Im Zuge der Arbeiten am Kommentierten Gesamtbriefwechsel und der Biographie wurde systematisch eine auf den Gesamtzusammenhang von Werken, Briefen und Biographie abzielende Materialsammlung und -dokumentation angelegt. Sie umfasst nicht nur alle Textzeugen, sondern (etwa 500!) Einzelveröffentlichungen, eine Bilddatenbank, eine umfassende Sammlung von Rezensionen, Sekundärliteratur sowie eine rekonstruierte Bibliothek.
Die FWF-Projekte
Der Gesamtbiefwechsel Christine Lavants: Sammlung, EDV-Edition, Basis für eine Biographie
(Christine Lavant: Correspondence)
FWF, Förderprogramm Einzelprojekte
15.03.2000 bis 31.03.2002
Grant-DOI 10.55776/P14110
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Konzept, Antrag, Abstract, Durchführung, Endbericht:
Dr. Annette Steinsiek M.A. (ORCHID 0009-000-7801-1154),
Mag. Dr. Ursula A. Schneider (ORCHID 0009-0005-1047-5696),
Forschungsinstitut Brenner-Archiv
offizieller FWF-Antragssteller: Univ.-Prof.Wolfgang Wiesmüller
offizieller FWF-Kooperationspartner: Univ.-Prof. Arno Rußegger
Keywords Christine Lavant, Neugermanistische Edition, Briefe, Biographie, EDV-Edition
Annette Steinsiek, Ursula A. Schneider:
Abstract P14110, Der Gesamtbiefwechsel Christine Lavants: Sammlung, EDV-Edition, Basis für eine Biographie
Die Briefe Christine Lavants (1915-1973) sind seit ihrem Tod bereits mehrmals in gedruckter Form Gegenstand öffentlichen Interesses gewesen, anfangs im populär-biographischen Bereich, später mit wissenschaftlich- editorischem Hintergrund. Briefe wurden in Auswahlausgaben mit aufgenommen; unter dem Gesichtspunkt ihrer literarischen Qualität gelten sie zu Recht als Teil des Werkes der Autorin. Da Christine Lavant keine Tagebücher oder andere persönliche Aufzeichnungen hinterlassen hat, sind ihre Briefe zentraler und fundamentaler Baustein jeder biographischen Beschäftigung mit der Dichterin. In Vorarbeiten, die durch Mag. Dr. Ursula Schneider und Dr. Annette Steinsiek M.A. durchgeführt wurden, wurden bereits knapp 1200 Briefe gesammelt und zum Teil transkribiert; bei systematischer Suche müßten noch viele weitere Briefkonvolute gefunden werden können. Da Christine Lavant selbst wenig Korrespondenzen aufbewahrte, haben sich in ihrem Nachlaß nur etwa 150 Briefe an sie erhalten. Die Briefe von Christine Lavant sind Korrespondenzen privater Natur, mit Schriftstellerkolleginnen sowie mit Verlagen und literarisch-künstlerisch tätigen Institutionen. Sie legen nicht nur Zeugnis ab vom Selbstverständnis als Dichterin, sondern zeugen auch in von ihr beschriebenen Phasen "dichterischen Verstummens" vom literarischen Umgang mit Sprache. Die Möglichkeiten des Mediums Brief, räumliche Entfernungen zu überbrücken, kommen in diesem Fall einer Person zugute, die durch körperliche Einschränkungen wenig beweglich war; es zeigt sich zudem, wie von einem Punkt der Provinz aus ein Netz an überregionalen Kontakten entstanden ist, das das Bild der literarischen und künstlerischen Zusammenhänge in Österreich erweitert. Nicht zuletzt sind die Briefe Christine Lavants ein unabdingbarer Referenzbereich für die Kommentierung ihrer Werke. Die Aufarbeitung in elektronischer Form erlaubt schnellen und aktuellen Zugriff (auch Anfragen anderer (Lavant-) ForscherInnen können so direkt beantwortet werden). Die Daten können jederzeit gebunden und auf eine CD gepreßt werden; allerdings sollte man dazu von der größtmöglichen Vollständigkeit ausgehen dürfen. Angestrebt wird auch die Publikation eines Auswahlbandes.
Annette Steinsiek, Ursula A. Schneider:
Endbericht P14110, Der Gesamtbiefwechsel Christine Lavants: Sammlung, EDV-Edition, Basis für eine Biographie
CL=Christine Lavant Zu Beginn des Projektes am 15.3.2000 lagen insgesamt 1196 Briefe von und an CL vor. Diese Briefe waren zumeist in institutionellem Besitz; bei Abschluß des Projektes am 31.3.2002 lag die Zahl der Briefe bei 1.860. Davon sind 920 von CL; diese sind zu etwa gleichen Teilen handschriftlich und maschinschriftlich; etwa 340 Briefe und Karten von ihr sind undatiert. In Archiven liegen 1220 Briefe, in Privatbesitz 640. Wir stellten insgesamt etwa 400 Anfragen um Briefe, ein Gutteil mit negativen Antworten, die, um in Zukunft Doppelanfragen zu vermeiden, ebenfalls verzeichnet werden. Bis Ende 2001 konnten alle Briefe transkribiert und in die Database eingearbeitet werden. Im Zuge des Neuantrags wurden ab Herbst 2001 die Editionsrichtlinien entworfen und praktisch erprobt. Die gewählte Methodik verfolgt das Ziel, folgende Kriterien miteinander zu verknüpfen: höchster wissenschaftlicher Anspruch - Eigenart des Materials - optimale Nutzung eines elektronischen Mediums - Pragmatik in Arbeitsablauf und Darstellung - Paradigmatik für elektronische Briefeditionen. Die EDV-Edition auf CD-Rom bietet die Möglichkeit von "Vordergrundtext" (Lesetext) und "verstecktem Text" (diakritisch aufbereiteter Text; indizierte Wortformen; kann mit Mausklick zugeschaltet werden). Die Briefe werden originalgetreu wiedergegeben, auf Normalisierungen wird verzichtet. Emendiert werden lediglich offensichtliche Verschreibungen und Versehen der SchreiberInnen, die zu Mißverständnissen führen könnten. Die CD-Rom wird bieten: CLs Briefe, textkritisch und -genetisch bearbeitet; die Gegenbriefe; interessante Drittbriefe; Faksimiles aller Briefe von CL ("virtuelles Archiv"); Lebensdokumente; Biographien der BriefpartnerInnen (es ist abzusehen, daß diese Kommentar-Abteilung der Edition für biographische und literaturwissenschaftliche bzw. kulturwissenschaftliche Forschungen zu Kärtnen und Österreich nach 1945 eine ergiebige und verläßliche Quelle bilden kann); Einzelstellenkommentar sowie Flächenkommentare (zu bestimmten Themen sowie zu den Überlieferungssituationen der verschiedenen Konvolute); eine Abteilung "Erinnerungen"; möglichst viele Photos, die CL und/oder ihre KorrespondenzpartnerInnen zeigen, sowie Abbildungen von Zeichnungen, die CL hergestellt hat und die uns ebenfalls erst über die Briefsuche bekannt wurden; eine umfassende quellenbezogene Chronik von CLs Leben. Frühester Brief ist ein Brief an eine Schulfreundin aus dem (erschlossenen) Jahr 1933 (diese Korrespondenz gibt wertvolle biographische Aufschlüsse über die Zeit, als die 16/17jährige Christl Thonhauser eine landwirtschaftliche Haushaltungsschule besuchte); der letzte Brief ist nicht ganz einen Monat vor Christine Lavants Tod (7.6.1973) geschrieben worden - sie mahnt ihren Verlag kurz und bestimmt, ihr eine geschuldete Summe zu überweisen. Aus den Jahren 1938-1945 liegt bis jetzt nur ein Schriftstück vor (Heiratsmitteilung). CL schreibt in einem Brief im Dezember 1945, daß sie in den letzten 10 Jahren praktisch keine Briefe verfaßt habe (und offenbar wohl auch keine Texte). Über die Suche nach Briefen konnten während der Laufzeit des Projekts auch für die "Kritische Werkausgabe Christine Lavants" Texte gefunden werden: u.a. zwei lange, bisher unbekannte Prosatexte (darunter die mittlerweile edierten "Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus") und zahlreiche, teilweise unbekannte Gedichte. Im Nachwort zu den "Aufzeichnungen" zeigten die Herausgeberinnen (die Mitarbeiterinnen dieses Projektes, Dr. Ursula A. Schneider und Dr. Annette Steinsiek) exemplarisch, welche Möglichkeiten der Kommentierung literarischer Werke CLs die Briefe eröffnen und welche Ansätze Lavant-ForscherInnen in Zukunft mit der Briefausgabe möglich sein können. Gedichte werden, so es sich um einzelne Beilagen handelt, im Briefwechsel mit veröffentlicht, da sich der entsprechende Brief durchaus als deren genuiner Kontext auffassen läßt. Bei den in die Datenbank eingearbeiteten Briefen zeigen sich mittlerweile diverse "Verdichtungszeiträume": für die 50er und 60erJahre gibt es eine verstärkte literarische Korrespondenz (Zeitschriften, Verlage, SchriftstellerInnen); intensive (Brief-)Freundschaften, die oft unterschiedliche "Themen" haben, wechseln einander ab; beobachtbar sind Phasen, in denen CL ihre literarische Präsenz förderte, und Phasen des Rückzugs, etwa in Zusammenhang mit familiären Problemen. Generell wird mit der Kenntnis der im Berichtszeitraum dazugewonnenen Briefe der Eindruck noch stärker, daß CL eben nicht - wie gerne verbreitet und offenbar auch gerne geglaubt wird - ihr Leben im Verborgenen verbrachte. Doch muß erst noch genauer erfaßt werden, wie sie in ihrem Leben Aktion und Rückzug verbunden hat bzw. in welchem Verhältnis diese zueinander gestanden sind. Wir erfahren durch die Briefe von ihren Reisen, von ihrer Teilnahme an Tagungen und anderen Treffen. Insgesamt erleben wir ein ausführliches, weitverzweigtes Kontaktnetz, das sie von St. Stefan aus über Sau- und Koralpe hinaus nach Israel, Island und Istanbul führt. Dabei zeigt sie sich oft auch als starke soziale Partnerin, die als Mitfühlende, Beratende, Kräftigende, gelegentlich Abgeklärte und Überlegene auftritt. Sie stellt im Kontext ihrer sozialen Kontakte Betrachtungen über Leben und Welt` an, und so werden die Briefe zu Fragmenten einer Anschauung, die sich je nach KorrespondenzpartnerIn eher im spirituellen, religiösen, philosophischen, psychologischen oder lebenspraktischen Blickfeld manifestiert. Es hat sich außerdem bewahrheitet, daß ihre Briefe markanter Bestandteil ihrer schriftstellerischen Produktion sind, sei es in ihrer literarischen Formung, sei es in den Äußerungen zu ihrem Schreiben und Werk.
