Portrait von Fabio Wolkenstein

Truth, Trust, and Demo­cracy | Fabio Wolkenstein (Universität Wien)

„Postliberale" Selbsttransformation

16.45 - 18.15 | Seminarraum VI (Theologie) | Karl-Rahner-Platz 3

26. 11. 2025
16.45 - 18.15
Seminarraum VI (Theologie) | Karl-Rahner-Platz 3, 1. Stock

 

Politische Regime prägen nicht nur Gesetze und Institutionen, sondern auch den Charakter und die Persönlichkeit ihrer Bürger – und umgekehrt. Diese Einsicht ist so alt wie die politische Philosophie selbst. Wie ich in diesem Beitrag zeigen möchte, hilft sie uns auch dabei, das „postliberale“ Projekt besser zu verstehen. Denn prominente Postliberale wie Patrick Deneen oder Yoram Hazony möchten neben politischen Institutionen auch den Charakter und die Persönlichkeit der Bürger transformieren. In meinem Vortrag möchte ich mich eingehend mit dieser postliberalen „Politik der Seele” beschäftigen. Zunächst möchte ich auf das spezifische Argument prominenter Postliberaler eingehen, wonach der Liberalismus eine hegemoniale Lebensform darstelle. Diese starke Hegemonieannahme liegt dem postliberalen Argument zugrunde, dass die Überwindung des Liberalismus die Bildung einer nichtliberalen Gegenkultur „von unten” bedürfe. Abschließend möchte ich über die Implikationen postliberaler Lebensratschläge für liberales politisches Denken und liberale Praxis reflektieren. Die Auseinandersetzung mit dem postliberalen Denken ist für Liberale produktiv, da sie diese dazu auffordert, zu Fragen des guten Lebens Stellung zu beziehen.

Fabio Wolkenstein ist assoziierter Professor für „Transformationen der Demokratie” an der Universität Wien und leitet das Institut für Politikwissenschaft. Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Demokratietheorie und die Ideengeschichte des Konservatismus.

Nach oben scrollen