Thomas Roach

Zum besseren Leben

(20.09.2019)

Als Thomas Roach auf der Zielgeraden war und auf seine Uhr blickte, traute er seinen Augen kaum. Er hätte nie gedacht, dass er die Strecke in weniger als zweieinhalb Stunden schafft. Und nun rannte er durchs Ziel und stand mit brennenden Oberschenkeln und einem breiten, stolzen Lächeln da. Die Menge um ihn herum applaudierte und schrie: Sie feierten Österreichs besten Marathonläufer. „Das war eine komische Situation“, erklärt Roach, „weil ich ja eigentlich kein Österreicher bin.“ Thomas Roach wurde in England, in der Nähe von Brighton, geboren, und wuchs dort auf. „Als Kind wusste ich nicht, was ich später beruflich machen möchte“, sagt er. Doch mit 16, 17 Jahren, als sich alle Schulfreunde für Studiengänge und Berufe entschieden, konnte er auch bei sich ein gewisses Interesse für Pflanzen und Biologie feststellen. Thomas verlor keine Zeit, zog mit 18 nach London und studierte Biologie. Daraufhin kehrte er nach Brighton zurück, um seinen Master zu machen, an den er gleich auch ein Doktorstudium anhängte.

Die Ruhe in Person

Mit konzentriertem Blick mustert Thomas seine Umgebung und strahlt Ruhe aus. „Ich habe immer schon versucht, mich nicht groß aufzuregen“, erklärt er, „ich will einfach ein gutes Leben führen und wünsche das jedem anderen auch.“ Der Grund, wieso er sich für eine wissenschaftliche Karriere entschieden hat, ist, dass er das Leben der Menschen verbessern möchte. Bei seiner Arbeit beschäftigt er sich beispielsweise mit Algen: Wie können sie sich vor Licht und Extremtemperaturen schützen? Wie gut an eine neue Umwelt anpassen? Was bedeutet das für uns Menschen? „Algen werden unsere Ernährung enorm verbessern und in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen“, weiß der Botaniker.

Kurze Diskussionen

Nach seinem Doktorstudium nahm er eine Postdoc-Stelle in Frankreich an und bekam daraufhin eine Assistenzstelle in Innsbruck angeboten. „Tatsächlich kannte ich Innsbruck so gut wie gar nicht“, gibt Roach zu und erzählt, dass er sich auf alles eingestellt hatte. In Innsbruck angekommen war er aber auf Anhieb begeistert von der Stadt: „Ich konnte kaum glauben, wie schön es hier ist. Heute weiß ich erst, wie gut man hier leben kann.“ Am Institut für Botanik lernte Thomas auch seine spätere Partnerin kennen. Die Berge, von denen er bei Ankunft in Innsbruck begeistert war, erkundet er heute mit seiner Familie. Thomas Roach hat nämlich auch zwei Kinder, die den passionierten Sportler auch abseits seiner Laufstrecken fit halten. Der Brite ist leidenschaftlicher Marathonläufer und seit Jahren beim Verein SK Rückenwind engagiert. Im Oktober 2018 wurde er zum Tiroler Landesmeister im Halbmarathon gekürt, nachdem er den Innsbrucker Nightrun gewann, um im April 2019 den Linzer Marathon als bester österreichischer Läufer in zwei Stunden und 24 Minuten zu meistern. „Nach einer kurzen Diskussion, ob ich Österreicher bin oder nicht, wurde mir dann doch die Medaille verliehen, da ich durch meine langjährige Mitgliedschaft bei einem österreichsichen Laufverein und meinen mehrjährigen Aufenthalt in Österreich zur Teilnahme berechtigt bin“, erklärt der Tiroler mit britischen Wurzeln lachend.

(Autor: Haris Kovacevic)

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Steckbrief

Thomas Roach

Name

assoz. Prof. Thomas Roach

Funktion

Professor am Institut für Botanik

An der Uni seit

2012

Wohnort

Pettnau, Innsbruck-Land

Herkunft

Lewes, England

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