Lore Hayek

Die Sonne im Rücken

(11.02.2020)

Auf der Couch liegen alte Wahlplakate österreichischer Parteien. Sonnenstrahlen durchfluten die Glasfassade des Büros, das sich auf der Südseite der SoWi befindet. Pflanzen von sattem Grün haben es sich auf dem überdimensionierten Fenstersims gemütlich gemacht. Lore Hayek fühlt sich wohl. Seit sie vor knapp drei Jahren ihre Stelle als Universitätsassistentin am Institut für Politikwissenschaft angetreten hat, gedeiht hier in diesem Raum ihr Engagement für die Lehre und für die Forschung. „Die Lehrtätigkeit macht mir großen Spaß, außerdem wird mein niemals endender Forscherdrang immerzu befriedigt“, ergänzt Hayek begeistert.

Gespenster der Neuzeit

Auch wenn Hayek den Habsburgern keineswegs hinterhertrauert, hegt sie eine tiefe, leicht ironische Passion für europäische Königshäuser. Besonders die Begeisterung, mit der die Bewohner moderner Staaten, wie Schweden oder Briten, eine uralte und überhaupt nicht mehr zeitgemäße Tradition zelebrieren, fasziniert sie. „Ich finde es einfach lustig und interessant, dass Königshäuser in so vielen Ländern noch glorifiziert werden. Es muss ihnen doch noch viel daran liegen, diese alte Tradition aufrecht zu erhalten.“ Die „royale“ Thematik auf politikwissenschaftlicher Ebene zu bearbeiten, kommt für Hayek nicht in Frage. In ihrem Alltag als Forscherin beschäftigt sie sich mit der Kommunikation von Parteien. Konkret, wie sich verschiedene Wahlkampfstrategien über die Zeit verändert haben. Sie untersucht weiters, in welcher Form bestimmte Medien das politische Geschehen darstellen. Sprich: Weshalb bestimmte Akteure und Themen in den Vordergrund gerückt werden, während andere keine Rolle im öffentlichen Diskurs spielen. Hayek definiert ihre Aufgabe folgendermaßen: „Aktuell ist es sehr schwierig, im politischen Geschehen den Überblick zu bewahren, speziell in Anbetracht der Fülle an Wahlen in den letzten Jahren. Meine Aufgabe ist es, das Wirrwarr zu entwirren und den Menschen komplexe gesellschaftliche Sachverhalte verständlich zu erklären.“

Für immer Innsbruck

Neben der politischen Welt kann sich Hayek auch für ihre Heimatstadt begeistern. Wenngleich sie all ihren Studierenden empfiehlt, einige Zeit im Ausland zu verbringen und auch selbst ein Jahr in London gelebt hat, käme ein permanenter Abschied von Innsbruck für sie nicht in Frage. „Ich bin von hier und habe viele alte und langanhaltende Freundeskreise, das ist natürlich auch ein Faktor, der einen dazu bewegt hier zu bleiben, anstatt ganz weit weg ein neues Leben zu beginnen“, erklärt sie. An Tagen, an denen sie des politischen Geschehens überdrüssig ist, gestaltet sie ihre Freizeit gern „ganz klassisch tirolerisch, im Sommer wie im Winter. Von Skifahren bis Langlaufen, über Biken bis hin zum Wandern oder Klettern, ist alles dabei.“ Auch das kulturelle Angebot der Stadt weiß sie zu genießen. „Generell schätze ich besonders das alternative Kulturangebot sehr – ob Leokino, Treibhaus, Bäckerei oder PMK. Natürlich gehe ich gerne auch mal auf ein Bier in die unterschiedlichsten Lokale, da gibt es gerade in Innsbruck eine immer wieder wechselnde Vielfalt, angefangen vom Kater Noster, bis hin zu den Klassikern wie dem Moustache.“

(Autor: Jakob Häusle)

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Steckbrief

Lore Hayek

Name

Mag. Lore Hayek MSc PhD

Funktion

Universitätsassistentin am Institut für Politikwissenschaft

An der Uni seit

2017

Wohnort

Innsbruck

Herkunft

Innsbruck

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