Unter dem Thema Professionalisierungskonzepte für den Beruf der Religionslehrer:innen – Hochschuldidaktische Konsequenzen tagte von 25.04.2025 bis 26.04.2025 die Österreichische Gesellschaft für Religionspädagogik an Universitäten (ÖGR) in Innsbruck. Rund 25 Teilnehmer:innen der konfessions- und religionsübergreifenden Gesellschaft – katholisch, evangelisch, muslimisch – fanden sich zusammen, um sich über aktuelle religionspädagogische Fragestellungen sowie Herausforderungen auszutauschen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Neben einem Rückblick aus der ÖGR-Steuerungsgruppe und Berichten aus den einzelnen Standorten standen am ersten Arbeitstag Kurzpräsentationen von derzeit in Österreich durch Prae-Docs mitinitiierte religionspädagogische Forschungsvorhaben am Plan. Ebenso wurden mit Martina Kraml (Universität Innsbruck), Zekirija Sejdini (Universität Innsbruck), Ednan Aslan (Universität Wien) und Robert Schelander (Universität Wien) vier langjährige Mitglieder der Gesellschaft gebührend verabschiedet und ihnen für ihre jahrzehntelange konfessions- und religionsübergreifende Pionierarbeit gedankt.
Drei Statements von Ulrike Greiner (KPH Wien/Niederösterreich), Şenol Yağdı (Universität Wien) und Lukas Pallitsch (Universität Wien) zum oben genannten Tagungsschwerpunkt eröffneten den zweiten Tag. Während Greiner die Professionalisierung in der Ausbildung von Religionslehrkräften eng mit dem Professionsbegriff verband und ihrer Meinung nach zukünftig Gesprächs- und religionspädagogische Organisationskompetenz in der Hochschulausbildung mitbedacht werden sollten, plädierte Yağdı etwa dafür, im Rahmen der Lehrer:innenbildung vermehrt den Fokus auf den Erwerb von Pluralitäts- und Ambiguitätskompetenzen zu legen. Angesichts organisatorischer und inhaltlicher Anfragen aus Sicht der Schulaufsicht ist es für Pallitsch hingegen erforderlich, grundlegende Tugenden wie Pflichtbewusstsein, Verlässlichkeit, Strukturiertheit oder Loyalität nicht außer Acht zu lassen. Im anschließenden Diskurs zeigte sich, dass eine offensichtliche Kluft zwischen erwarteten Grundkompetenzen und den Erfahrungen aus der Praxis besteht und eine fundierte religionspädagogische Ausbildung unerlässlich für ein professionsbewusstes Berufsleben ist. Diese Impulse gilt es bis zur nächsten ÖGR-Tagung in Salzburg im April 2026 weiterzudenken und an den jeweiligen Standorten zu vertiefen.