Triple-Quadrupol-Massenspektrometer samt UHPLC-System

GZ.: V23/06X; Beschaffung von einem Triple-Quadrupol-Massenspektrometer samt UHPLC-System für die Medizinische Universität Innsbruck

Auftraggeberin: Medizinische Universität Innsbruck
Vergebende Stelle: Universität Innsbruck, Finanzabteilung, Referat Beschaffung

Geschäftszahl / Vorhaben

GZ.: V23/06X; Beschaffung von einem Triple-Quadrupol-Massenspektrometer samt UHPLC-System für die Medizinische Universität Innsbruck

Beschreibung der maßgeblichen Gründe für die Durchführung eines Vergabeverfahrens ohne vorherige Bekanntmachung

A) Beschreibung des Auftrags:

Beschaffung, Lieferung, Einbringung, Installation, Montage, Verkabelung und Inbetriebnahme eines fabrikneuen Triple-Quadrupol-Massenspektrometers und eines hierzu vollständig kompatiblen, fabrikneuen UHPLC-Systems für die Medizinische Universität Innsbruck.

B) – Mindestanforderungen an die zu beschaffende Leistung:

B.1 Technische Mindestanforderungen Triple-Quadrupol-Massenspektrometer (nachfolgend „MS“ benannt):

Pos. 1    ESI-Interface im Lieferumfang enthalten.

Pos. 2    In das ESI-Interface (in alle Richtungen justierbar) muss ein Eluenten-Fluss bis zumindest 3 ml/min ohne Splitten eingebracht werden können.

Pos. 3    Austausch der Ionenquelle ohne Belüftung des Systems.

Pos. 4    Massenbereich: min. m/z = 50-2000.

Pos. 5    Scan-Geschwindigkeit: ≥ 20000 m/z /sec.

Pos. 6    Auflösung: min. Einheitsauflösung in Q1 und Q3 (0,7 Da FWHM).

Pos. 7    Dynamischer Bereich (Quantifizierungsbereich): ≥ 5 Größenordnungen.

Pos. 8    Der 3. Quadrupol muss auch als lineare Ionenfalle betrieben werden können, ein Umschalten muss jederzeit während des Analysenlaufs möglich sein.

Pos. 9    Massenstabilität: maximaler Drift ≤ 0,1 Da innerhalb von 24 h.

Pos. 10  Einfach durchzuführende Massenkalibration mit automatischer QM-konformer Dokumentation.

Pos. 11  Umschalten zwischen positiver und negativer Ionisation muss jederzeit während eines Analysenlaufes möglich sein.

Pos. 12  Inter-scan-delay beim positiv/negativ-Umschalten (polarity switching): ≤ 5 msec.

Pos. 13  Minimale dwell-time eines MRM-Übergangs (inkl. inter-channel delay time): ≤ 1 msec.

Pos. 14  Es dürfen keine Crosstalk-Effekte auch bei kürzesten dwell-times bei MS-Experimenten mit gleichem Produkt-Ion auftreten.

Pos. 15  Regelung sämtlicher Spannungen, Gasflüsse und Temperaturen durch die Software.

Pos. 16  Im Lieferumfang muss eine Spritzenpumpe mit einem einstellbaren Fluss enthalten und von der Software aus steuerbar sein.

Pos. 17  Ein Schaltventil zum zeitgesteuerten Wegschalten des LC-Effluenten vom MS (Verringerung von Verschmutzungen durch Matrixkomponenten) muss vorhanden sein. Mehrere Schaltvorgänge müssen innerhalb eines Laufs möglich und durch die Systemsoftware gesteuert sein.

Pos. 18  Das Schaltventil zum zeitgesteuerten Wegschalten des LC-Effluenten ist im MS integriert.

Pos. 19  Luftgekühltes Vakuumpumpensystem.

Pos. 20  Dynamische MRM-Methoden müssen möglich sein (inkl. Messungen mit polarity switching): dwell time wird automatisch von der Software festgelegt, abhängig von der Anzahl der zu messenden Übergänge.

Pos. 21  MRM-Messungen mit substanzspezifischen Retentionszeitfenstern und die Möglichkeit der Gewichtung von ausgewählten Massenübergängen.

Pos. 22  Aufgrund sehr komplexer Matrices ist eine sehr hohe Selektivität gefordert. Daher muss der Q3 die Fähigkeit besitzen, auch als Ionenfalle zu arbeiten, sodass auch sehr selektive und sensitive MRM3-Experimente durchgeführt werden können.

