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Pseudowissenschaftliche Verführung oder warum wir Daniele Ganser nicht einfach ignorieren sollten

[28.02.2023] Eva Binder und Magdalena Kaltseis waren beim Vortrag des selbsternannten Friedensforschers Daniele Ganser zum Krieg in der Ukraine. Warum und wie wir als Wissenschaftler:innen dieser pseudowissenschaftlichen Parallelwelt begegnen sollten, legen die Autorinnen in ihrem Beitrag dar.

Ein riesiger, schummriger Saal, eine Innentemperatur um 10° Celsius, unscharfe Powerpoint-Folien auf improvisierten Leinwänden und provisorisch aufgestellte, unbequeme Stühle – ein ungewohntes Setting für einen Abendvortrag. Trotzdem kommen am 26. Jänner 2023 rund eintausend Menschen ins Magic Castle in Seefeld. Dafür zahlen sie stolze vierzig Euro pro Ticket und nehmen über eine Stunde Wartezeit vor dem Beginn der Veranstaltung in Kauf. Dann ist es soweit: Nach einer kurzen Einschwörung auf die „Menschheitsfamilie“ durch den österreichischen Veranstalter Johann Peter Schutte und einem Seitenhieb auf den Innsbrucker Bürgermeister, der die Ausrichtung der Veranstaltung in der Innsbrucker Dogana untersagt hatte, betritt der Star des Abends unter tosendem Applaus die schwach beleuchtete Bühne: Dr. Daniele Ganser.

Auf ihn haben die Besucher:innen gewartet, ihm wollen sie zuhören, seinen Aussagen glauben sie.[1] Er ist es, der mit seinem Vortrag Licht ins Dunkel – im wahrsten Sinne des Wortes – bringen wird. Von dem promovierten Historiker und selbsternannten Friedensforscher Dr. Daniele Ganser, so sind die Besucher:innen überzeugt, werden sie ermächtigt, sich ihre „eigene Meinung“ zu bilden, indem sie Informationen erhalten, die in den sogenannten Mainstream-Medien nicht berücksichtigt, vergessen oder gezielt verschwiegen werden. An diesem Abend, so glauben die Zuhörer:innen, werden „Fakten“ und ein objektiver Blickwinkel präsentiert. Dabei ignorieren sie geflissentlich, dass Ganser während des Vortrags immer wieder darauf aufmerksam macht, dass er nur seine „persönliche Meinung“ darlegen würde: „Das ist meine Analyse“ wiederholt der bühnenaffine Schweizer mit einem Lächeln auf den Lippen.

Vereinfachungen, Verallgemeinerungen und banale Vergleiche

„Warum ist in der Ukraine ein Krieg ausgebrochen?“ Diese hochkomplexe Frage verspricht der Schweizer Redner an diesem Abend zu beantworten. Dafür tourt er derzeit durch Österreich und Deutschland und füllt riesige Hallen bis auf den letzten Platz. Von 16. bis 19. März 2023 sind seine Stationen Hallein, Wels, Graz, St. Pölten – bereits Mitte Februar sind alle vier Veranstaltungen ausverkauft.[2]

Die Antwort, die Ganser auf die selbst gestellte Frage gibt, ist simpel: die USA und die NATO sind für den Krieg in der Ukraine verantwortlich. Ob der Schweizer Historiker die Expertise hat, um über den Krieg in der Ukraine zu sprechen – danach fragen seine Anhänger:innen freilich nicht. Ganser ist weder Osteuropaexperte noch Politikwissenschaftler, und er spricht weder Russisch noch Ukrainisch. In der Diffamierung von Amerika und dem Verteidigungsbündnis hat er jedoch Übung: Das wird nicht nur in seinem über zweistündigen Monolog deutlich, sondern auch in seinen Büchern, die mit Titeln wie Imperium USA, Illegale Kriege Wie die NATO-Länder die UNO sabotieren oder NATO Geheimarmeen in Europa keinen Zweifel daran lassen, welche Position er vertritt. Es sind vor allem die anti-amerikanische Haltung und die allgemeine System- und Medienkritik, die das Publikum anziehen – von Impfgegner:innen, Corona-Leugner:innen und sogenannten Querdenker:innen bis hin zu Verschwörungstheoretiker:innen.

