„PAGeR - Psychotherapy Affecting Gene Regulation"

Studie: “Beeinflusst Psychotherapie die Genregulation? Zusammenhang zwischen der Behandlungsreaktion auf Katathym Imaginative Psychotherapie und Veränderungen der DNA-Methylierung von stressrelevanten Genen”

Obwohl jede Zelle eines Organismus dieselbe Erbinformation enthält, werden je nach Zelltyp und Umweltsituation nur bestimmte Gene aktiv. Geregelt wird die Genaktivität zum Teil durch epigenetische Faktoren wie Methylgruppen an der DNA. Umwelteinflüsse wie Ernährung oder psychologischen Stressoren (z.B. Traumata), können die Genaktivität bzw. das Methylierungsmuster verändern und im schlimmsten Fall Erkrankungen fördern. Die Methylierung ist ein Prozess, welcher bei allen Menschen vorkommt und die Aktivität von Genen steuert. Wenn die DNA ein Buch ist, ist die Methylierung ein Lesezeichen, welches durch Stress verändert werden kann. Aber wie vermögen geeignete therapeutische Interventionen das gesunde Methylierungsmuster wiederherzustellen? Gerade für den Einfluss der Psychotherapie erscheint diese Frage besonders wichtig.

Es existieren Belege dafür, dass psychotherapeutische Interventionen die Genaktiviät verändern können. Die Idee dahinter: Durch gesteuerte Veränderungen von Umweltsituationen, Lebensstil und Stresserleben justieren Psychotherapien die epigenetischen Strukturen in beteiligten Körperzellen neu. Mit dieser Studie untersuchen wir am Institut für Psychologie der Universität Innsbruck und im Rahmen des Universitätslehrganges Psychotherapie: Psychoanalytische/ Psychodynamische Methoden an der MedUni Wien die Auswirkungen von Psychotherapie auf die Aktivität von Genen, welche bei der Stressreaktion des Körpers von Bedeutung sind. Bisher gibt es kaum Forschung, die den Zusammenhang zwischen Katathym Imaginativer Psychotherapie (KIP) und der Verbesserung von langfristigem körperlichem Stress untersucht hat.

Sie befinden sich in psychotherapeutischer Behandlung in der Methode KIP und möchten an der Studie teilnehmen oder Sie sind Psychotherapeut:in (KIP) und möchten in Ihrer Praxis über die Studie informieren?

Teilnahmevoraussetzungen:

  • Mindestalter 18 Jahre
  • Teilnehmende befinden sich am Beginn einer psychotherapeutischen Behandlung in der Methode KIP - Katathym Imaginative Psychotherapie (Teilnahme bis zur max. 5. Einheit möglich).
  • Teilnehmende besuchen die Therapiesitzungen regelmäßig (in der Regel einmal wöchentlich).
  • Teilnehmende leiden aktuell an einer affektiven Störung, gedrückter oder depressiver Stimmung, Interessenverlust und Freudlosigkeit oderAntriebsmangel und Ermüdbarkeit.
  • Sehr gute Kenntnisse der deutschen Sprache.
  • Sollten Teilnehmende schwanger sein, psychotische Symptome oder schwere Lernschwierigkeiten haben, kann an der Studie nicht teilgenommen werden.

Studienablauf:

Die Studie beinhaltet insgesamt drei Messzeitpunkte: Innerhalb der ersten fünf Therapieeinheiten, nach drei Monaten (nach ca. 15 Einheiten) und nochmals sechs Monate ab Beginn (nach ca. 25 Einheiten). Das heißt, die Studie erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa sechs Monaten. Zu jedem der Messzeitpunkte werden die Teilnehmende durch die Studienleitung gebeten, Fragebögen auszufüllen, welche das aktuelle Wohlbefinden und das Stressniveau erfassen. Zusätzlich ist die Abgabe einer Probe der Mundschleimhaut zu allen drei Messzeitpunkten vorgesehen. Diese Probenentnahme ist schmerzfrei und einfach anzuwenden. Das Bearbeiten der Fragebögen kann zusammen mit der Probenentnahme bequem zu Hause durchgeführt werden.

Die psychotherapeutische Behandlung findet ausschließlich zwischen Teilnehmenden und den Therapeut:innen statt. Durch die Anonymisierung ist kein Rückschluss auf die Praxis möglich. Eine Teilnahme an der Studie ist für Teilnehmende freiwillig und kann jederzeit ohne Angabe von Gründen beendet werden.

Kontakt:

Bitte melden Sie sich bei mir um weitere Informationen zu erhalten.

Tobias Höllbacher

Telefon: +43 676 5302322

Mail: tobias.j.hoellbacher@student.uibk.ac.at

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