Christine Lavant: Gesamtbriefwechsel
Christine Lavant: Correspondence
FWF, Förderprogramm Einzelprojekte
01.04.2002 bis 14.12.2003
Grant-DOI 10.55776/P15546
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Konzept, Antrag, Abstract, Durchführung, Endbericht:
Dr. Annette Steinsiek M.A. (ORCHID 0009-000-7801-1154),
Mag. Dr. Ursula A. Schneider (ORCHID 0009-0005-1047-5696),
Forschungsinstitut Brenner-Archiv
offizieller FWF-Antragssteller: Univ.-Prof.Wolfgang Wiesmüller
Keywords Christine Lavant, Neugermanistische Edition, Briefe, Biographie, EDV-Edition, Österreichische Literatur nach 1945
Annette Steinsiek, Ursula A. Schneider:
Abstract P15546, Christine Lavant: Gesamtbriefwechsel
Projektziel ist die Sammlung und Sicherung von Quellen, deren Auswertung den persönlichen und kulturellen Kontext betreffend sowie die optimale Darbietung des Textmaterials für die Wissenschaft und eine breitere interessierte Öffentlichkeit. Die Briefedition wird als CD-Rom vorgelegt. Die CD-Rom bietet Christine Lavants Briefe in textkritischer Darstellung, die Gegenbriefe in normalisierter Form, Lebensdokumente Christine Lavants, die Faksimiles aller Briefe von der Autorin, einen Kommentar (Einzelstellen- und Flächenkommentar), Biographien der BriefpartnerInnen und eine Chronik. In gedruckter Form werden zwei Auswahlbände erscheinen. Seit März 2000 unterstützt der FWF das Projekt. Bis 1. September 2001 wurden ca. 1800 Korrespondenzstücke gesammelt. Davon sind 870 von Christine Lavant; diese sind zu etwa gleichen Teilen handschriftlich und maschinschriftlich; etwa 300 Briefe und Karten von ihr sind undatiert. In Archiven liegen 1216 Briefe, in Privatbesitz 591. Der Briefwechsel Christine Lavants enthält Korrespondenzen privater Natur und solche mit SchriftstellerkollegInnen sowie mit Verlagen und literarisch-künstlerisch tätigen Institutionen. Sie legen nicht nur Zeugnis von Christine Lavants Selbstverständnis als Dichterin ab, sondern geben auch Einblick in ihren literarischen Umgang mit Sprache in den von ihr beschriebenen Phasen "dichterischen Verstummens". Unter dem Gesichtspunkt ihrer literarischen Qualität gelten ihre Briefe zu Recht als Teil ihres Werkes. Christine Lavant hinterließ keine theoretischen Texte, daher gewinnen ihre in den Briefen verstreuten poetologischen Äußerungen besondere Bedeutung. Da Christine Lavant keine Tagebücher oder andere persönliche Aufzeichnungen hinterlassen hat, sind ihre Briefe zentraler und fundamentaler Baustein jeder biographischen Beschäftigung mit der Autorin. Nicht zuletzt sind die Briefe Christine Lavants ein unabdingbarer Referenzbereich für die Kommentierung und Datierung ihrer Werke. Der Briefwechsel wird dem einseitigen, von Klischees geprägten Bild der Dichterin entgegentreten und sie in ihrer Vielstimmigkeit hörbar sowie in verschiedenen Kontexten erlebbar machen.
Annette Steinsiek, Ursula A. Schneider:
Endbericht P15546, Christine Lavant: Gesamtbriefwechsel
(KGCL = Kommentierter Gesamtbriefwechsel Christine Lavant; CL = Christine Lavant) Im vorliegenden Projekt galt das Hauptaugenmerk der Textherstellung und der Kommentierung. Die Richtlinien für die textkritische Bearbeitung der Briefe liegen vor. Sie wurden unter stetigem Rückbezug auf das Material und nach Rücksprachen mit editionswissenschaftlichen Experten erstellt (vgl. dazu und auch für das folgende den Endbericht P14110). In der Zeit des vorliegenden Projekts ist es gelungen, alle Briefe von CL den Richtlinien entsprechend zu bearbeiten. 1.140 Scans wurden hergestellt, es fehlen noch drei größere und einige kleinere Bestände. Die Kommentierung zielt sowohl auf die biographische Kontur wie auf ein kulturgeschichtliches Panorama ab. Für bestimmte Bereiche bieten "monographische Zonen" Informationen an (z.B. zu kulturellen Veranstaltungen und Institutionen), was sich schwieriger gestaltete als angenommen, gibt es doch in vielen Fällen kaum gesicherte Informationen, auf die zurückgegriffen werden kann (z.B. Pürgger Dichterwochen, Kulturtage in Kapfenberg 1951, Tagungen zeitgenössischer österreichischer Autoren und Komponisten in St. Veit/Glan). Eine weitere umfangreiche Aufgabe bei der Kommentierung ist die Anlage kurzer Biographien der KorrespondenzpartnerInnen und mehrfach erwähnter Personen. In Fällen von lokal bekannten Persönlichkeiten (und lokalen Institutionen) könnte der KGCL bereits einige Informationen für Nachschlagewerke anbieten. Bei einigen Konvoluten ist die Einzelstellenkommentierung bereits abgeschlossen. Wie erhofft und beabsichtigt, erhellen sich die Briefe mit zunehmender Materialmenge wechselseitig. Die Chronik des Lebens von CL ist weiter gewachsen, doch steht eine diesbezügliche konsistente Lektüre aller Briefe noch aus. Begonnen wurde auch mit einer Auswertung der Briefe im Hinblick auf CLs Lektüre, die in einer Bibliographie zusammengestellt werden soll. Mit zunehmender Materialmenge wurden auch Datierungsvorgänge einfacher bzw. erst möglich. Ein Beispiel: Von den 17 Briefen an Linus Kefer waren 15 (!) undatiert. Briefe an P. Grogger, an E. Müller, an den Otto Müller Verlag, an R. Stibill, an T. Rübner, an I. Teuffenbach sowie Informationen aus dem Kommentar ermöglichten ihre Datierung zumindest in eingegrenzten Zeiträumen. Der KGCL enthält zum gegenwärtigen Zeitpunkt etwa 1.900 Briefe, davon 1.200 von CL (nicht gezählt: der Briefwechsel mit W. Berg). Es liegen Korrespondenzstücke von und an 210 PartnerInnen vor. Etwa ein Drittel aller Briefe war undatiert. Die Suche nach Briefen war im vorliegenden Projekt wie auch im ersten erfolgreich. In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, daß den Bearbeiterinnen 2002 Kenntnis des Konvolutes der Briefe von CL an Werner Berg gegeben wurde (500 Briefe, ca. 600 Gedichte und 3 Erzählungen als Briefbeilagen). Dieser Bestand galt bis dahin offiziell als vernichtet. Die Publikation dieser Briefe im Rahmen des KGCL ist aus Gründen des Personenschutzes nicht möglich und auch nicht beabsichtigt, doch sind diese Briefe wichtige Informationsquellen für die Kommentierung der Korrespondenz der Jahre 1951-1954, in denen die literarische Karriere CLs begann. Hinzugewonnene Materialien erhellen verschiedene Lebens- und Schaffenssituationen CLs (z.B. an P. Grogger: die späten 1940er Jahre; an E. Effenberger: Salzburg-Bezug; an L. Jorda: Istanbul-Reise; etc.). Der KGCL kann auch als Modell kulturgeschichtlicher Forschungspraxis verstanden werden: Sammlung, Erhaltung, Erforschung, Edition von Quellen sind unterschiedliche, aber einander bedingende und befördernde Aspekte eines Arbeitsprozesses. Das freundliche Entgegenkommen von Institutionen wie Privatpersonen wird dabei Teil einer kulturellen Solidarität. Die Forschungen am KGCL haben zur Schenkung von Briefen und Umfeldmaterialien an das FIBA geführt. Mit ein Grund dafür war die transparente Information über den KGCL in der Öffentlichkeit. Für das große mediale Interesse am KGCL [siehe -> Presse] sind die Projektbetreibenden dankbar, weil sie darin eine Hilfe sehen, die notwendige Unterstützung zur Fortführung des Projektes zu erhalten.