Pos. 23  Ein MRM-getriggerter Fullscan eines hochempfindlichen MS/MS-Fragmentierungsspektrums mit der Möglichkeit zur Identifizierung mittels einer Spektrenbibliothek muss möglich sein.

Pos. 24  Ablage aller aktuellen Geräteparameter für das gesamte System in Methoden, aus denen die Einstellungen wieder vollständig abgerufen werden können. Parametertabellen müssen einfach zwischen Methoden kopiert und kombiniert werden können (z.B. durch Export/Import in Tabellenkalkulation).

Pos. 25  Echtzeit-Darstellung der Detektorsignale (Chromatogramme, MS-Spektren).

Pos. 26  Möglichkeit der Datenaufnahme während der Datenauswertung und/oder der gleichzeitigen Verwendung einer anderen Softwareapplikation (z.B. MS Office).

Pos. 27  Steuerungs-PC inkl. Steuerungs- und Auswertesoftware mit ausreichenden Systemressourcen zur simultanen Auswertung und Steuerung.

Pos. 28  Auswertemöglichkeit auf 2 externen Arbeitsplätzen zusätzlich zum Steuerungs-PC.

Pos. 29  Anzeige der Massenspektren für jeden Punkt im Chromatogramm und über Peaks gemittelt, wahlweise Absolut- oder Relativ-Darstellung.

Pos. 30  Maßstab der x,y-Koordinaten bei den grafischen Darstellungen frei wählbar.

Pos. 31  Vergleichende Darstellung mehrerer Datensätze (Chromatogramme, Spektren, etc.) in einer Grafik.

Pos. 32  Nachträgliche Beschriftung von Chromatogrammen und Spektren.

Pos. 33  Quantitative Auswertung der Messdaten anhand benutzerdefinierter Parametersätze (Glättung, Retentionszeitfenster, Integrationsparameter, etc.).

Pos. 34  Quantitative Auswertung wahlweise nach Flächen oder Höhen.

Pos. 35  Quantitative Auswertung wahlweise mittels externem oder internem Standard. Diese Wahl muss für jeden Analyten separat getroffen werden können.

Pos. 36  Erstellen von linearen oder nichtlinearen Mehrpunkt-Kalibrationskurven mit wahlweiser Gewichtung.

Pos. 37  Grafische Darstellung der Kalibrierfunktion und der gemessenen Kalibrationspunkte mit Angabe der Kalibrierfunktion und des Korrelationskoeffizienten.

Pos. 38  Reintegration und Rekalibrierung einzelner oder einer beliebigen Anzahl von Chromatogrammen einer Messserie.

Pos. 39  Möglichkeit der manuellen Korrektur der Integration (manuelles Setzen der Basislinie, Änderung der Integrationsparameter).

Pos. 40  Integrierte Funktion zur Korrektur von Batch-Effekten bei längeren Messreihen.

Pos. 41  Berechnung und graphische Darstellung von Ionenverhältnissen mit deren Toleranzgrenzen.

Pos. 42  Softwareunterstützte Möglichkeit zur Qualitätskontrolle (QC), wobei QC-Kriterien (Retentionszeiten, Ionenverhältnisse, etc.) vom Anwender festgelegt werden können. Nicht QC-entsprechende Daten/Ergebnisse werden von der Software erkannt und automatisch markiert.

Pos. 43  Nachvollziehbare Berechnung des Signal-zu-Rausch-Verhältnisses (S/N) mit benutzerseitig definierbarem Signal- und Rausch-Bereich.

Pos. 44  Möglichkeit, die manuell korrigierten Datenfiles ohne Überschreiben der Rohdaten abzuspeichern.

Pos. 45  Speicherung der Rohdaten und der Reports mit Bezügen zu Methoden.

Pos. 46  Darstellung der Chromatogramme, Spektren und Ergebnisse am Bildschirm sowie Ausdruck entsprechender Reports.

Pos. 47  Möglichkeit der Erstellung von benutzerdefinierten Reports.

Pos. 48  Möglichkeit der Einbindung von benutzerdefinierten Rechenformeln in Reports.

Pos. 49  Einfache Übertragungsmöglichkeit der Daten in MS Office.

Pos. 50  Softwaretool für die Arbeit mit Spektrenbibliotheken (Suche, Vergleich).

Pos. 51  Möglichkeit zum Aufbau eigener Spektrenbibliotheken bzw. Erweiterung bestehender.

Pos. 52  Software ist netzwerkfähig (Zugriff auf Steuer-PC von anderem Rechner über Intranet möglich, inkl. Nutzung über Windows Remotedesktop).

