Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Thomas Schubatzky

Physikdidaktik weiterdenken: Forschungsperspektiven zwischen Klimawandel, Desinformation und digitaler Kompetenz

Physikdidaktik als wissenschaftliche Disziplin ist vergleichsweise jung. Daraus ergeben sich spezifische Herausforderungen – etwa hinsichtlich theoretischer Fundierungen, methodischer Standards oder der systematischen Weiterentwicklung zentraler Forschungsfelder. Forschungslücken sind in diesem Kontext kein Mangel, sondern bieten Orientierung: Sie markieren Desiderate, deren Bearbeitung gezielte Impulse für die Weiterentwicklung der Disziplin geben kann.

Der Vortrag zeigt exemplarisch, mit welchen methodologischen, theoretischen und empirischen Forschungsfragen sich die Physikdidaktik typischerweise befasst. Die Darstellung erfolgt anhand ausgewählter Teilprojekte der Habilitationsarbeit des Vortragenden. Diskutiert werden unter anderem: die Entwicklung und Validierung eines Tests zur Erfassung naturwissenschaftlicher Grundlagen des Klimawandels, der Umgang mit Desinformationen im Physikunterricht sowie Ansätze zur Förderung (digitaler) Kompetenzen bei Physik-Lehramtsstudierenden. Auch methodologische Herausforderungen werden thematisiert – etwa die begrenzte Aussagekraft frequentistischer Statistik bei der Hypothesenprüfung. Der Einsatz Bayesscher Statistik ermöglicht dabei differenziertere Interpretationen physikdidaktischer Studien und leistet damit einen Beitrag zur methodischen Weiterentwicklung der Disziplin.

Der Vortrag zeigt, wie das gezielte Aufgreifen und Bearbeiten unterschiedlicher Forschungslücken in ein kohärentes, zukunftsgerichtetes Forschungsprogramm innerhalb der Physikdidaktik münden kann.