Der Gesamtbriefwechsel Christine Lavants: Kommentierung
Christine Lavant: Correspondence
FWF, Förderprogramm Einzelprojekte
01.11.2004 bis 30.04.2008
Grant-DOI 10.55776/P17668
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Konzept, Antrag, Abstract, Durchführung, Endbericht:
Mag. Dr. Ursula A. Schneider (ORCHID 0009-000-7801-1154),
Dr. Annette Steinsiek M.A. (ORCHID 0009-000-7801-1154)
Forschungsinstitut Brenner-Archiv und Forschungsstelle Quellen und Kultur
offizielle FWF-Antragsstellerin: Mag. Dr. Ursula A. Schneider
Keywords Christine Lavant, Österreichische Literatur nach 1945, Briefe, Frauenforschung, Elektronische Edition, Neugermanistische Edition
Annette Steinsiek, Ursula A. Schneider:
Abstract P17668, Der Gesamtbriefwechsel Christine Lavants: Kommentierung
Es hatte sich zum Beginn der Arbeiten (1997) bereits gezeigt, daß die Briefe Christine Lavants (CLs) bedeutende Quellen für die äußeren und inneren Stationen ihres Lebens sind, und wie ein wissenschaftlicher Kommentar diese aufzuschließen vermag. Der FWF hat den KGCL, ab März 2000, mit zwei Forschungsprojekten gefördert (P14110, P15456). Das erste Projekt widmete sich der Sammlung und Transkription der Briefe sowie der Konzeption der Edition; im zweiten Projekt ging es vornehmlich um die Textherstellung und die Kommentierung. Ziele des vorliegenden Projektes sind der Abschluß der Einzelstellen-Kommentierung; das Verfassen der "monographischen Zonen" des Flächenkommentars und der Biographien der KorrespondenzpartnerInnen sowie einer aus den Briefen destillierten kommentierten Lektüreliste; das Scannen der restlichen Bestände der Briefe von CL für das "virtuelle Archiv"; das Kollationieren der Briefe; die Briefauswahl für den Druck; die Fertigstellung der Edition auf EDV-Ebene (Vorlegen der Master-CD-Rom). Der KGCL hat mittlerweile eine "Dokumentationsstelle" aufgebaut, die dem vorliegenden Projekt, dessen Hauptaufgabe die Fertigstellung der Einzelstellen- und Flächenkommentare ist, besonders zugute kommt. Im Laufe der Arbeiten wurden diverse Sammlungen und (elektronische, also durchsuchbare) genaue Verzeichnisse angelegt: Kopien von Einzelveröffentlichungen von Werken Christine Lavants; Transkriptionen von Gedichten und Prosatexten CLs; Artikel aus Zeitungen und Zeitschriften; eine Fotodokumentation; Widmungen CLs; eine Dokumentation der Zeichnungen und Gemälde CLs; die Rekonstruktion der "Bibliothek" CLs (Nachweis der tatsächlichen Lektüre). Als wichtige Voraussetzung für das vorgelegte Projekt darf also gesagt werden, daß der KGCL seinen "ökonomischen Wendepunkt" schon passiert hat: Mit zunehmender Materialmenge konnten Kommentare entfallen bzw. durch Verweise ersetzt werden, weil die Briefe sich auch gegenseitig erklären und in hermeneutischer Weise erhellen. Mit zunehmender Materialmenge wurden Datierungsvorgänge einfacher bzw. erst möglich. Zur Zeit liegen 1900 Briefe vor, an und von 210 KorrespondenzpartnerInnen. 1200 Briefe sind von CL. Ein Konvolut von 800 Briefen (für die Veröffentlichung gesperrt) dient zusätzlich der Kommentierung. Es sind noch ca. 700 Briefe zu datieren, 1000 Briefe zu kommentieren, 780 Seiten zu scannen, 700 Briefe archivalisch zu beschreiben. So wie der Briefwechsel und der Kommentar als kontextualisierendes Element die Forschungen zu CL auf eine neue Grundlage zu stellen versprechen, so werden sie der österreichischen und deutschsprachigen Literaturgeschichtsschreibung innovative Impulse geben. Der Kommentar zu handelnden und erwähnten Personen wird eine Art biographisches Lexikon zur österreichischen Literatur und zur Kärntner Kulturgeschichte (v.a. nach 1945) darstellen, und somit neuen Forschungen ein Fundament bieten. Die spezifischen inneren und äußeren Voraussetzungen einer (weiblichen) Schriftstellerexistenz in Österreich zwischen 1933 und 1973 - Leben, Schreiben und Einbindung in eine oder mehrere soziale Gruppen - werden so im vorgelegten Projekt auf besondere Weise nachvollziehbar.
