Einladung zum öffentlichen Gastvortrag

„Eine monströse unnatürliche Intelligenz“. Über die Inkommensurabilität zwischen künstlicher Intelligenz und humaner Kognition.

Gastvortrag von Dieter Mersch

  Donnerstag, 12. Juni 2025

  17:15 Uhr

  Hörsaal 5 3/4, GeiWi-Hörsaaltrakt, Innrain 52, Universität Innsbruck

  Keine Anmeldung erforderlich.

Als „monströse, unnatürliche Intelligenz“ bezeichnete Lee Sedol, der amtierende koreanische Großmeister des Go-Spiels das KI Programm AlphaGo nach seiner Niederlage gegen es. Offensichtlich unterschied sich die Art der von der KI durchgeführten Aktionen von menschlichen Spielzügen, denn die KI operiert mit mathematischen Wahrscheinlichkeiten und Optimierungen, die in ihrer Konsequenz und unerbittlichen Strenge dem menschlichen Denken fremd gegenüberzustehen scheinen. KI-Systeme beruhen auf mathematischen Strukturen, die Teil einer formalen Rationalität sind, die zwar dem Denken innewohnen, nicht aber für das Ganze stehen. Entsprechend versucht der Vortrag die theoretischen und praktischen Reduktionismen zu entüllen, die aus der Ersetzung zentraler Begriffe wie Bewusstsein, Bezugnahme, Sinn, Kreativität etc. durch Computerterminologien und ihre Programmatiken folgen. Die These besteht dann darin, beide – die artifiziellen Intelligenzmodelle der Mathematik und ‚Denken‘ als immer schon reflexives ‚Denken des Denkens‘ – als zueinander inkommensurabel aufzuweisen.

Dieter Mersch

Dieter Mersch, Prof. Dr. em. für ästhetische Theorie und ehemaliger Leiter des Instituts für Theorie an der Zürcher Hochschule der Künste sowie zwischen 2018-2021 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik. Mitherausgeber des Internationalen Jahrbuchs für Medienphilosophie. Arbeitsschwerpunkte: Medienphilosophie, Philosophische Ästhetik, Kunstphilosophie, Bildtheorie, Musikphilosophie und Philosophie des 20. und 21. Jahrhunderts. Letzte Publikationen: Epistemologien des Ästhetischen, Berlin/Zürich 2015, zusammen mit Silva Henke, Nicolaj van der Meulen, Thomas Strässle und Jörg Wiesel das Manifest der künstlerischen Forschung. Eine Verteidigung gegen ihre Verfechter, Zürich 2019. Im Erscheinen ist Kann KI Kunst? Eine ästhetische Kritik (Köln 2025). Zahlreiche Aufsätze zur Ästhetik, künstlerischen Forschung, Bildtheorie und Medientheorie sowie zu einer ‚Kritik algorithmischer Rationalität‘.

Organisiert von
Institut für Philosophie
Institut für Medien, Gesellschaft und Kommunikation
Forschungszentrum Innsbruck Media Studies

Mit freundlicher Unterstützung von
Forschungsschwerpunkt Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte


Wir freuen uns auf Ihr Kommen!



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