Pos. 53  Kostenlose und zeitnahe Reparaturen innerhalb eines Zeitraums von 2 Jahren ab dem Zeitpunkt der erfolgreichen Endabnahme.

Pos. 54  Kostenlose Software-Upgrades innerhalb des Zeitraums von 1 Jahr ab dem Zeitpunkt der erfolgreichen Endabnahme.

Pos. 55  Nach Ende des Gewährleistungszeitraums Möglichkeit eines Servicevertrags für das Komplettsystem und gesicherte Ersatzteilverfügbarkeit für min. 7 weitere Jahre.

Pos. 56  Variation der Kollisionsenergie während der Aufnahme eines MS/MS Produktionenspektrums (collision energy ramping/spread), um informationsreichere Spektren zu erhalten.

Pos. 57  Der Transfer von auf dem bereits vorhandenen System entwickelten Methoden auf das gegenständliche System muss von geschultem Personal selbständig und ohne fremde Hilfe durchgeführt werden können.

Pos. 58  Der Methodentransfer muss innerhalb von 1 h durchgeführt werden können.

Pos. 59  Folgende Akquisitionsfunktionen müssen sowohl im Quadrupol-Modus als auch im Ionenfallen-Modus (höhere Empfindlichkeit, bessere Auflösung) ausgeführt werden können: MS-Scan und MS/MS Product Ion Scan.

Pos. 60  Es muss die Möglichkeit bestehen, einen MS3 Product Ion Scan zur Steigerung der Selektivität auszuführen zu können.

Pos. 61  Das Triple-Quadrupol-MS muss hinsichtlich seiner Funktionalität vollständig kompatibel zu dem gegenständlich zu beschaffenden UHPLC-System sein.

Pos. 62  CE-zertifiziert.

Pos. 63  Geeignete Workbench.

Pos. 64  Stickstoffversorgung inkludiert.

Pos. 65  Stickstoffgenerator mit ausreichend Gas-Anschlüssen/Ausgängen für die Stickstofferzeugung zum parallelen Betrieb des zu beschaffenden Geräts inkl. des vorhandenen Bestandsgeräts Bruker-TIMS-ToF Pro mit VIP-HESI Source.

Pos. 66  Stickstoffgenerator geeignet für den Anschluss an die Hausdruckluft mit Eingangsdrücken von max. 10 bar.

Pos. 67  Geräuscharmer Stickstoffgenerator; dieser muss mit geringen Wartungs- und Unterhaltskosten betrieben werden können.

Pos. 68  Einfache Bedienung.

Pos. 69  Unterbrechungsfreie Stromversorgung; diese muss die Stromversorgung des MS-Systems und der UHPLC bei kürzeren Stromausfällen überbrücken und ggf. Stromspitzen abfedern.

B.2 Technische Mindestanforderungen an das UHPLC-System:

Pos. 70  Betrieb als UHPLC-MS Einheit.

Pos. 71  UHPLC-System bestehend aus Pumpe, Probengeber und Säulenofen.

Pos. 72  Pumpe für hohe Drücke und schnelle analytische Flussraten für ultraschnelle Gradienten.

Pos. 73  Pumpe ermöglicht binäre Gradienten zusammengesetzt aus 4 Laufmitteln.

Pos. 74  Genauigkeit der Gradientenmischung: ≤ ±0,35%.

Pos. 75  Totvolumen: ≤ 100 μl.

Pos. 76  Drücke bis ≥ 1200 bar möglich.

Pos. 77  Flussraten 50 – 2000 μl/min (bei 1300 bar); 50-4000 μl/min (bei 600 bar).

Pos. 78  Genauigkeit der Flussrate: ≤ ±1%.

Pos. 79  Kleine Totvolumen ≤ 100 μl.

Pos. 80  Thermostatisierter Multisampler (4-40°C) inkl. der für die Probenlagerung notwendigen Racks/Einsätze.

Pos. 81  Probengeberkapazität: min. 192 Proben in 1,5 / 2 ml Standardprobenfläschchen oder Standard 96 well-Platten beziehungsweise Deepwell-Platten.

Pos. 82  Säulenthermostat min. 20°C unter Raumtemperatur und bis 110°C.

Pos. 83  Carry-over sicherer Workflow des Probengebers, und einfache Möglichkeiten zur Detektion und Behebung von Carry-Over Problemen.

Pos. 84  Programmierbares automatisches Umschalten zwischen min. 4 verschiedenen Säulen.