Christine Lavant. Biographie
Christine Lavant. A Biography
15.12.2003 bis 15.06.2007
FWF, Förderprogramm Hertha Firnberg
Grant-DOI 10.55776/T167
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Antrag, Projektleitung: Annette Steinsiek
Nationale Projektbeteiligte: Ursula A. Schneider
Keywords Christine Lavant, Österreichische Kulturgeschichte, Biographie, Frauengeschichte, Österr. Literaturgeschichte nach 1945
Annette Steinsiek:
Abstract T167, Christine Lavant. Biographie
Projektziel ist es, erstmals eine Biographie der Schriftstellerin Christine Lavant (1915 - 1973) (CL) vorzulegen. Es wird sich um eine wissenschaftliche Biographie handeln, die quellenorientiert und überprüfbar arbeitet. Sie soll der Wissenschaft wie der kultur-interessierten Öffentlichkeit gleichermaßen dienen können. Sie wird sich auf Briefe, Lebensdokumente, direkt überlieferte Selbstaussagen und Fotos beziehen. Drittbriefe, Zeitungsartikel sowie Erinnerungen anderer Personen werden berücksichtigt. Die Basis für die Biographie CLs bildet der Kommentierte Gesamtbriefwechsel CLs, der von Annette Steinsiek (der Antragstellerin) und Ursula A. Schneider im Forschungsinstitut Brenner-Archiv erarbeitet wird. Er umfasst derzeit schon mehr als 2000 Korrespondenzstücke und wird noch bis Oktober 2003 als FWF-Projekt bearbeitet. So problematisch die biographische Selbstaussage in ihrer Orientierung auf eine bestimmte Rezeption hin sein mag (dies betrifft natürlich auch die Briefe) - die Menge des zur Verfügung stehenden Materials erlaubt es, die Aussagen zu kontrastieren. Das einzelne Zeugnis wird im Bewusstsein seiner Spezifität verwendet. Die Daten sollen mit Orientierung an einer Chronologie in nachvollziehbaren Schwerpunkten angeboten werden. Als Koordinaten eines Lebens werden Umstände und Entscheidungen angenommen, diese wären herauszuarbeiten und darzulegen. Anders als eben in einer Chronik müssen in einer Biographie Kontinuitäten, Modifikationen, wiederkehrende Ereignisse fassbar, so muss die Komplexität einer menschlichen Existenz erfahrbar werden. Teleologische Muster müssen vermieden werden, ebenso eine moralische Absicht, Sensationalismus oder Starkult. CLs Leben interessiert als Leben einer Schriftstellerin mit all seinen Implikationen und Komplikationen. Vom Versuch einer Darstellung des Lebens ausgehend soll ein Zugang zum Werk ermöglicht werden, keinesfalls wird das Werks als Lieferant biographischer Daten herangezogen. Schwerpunkte der Darstellung werden u.a. sein: CLs Verhältnis zum eigenen Schreiben und zum Schreiben überhaupt; ihre Bewegung im literarischen, kulturellen und politischen Raum; ihr Verhältnis zur (Selbst-) Präsentation in der Öffentlichkeit; das Thema Krankheit (eine "Entpathologisierung" ihrer Person kann durch Sicht auf die Funktionalisierung von Krankheit erreicht werden); CLs soziale Leistung für Familie und FreundInnen (und wie sie sie selbst in ein Verhältnis zu ihrer Kunst setzte); ihre Beziehung zu Werner Berg (hier geht es nicht um die persönliche Beziehung, sondern um Aspekte wie das Konzept von "Leben" und "Kunst", private und öffentliche Förder-Strukturen, den Wechsel von der Prosa zur Lyrik etc.).
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Trotz der derzeitigen Umstände bitten wir alle Personen, die sich im Besitz von Briefen, Dokumenten, Photos, persönlichen Erinnerungen oder anderen Materialien von und über Christine Lavant befinden, herzlich und dringend um ihre Mithilfe. Es wäre schön und für die angestrebte Vollständigkeit der Ausgabe wichtig, wenn Sie uns Ihr Material in Kopie zur Verfügung stellten. Zugleich sind wir auch auf Ihr Wissen zu den von Ihnen zur Verfügung gestellten Korrespondenzen angewiesen - die Hilfe der BriefpartnerInnen und ihnen naher Personen macht manchen Kommentar erst möglich. Selbstverständlich wird jedes Material und jede Aussage in der Ausgabe nachgewiesen. Die Helfenden gelten uns als BeiträgerInnen zur Edition.
Zugleich mit den Tätigkeiten des Sammelns, Edierens und Kommentierens der Briefe sind die Herausgeberinnen bemüht, die Archive zu zentralen Sammelstellen für originale Briefe von und an Christine Lavant zu machen. Wir bitten Sie daher zu überlegen, ob Sie nicht auch die Originale dem Archiv überlassen würden; sie könnten dort sicher und materialgerecht aufbewahrt werden, selbstverständlich unter Hinweis auf die VorbesitzerInnen des Materials.
Sämtliche Lavant-Materialien des Brenner-Archivs sind und werden ausgewiesen. Bestände an anderer Stelle sind deutlich weniger genau angegeben, wenn überhaupt.
Die Editionen der Arbeitsstelle Christine Lavant erschienen zwischen 1996 und 2004. Sie bemühten sich erstmals editionswissenschaftlich um Christine Lavants Prosa und ihre Korrespondenz, und sie machten Lavant erst als Prosa- und Briefautorin bekannt.
In den wissenschaftlichen Beiträgen konzentrierten wir uns auf quellenorientierte Forschung zum Leben und zum Werk. Diese Aufsätze sind nicht überholt, unseren damaligen Forschungen wurde (leider) nichts Substantielles hinzugefügt; im Gegenteil wurden und werden sie auch in den heute lieferbaren Publikationen und Ausgaben immer wieder ausführlich zitiert - wenn auch leider allzu oft mit mangelndem oder mangelhaften Nachweis.
Christine Lavant: Die Schöne im Mohnkleid (1996)

Christine Lavant: Die Schöne im Mohnkleid. Im Auftrag des Brenner-Archivs (Innsbruck) herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Annette Steinsiek. Salzburg: Otto Müller 1996, 2. Auflage 2004.
Erstausgabe und Erstedition nach der Handschrift im Forschungsinstitut Brenner-Archiv
Umschlag: Leo Fellinger
musste nach einem Wechsel des Rechteinhabers 2010 vom Markt genommen werden, danach in einem deutschen Verlag mit der Angabe, die Erstausgabe sei „vergriffen“, und unter Angabe eines anderen Herausgebers wieder veröffentlicht
Erstausgabe verfügbar unter der OBV-ID AC01423301
Link zum Nachwort
Besprechungen siehe -> Presse
Christine Lavant: Herz auf dem Sprung. Die Briefe an Ingeborg Teuffenbach (1997)

Christine Lavant: Herz auf dem Sprung. Die Briefe an Ingeborg Teuffenbach. Im Auftrag des Brenner-Archivs (Innsbruck) herausgegeben und mit Erläuterungen und einem Nachwort versehen von Annette Steinsiek. Salzburg: Otto Müller 1997.
Erstausgabe und Erstedition nach den Originalen im Forschungsinstitut Brenner-Archiv
Umschlag: Leo Fellinger
musste nach einem Wechsel des Rechteinhabers 2010 vom Markt genommen werden, danach in einem deutschen Verlag mit unzureichenden Nachweisen wiederholt und ausführlich zitiert, ein nicht nachgewiesenes Zitat sogar als Titel verwendet [!]
Ausgabe verfügbar unter der OBV-ID AC02117688
Link zum Nachwort
Register zu Herz auf dem Sprung
Besprechungen siehe -> Presse
Christine Lavant: Das Wechselbälgchen (1998)

Christine Lavant: Das Wechselbälgchen. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider, Salzburg: Otto Müller 1998. 2. Auflage 2000.
Erstausgabe und Erstedition nach dem Typoskript im Archiv des Otto Müller Verlags
Umschlag: Leo Fellinger
musste nach einem Wechsel des Rechteinhabers 2010 vom Markt genommen werden, danach in einem deutschen Verlag mit der Angabe, die Erstausgabe sei „vergriffen“, und unter Angabe eines anderen Herausgebers wieder veröffentlicht
Wer 2012 noch meinte, dass Lavant als Prosa-Autorin neu zu entdecken sei, hatte die Autorin mindestens 15 Jahre lang aus dem Auge verloren.
Hier als Beispiel für die so genannten "neuen" Ausgaben im Wallstein Verlag einige Hinweise zum Wechselbälgchen, hgg. von Klaus Amann, Göttingen: Wallstein 2012. Es waren die Arbeiten am Kommentierten Gesamtbriefwechsel Christine Lavant gewesen, es waren Briefe gewesen, die auf die Fassungen der Erzählung, die nur durch eine Verlagsankündigung bezeugt gewesen war, und deren möglichen Verbleib hingewiesen hatten. Keiner der Textzeugen befand sich im Nachlass. Das heißt, dass die Erzählung bzw. beide Fassungen überhaupt erst (von Schneider und Steinsiek) „ausgeforscht“ wurden. Es mussten die vorliegenden Fassungen verglichen und bewertet werden; im Nachwort wurde erstmals die Struktur der Eingriffe des Brentano-Verlages aufgezeigt und damit die fatale Verwischung der Lavantschen Prosasprache. Das Wechselbälgchen wurde Teil unseres erfolgreichen Vorhabens, Christine Lavant als Prosaautorin zu rehabilitieren: Zu Lavants Sprachkosmos gehören Lyrik, Prosa und Briefe in je eigener Form. Der Text "unseres" Wechselbälgchens folgte in seiner Herstellung deshalb selbstverständlich dem Lavantschen Typoskript, Eingriffe wurden im Anhang begründet und nachgewiesen. Auch erfolgte die Edition 1998 vor dem Hintergrund des Konzepts einer Hybrid-Edition, d.h. einer gedruckten und einer elektronischen Version, in der ein Text (jedenfalls dieser Darstellung und mit dieser Korrekturstruktur) ohne großen Aufwand textkritisch dargestellt werden kann, was jeden Eingriff nachvollziehbar gemacht hätte (diese elektronische Fassung wartet im Übrigen ebenfalls auf die Veröffentlichung).
