Studierende
Geschichten aus der Geschichte
„Studierende“ ist eine von fünf Kategorien der Reihe „Geschichten aus der Geschichte“ anlässlich des 350-Jahr-Jubiläums der Universität Innsbruck. Eine Übersicht über alle Kategorien finden Sie hier oder in der Seitennavigation.
... ausgelassenes Betragen ... ungemeine Rohheit ...
Das Verhältnis von Studentenzahlen in den einzelnen Fächern zu den Angeboten für eine spätere Berufstätigkeit war schon im ausgehenden 18. Jahrhundert Thema. Staatliche Maßnahmen sollten regulierend wirken. Akzeptierten ärmere oder mittellose Studenten den Versuch einer rigiden Steuerung der Studienwahl entsprechend den Erfordernissen des Arbeitsmarktes?
... Verhinderung dieses Misbrauches ...
Das Verhältnis von Studentenzahlen in den einzelnen Fächern zu den Angeboten für eine spätere Berufstätigkeit war schon im ausgehenden 18. Jahrhundert Thema. Staatliche Maßnahmen sollten regulierend wirken. Akzeptierten ärmere oder mittellose Studenten den Versuch einer rigiden Steuerung der Studienwahl entsprechend den Erfordernissen des Arbeitsmarktes?
... leide er dennoch in keiner Weise an einer Beeinträchtigung ...
Körperliche Beeinträchtigungen wurden nicht ohne weiteres akzeptiert, vielleicht sogar insgeheim als Strafe Gottes eingestuft, betroffene Menschen diskriminiert. Der Transfer von Stellen aus dem Neuen Testament, wo Christus als Heilender, die Schwellen der Ausgrenzung Überschreitender dargestellt wird, in die damalige Gegenwart gelang offensichtlich nicht.
... strengste Wachsamkeit auf die Denkungs-Weise der Studirenden ...
Auffallende Kleidung, Schnurrbärte, langes Haar, Knittelstöcke und Ziegenleimer als Hinweis für Träger und Überbringer „schädlichen Gedankengutes“? Da wäre die vorgeschriebene ärmliche aber anständige Kleidung doch die bessere Tarnung.
... vor allem wenn sie zugleich arm seien ...
Geadelt durch Geburt oder durch besondere Leistungen? Auch wenn formale Sonderbehandlungen adeliger Studenten in späteren Quellen nicht mehr erwähnt werden, so blieb für mittellose Studenten die Anforderung bestehen, ihre Studier- und ggf. auch Stipendienwürdigkeit durch Wohlverhalten und sehr gute Leistungen im Studium zu belegen.
... vor Irrthum und Ausschweifung zu sichern ...
Wie können junge Menschen lernen, mit neuen Ideen in Philosophie, Rechts- und Staatswissenschaften, mit Kritik an religiösen Ritualen, mit neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, mit gesellschaftlichen Veränderungen umzugehen?
... Zeugnisse über körperliches Uebelbefinden ...
Manche Themen sind über die Jahrhunderte zu verfolgen. Inwieweit kann man den zur nachträglichen Entschuldigung des Fehlens bei Lehrveranstaltungen mit Anwesenheitspflicht rasch beigebrachten ärztlichen Attesten Glauben schenken, wie ihre Glaubwürdigkeit kontrollieren?
... dass die Herren Studenten einen Aufstand anzettelten ...
Studenten, die zum Teil standesmäßig höher standen als ihre Professoren, schluckten unliebsame universitäre Anordnungen nicht so einfach. Ebenso waren sie bereit, Rechtsstudium und damit Rechtskenntnisse hin oder her, als Gruppe und bewaffnet gegen Provokateure loszuziehen.