Antrittsvorlesungen von

Univ.-Prof. Dr. Daniel Burghardt

Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Ungleichheit und Soziale Bildung


und

Univ.-Prof. Dr. Marc Hill

Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Postmigrantische Studien

Dienstag, den 18. Oktober 2022

17:00 Uhr

AULA der Universität Innsbruck, Innrain 52, 6020 Innsbruck

Anmeldung bis zum 10. Oktober 2022 per E-Mail.

Grußworte des Rektors der Universität Innsbruck
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Tilmann Märk


Vorstellung von
Univ.-Prof. Dr. Marc Hill und Univ.-Prof. Dr. Daniel Burghardt
durch den Dekan der Fakultät für Bildungswissenschaften
Univ.-Prof. Dr. Erol Yildiz


Antrittsvorlesungen

Portrait Daniel Burghardt

Daniel Burghardt studierte Pädagogik, Philosophie und politische Wissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er promovierte 2013 mit einer Diskursanalyse zu pädagogischen Raumtheorien am Institut für Pädagogik in Erlangen. Nach mehreren Forschungsaufenthalten in Syrien und Japan habilitierte er sich 2020 an der Universität zu Köln mit einer Arbeit zur kritischen Pädagogik aus vulnerabilitätstheoretischer Perspektive. Er vertrat 2018 eine Professur für „Bildung und Heterogenität“ an der Universität zu Köln und war 2019 Gastdozent an der Paris-Lodron-Universität Salzburg.

Der Forschungsschwerpunkt von Daniel Burghardt liegt auf der kritischen Pädagogik: Seine Arbeit befasst sich bildungstheoretisch mit einer materialistischen Gesellschaftsanalyse und umfasst die Analyse sozialer Ungleichheiten sowie eine antisemitismus- und rassismuskritische politische Bildung. 

Seit 1. September 2021 ist Daniel Burghardt Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Ungleichheit und Soziale Bildung an der Universität Innsbruck.

Antrittsvorlesung:

„Kritik der Klassenbildung – Über Spaltung, Ungleichheit und Klassentheorien“

Wir leben in einem Zeitalter der multiplen Krisen: Finanzkrise, Klimakrise, Coronakrise, Öl- und Gaspreiskrise, Lieferkettenkrise, Logistikkrise oder Inflationskrise. So heterogen und multifaktoriell die Ursachen der Krisenformen auch sein mögen, zeitigen alle zumindest eine gemeinsame Wirkung, sie verstärken soziale Ungleichheiten. Denn Krisen treffen und betreffen niemals alle gleich. Anhand der Covid-19-Pandemie wurde offensichtlich, dass die Ungleichheiten mit den Möglichkeiten der Isolation beginnen, sich über die Impfstoffverteilung global fortsetzen und schließlich in signifikant höhere Todeszahlen münden, die sich entlang der Schere von Arm und Reich verteilen.

Vor diesem Hintergrund nimmt der Vortrag die populäre Rede von einer „Spaltung der Gesellschaft“ zum Anlass einer Neubestimmung des Klassenbegriffs. Hierzu werden verschiedene Entwicklungen und Tendenzen der Ungleichheitsforschung diskutiert und schließlich Thesen einer politischen Klassenbildung vorgestellt.

Portrait Marc Hill

Marc Hill studierte Pädagogik mit den Nebenfächern Soziologie und Psychologie an der Universität zu Köln und war als Diplom-Pädagoge tätig. Anschließend führte ihn sein Weg als Projektmitarbeiter an die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, wo er in der Fachrichtung Pädagogik zum Dr. phil. promovierte. Er habilitierte im Fach Erziehungswissenschaft, forschte in Norwegen und war zuletzt als assoziierter Professor an der hiesigen Fakultät für Bildungswissenschaften tätig. In seinen gegenwärtigen Arbeiten beschäftigt er sich mit biografischen, künstlerischen und urbanen Bildungsprozessen, u.a. in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. Seit 01. August 2021 ist er Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Postmigrantische Studien an der Universität Innsbruck.

Antrittsvorlesung:

„Drehbühnen der Differenz: Postmigrantische Perspektiven”

Differenzen bilden eine wesentliche Grundlage des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Im städtischen Alltagsleben wird dies besonders sichtbar: Verschiedenste Menschen aus aller Welt begegnen sich, bleiben stehen oder eilen aneinander vorbei. Hier treffen sich Fremde unter Fremden, schätzen ihre Anonymität und die Vielfalt vor Ort. Allerdings wird diese urbane Praxis von hegemonialen Migrationsdiskursen, die als Integrationsdebatten geführt werden, in Frage gestellt. Es hat sich eine Differenzlogik etabliert, die von Menschen mit bzw. ohne Migrationshintergrund ausgeht. Betroffen sind vor allem jene, deren (Groß-)Eltern im Zuge von Anwerbeabkommen eingewandert sind und die selbst keine unmittelbaren Migrationserfahrungen haben. Entgegen intersektionaler und diversitätsbewusster Ansätze wird Migration weiterhin als eine Sonderkategorie verstanden. Wie lässt sich diese Art der Differenzierung in der Erziehungswissenschaft, insbesondere mit Blick auf Dominanzverhältnisse, hinterfragen? Auf welche Weise können postmigrantische Erfahrungen sichtbar gemacht werden? Welche Relevanz besitzen postmigrantische Studien für eine kritische Migrations- und Gesellschaftsforschung? Der Postmigrationsdiskurs, der sich mit kreativen Umdeutungen beschäftigt, zeigt auf, dass die Privilegierung marginalisierter Wissensarten neue Erkenntnisse generieren kann. Mit künstlerischen Anleihen werden im Vortrag Postmigrantische Perspektiven formuliert und Fragen der Differenz im Sinne von Vielfalt diskutiert.



Im Anschluss daran laden wir zu einem kleinen Buffet ein.

Universität Innsbruck
Institut für Erziehungswissenschaft, Sekretariat
Liebeneggstr. 3
A-6020 Innsbruck


Sanja.Mijucic@uibk.ac.at
+43 512 507-40044

Um Anmeldung bis spätestens 10. Oktober 2022 wird gebeten
unter: 
Sanja.Mijucic@uibk.ac.at


Wir freuen uns auf Ihr Kommen!


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