Der editorische Bericht der Erstedition (der u.a. eben die Geschichte der Erzählung und die Methoden und Entscheidungen bei der Textherstellung enthält) und unser Nachwort in der Erstedition - siehe Link in der Aufstellung - stellen klar, wie weitgehend sich Amann bei der Neuausgabe an unser Editionskonzept (dies nicht nur den Text betreffend) gehalten hat (was man zynischerweise auch als Bestätigung auffassen kann). Der von Amann "neu herausgegebene" Lavant-Text ist lediglich im Bereich der Kommasetzung „neu“ (!). Ausführliche Spekulationen über das „‚Gefühlsmäßige‘“ der Interpunktion der Autorin schrumpfen auf die editorisch fragwürdige Entscheidung zusammen, eine dem eigenen Gefühl entsprechende Interpunktion zu verwenden. (Wolfgang Nehring nennt dieses Vorgehen Amanns in seiner Besprechung im Journal of Austrian Studies 46/3, Fall 2013,165-167 "poetisierende Willkür", und er stellt abschließend fest, dass Amann in seinem Nachwort dort, wo er über die Erstedition hinausgeht, durchaus auf "'Holzwege' geraten ist".)
Die Frage und das Problem der Interpunktion bei Lavant haben wir verschiedentlich thematisiert, erstmals in Die Schöne im Mohnkleid, 1996 (!), 112. Leider war es uns nicht möglich, in einer weiteren Ausgabe unserer Edition jene Stellen zu aktualisieren und neue Ergebnisse (unserer) Forschung einzuarbeiten.
Erstausgabe verfügbar unter der OBV-ID AC02447868
Link zu Glossar, Textgeschichte, Editorischer Bericht und Nachwort
Besprechungen siehe -> Presse
Übersetzungen:
Christine Lavant: La Mal-née. Übers. ins Französische v. Francois Mathieu. [Paris] Nouvelle Editions Lignes 2007.
Christine Lavant: Das Kind (2000)

Christine Lavant: Das Kind. Herausgegeben nach der Handschrift im Robert-Musil-Institut und mit einem editorischen Bericht versehen von Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider. Mit einem Nachwort von Christine Wigotschnig. Salzburg, Wien: Otto Müller 2000. 2. Auflage 2002.
Neuedition nach der von den Herausgeberinnen neu aufgefundenen Handschrift
Umschlag: Leo Fellinger
musste nach einem Wechsel des Rechteinhabers 2010 vom Markt genommen werden, danach in einem deutschen Verlag mit der Angabe, die Erstausgabe sei „vergriffen“, und unter Angabe eines anderen Herausgebers wieder veröffentlicht
Erstausgabe verfügbar unter der OBV-ID AC02942897
Link zu: Glossar, Editorischer Bericht
Besprechungen siehe -> Presse
Übersetzungen:
Christine Lavant: L’enfant. Traduit de l‘allemand (Autriche) par Francois Mathieu. Paris: Léo Scheer 2006.
Christine Lavant: La niña. Übers. ins Mexikanische v. Lorel Manzano. Ciudad de México: Auieo 2011.
Christine Lavant: Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus (2001)

Christine Lavant: Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus. Herausgegeben und mit einem Nachwort ("Out of Biography") versehen von Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider. Salzburg, Wien: Otto Müller 2001. 4. Auflage 2004.
Edition eines von den Herausgeberinnen in England gesuchten und aufgefundenen Typoskripts
Erstausgabe verfügbar unter der OBV-ID AC03231403
2. Auflage 2002 verfügbar unter der OBV-ID AC03358701
Umschlag: Leo Fellinger
Taschenbuchausgabe mit aktualisiertem Nachwort: Christine Lavant: Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus. Hg. u. m. einem Nachwort vers. von Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider. Innsbruck: Haymon Taschenbuch (2) 2008.
Taschenbuchausgabe verfügbar unter der OBV-ID AC06768756
musste nach einem Wechsel des Rechteinhabers 2010 vom Markt genommen werden, danach bei einem deutschen Verlag mit der Angabe, die Erstausgabe sei „vergriffen“, und unter anderem Herausgeber*innennamen wieder veröffentlicht
Links:
Link zum Nachwort Out of Biography
Im Nachwort zur Erstausgabe werden die Textgeschichte sowie biographische und literarische Hintergründe und Umstände aufgrund neuer Forschungen der Herausgeberinnen erstmals erläutert.
Link zu den Editorischen Hinweisen
Besprechungen siehe -> Presse
Übersetzungen:
Christine Lavant: Memoirs from a Madhouse. Translated by Renate Latimer. Preface ("Christine Lavant: A Biographical Sketch") and Afterword (entspricht dem deutschen Nachwort Out of Biography) by Ursula Schneider and Annette Steinsiek. Riverside, CA: Ariadne Press 2004.
Link zu Christine Lavant: Eine biographische Skizze
Christine Lavant: Appunti da un manicomio. Übersetzung ins Italienische v. Elena Polledri. Udine: Forum editrice universitaria udinese 2008.
Zu den Neuausgaben von Das Wechselbälgchen, Das Kind, Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus:
Honi soit qui mal y pense.
Nachläßlich Ingeborg Teuffenbach. Ein Beitrag über Leben und Werk Ingeborg Teuffenbachs (1996)
Annette Steinsiek: Nachläßlich Ingeborg Teuffenbach. Ein Beitrag über Leben und Werk Ingeborg Teuffenbachs. In: INN, 12. Jg., Nr. 34, Mai 1995, 38-41.
Ingeborg Teuffenbach, Autorin eines essayistischen Buches über Christine Lavant, das bis heute anstelle einer höchst notwendigen Biographie (die leider aus urheberrechtlichen Gründen - keine Zitate! - nicht erscheinen konnte) rezipiert wird, hat in ihrem Nachlass Briefe und Manuskripte von Christine Lavant hinterlassen.
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Was kann sein - Überlegungen zum biographischen Umgang mit Christine Lavant. Am Beispiel Ingeborg Teuffenbach: Christine Lavant. Zeugnis einer Freundschaft (1998)
Annette Steinsiek: Was kann sein - Überlegungen zum biographischen Umgang mit Christine Lavant. Am Beispiel Ingeborg Teuffenbach: Christine Lavant. Zeugnis einer Freundschaft. In: Dies.: Christine Lavant und Ingeborg Teuffenbach. Kommentierte Edition der Briefe Christine Lavants an Ingeborg Teuffenbach und kritische Beleuchtung des Erinnerungsbuches von Ingeborg Teuffenbach. Dissertation, Innsbruck 1998, 213-237 (Dissertation Teil 2).
Kritik am Erinnerungsbuch von Ingeborg Teuffenbach auf der Basis der Briefe und Manuskripte von Christine Lavant in Teuffenbachs Nachlass im Forschungsinstitut Brenner-Archiv.
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Stirne an Stirne. Zu zwei Briefen Christine Lavants an Hermann Lienhard (1997)
Annette Steinsiek: Stirne an Stirne. Zu zwei Briefen Christine Lavants an Hermann Lienhard. In: Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv, 16/1997, 58-67.
Wahrend der Arbeit an der Herausgabe der Briefe Christine Lavants an Ingeborg Teuffenbach wandte sich die Editorin auch an Hermann Lienhard, um mehr über die St. Veiter Kulturtage und Christine Lavants Teilnahme daran zu erfahren. Ein wissenschaftlich haltbarer Text von zwei Briefen Christine Lavants mit kulturhistorischen und biographischen Kontextualisierungen.
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Christine Lavant: Bilder und Worte (1999)

Christine Lavant: Bilder und Worte. Ein Postkartenbuch. Hg. von Annette Steinsiek. Salzburg, Wien 1999.
Das Foto auf dem Cover stammt von Franz Hubmann und ist Teil einer Serie.
Christine Lavant: Der Gesamtbriefwechsel (2000)
Annette Steinsiek, Ursula A Schneider: Christine Lavant: Der Gesamtbriefwechsel. In: Von der ersten zur letzten Hand. Hg. v. Bernhard Fetz u. Klaus Kastberger. Wien, Bozen: Folio 2000, 134-137.
