Einfluss von Saharastaub auf Ökosysteme

Ausgangslage und Fragestellung

Es gibt im Bereich des Hohen Sonnblicks eine Schneechemiezeitreihe zurück bis in die frühen 80er Jahre, wo jährlich am Ende der Akkumulationsperiode am Gletscher die chemische Zusammensetzung der Schneedecke analysiert wird. Darin findet man nahezu jährlich Schichten mit erhöhten Calciumkonzentrationen und einem erhöhten pH Wert, zurückgeführt werden diese auf den Eintrag von Mineralstaub aus Ferntransport (Saharastaub). Aus dem Amazonasgebiet und dem Atlantik weiß man, dass dieser Saharastaub essentielle Nährstoffe in die entsprechenden Ökosysteme einbringt und eine deutliche Pufferwirkung gegenüber der „sauren Einträge“ wie Sulfat uns Nitrat (klassischen anthropogenen Ursprungs aus SO2 und NOx) hat. Eine offene Frage lautet, inwieweit die Deposition von Saharastaub wirklich einen signifikanten Einfluss auf das Ökosystem am Gletscher bzw. auf das Schmelzwasser hat. Das wird nämlich immer postuliert, obwohl wir es eigentlich nicht genau wissen. Fakt ist jedoch, dass der Saharastaub in einzelnen Jahren einen nicht unbeträchtlichen Anteil an der Gesamtdeposition hat.

Literatur

Greilinger et al (2016): Temporal changes of inorganic ion deposition in the seasonal snowcover for the Austrian Alps

Greilinger et al. (2018): Contribution of Saharan Dust to Ion Deposition Loads of High Alpine Snow Packs in Austria (1987–2017)

 

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