Innsbruck - ein globales Zentrum der Quantenforschung
In den letzten Jahrzehnten hat sich Innsbruck zu einem der weltweit führenden Standorte in der Quantenforschung entwickelt. Die Grundlagen für diesen Erfolg wurden bereits in den 1990er-Jahren gelegt, als renommierte Wissenschaftler wie Anton Zeilinger, Rainer Blatt und Peter Zoller an die Universität Innsbruck berufen wurden. Mit ihren bahnbrechenden Arbeiten zu Quantenverschränkung und Superposition legten sie den Grundstein für eine neue Ära der Wissenschaft in Innsbruck.
Heute ist Innsbruck nicht nur ein Synonym für Innovation in der Quantenforschung, sondern auch ein Hotspot für die Entwicklung von Quantencomputern und die Erforschung exotischer Materiezustände. Erfolgreiche Start-ups im Bereich der Quantentechnologien haben hier ihren Ursprung und tragen dazu bei, Österreichs Position an der Weltspitze zu festigen. Gleichzeitig schaffen sie hochqualifizierte Arbeitsplätze und gestalten die Technologien der Zukunft.
Die Anfänge: Experimente zur kosmischen Strahlung am Hafelekar
Die Geschichte der Spitzenforschung in Innsbruck reicht fast 100 Jahre zurück. In den 1930er-Jahren legte der Physiker Victor Franz Hess den Grundstein für die Strahlenforschung. Nach seinem Ruf an die Universität Innsbruck, gründete er 1931 das Labor am Hafelekar, das durch die neu gebaute Nordkettenbahn leicht erreichbar war.
Die Strahlenforschungsstation Hafelekar wurde mit modernster Technik ausgestattet, darunter eine Ionisationskammer, die von 1,5 Tonnen Bleiblöcken umgeben war, um präzise Messungen der kosmischen Strahlung zu ermöglichen. Diese Forschung wurde schnell international bekannt und zog zahlreiche Wissenschaftler nach Innsbruck und führte schließlich zu bahnbrechenden Erkenntnissen wie dem Nachweis eines Atomzertrümmerungsprozesses – einem Meilenstein der Kernphysik.
Für seine Arbeiten zur kosmischen Strahlung erhielt Hess 1936 den Nobelpreis für Physik.
Die 1990er-Jahre. Der Beginn der Quantenforschung in Innsbruck
Die 1990er-Jahre markierten den Beginn von Innsbrucks Aufstieg zu einem globalen Zentrum der Quantenforschung. Mit der Berufung von Anton Zeilinger, Rainer Blatt und Peter Zoller an die Universität Innsbruck begann eine Ära, die die Quantenphysik revolutionierte. Ihre Arbeiten zu Quantenverschränkung und Superposition legten die Grundlage für zahlreiche Entwicklungen, darunter Quantencomputer und Quantenkommunikation.
Innsbruck heute: Ein globales Netzwerk der Quantenforschung
Heute ist Innsbruck die Heimat einer lebendigen Quanten-Community. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt forschen an der Universität Innsbruck und am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI). Gemeinsam mit Quanten-Start-ups bilden sie die Brücke zwischen Grundlagenforschung und Industrie.
Von der Universität Innsbruck zum Start-up – Innovation in der Quantenforschung
Aus einem universitären Forschungslabor entstand ein zukunftsweisendes Unternehmen: die ORF-Dokumentation rückt das Start-up AQT (Alpine Quantum Technologies) ins Rampenlicht. Thomas Monz, Quantenphysiker am Institut für Experimentalphysik und Geschäftsführer von AQT, erläutert die einzigartigen Vorteile ihres Quantencomputers sowie die Synergieeffekte, die durch die enge Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck und der Infrastruktur am Campus Technik entstehen.
Die Zukunft: Quantenkommunikationsnetzwerke
Das Hafelekar wird erneut eine Schlüsselrolle in der Quantenforschung in Innsbruck einnehmen. Geplant ist die Installation eines „Quantenteleskops“, das Lichtteilchen senden und empfangen kann, um mit Satelliten zu kommunizieren. Dieses wegweisende Projekt soll die Grundlage für ein globales Quantenkommunikationsnetzwerk schaffen, das Innsbrucks hochmoderne Quantenlabore mit der restlichen Welt verbindet und den Weg für eine neue Ära sicherer und effizienter Datenübertragung ebnet. „Das Teleskop ist dann eigentlich ein ganz gewöhnliches Teleskop, aber es wird mit Satelliten über einzelne Lichtquanten kommunizieren und soll dazu dienen, dass man dann z.B. quantenverschlüsselte Information austauschen kann mit anderen Punkten, also absolut abhörsicher oder auch dass man in Zukunft vielleicht Quantencomputer, die an verschiedenen Stellen auf der Erde stehen, vernetzten kann“, so Gregor Weihs, Vizerektor für Forschung der Universität Innsbruck, Professor am Institut für Experimentalphysik und Forschungsdirektor am FWF-Exzellenzcluster für Quantenwissenschaft (quantA).
Link zur Dokumentation in der Mediathek: "Die Zukunft beginnt jetzt - Innsbruck im Zentrum der Quantenforschung"
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