AlpinHanfHarvester2

Förderung: Tiroler Innovationsförderung           

Förderzeitraum: 03/2022 – 12/2023

Projektpartner:

  • Entwicklung der Erntemaschine/Protottypenbau: Dipl.-Ing. (FH) Alois Bauer
  • Hanfanbau/landwirtschaftliche Expertise: Michael Halbfurter
  • Programmierung der Steuerung/Automatisierung: DirFind OG
  • LCA & LCC: Universität Innsbruck, Institut für Infrastruktur, AB Umwelttechnik

Projektbeschreibung:

Tirol braucht ein klimafittes Grünland und trockenresistente Pflanzen sowohl in Tallagen als auch im Steilhang. Hier müssen neue Kulturpflanzen erprobt und weiterentwickelt werden, die auch wirtschaftlich die kleinstrukturierte Tiroler Landwirtschaft absichern können. Nutzhanf ist eine dieser Pflanzen. Denn er ist robust, wenig anspruchsvoll und gedeiht auch in höheren Lagen bis ca. 1.500 m. Außerdem bietet Hanf vielseitige Verwertungsmöglichkeiten, vom Lebensmittel und Kosmetika über Tierfutter, Textilien, Composites, Papier, Baumaterialien bis hin zu biogenen Reststoffen für die thermische Verwertung. Beinahe die komplette Pflanze kann verwertet werden, Blüten, Blätter, Samen und Stängel.

Unternehmen wie die Tiroler Berghanf GmbH oder aufgeschlossene Landwirt:innen, wie der an diesem Projekt beteiligte Michael Halbfurter zeigen bereits, dass Nutzhanf regional ein vielversprechendes Potential bietet. Aufgrund von jahrzehntelangen Anbauverboten ist jedoch viel Wissen rund um den Hanf in Vergessenheit geraten, und auch die Erntetechnologie ist nicht weiterentwickelt worden.

Heutzutage erfolgt die Ernte meist mit modifizierten Mähdreschern. Diese ernten die Blüten ab. Die Stängel werden dabei meist nur zu Stroh verarbeitet, die Fasern im Stängel bleiben ungenutzt. Aufgrund der fehlenden Erntetechnologie wird auf eine duale Nutzung von Hanf - d.h. eine Nutzung sowohl der Blüten, Blätter, Samen (Ähre) als auch der Fasern im Stängel - meist verzichtet. Um das volle Potential der Hanffaser nutzen zu können, sollte der Stängel unbeschädigt und möglichst in seiner gesamten Länge erhalten bleiben.

Außerdem begrenzt der Einsatz von Mähdreschern die Anbaufläche auf ebene Tallagen. Hanf würde auch in Hanglagen und am Berg gedeihen, aber dort wäre heute nur die händische Ernte möglich.

Hier setzt das Projekt an: Ziel ist die Entwicklung einer Nutzhanf-Erntemaschine, die sowohl die duale Nutzung ermöglicht als auch im steilen Gelände eingesetzt werden kann (AlpinHanfHarvester). Parallel wird wissenschaftlich untersucht, wie sich die Pflanzen beim Anbau in unterschiedlichen Höhenlagen bezüglich Qualität, Wuchsform, Erntezeitpunkt usw. unterscheiden, so dass anschließend die Umweltwirkungen von Hanfprodukten aus Hanglagen mit denen aus dem Flachland verglichen werden können. Dazu werden Versuchsanbauflächen von Nutzhanf in drei unterschiedlichen Höhenlagen einer ökobilanziellen Betrachtung unterzogen. Dazu wird der gesamte Lebenszyklus der jeweiligen Erzeugnisse betrachtet, inklusive Anbau, Düngung, Ernte und Fruchtfolgewirkung, und, soweit möglich, mit vergleichbaren herkömmlichen Erzeugnisse verglichen. Zusätzlich erfolgt eine Betrachtung der Lebenszykluskosten.

Kontakt:

Universität Innsbruck
Dipl.-Ing. Julika Knapp
Technikerstrasse 13
6020 Innsbruck
julika.knapp@uibk.ac.at

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