Projektbeschreibung der Hybridedition des Kommentierten Gesamtbriefwechsels Christine Lavant.
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Christliche Dichterin oder Hexe? Christine Lavant in der Rezeption (2000)
Ursula A Schneider: Christliche Dichterin oder Hexe? Christine Lavant in der Rezeption. In: Sieglinde Klettenhammer, Elfriede Pöder (Hg.): Das Geschlecht, das sich (un)eins ist. Ringvorlesung Geschlechterforschung. Innsbruck: Studienverlag 2000, 142-159.
Untersuchung des Bildes, das die wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Literatur von Christine Lavant entworfen hat. Auch die wissenschaftliche Literatur erfasst die Person Lavants in ganz einfachen Mustern und Zuschreibungen und unter Ausblendung von Originaldokumenten. Folgen davon sind eine interpretative Einengung im Hinblick auf Werk, Biographie und literaturhistorischer Einordnung. Leider bis heute aktuell.
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Der "Kommentierte Gesamtbriefwechsel Christine Lavants" in Stichworten (2001)
Ursula A Schneider, Annette Steinsiek: Der "Kommentierte Gesamtbriefwechsel Christine Lavants" in Stichworten. In: Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv 20/2001, 207-210.
Bis 31. März 2002 wurden ca. 1850 Korrespondenzstücke gesammelt. Davon sind 920 von Christine Lavant; diese sind zu etwa gleichen Teilen handschriftlich und maschinschriftlich; etwa 340 Briefe und Karten von ihr sind undatiert. In Archiven liegen 1220 Briefe, in Privatbesitz 640. Wir stellten insgesamt etwa 400 Anfragen um Briefe, ein Gutteil mit negativer Antwort (die, um in Zukunft Doppelanfragen zu vermeiden, ebenfalls verzeichnet werden). Dank an alle, die uns mit Wissen weiterhelfen; ...
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Poststempel: St. Stefan, Lavanttal. Die Briefe Christine Lavants (2001)
Ursula A. Schneider, Annette Steinsiek: Poststempel: St. Stefan, Lavanttal. Die Briefe Christine Lavants. In: W. M. Bauer, J. John, W. Wiesmüller (Hg.): "Ich an Dich". Edition, Rezeption und Kommentierung von Briefen. Innsbruck: Institut für deutsche Sprache, Literatur und Literaturkritik 2001, 247-263.
Christine Lavant ist eine bekannte Person und kanonisierte Autorin - sie kommt in Anthologien zu Liebe, Natur oder Bergbau vor, in Literaturgeschichten und österreichischen Schulbüchern; wieso wird sie aber von LeserInnen und Literaturwissenschaft oft nur schemenhaft wahrgenommen? Unsere kurze Antwort darauf ist, daß Christine Lavant noch nicht klar hervortreten konnte, weil man sich die Mühe, die wir uns mit den Briefen machen und machen wollen, bisher nicht gemacht hat. Christine Lavant verschwindet hinter einem Mythos, den sie und der sich um ihr Werk und um ihre Person aufgebaut hat. Die Diskussion um dieses Lavant-Bild, um sein Entstehen, seine Belegbarkeit oder Widerlegbarkeit, kann erst seriös geführt werden, wenn man sich zuvor um Dokumente bemüht hat.
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Christl Thonhauser wird Christine Lavant. Entschlüsse und Hindernisse auf dem Weg zur Buchautorin (2002)
Ursula A. Schneider, Annette Steinsiek: Christl Thonhauser wird Christine Lavant. Entschlüsse und Hindernisse auf dem Weg zur Buchautorin. In: Erfahrung nach dem Krieg. Autorinnen im Literaturbetrieb 1945-1950. BRD, DDR, Österreich, Schweiz. 3. Bremer Tagung zu Fragen d. literaturwissenschaftlichen Lexikographie, 5.-7.10.2000. Hg. v. Ch. Caemmerer, W. Delabar, E. Ramm und M. Schulz. Frankfurt/M.: Peter Lang 2002, 175-201.
Ein biographischer Artikel, der zeigt, was - abseits vom Kompilieren von Texten anderer - biographisch möglich ist, wenn man sich die Arbeit antut, Quellen zu suchen und kontrastiv zu betrachten, und trotzdem eine kohärente Lebensgeschichte zu erzählen. Im vorliegenden Artikel wurde erstmals der Weg Christine Lavants zu einem Verlag aufgrund von Quellen beschrieben - ein immer wieder, auch ohne Nachweise, zitierter Beitrag.
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Christine Lavants Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus (2001)
Hans Haider, Ursula A. Schneider, Annette Steinsiek: Christine Lavants Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus. In: biblos. Beiträge zu Buch, Bibliothek und Schrift. Hg. v. d. Österr. Nationalbibliothek. 50, 2 (2001). S. 271-272.
Reden zur Präsentation der Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien.
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"Bach, Orient, Neger". Christine Lavants (1915-1973) Weg zur Musik (2003)
Ursula A. Schneider, Annette Steinsiek: "Bach, Orient, Neger". Christine Lavants (1915-1973) Weg zur Musik. In: jazzzeit. Zeitschrift für Musik und Lebenskunst. Nr. 38/Juni 2003, 14.
Wohl nicht nur gehindert durch eine Einschränkung ihres Gehörsinns, sondern lange auch durch die Vorstellung, dass Musik höheren Schichten vorbehalten sei, vielleicht auch durch ihre Wohnsituation, entdeckte Christine Lavant Musik erst spät und allmählich.
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Mengenlehre. Christine Lavant und die "Wochen österreichischer Dichtung" in Salzburg 1955 (2003)
Ursula A. Schneider, Annette Steinsiek: Mengenlehre. Christine Lavant und die "Wochen österreichischer Dichtung" in Salzburg 1955. In: praesent 2004. das österreichische literaturjahrbuch. Hg. v. Michael Ritter. Wien: Edition Praesens 2003, 59-70.
Während der Kommentierung der Korrespondenz Christine Lavants mit Elisabeth Effenberger für den „Kommentierten Gesamtbriefwechsel Christine Lavants" entwickelten sich die von E. Effenberger mitbegründeten „Wochen österreichischer Dichtung", später „Forum Hohensalzburg", für uns zu einem eigenen Thema. Der vorliegende Beitrag soll erste Hinweise auf diese kulturelle Veranstaltung der 1950er Jahre geben und ihr erstes Jahr etwas genauer beleuchten. Christine Lavant hat 1955 die erste Veranstaltung der Reihe mit bestritten. Ein Brief von ihr an Elisabeth Effenberger, Thomas Bernhard und Günther Schweighofer vom [21.7.1955] bildet eine besondere Facette in diesem Zusammenhang.
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Ursula A. Schneider, Annette Steinsiek:
Christine Lavant. Eine biographische Skizze (2004)
Ursula A. Schneider, Annette Steinsiek: Christine Lavant. Eine biographische Skizze. In englischer Sprache als Vorwort veröffentlicht in: Christine Lavant: Memoirs from a Madhouse. Preface and Afterword by Ursula Schneider and Annette Steinsiek. Translated by Renate Latimer. Riverside, California: Ariadne Press 2004,
1-14.
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Lektüreverhalten und „Intertextualität" oder Hinweise auf literarische Bezüge im Kommentar der Historisch-Kritischen Ausgabe Christine Lavants (2007)
Annette Steinsiek, Ursula Schneider: Lektüreverhalten und „Intertextualität" oder Hinweise auf literarische Bezüge im Kommentar der Historisch-Kritischen Ausgabe Christine Lavants. In: Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv, Jahrgang 26 (2007), 79-102.
Es kann keine sinnvolle Werk- bzw. Gesamtausgabe ohne die Sammlung und Kommentierung von Briefen geben. Die gewonnenen Kenntnisse über Produktionsbedingungen und -verfahren des Autors, der Autorin sind wichtig, um angemessene editorische Entscheidungen treffen zu können. Auch das Lektüreverhalten sollte analysiert werden. Bei Christine Lavant zeigt sich eine außerordentliche Fluktuation von Büchern. Christine Lavant war bibliophag, sie hat Bücher gefressen, ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen, und sie hat sich daraus genommen, was sie ansprach. Anhand von Beispielen werden Intertextualitäten in Lyrik und Prosa Christine Lavants dargestellt. (Die Edition des Kommentierten Gesamtbriefwechsels Christine Lavant konnte nach einem von uns unabhängigen, unvorhersehbaren Rechtsstreit nicht erscheinen. Dasselbe gilt für die hier angesprochene Werkausgabe. Letztere ist NICHT identisch der später erschienenen Ausgabe im Wallstein-Verlag, die keine diesbezüglichen Kommentare anbietet.)
