Brigitte A. Egger, BA BA MA MA

Zur Person
arbeitet als freie Lektorin, Kulturjournalistin und Kuratorin
seit 10/2025 | Kollegiatin des Doktoratskollegs „Dynamiken von Ungleichheit und Differenz im Zeitalter der Globalisierung“ am Forschungsschwerpunkt „Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte“, Universität Innsbruck
seit 10/2024 | Doktoratsstudium der Geistes- und Kulturwissenschaften an der Philosophisch-Historischen Fakultät, Universität Innsbruck, Dissertationsgebiet: Philosophie, Betreuer: Andreas Oberprantacher und Robert Fleck
seit 2022 | Arbeit am Werkverzeichnis und Nachlass des Künstlers Lois Weinberger in Zusammenarbeit mit Franziska Weinberger
2023-2024 | Projektmitarbeiterin am Institut für Ideengeschichte für Univ.-Prof. Dr. Helmut Reinalter
2021 | studentische Mitarbeiterin in Forschung und Verwaltung (Institut Philosophie, Universität Innsbruck)
2019 | studentische Mitarbeiterin in Forschung und Verwaltung (Bereich Vergleichende Literaturwissenschaft, Universität Innsbruck)
2014-2021 | BA und MA Studium Philosophie (Universität Innsbruck)
2012-2020 | BA und MA Studium Vergleichende Literaturwissenschaft (Universität Innsbruck)
Sonstiges
2024 | Verwaltungspraktikum des BMEIA am Österreichischen Kulturforum Kairo, Ägypten
2023 | Lehrgang „Kultur durch Nachhaltigkeit – Nachhaltigkeit durch Kultur“ des Klimabündnis Tirol und der TKI-Tiroler Kulturinitiativen
2022 | OeAD Junior-Lektorat (DaF-Auslandspraktikum), Brussow-Universität, Jerewan, Armenien
2021 | KUMA International Summer School: „Art of Remembrance, Borders and Migration“, Sarajevo, Bosnien
2018-2019 | BVÖ-Ausbildung für ehrenamtliche und nebenberufliche BibliothekarInnen des Büchereiverband Österreich
Stipendien
2025 | Culture Moves Europe Individual Mobility for Cultural Professionals (Mobilitätsstipendium des Goethe Instituts)
2024 | BMKOES Stipendium Vor- und Nachlässe künstlerischer Produktion in Österreich
2022 | BMKOES Auslandsstipendium für Kulturmanagement
2021 | CEEPUS Forschungsstipendium im Rahmen der Masterarbeit Philosophie, Universität Novi Sad, Filosofski Fakultet, Serbien
2019 | Leistungsstipendium der Universität Innsbruck
Dissertationsprojekt
„Perfektes Provisorium“ – unabgeschlossene Arbeiten, wuchernde Archive, instabile Ordnungen bei Lois Weinberger (eine momentane Bestandsaufnahme)
Das Dissertationsprojekt widmet sich der kunstphilosophischen Erforschung des Werks des Tiroler Künstlers Lois Weinberger (1947–2020). Ausgangspunkt ist meine Arbeit am Nachlass und an der privaten Bibliothek des Künstlers, die mehrere hundert Werke aus Botanik, Ethnologie und Philosophie umfasst. Diese Sammlung wird als epistemisches Terrain verstanden, in dem sich Weinbergers Denken materialisiert – in Marginalien, Notizbüchern und Kalendereinträgen, die poetische Fragmente, Arbeitsskizzen und theoretische Reflexionen enthalten. Sie zeugen von einer Form der Wissensproduktion, die auf Prozessualität, Offenheit und Assoziation beruht: einer Poetik des Archivs, die bestehende Ordnungssysteme unterläuft und alternative epistemische Verbindungen hervorbringt.
Theoretisch stützt sich das Projekt auf Konzepte aus Ästhetik, Erkenntnistheorie und Wissenschaftsgeschichte und bezieht u. a. Gilles Deleuze, Félix Guattari, Georges Didi-Huberman, Georges Bataille und Aby Warburg ein. Es untersucht, wie Weinbergers künstlerische Strategien – vergleichbar mit Warburgs Mnemosyne-Atlas oder Batailles Zeitschrift Documents – epistemische Kategorien wie Objektivität, Klassifikation und Fortschritt kritisch reflektieren und zugleich destabilisieren. In dieser Perspektive erscheint sein Werk als ästhetische Praxis der Entropie: als Versuch, Wissen in Bewegung zu halten und dezentrierte, potenziell dekoloniale Formen des Denkens und Sehens zu eröffnen.
Forschungsinteressen
- Ästhetik und Kunstphilosophie
- Geschichtsphilosophie und Archivtheorie
- Theorien der Wissensproduktion und Epistemologie
- Phänomenologie und Erkenntnistheorie
- Kulturphilosophie und Postkoloniale Theorie