Christoph Ebenbichler

Dreh- und Angelpunkt Sport

(16.04.2019)

Eine Verletzung – kurz vor den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver – zwang Christoph Ebenbichler dazu, beruflich neue Wege zu nehmen. Eben war alles im Leben des Skicrossers noch auf das große sportliche Ziel ausgerichtet – und dann ändert ein Moment plötzlich alles. Noch im Krankenhaus zeigte ihm sein damaliger Trainer und heutiger Chef Christian Raschner die Möglichkeit auf, am Olympiazentrum der Uni Innsbruck zu arbeiten. „Ich habe Sport studiert und Christian hat mich dann gefragt, ob ich als Profisportler weiter machen oder eben eine neue Richtung einschlagen will“, erzählt Ebenbichler. Schließlich hat er sich für das Olympiazentrum entschieden.

Damit ist der Sport natürlich auch in seinem neuen Berufsleben im Mittelpunkt geblieben. 64 Athletinnen und Athleten sind derzeit am Olympiazentrum, 14 davon betreut Ebenbichler. Durch seine persönlichen Erfahrungen aus seiner Sportlerkarriere hat sich mit der Zeit eine Art Spezialisierung ergeben. „Sportlerinnen und Sportler, die nach einer Verletzung zu uns kommen, betreue oft ich.“

Mikrokosmos Sport

Neben den physischen Aspekten des Trainings und dem Wiederaufbau der körperlichen Fitness versucht Ebenbichler, gerade seinen verletzten Schützlingen eines mitzugeben: „Im Sport lebt man in einem Mikrokosmos, der einen manchmal vergessen lässt, das Sport nicht alles ist.“ Nach seiner Verletzung war es seine Frau, die ihm genau das klar gemacht hat und ihm so durch die nicht einfache Zeit geholfen hat. „In so einer Situation bricht erst einmal eine Welt zusammen. Da ist es gut, wenn man jemanden hat, der das Ganze relativiert und einen daran erinnert, dass es noch mehr gibt.“

Besonders verletzte Athletinnen und Athleten liegen ihm am Herzen

An seinem Job am Olympiazentrum schätzt Christoph Ebenbichler die Vielseitigkeit. Die Arbeit mit verletzten Athletinnen und Athleten ist jener Aspekt, der ihm dabei besonders am Herzen liegt: „Hier habe ich das Gefühl, am meisten bewegen zu können.“ Darüber hinaus schätzt er vor allem, dass das Olympiazentrum Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis ist und die Trainings so individuell und gleichzeitig evidenzbasiert und objektiv aufgebaut werden können. „Das ist ein Vorteil den wir gegenüber anderen Zentren, die nicht an eine Uni angebunden sind, haben“, ist der Trainer und Sportwissenschaftler überzeugt.

Quasi immer auf dem Berg

Genug hat Christoph Ebenbichler vom Sport eigentlich nie. Und er macht ihm auch immer noch Freude. In seiner Freizeit ist er – entweder mit dem Rad oder auf Skiern – quasi immer auf dem Berg. Unter anderem mit seinen Kindern, die die Sportbegeisterung vom Vater mitbekommen haben. „Ich finde es auch wichtig, dass sie sich bewegen und vor allem auch Freude daran haben.“ Wenn sie sich aber nicht für eine Karriere im Profisport entscheiden, meint der zweifache Vater, sei er auch nicht böse.

(Autorin: Rebecca Müller)

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Steckbrief

Christoph Ebenbichler

Name

Christoph Ebenbichler, MSc

Funktion

Trainer am Olympiazentrum, Lehrender am Institut für Sportwissenschaft

An der Uni seit

2010

Wohnort

Mils

Herkunft

Mayrhofen

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