Der Krieg in der Ukraine wirkt dagegen wie ein Mittel zum Zweck, um nach zwei Jahren Pandemie ein neues brisantes Thema zu setzen und den Kampf gegen die Allmacht der Medien fortzusetzen, wie Ganser in seinem Auftritt in Garsten am 27. Jänner 2023 verrät: „Die ganzen Journalisten, die trommeln für Krieg, und das bedeutet für Historiker wie mich, die sagen, wir sollten keine Waffen in Kriegsgebiete liefern, weil das ist wie wenn man Holz ins Feuer legt [...], [dass sie] nirgends ihre Botschaft bringen [können]”.[3] Diese Aussage enthüllt zentrale Strategien des Redners: Ganser liefert nicht nur einfache Antworten auf komplexe Sachverhalte, sondern er banalisiert diese durch Vergleiche und Binsenweisheiten. Dafür steigt der Unterhaltungswert.

Offline gehen

Wenn Ganser über die Gründe für den Kriegsausbruch spricht, dann holt er weit aus. So legt er in den ersten dreißig Minuten seines Vortrags die Mechanismen der medialen Beeinflussung offen und empfiehlt den Anwesenden, den Medienkonsum zu verringern und insbesondere die derzeitige „Kriegspropaganda“ der Mainstream-Medien zu meiden. Dabei stützt sich der Redner jedoch nicht auf medienwissenschaftliche oder psychologische Erkenntnisse. Stattdessen rät er den Zuhörer:innen dazu, raus in die Natur zu gehen, mit Freunden zu sprechen oder ein Buch zu lesen, um  der medialen Angstmache zu entgehen. Illustriert werden seine Erläuterungen mit Bildern von Wasserfällen, Steinen, Wasserlilien oder einem von Sonnenstrahlen durchfluteten Wald. Letzteres Motiv ist auch auf der Titelfolie des Vortrags zu sehen und bildet einen starken Kontrast zum eigentlichen Thema des Abends – dem Krieg in der Ukraine.

Propaganda und Unterhaltung

Über die Ukraine selbst verliert Ganser nur wenige Sätze. Der Krieg in dem Land steht entgegen der Erwartungen nicht im Fokus, sondern – und hier geht der Vortragende bis in die 1980er-Jahre zurück – die NATO und deren Verfehlungen. Die Revolution auf dem Euromaidan in Kyiv im Jahr 2014 bezeichnet Ganser als „Putsch“, den im selben Jahr begonnenen und von Russland massiv unterstützten Krieg im Osten der Ukraine nennt er einen „Bürgerkrieg“. Damit redet der Historiker und Buchautor der Rhetorik der russischen Kriegspropaganda das Wort. Auch andere von ihm vorgetragene Inhalte decken sich mit jener Propaganda, die die russischen Staatsmedien, zu denen auch der seit März 2022 in der EU blockierte Auslandssender RT gehört, im In- und Ausland verbreiten: der Krieg in der Ukraine sei ein Stellvertreterkrieg zwischen Russland und den USA und Österreich partizipiere an einem Wirtschaftskrieg gegen Russland.

Wie ein Schiedsrichter verteilt Ganser im Laufe des Abends rote Karten an verschiedene, meist westliche Politiker und stellt sich offen gegen Waffenlieferungen ins Kriegsgebiet – eine Forderung, der er auch in seinen sozialen Netzwerken immer wieder Nachdruck verleiht. Mit der auf Unterhaltung abzielenden Inszenierung als Schiedsrichter einher geht eine weitere Komplexitätsreduktion, präsentiert Ganser doch das Narrativ von mächtigen Männern, die über das Schicksal der Welt entscheiden.

Auf konstruktive Ansätze, um den Krieg in der Ukraine zu beenden, wartet man im Vortrag des selbsternannten Friedensforschers jedoch vergeblich. Stattdessen beschwört er am Ende seiner Präsentation noch einmal das Zusammengehörigkeitsgefühl der Anwesenden – alle seien Teil der „Menschheitsfamilie“. Mit genau diesem Begriff schart Ganser bereits seit Jahren Gleichgesinnte um sich.

Warum wir als Wissenschaftler:innen nicht gleichgültig bleiben sollten

Als erste Reaktion auf das, was wir an diesem Abend des 26. Jänner 2023 erlebt haben, sind wir Slawistinnen fassungslos. Warum hören so viele Menschen dieser einen Stimme zu und vertrauen ihr? Warum schenken sie diesen pseudowissenschaftlichen Erzählungen Glauben? Denn, Vorträge an der Universität mit ausgewiesenen Expert:innen, die noch dazu gratis sind, locken, wie wir wissen, in der Regel lediglich ein paar Dutzend Interessierte an.

