Forschen in politisch wie forschungsethisch brisanten Feldern

Forschen in politisch wie forschungsethisch brisanten Feldern

Empirische und ethnografische Forschung in politisch sensiblen oder ethisch herausfordernden Kontexten konfrontiert Wissenschaftler:innen mit komplexen Dilemmata, die sowohl methodische als auch ethische Fragen aufwerfen. Die Navigation zwischen wissenschaftlicher Objektivität und gesellschaftlicher Verantwortung erfordert kontinuierliche Reflexion und kollegialen Austausch.

Dieser Workshop schafft einen interdisziplinären Rahmen für Dialog, Austausch und methodische Reflexion für empirisch und ethnografisch Forschende in politisch wie forschungsethisch brisanten Feldern. Wir verstehen den Workshop als offenes Format zur kritischen Reflexion über zentrale Problemstellungen im Kontext aktueller Forschungsvorhaben und -prozesse, wobei forschungsethische, forschungspraktische und forschungstaktische Fragen gleichermaßen im Mittelpunkt stehen.
Gemeinsam wollen wir forschungspraktische und forschungsethische Herausforderungen diskutieren. Beiträge über brisante Feldzugänge, herausfordernde oder unklare Forschungshaltungen, heikle oder auch gewaltvolle Interaktionen, ethische Herausforderungen, Möglichkeiten und Schwierigkeiten bei der Gewährleistung von (Daten-)Sicherheit sowie das Forschen in ethischen Graubereichen sind ausdrücklich willkommen.

Der Workshop richtet sich an Forscher:innen aller Karrierestufen aus den Sozial-, Politik- und Kulturwissenschaften, die in konfliktären oder politisch sensiblen Feldern arbeiten oder dies planen. Wir laden dazu ein, Erfahrungsberichte, methodische Reflexionen oder kurze Fallstudien mitzubringen, um diese gemeinsam zu diskutieren.

Die Arbeitssprache ist Deutsch, Vorträge und Beiträge auf Englisch sind jedoch selbstverständlich möglich.

Dr. Stephanie Schmidt

Dr. Stephanie Schmidt ist Kulturanthropologin und promovierte 2021 an der Universität Innsbruck in Europäischer Ethnologie mit einer Arbeit zu „Affekt und Polizei. Eine Ethnografie der Wut in der exekutiven Gewaltarbeit".

Seit Mai 2022 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hamburg im Forschungsverbund „Meaningful Human Control. Autonome Waffensysteme zwischen Regulation und Reflexion (MEHUCO)" zu Künstlicher Intelligenz, menschlichem Sinnverstehen, Recht und Autonomen Waffensystemen. Seit Februar 2025 leitet sie zusätzlich ein Forschungsprojekt zu sozialen Konflikten um KI-gestützte Sicherheitstechnologien.

Sie forscht zu Gewaltarbeit (insbesondere Polizei und Militär), rechtsanthropologischen Fragestellungen des Völkerrechts sowie Emotionspraktiken. Seit 2023 ist sie assoziiert im Forschungszusammenhang „Kulturen des Konflikts" an der Leuphana Universität Lüneburg, wo sie die „AG Forschung im Konflikt" gründete, die forschungsethische Fragestellungen in konfliktiven Feldern behandelt.