Markus Schermer

Gekommen, um zu bleiben

(14.01.2020)

In Markus Schermers Büro erkennt man gleich, dass hier jemand forscht und arbeitet, der schon in vielen Ecken der Welt war. An den Wänden hängen Bilder und Tücher aus Bhutan, Afrika und Tirol. „Das sind Mitbringsel, die mich an frühere Stationen meines Berufslebens erinnern“, erzählt Schermer. Der gebürtige Innsbrucker ist Agrar- und Regionalsoziologe und stellvertretender Leiter des Forschungszentrums Berglandwirtschaft.

Die grüne Uni

„Als Kind wollte ich immer Bauer werden“, schmunzelt Markus Schermer heute. Auf dem Land aufgewachsen und umgegeben von Bauernhöfen sei das ein naheliegender Berufswunsch. Es kam dann aber doch anders: Schermer ging für das Studium der Agrarökonomie an die Universität für Bodenkultur in Wien. „Es war die Zeit, in der man sich erstmals kritisch mit der Landwirtschaft beschäftigte. Die Boku war damals als die grüne Uni bekannt“, blickt der Soziologe zurück.

In der Welt unterwegs

Nach seinem Studium verschlägt es Markus Schermer zwei Jahre nach Sambia für ein Entwicklungsprojekt. Zurück in der Heimat folgen verschiedene berufliche Stationen: bei der Landwirtschaftskammer Tirol baut Schermer unter anderem die Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte mit auf. In den 90er-Jahren verbringt er weitere zwei Jahre in Afrika – sogar mit Familie. Danach ist er einige Jahre in einem Büro für Regionalentwicklung tätig und betreut Gemeinden in Tirol sowie Entwicklungsprojekte in Bhutan und Äthiopien.

Quereinsteiger

Die Forschung hatte Markus Schermer bis dahin nicht als berufliche Heimat am Radar. „Erst durch Zufälle hat es mich zurück an die Universität geführt. Ich dachte, ich probiere es einmal aus“, sagt er. Im Rahmen der Dissertation kommt der Tiroler erstmals mit der Soziologie in Berührung. Und die passte überraschend gut zu seinen Interessen der Landwirtschaftsberatung und Regionalentwicklung. „Besonders die Lebensmittelproduktion ist ein gutes Mittel, um verständlich gesellschaftliche Phänomene und Zusammenhänge zu erklären“, meint Markus Schermer.

Typisch Tirol

Den Kontakt zu Afrika versucht der Soziologe weiterhin aufrecht zu erhalten. 2019 führte er erstmals Studierende im Rahmen einer Exkursion nach Sambia. Auch privat bleibt das Reisen eine seiner Leidenschaften. Ansonsten gehe Schermer den „typischen Tiroler Freizeitaktivitäten“ nach, wie er sagt: „Langlaufen, Pistentouren und Wandern – und seit kurzem bin ich begeisterter E-Bike-Fahrer.“ Seither pendelt Schermer mit dem Rad ins Büro – und auch problemlos wieder zurück auf das 500 Höhenmeter höher gelegene Lans. Da wie dort angekommen, wechselt er gleich in seine Hausschuhe. „Es ist der erste Job, für den ich mir Patschen für das Büro mitgenommen habe“, lacht Markus Schermer. Irgendwie war dem Forscher also klar, dass er hier längere Zeit sein würde.

(Autorin: Katharina Wildauer)

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Steckbrief

Markus Schermer

Name

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Markus Schermer

Funktion

Stv. Leiter des Instituts für Soziologie und Studienbeauftragter

An der Uni seit

1999

Wohnort

Lans

Herkunft

Reith bei Seefeld

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