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urn:nbn:at:at-ubi:4-3180
Typoskripte lesen lernen. Was Schreibmaschinen für sich behalten und Typoskripte verraten (2007)
Annette Steinsiek, Ursula A. Schneider: Typoskripte lesen lernen. Was Schreibmaschinen für sich behalten und Typoskripte verraten. Forschungsstelle Quellen & Kultur 2007 (= Quellen und Kultur - erschlossen für Forschende und Neugierige 1).
Am Beispiel u.a. Christine Lavants zeigen die Autorinnen, welche inhaltlichen Informationen aus den nur scheinbar unauffälligen Typoskripten der Dichterin gewonnen werden können. Mit einem Interview eines früheren Kripo-Beraters und erstaunlichen Entdeckungen!
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Dossier "Lavant und Russland" (2008)
Dossier "Lavant und Russland". In: Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv 27/2008.
Das Dossier enthält u.a. Aufsätze über den Einfluss der russischen Literatur auf die "Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus" (Natalia Bakshi), die Überblendungstechnik als Zeichen literarischer Moderne in Lavants Das Kind (Dirk Kemper), das "Gesetz" von Lavants Dichtung (Nina Pavlova), die Probleme der Übersetzung von Lavant ins Russische (Sergej Taschkenow) sowie Aufsätze von Wolfgang Wiesmüller und U. Schneider / A. Steinsiek.
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Kreuzzertretung und Rückgrat, Luzifer und Bettlerschale : Christine Lavants Religionen im Zusammenhang mit ihrer Poetologie (2008)
Ursula A. Schneider, Annette Steinsiek: Kreuzzertretung und Rückgrat, Luzifer und Bettlerschale: Christine Lavants Religionen im Zusammenhang mit ihrer Poetologie. In: Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv, Jahrgang 27, Heft 27 (2008), 123-141.
Noch immer gilt Christine Lavant als christliche, ja als katholische Dichterin. Bereits 1986 wurde auf die außerchristliche Symbolik in der Lyrik Lavants hingewiesen, doch wurde der Ansatz nicht beachtet. Die Dokumente im Kommentierten Gesamtbriefwechsel Christine Lavant bestätigen manchen der alten Hinweise, geben manch anderem Tiefenschärfe und fügen Informationen hinzu. Auf der Grundlage dieses Quellenmaterials nähert sich der vorliegende Aufsatz den vielfältigen religiösen und spirituellen Bezügen in Lavants Lyrik: Buddhismus, Yoga, Kabbala, Theosophie und Anthroposophie, die Lehren Gurdjieffs sowie historische Esoterik.
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urn:nbn:at:at-ubi:4-2068
Warum und unter welchen Umständen ist eine textkritische Bearbeitung von Briefen sinnvoll? Fragen und Antworten entlang der Arbeiten am Kommentierten Gesamtbriefwechsel Christine Lavants (2009)
Annette Steinsiek, Ursula A. Schneider: Warum und unter welchen Umständen ist eine textkritische Bearbeitung von Briefen sinnvoll? Fragen und Antworten entlang der Arbeiten am Kommentierten Gesamtbriefwechsel Christine Lavants. In: Was ist Textkritik. Zur Geschichte und Relevanz eines Zentralbegriffs der Editionswissenschaft. Hg. v. G. Mitterauer, U. Müller, M. Springeth, V. Vitzthum. Tübingen: Niemeyer (= Beihefte zu editio. Intern. Jahrbuch f. Editionswissenschaft 28, hg. v. R. Nutt-Kofoth, B. Plachta, W. Woesler), 69-85.
Briefe haben mehr als zwei Seiten auf einem Blatt. Sie sind biographische und kulturelle Dokumente, und manchmal gehen sie - selbst wenn sie nicht als Kunstgattung auftreten - in der poetischen Absicht und der sprachlichen Formung so weit, daß sie als literarisches Schaffen gelten können (selbst wenn dies nur für Abschnitte gilt). In der ,Werkähnlichkeit' findet die editorische Frage nach der textkritischen Bearbeitung von Briefen ein erstes starkes Argument, denn ein kreativer Prozeß kann nur mit einer textkritischen Ebene anschaulich gemacht werden.
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Werk und Leben: Einheit, Zweiheit, Drittes? Aspekte zur Biografie von Autorinnen aus dem Geist der Editionsphilologie (2012)
Ursula A. Schneider, Annette Steinsiek: Werk und Leben: Einheit, Zweiheit, Drittes? Aspekte zur Biografie von Autorinnen aus dem Geist der Editionsphilologie. In: Susanne Blumesberger, Ilse Korotin (Hg.): Frauenbiografieforschung. Theoretische Diskurse und methodologische Konzepte. Wien: Praesens 2012 (= biographiA. Neue Ergebnisse der Frauenbiographieforschung 9), 553-573.
Im ersten Schritt auf eine Biografie hin ist, wie für eine Kritische Edition auch, zu erheben, was überliefert und in welcher Materialität es überliefert ist. Zusammenschau und Analyse der Überlieferungssituation führen weiter ins Biografische hinein, als man meinen möchte. Am Beispiel von Christine Lavant (1915-1973) werden die Möglichkeiten und die Grenzen einer quellenbasierten Biographieschreibung mit geschlechtergeschichtlichem Hintergrund gezeigt.
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Lexikonartikel Christine Lavant im Dictionnaire universel créatrices (2013)
Ursula A. Schneider: Christine Lavant. In: Dictionnaire universel créatrices. Red. Béatrice Didier, Antoinette Fouque, Mireille Calle-Gruber. Illustr. u. Lettern v. Sonia Rykiel. Bd. 2, G-P. Paris: Des femmes - Antoinette Fouque 2013, 2488-2489.
Zum großartigen Projekt Dictionnaire créatrices
Christine Lavants Gedicht Kreuzzertretung! als Beitrag zur Theodizeefrage nach Auschwitz (2018)
Ursula A Schneider: Christine Lavants Gedicht Kreuzzertretung! als Beitrag zur Theodizeefrage nach Auschwitz. In: Johann Georg Lughofer (Hg.): Christine Lavant. Interpretationen / Kommentare / Didaktisierungen, Ljurik 6, 2018, 95-106 (= Schriftenreihe "Internationale Lyriktage der Germanistik Ljubljana", Band 6).
Das bekannte Gedicht Kreuzzertretung! von Christine Lavant wird in einen editorischen, theologischen und literaturhistorischen Kontext gestellt.
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Christine Lavant: "Weiß denn das mächtige Morgenrot...". Eine Poetologie (2018)
Annette Steinsiek: Christine Lavant: "Weiß denn das mächtige Morgenrot...". Eine Poetologie. In: Johann Georg Lughofer (Hg.): Christine Lavant. Interpretationen / Kommentare / Didaktisierungen, Ljurik 6, 2018, 107-117 (= Schriftenreihe "Internationale Lyriktage der Germanistik Ljubljana", Band 6).
Analyse eines hermetischen Gedichts von Christine Lavant. Wie sich anhand von kulturhistorischen und biographischen Hinweisen zeigt, trägt das Gedicht eine Poetologie in sich.
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Film Christine Lavant. Wie pünktlich die Verzweiflung ist (2023)
(Christine Lavant. How punctually my soul despairs)
ORF/Graf Film 2023
Regie: Danielle Proskar
Christine Lavant: Gerti Drassl
Mit Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider als wissenschaftliche Beraterinnen und im Film interviewt.
Der Film ist auch ins Englische synchronisiert worden.
Trailer
Interview zu Christine Lavants 50. Todestag. Drei Folgen (2023)
Interview mit Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider zu Christine Lavants 5O. Todestag. Drei Folgen. Radio Freirad, Rubrik: Uni Konkret Magazin. Gestaltung der Beiträge: Anna Obererlacher.
- Lyrikerin Christine Lavant im Fokus. 18.12.2023 [0:00 bis 10:30]
Nachhören
- Literarische Nachlass-Arbeit: Was ist das? 03.04.2024 [0:00 bis 9:48]
Nachhören
- Auf den Spuren von Christine Lavants Prosa. 06.05.2024 [0:00 bis 9:41]
Nachhören
Sonja Franzke, no.parking (infographics): Total alles über Österreich/ The complete Austria (2013)


Sonja Franzke, no.parking (infograph ics): Total alles über Österreich/ The complete Austria. Bozen, Wien: Folio 2013, 74-75.