Pos. 85  Programmierbares automatisches Umschalten zwischen min. 2 verschiedenen Laufmittelpaaren.

Pos. 86  Degasser wenn möglich als Separates Gerät oder in der Pumpe integriert.

Pos. 87  Variables Injektionsvolumen (ohne Mehrfachinjektion): min. 1 bis 20 μl.

Pos. 88  Reproduzierbarkeit des Injektionsvolumens: ≤ 0,15% RSD.

Pos. 89  Möglichkeit Injektorprogramme (Mischen, Verdünnen, Waschen) zu programmieren.

Pos. 90  LC Software: Unabhängige lokale Kontrolle und Monitoring der LC Module im Stand-alone Modus (ohne MS Software) für Installation, Troubleshooting und Diagnose.

Pos. 91  Steuerung des UHPLC-Systems über die MS-Steuerungssoftware des MS.

Pos. 92  Alle benötigten Anschlüsse, Verbindungen, Übergangsstücke, Filter, etc. sind im Lieferumfang enthalten.

Pos. 93  Das zu beschaffende UHPLC-System muss hinsichtlich seiner Funktionalität vollständig kompatibel zu dem MS sein.

Pos. 94  Vor-Ort Einschulung samt Schulungsunterlagen.

Pos. 95  Zugang zu detaillierter Dokumentation.

Pos. 96  CE-zertifiziert.

B.3 Auftragswert der Gesamtleistung (Pos. 1 bis einschließlich Pos. 96):

Pos. 97  Der Gesamtauftragswert sämtlicher gegenständlich beschriebenen Leistungen darf € 400.000,- exkl. USt. nicht überschreiten.

 C) – Beschreibung der maßgeblichen Gründe für die Durchführung eines Vergabeverfahrens ohne vorherige Bekanntmachung:

- Massenspektrometer:

Für eine Vielzahl jener zur Erfüllung der gegenständlich für das Massenspektrometer festgelegten Mindestanforderungen erforderlichen Technologien liegt entsprechender Patentschutz vor. Service und Wartung werden durch das entsprechend geschulte Fachpersonal des potentiellen Auftragnehmers durchgeführt. Der Vertrieb des zu beschaffenden Massenspektrometers ist in Österreich ausschließlich der AB Sciex Austria GmbH, Hernalser Hauptstraße 219, A-1170 Wien, vorbehalten.

Sämtliche an das zu beschaffende Massenspektrometer festgelegten Mindestanforderungen werden ausschließlich unter Nutzung des Massenspektrometers "Sciex QTRAP 6500+ System" (mitsamt Zubehör) erfüllt.

- UHPLC-System:

Das zu beschaffende UHPLC-System muss zu dem Massenspektrometer "Sciex QTRAP 6500+" vollständig kompatibel sein, um Fehlfunktionen innerhalb der zu beschaffenden Gesamtleistung ausschließen zu können. Dies ist mit dem UHPLC-System "Agilent 1290 Infinity II“ (mitsamt Zubehör) gegeben. Die AB Sciex Austria GmbH, Hernalser Hauptstraße 219, A-1170 Wien, vertreibt das gegenständliche HPLC-System der Agilent Technologies. Das geschulte Fachpersonal des potentiellen Auftragnehmers ist in Hinblick auf Service und Wartung dieses HPLC-Systems ausgebildet und führt diese Dienstleistungen durch.

Sämtliche an das zu beschaffende UHPLC-System festgelegten Mindestanforderungen werden unter Nutzung des UHPLC-Systems "Agilent 1290 Infinity II“ (mitsamt Zubehör) erfüllt.

- Gesamtauftragswert:

Die diesbezügliche Mindestanforderung, dass der Gesamtauftragswert der gegenständlichen Gesamtleistung den Betrag von € 400.000,- (exkl. USt.) im Angebot des Bieters nicht überschreiten darf, wird mit dem Angebot der AB Sciex Austria GmbH erfüllt.

- Zeitpunkt der Zuschlagserteilung:

Da es sich um eine Transparenzbekanntmachung gemäß den Bestimmungen des § 58 BVergG 2018 handelt, wurde der Vertrag noch nicht abgeschlossen.

Es ist beabsichtigt, den Zuschlag nach Ablauf einer Frist von 10 Tagen (gerechnet ab dem Zeitpunkt der erstmaligen Verfügbarkeit dieser Transparenzbekanntmachung) an die AB Sciex Austria GmbH, Hernalser Hauptstraße 219, A-1170 Wien zu erteilen. 

 

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