Als Wissenschaftler:innen sind wir gefordert, Erklärungen dafür vorzulegen, warum es Ganser gelingt, so viele Menschen zu erreichen. Ein wichtiger Faktor ist dabei zweifelsohne, dass er die Kanäle und Medien, die ihm zur Verfügung stehen, gekonnt nutzt und sich in Szene setzt. Er tritt als Historiker und Friedensforscher auf und nimmt die Rolle eines Experten ein, wodurch er von seinen Anhänger:innen als Autorität wahrgenommen wird.[4] Im Unterschied zu zahlreichen Wissenschaftler:innen hat er seine Expertenrolle jedoch nicht im Wissenschaftsdiskurs, sondern im öffentlich-publizistischen Diskurs gefestigt. So hat er mehrere Bücher publiziert, die die Spiegel-Bestsellerlisten anführen und einer breiten Leserschaft zugänglich und verständlich sind. Darüber hinaus ist er auf YouTube als Influencer und Videoblogger erfolgreich, wo er in eigenen Videos und Interviews seine Ansichten verbreitet.

Zu beachten sind darüber hinaus die psychologischen Effekte, die ihm in die Hände spielen: Menschen haben eine selektive Wahrnehmung und so werden Informationen, welche die eigenen Annahmen bestätigen, eher wahrgenommen als diesen Annahmen widersprechende Informationen. In der Psychologie wird in diesem Zusammenhang von confirmation bias gesprochen. Sind bestimmte Haltungen und Ansichten einmal geformt, tendieren Menschen dazu, an diesen festzuhalten und Informationen und Inhalte zu ignorieren, „die mit ihren Überzeugungen konfligieren, auch wenn diese auf falschen Behauptungen oder Fake News beruhen.“[5] So bildet das Vermeiden von kognitiver Dissonanz die Grundlage schlechthin für den Erfolg von Verschwörungstheorien. Verstärkend hinzu kommt das Gefühl der sozialen Zugehörigkeit und – im Falle von Gansers Vortrags – das Live-Erlebnis, inmitten von Gleichgesinnten zu sein.

Neben diesen Einsichten erscheint es wichtig, sich bewusst zu machen, dass sich die Auftritte des promovierten Historikers und selbsternannten Friedensforschers radikal vom Wissenschaftsdiskurs unterscheiden. Dr. Daniele Ganser täuscht das Dispositiv des wissenschaftlichen Vortrags gekonnt vor, insbesondere durch belanglose Powerpoint-Folien und indem er sich mit Formulierungen wie „ich als Historiker“ oder „meine Analysen zeigen“ als Wissenschaftler präsentiert. Der Wissenschaftsdiskurs jedoch funktioniert gerade nicht als Monolog, sondern er ist immer dialogisch: als öffentliche Präsentation von Rede und Gegenrede, als offen ausgetragene Kontroverse und Auseinandersetzung mit differenzierten Argumenten und Widersprüchen.

Vielleicht sollte genau hier angesetzt werden, wenn es darum geht, Gansers Auftritte zuzulassen oder nicht. Jedes Auftrittsverbot, wie in der Innsbrucker Dogana oder in den Dortmunder Westfalenhallen,[6] bedeutet Wasser auf die Mühlen jener wachsenden Schar an Eiferern, die die demokratische Meinungsfreiheit einmahnen. Anstatt eines Auftrittsverbots könnten die Veranstalter einfordern, dass eine Gegendarstellung, eine andere Perspektive – in welcher Form auch immer – in den Auftritt integriert und ein Konzept dafür vorgelegt werden muss. Gleichzeitig sind die sogenannten Mainstream-Medien gefordert, bei ihrer Kritik konkret anzusetzen, anstatt Ganser als Verschwörungstheoretiker abzuurteilen. Das gleiche gilt für Bildungsinstitutionen von Schulen bis hin zu den Universitäten. Denn das, was Ganser macht, ist, wie es der Tübinger Osteuropahistoriker Klaus Gestwa formuliert, „brandgefährlich“.[7] Es erscheint daher umso wichtiger, dass die Sozial- und Geisteswissenschaften den pseudowissenschaftlichen Verführungen von Daniele Ganser entgegentreten – und das aktiv, in vielfältiger Weise und auf unterschiedlichen Kanälen.

(Eva Binder und Magdalena Kaltseis)

 

[1] Einen guten Eindruck von Gansers derzeitiger Vortragsreise und von der Begeisterung seiner Zuhörerschaft vermittelt ein kurzer Beitrag des privaten Regionalsenders RTV vom 27.01.2023, der auf dem YouTube-Kanal von Ganser aufgerufen werden kann (https://www.youtube.com/watch?v=nYN7UgGOHNU).

[2] Siehe dazu die Website des Veranstalters der Vortragsreihe in Österreich, Johann Peter Schutte (https://www.menschheitsfamilie.at/?S=HOME) sowie den Screenshot vom 17.02.2023.