In der Rubrik "Ex Libris Austriae" unter "Gern zitiert" neben Adalbert Stifter oder Jura Soyfer - "unser" Wechselbälgchen!
Hans Haider: Wem gehört diese Frau? (2011) - ein Artikel über die Lavant-Katastrophe
Hans Haider: Wem gehört diese Frau? Kärnten - Wien gegen Tirol - Salzburg: Im Kampf um die Rechte an der großen, geheimnisvollen österreichischen Dichterin Christine Lavant ist die Germanistik nicht zimperlich. In: Die Presse, Spectrum, Samstag, 05.03.2011.
Dieser Artikel sollte verhindert werden ('book ban') - eine besondere Auszeichnung. Lesen!
Link
Ankündigung des Kommentierten Gesamtbriefwechsels Christine Lavant (2004)
Werner Thuswaldner: Eine Dichterin der Provinz. In: 5alzburger Nachrichten, 14.02.2004.
"Christine Lavants Werk findet 30 Jahre nach ihrem Tod zunehmende Resonanz. Dies hängt mit neuen Editionen zusammen. Als nächstes erscheint ihr Briefwechsel, der zeigt, dass sie einen regen Austausch mit Exponenten des literarischen Lebens pflegte."
3sat Film Du hast meine einfachen Wege durchkreuzt - Erinnerung an Christine Lavant (2003)
3sat, Premiere: 07.06.2003
Regie: Gernot Stadler
Texttauswahl und Beratung zum Film
Bericht über den Kommentierten Gesamtbriefwechsel Christine Lavant (2003)
Susanne Kummer: „Ich kann ja nur Wahrhaftiges schreiben“. Am Brenner-Institut wird der Briefwechsel Christine Lavants ediert. In: Die Presse, 26.05.2003
Bericht über den Kommentierten Gesamtbriefwechsel Christine Lavant im Radio Ö1 (2003)
Kulturjournal, Ö1, 11.03.2003.
TV-Bericht über den Kommentierten Gesamtbriefwechsel Christine Lavant in ZiB2 (2003)
Regie: Gernot Stadler, 18.01.2003, ORF2.
Bericht in der Österreichischen „Tagesschau“ über den Kommentierten Gesamtbriefwechsel Christine Lavant.
TV-Bericht über den Kommentierten Gesamtbriefwechsel Christine Lavant in Kärnten heute (2003)
Regie: Gernot Stadler, 17.01.2003, ORF1.
Bericht über den Kommentierten Gesamtbriefwechsel Christine Lavant (2003)
Marianne Fischer: Die Christl im Visier zweier Detektivinnen. In: Kleine Zeitung Kärnten, 04.01.2003.
„Weit verzweigtes Kontaktnetz. Die Germanistinnen Ursula Schneider und Annette Steinsiek arbeiten an einer Ausgabe der Lavant-Briefe.“
Bericht über den Kommentierten Gesamtbriefwechsel Christine Lavant (2002)
Richard Reichensperger: „Die Türken sind mir sympathisch und vertraut“. Eine Briefedition zeigt die Dichterin Christine Lavant in internationalen Vernetzungen. In: Der Standard, Album, 05.10.2002, 8.
"Ein Innsbrucker Editionsprojekt von Ursula A. Schneider und Annette Steinsiek, seit 2000 gefördert vom FWF, zertrümmert nun endlich die Mythen [um Christine Lavant]. Wie? Durch eine kommentierte Ausgabe der Briefe Christine Lavants. Warum? Weil durch die vielen Details in diesen auch literarisch faszinierenden Briefen viele einfache Klischees sich als unhaltbar erweisen.“
Rezensionen zur Erstedition von Christine Lavant: Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus
Hg. v. Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider. Salzburg: Otto Müller 2001
(Auswahl)
• N.N.: Fundstück von Christine Lavant. In: Die Presse, 08.11.2001, 17.
• W. Thuswaldner: Weggesperrte. Lavants Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus. In: Salzburger Nachrichten, 24.11.2001.
• Harald Hartung: Es ist gut, verrückt zu sein unter Verrückten. Das Ziel der Verdammnis: Christine Lavants „Aufzeichnungen
aus einem Irrenhaus". Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4.12.2001, L10.
• Friedrich Orter: Was ich lese. In: Die Presse, 12.01.2002, Spectrum, VII.
• Klaus Nüchtern: „Die Engel sind ungewiss". 55 Jahre nach ihrer Niederschrift werden Christine Lavants „Aufzeichnungen aus
einem Irrenhaus" erstmals veröffentlicht - ein Ereignis. In: Falter 48/01, 70.
• Karl-Markus Gauss: Mein Leben ist ohnehin ein einziges Grauen. Eine späte, große Entdeckung: Christine Lavants „Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus" aus dem Jahr 1946. In: Süddeutsche Zeitung, SZ am Wochenende, 26./27.01.2002, IV.
• Angelika Overath: Der Wechselbalg der Poesie . Die merkwürdige Geschichte der Dichterin Christine Lavant. In: Neue Zürcher
Zeitung, 26./27.01.2002, 50.
• Petra Nachbaur: Wahnsinnig traurig, irrsinnig wahr. Christine Lavants „Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus" und andere
„WahnsinnsFrauen". In: Zwanzger 34/April 2002, 15.
• Hans-Peter Kunisch: Ein Rosenkranz, fünf Gottseiverflucht. Christine Lavant flucht wie ein weiblicher Hiob: Ihre
„Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus" sind bildverrückt und wutoffen. In: Die Zeit, 19, 02.05.2002, 46.
• Sabine Franke: Gott verliert eine Spielerin. Aufzeichnungen der mysteriösen Christine Lavant. In: Frankfurter Rundschau,
15.08.2002.
Rezensionen zur Erstedition von Christine Lavant: Das Wechselbälgchen
Hg. v. Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider. Salzburg: Otto Müller 1998
(Auswahl)
• Werner Thuswaldner: Von existenzieller Not. In: Salzburger Nachrichten, 05.12.1998.
Rezensionen zur Erstedition von Christine Lavant: Die Schöne im Mohnkleid
Hg. v. Annette Steinsiek. Salzburg: Otto Müller 1996.

Mag. Dr. Ursula A. Schneider
Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck
Josef-Hirn-Straße 5, A-6020 Innsbruck
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Dr. Annette Steinsiek M.A.
Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck
Josef-Hirn-Straße 5, A-6020 Innsbruck
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Trotz der derzeitigen Umstände bitten wir alle Personen, die sich im Besitz von Briefen, Dokumenten, Photos, persönlichen Erinnerungen oder anderen Materialien von und über Christine Lavant befinden, herzlich und dringend um ihre Mithilfe. Es wäre schön und für die angestrebte Vollständigkeit der Ausgabe wichtig, wenn Sie uns Ihr Material in Kopie zur Verfügung stellten. Zugleich sind wir auch auf Ihr Wissen zu den von Ihnen zur Verfügung gestellten Korrespondenzen angewiesen: Die Hile der Briefpartnerinnen und -partner sowie der ihnen nahen Personen macht manchen Kommentar erst möglich. Selbstverständlich wird jedes Material und jede Aussage in der Ausgabe nachgewiesen. Die Helfenden gelten uns als Beitragende zur Edition.
Zugleich mit der Tätigkeit des Sammelns, Edierens und Kommentierens der Briefe sind die Herausgeberinnen bemüht, die Archive zu zentralen Sammelstellen für originale Briefe von und an Christine Lavant zu machen. Wir bitten Sie daher zu überlegen, ob Sie nicht auch die Originale dem Archiv überlassen würden; sie könnten dort sicher und materialgerecht aufbewahrt werden, selbstverständlich unter Hinweis auf die Vorbesitzer:innen des Materials. Nur ein öffentliches Archiv garantiert die Zugänglichkeit für alle Forschenden und Interessierten. In jeder privaten Institution kann Kunst "verschwinden", ohne dass die Öffentlichkeit etwas tun kann (hier ein prominentes Beispiel).
Sie handeln also im Interesse der Dichterin und Ihrer Vorfahrin, Ihrem Vorfahren, wenn Sie Ihre Lavant-Stücke einem öffentlichen österreichischen Literaturarchiv übergeben. Im Forschungsinstitut Brenner-Archiv bemühen wir uns um absolute Transparenz, alle Bestände werden ausgewiesen, mit Nennung des Namens.