Michael Redinger

Von der Pike auf

(26.06.2019)

In gewissem Sinne hat Michael Redinger eine Bilderbuchkarriere hingelegt: Seit 1997 als freier Mitarbeiter am Zentralen Informatikdienst (ZID) tätig, wurde ihm wenig später eine fixe Anstellung angeboten, bevor er zum Abteilungsleiter und schließlich, im Frühling 2016, zum Chef des ZID befördert wurde. Als solcher ist er nunmehr für die gesamte IT-Infrastruktur der Innsbrucker Universität und rund 100 Mitarbeiter zuständig – eine ebenso abwechslungs- wie umfangreiche Aufgabe, wie Redinger sagt. Nur mit den Computern selbst, mit denen habe er inzwischen erstaunlich wenig zu tun: „Seit ich ZID-Leiter bin, beschäftige ich mich im Grunde kaum noch mit technischen Aspekten. Den Großteil des Tagesgeschäfts machen Besprechungen und dergleichen aus“, sagt der 42-Jährige. „Das finde ich etwas schade, denn die Arbeit mit den Rechnern hat mir immer großen Spaß bereitet – und war auch der Grund dafür, warum ich überhaupt am ZID angefangen habe.“

Wollte ursprünglich Biologie studieren

Dass er diesem schlussendlich so lange erhalten bleiben würde, kam auch für Redinger selbst überraschend – ursprünglich hatte der gebürtige Oberösterreicher nämlich ganz andere Pläne, als er Mitte der 1990er nach Innsbruck übersiedelte. „Eigentlich bin ich damals nach Tirol gezogen, um Biologie zu studieren“, erklärt er. „Mein Spezialgebiet war die Zoologie, wobei mich vor allem Fische immer fasziniert haben.“ Doch bereits kurz nach dem Start seines Studiums heuerte Redinger im Rahmen eines Sommerprojektes spontan am ZID an, und dort sei er dann eben „irgendwie hängengeblieben“. Zu jenem Zeitpunkt hatte der Wahl-Innsbrucker weder konkrete Pläne, sich langfristig in der IT zu betätigen, noch spezielle Kenntnisse über Computer und Software, wenngleich er schon als Kind äußerst interessiert gewesen sei und immer wieder mal am PC „herumgebastelt“ habe. Sein Fachwissen eignete er sich erst über die Jahre am ZID an, in der Praxis und sozusagen von der Pike auf. „Das war einfach typisch für die damalige Zeit in der IT“, blickt Redinger zurück. „Im Grunde konnte jeder, der technikaffin war und etwas in diesem Bereich machen wollte, ohne Probleme einsteigen. Und so war es auch in meinem Fall.“

Führungskompetenzen sind nicht angeboren

Der technische Aspekt bereitete Redinger während seiner Laufbahn am ZID keinerlei Probleme, mit der Ernennung zum Abteilungsleiter wollte und musste er sich allerdings auf einem anderen Gebiet verbessern: „Ich habe an dieser Stelle einfach gemerkt, dass mir der systematische Unterbau fehlt, wenn es um Management und Führungskompetenzen geht“, erzählt der 42-Jährige. „Und da ich jemand bin, der es nicht mag, wenn ihm etwas fehlt, habe ich für mich entschieden, das nachzuholen.“ So schrieb er sich beim MCI für den berufsbegleitenden Lehrgang Wirtschaft und Management ein und schloss diesen am Ende mit einem Master ab. „Es heißt immer, dass das Führen von Mitarbeitern etwas Angeborenes sei“, so Redinger. „In meinen Augen stimmt das nicht. Es hat viel mit Lernen und Übung und wenig mit Charisma oder Ähnlichem zu tun.“

Hat mehrere Aquarien

Das Biologiestudium, für das er damals nach Innsbruck gekommen war, hat der Oberösterreicher hingegen nicht mehr beendet. Der Wille dafür sei zwar durchaus vorhanden gewesen, aufgrund seines immer stärkeren Engagements am ZID hätte er allerdings schlichtweg keine Zeit mehr dafür gehabt, meint Redinger. Sein Interesse an Biologie und vor allem an Fischen ist jedoch ungebrochen: Er lese immer noch entsprechende Fachzeitschriften und habe auch mehrere Aquarien zuhause. „Darin finden sich vorwiegend Arten, die man bei uns vielleicht nicht so kennt und die mich teilweise schon seit meiner Kindheit beschäftigen, zum Beispiel Killifische – mit denen habe ich zu tun, seit ich zehn Jahre alt war“, berichtet der ZID-Leiter. „Insofern hat sich also nichts geändert, Fische sind weiterhin ein spezielles Hobby von mir. Aber eben nur das.“

Fotografie eröffnet ihm neue Perspektiven

Auch die Natur spielt eine wichtige Rolle für Redinger, der sommers wie winters viel im Gebirge unterwegs ist – insbesondere, um sich von den Anstrengungen seines beruflichen Alltags zu erholen, wie er sagt: „So ein Job im Management ist oft ungemein stressig, da braucht es einfach einen Ausgleich. Für mich sind das die Berge.“ Diese üben nicht nur eine beruhigende, fast schon meditative Wirkung auf den Oberösterreicher aus, sondern lassen sich auch perfekt mit einem seiner neuen Hobbys, der Fotografie, verbinden. „Es gibt einfach nichts Schöneres, als am Ende des Tages, nach der Arbeit noch eine kleine Wanderung und dabei vielleicht noch einige gute Aufnahmen zu machen“, so Redinger. „Das ermöglicht mir gänzlich neue Perspektiven – und zwar in mehrerlei Hinsicht.“

(Autor: Simon Leitner)

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Steckbrief

Michael Redinger

Name

Michael Redinger, MA

Funktion

Leiter des Zentralen Informatikdienstes (ZID)

An der Uni seit

1997

Wohnort

Innsbruck

Herkunft

Oberösterreich

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