDA Bocconi wird anhand der Erdölindustrie untersucht, welche Resourcen und Kompetenzen dauerhaften Erfolg garantieren. Dabei wird insbesondere die Rolle des Managements beleuchtet, die bisher im resource based view vernachlässigt wurde. (FWF Projekt)
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Interne Markenbildung- Strukturen als Antezedentien von Markenbedeutung bei Mitarbeitern (Sylvia von Wallpach): Untersuchung inwiefern das Arbeitsumfeld Werteverständnisse und emotionale Bindung von Mitarbeitern zu ihrer Unternehmensmarke beeinflussen. Dabei soll auch die Rolle von Führungskräften durch Narrative Interviews (Storytelling), Beobachtung von Alltagsinteraktion und soziale Diskursanalyse erforscht werden.
Auswahl abgeschlossener Projekte:
Vertrauenskultur als Grundlage für unternehmerisches Handeln
In einem Unternehmen ist Vertrauen der Grundstein für die Realisierung von außergewöhnlichen Dingen. Vertrauen ist die Grundlage für eine langfristig erfolgreiche Unternehmensführung. Mit Vertrauen werden Vorhersehbarkeit, Verantwortlichkeit und Zuverlässigkeit impliziert. Durch den Aufbau einer Vertrauenskultur kann eine Arbeitsumgebung geschaffen werden, die sich vor allem durch gegenseitigen Respekt und Anerkennung und weniger durch Macht- und Angstkomponenten auszeichnet. Ist das Vertrauen zwischen Führungskräften und Mitarbeitern gering, tendieren Menschen dazu Fakten, Ideen und Gefühle zu ignorieren und zu verzerren.
Im Rahmen dieses Projektes werden anhand konkreter Fallbeispiele die Rahmenbedingungen und unterschiedlichen Maßnahmen (sowie deren Wirkungen) in Hinblick auf das Schaffen einer Vertrauenskultur näher durchleuchtet. Besonderes Augenmerk wird auf die Interaktion zwischen Führungskräften bzw. Gründern und ihren Mitarbeitern gelegt, im Speziellen die soziale Einflussnahme des Managements auf die Unternehmensmitglieder und deren Denk- bzw. Verhaltensweisen wie z.B. in den Entscheidungsfindungen, im Umgang untereinander, in der Kommunikation, in konkreten Handlungen wie dem Eingehen von Risiken, der Entwicklung neuer Ideen oder der Umsetzung von marktfähigen Innovationen etc. Ziel der Studie ist es, jene Faktoren zu identifizieren, die für Schaffen einer vertrauenswürdige Arbeitsumgebung von Relevanz sind.
Projektleitung: Margit Raich
Strategische Implikationen der Wahrnehmung von Erfolg in Kulturinstitutionen
Institutionalisierte Kulturbetriebe in Österreich oder Deutschland leben auf der finanziellen Seite zum großen Teil von Zuwendungen des Staates und privater Gönner, auf der künstlerischen Seite jedoch vielfach von (individuell definierten) Erfolgen. Mit Schwerpunkt auf den Darstellenden Künsten werden verschiedene Determinanten der Wahrnehmung von Erfolg in einem Kulturbetrieb untersucht. Ähnlich wie im Wissenschaftsbetrieb zeichnen sich Mitarbeiter im Kulturbetrieb durch eine starke intrinsische Motivation aus, die nicht zuletzt durch Erfolgserlebnisse genährt wird. Dieses Projekt untersucht den Einfluss verschiedener tangibler und intangibler Manifestationen von Erfolg auf die Motivation der Mitarbeiter und in weiterer Folge Möglichkeiten für Führungskräfte, ihre Mitarbeiter im künstlerischen ebenso wie im unterstützenden Bereich zu fördern und Werte zu schaffen. Der Einfluss verschiedener organisationaler Werte sowie von Führungswerten auf die Erfolgswahrnehmung wird ebenfalls untersucht. Interviews und quantitative Untersuchungen in Theaterbetrieben bilden die Datenbasis dieses Projekts.
Projektleitung: Dagmar Abfalter