Zoderer, Klettenhammer

Literatur aus Südtirol: Joseph Zoderer im Zoom - Forschungstransfer im Literaturarchiv

Das WKP-Projekt war Teil des FWF-Einzelprojekt „Joseph Zoderer. Neubewertung und kritische Neubewertung seines Gesamtwerks unter Einbeziehung seines erstmals zugänglichen Vorlasses“ (P 27061). Eines der Ziele dieses Einzelprojekts war die Erstellung des Webportals „Joseph Zoderer im Zoom“, das eine Lebenschronik Zoderers ebenso umfasst, wie eine Übersicht über das Gesamtwerk Zoderers mit einer Auswahl an Materialien aus dem Vorlass.

WKP Online-Plattform Literatur aus Südtirol: Joseph Zoderer im Zoom – Forschungstransfer im Literaturarchiv

Das WKP-Projekt war Teil des FWF-Einzelprojekt „Joseph Zoderer. Neubewertung und kritische Neubewertung seines Gesamtwerks unter Einbeziehung seines erstmals zugänglichen Vorlasses“ (P 27061). Eines der Ziele dieses Einzelprojekts war die Erstellung des Webportals „Joseph Zoderer im Zoom“, das eine Lebenschronik Zoderers ebenso umfasst, wie eine Übersicht über das Gesamtwerk Zoderers mit einer Auswahl an Materialien aus dem Vorlass.
Das FWF-Projekt (P 27061) wurde durch das WKP-Projekt um wesentliche Bestandteile und Aspekte erweitert. Durch sie werden neben einem breiteren Kreis von Leser*innen, die sich für Joseph Zoderer und seinen schriftstellerischen Werdegang, seine Stellung in der zeitgenössischen Literatur sowie für den Kultur- und Literaturbetrieb in Österreich und in Südtirol interessieren, vor allem noch zwei weitere Personengruppen gezielter angesprochen: und zwar (I) Schüler*innen der Oberstufe zwischen 14 und 18 Jahren sowie deren Lehrpersonen und (II) Kulturschaffende, Student*innen der Literaturwissenschaften und verwandter Disziplinen. Als Zielpublikum werden weiters Wissenschaftler*innen anvisiert, die sich mit dem lyrischen, erzählerischen, dramatischen und essayistischen Werk Joseph Zoderers und seinen vielgestaltigen Themenfeldern wie Autofiktion und Schreiben, Geschichte und Politik, Identität (u.a. Internatsroman), Interkulturalität, und Fremdheit, Grenze, Grenzerfahrung und Grenzüberschreitung, Land vs. Stadt, Natur und Landschaft oder auch Liebe und Geschlechterbeziehungen aus unterschiedlichen Perspektiven beschäftigen.

Die buchformartig gestaltete Online-Plattform „Joseph Zoderer im Zoom“ bietet, wie erwähnt, erstmals eine kommentierte Lebenschronik Zoderers in Bildern und Dokumenten. Diese Lebenschronik, die einen Zeitraum von über 80 Jahren umspannt, wurde anhand der im Forschungsinstitut Brenner-Archiv aufbewahrten und ausgewerteten Tagebücher Zoderers, seiner Briefkorrespondenz und im Vorlass befindlicher „Lebensdokumente“ sowie noch im Privatbesitz des Autors befindlicher Fotomaterialien erstellt. Unter der Menüleiste „Werke“ sind die bislang 26 monographischen (Erst-)Publikationen Zoderers aufgelistet. Sie sind grafisch mit der Veröffentlichung auch der jeweiligen Umschlaggestaltung im Erstdruck abgebildet und chronologisch nach ihrem Erscheinen angeordnet. Bei Anklicken des jeweiligen Werkes werden unter der Rubrik „Kurzinhalt“ Informationen zu Handlungsgerüst, Thematik, aber auch zu formalästhetischen Charakteristika der jeweiligen Publikation gegeben. Zugleich klappt ein Menü auf der rechten Seite auf, wo unter den Menüpunkten „Ausgaben“, „Übersetzungen“, „Archivmaterialien“ (exemplarisch ausgewählte Textzeugen  zum und rund um das jeweilige Werke) und „Bibliografie“ sämtliche werk-, rezeptions- und interpretationsgeschichtlichen Daten erfasst und abgebildet sind.

Von besonderer Relevanz für das anvisierte Zielpublikum ist die „Bibliografie“ im Hauptmenü. Hier wird erstmals eine Gesamtbibliografie zu Zoderer vorgelegt, deren laufende Ergänzung und Korrektur geplant ist. Erstmals wurde für diese Gesamtbibliografie auch die umfangreiche Privatbibliothek des Autors ausgewertet, sodass nunmehr alle selbstständig und unselbstständig publizierten Veröffentlichungen Zoderers zugänglich gemacht werden konnten. Diese Gesamtbibliografie bietet ein wichtiges Instrument der Auseinandersetzung mit dem Autor – sowohl was seine literaturkritische Rezeption als auch seine literaturwissenschaftliche Ausdeutung betrifft. Es stehen verschiedene Suchfilter zur Verfügung, u.a. ist auch eine Volltextsuche möglich.

Aufgrund der Covid-19-Pandemie ist die Menüleiste „Im Zoom“, in der in zwei kompakten Großmodulen Zoderers bekannteste Romane Das Glück beim Händewaschen und Die Walsche für die Schule (Sekundarstufe II, 5. – 8. Schulstufe) aufbereitet werden, noch in Bearbeitung, sie wird aber in den nächsten Monaten online sein. In übersichtlichen Bausteinelementen können sich Lehrpersonen Vorschläge zur Arbeit mit Zoderers Texten herunterladen und sie im Unterricht verwenden und so das Verständnis für Schreibformen zeitgenössischer Literatur wecken und schärfen. Diese Module, die unter den Generalthemen Internatsliteratur, Adoleszenz und Gesellschaft sowie Raum, Grenze und Grenzüberschreitung (Dorf, Stadt), interkulturelle Begegnung und Identität stehen, können auch im Rahmen der fachdidaktischen Ausbildung von Lehramtsstudierenden des Faches Deutsch genutzt werden. Parallel zu diesen Unterrichts-Modulen kann auch mit den oben genannten Menüpunkten „Ausgaben“, „Übersetzungen“, „Archivmaterialien“ und „Bibliographie“ und den dort digital zugänglich gemachten Zoderer-Materialien gearbeitet werden. Auf diese Weise wird die (Gedächtnis-)Arbeit und die Aufgabe eines Literaturarchivs Schüler*innen und Studierenden ortsungebunden und anschaulich durch eine Reihe von Materialien vorgestellt.


Das Projekt wurde vom Wissenschaftskommunikations-Programm des FWF (WissKomm) gefördert.

Projektdauer: 2018-2020


Projektmitarbeiterinnen (alphaebtisch): Mag. Dr. Barbara Hoiß, Mag. Wolfgang Praßl, Mag. Dr. Verena Zankl,Mag. Irene Zanol

Projektleiterin: Ao. Univ.-Prof. Dr. Sieglinde Klettenhammer Nationaler Forschungspartner: Univ.-Prof. Dr. Stephan Elspaß (Universität Salzburg, Institut für Germanistik)

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