Eine zentrale Frage in der Ötzi-Forschung ist nach wie vor, wie und in welchem Zeitraum die Mumifizierung von Ötzi erfolgte. Bisherige Forschungsarbeiten liefern folgende Anhaltspunkte:

• Zur Todeszeit war der spätere Fundort am Tisenjoch unvergletschert (Baroni & Orombelli 1996)
  
• Der Todeszeitpunkt wird aufgrund palaeo-forensischer Analysen im Frühjahr angenommen. (Oeggl 2000, 2009)
  
• Die Muskeln des Eismannes besitzen keine aktiven kontraktilen Funktionen mehr (Galler 1995)
  
• Der Mumie fehlt die äußere Epidermis (incl. Haare und Nägel) (Bereuter et al 1997).
  
• Die Darmwand der Mumie ist intakt, wurde also nicht von Bakterien abgebaut und war im frischtoten Zustand ohne
• Aasgeruch oder Anzeichen bakterieller Zersetzung.

Jeder dieser Mumifizierungsschritte bedarf ganz bestimmter, klimatisch bedingter, Umweltbedingungen. Nach wie vor ist die Frage offen, welcher jahreszeitlicher Verlauf mikroklimatischer Bedingungen diese Schritte in der geeigneten Abfolge ermöglicht hat.

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