[3] Zitiert nach dem Mitschnitt des Vortrags von Daniele Ganser in Garsten, Oberösterreich, siehe Fußnote 1.

[4] Vgl. Theo Van Leeuwen (2007): Legitimation in discourse and communication. Discourse & Communication, 1(1), 91–112, hier 95.

[5] Simone Kaminski (2019): Psychologie der Täuschung – Wie uns Fake News beeinflussen. In: Dobler, Ralph-Miklas; Ittstein, Daniel Jan (Hg.): Fake Interdisziplinär. München: UVK, S. 55–70, hier 66.

[6] Siehe u.a. Dortmunder Paukenschlag: Westfalenhallen sagen Daniele-Ganser-Auftritt ab. In: Ruhr24, 03.02.2023, https://www.ruhr24.de/dortmund/dortmunder-westfalenhallen-daniele-ganser-event-veranstatlung-vortrag-maerz-ukraine-krieg-absage-92067720.html.

[7] Siehe Michael Ströbel (2023): Auftritt von Daniele Ganser sorgt für Sturm der Entrüstung. In: t-online. Nachrichten für Deutschland, 07.02., https://www.t-online.de/region/stuttgart/id_100120684/verschwoerungstheoretiker-daniele-ganser-aufregung-um-auftritt-brandgefaehrlich-.html.



Biografische Notiz

Eva Binder ist Universitätsassistentin am Institut für Slawistik der Universität Innsbruck und als promovierte Slawistin, Kultur-, Film- und Medienwissenschaftlerin seit vielen Jahren in der universitären Forschung und Lehre tätig. Ihr primäres Interesse gilt der russischen Kultur des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. Sie ist wissenschaftliche Leiterin des Osteuropazentrums der Universität Innsbruck und die stellvertretende Sprecherin des Forschungszentrums „Kulturen in Kontakt“ (KiK).

Magdalena Kaltseis ist seit Dezember 2022 Assistenzprofessorin für russische Sprachwissenschaft und Fachdidaktik Russisch am Institut für Slawistik sowie am Institut für Fachdidaktik der Universität Innsbruck. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Sprache, Politik und Medien in Russland, Diskurs- und Soziolinguistik sowie visuelle Kommunikation. Sie ist Mitglied des Forschungszentrums „Kulturen in Kontakt“ (KiK).


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Kommentare


[09.03.2023] "Diese Art der ‚Berichterstattung‘ ist passend zu dem, was in den letzten drei Jahren zu lesen, zu sehen und zu hören war. Abweichende Meinungen werden als schlecht, selbsternannt, verschwörerisch dargestellt. Eine gesunde Diskussion findet kaum mehr statt. Vom Hauptstrom abweichende Meinungen gelten nicht mehr. JA, sie sind sogar falsch, wenn man der allgemein gültigen Meinung glauben schenkt. Und genau DAS sollte neugierig machen. Verdammt!  Wo ist die offene Meinung geblieben?" (Jörg Werner)


 [16.03.2023] "Für Ihre treffende kritische Analyse der Daniel Ganser Vorträge möchte ich Ihnen aufrichtig danken. Bitte, setzen Sie Ihre Idee um, Ganser in einem Vortrag mit Kritikern zu konfrontieren. Sie selbst wären Experten, die kontern können.
Wiederholt habe ich Ganser aufgefordert, Asstiegsszenarien und Konfliklösungsstrategien aus seinen historischen Kriegsursachen zu resultieren.
Danke für Ihr Engagement für Friedensforschung." (Hildegard Fässler)


 [30.03.2023] "Sehr geehrte Damen und Herren,

natürlich kann man über Daniele Ganser geteilter Meinung sein. Schon wegen seines Mutes, sich gegen die Mainstream Narrative zu stellen,  gehört Ihm jede Hochachtung.

Für seine Hypothesen zu 9/11  wird er offiziell als Verschwörungstheoretiker bezeichnet. Erklären sie doch mal schlüssig wie ein Stahlgebäude, das  World Trade Center 7 aus heiterem Himmel symmetrisch im freien Fall einstürzen kann. Die Darstellung des National Institute of Standards and Technology (NIST), welches im November 2008 feststellte, dass die Wärmeausdehnung einiger Stahlträger infolge der Brände und die folgende Überlastung von drei benachbarten Stützpfeilern die Hauptursache des Gebäudeeinsturzes war, ist eine glatte Lüge. Deswegen stürzt ein Gebäude nicht symmetrisch im freien Fall ein.

So lange wir nur belogen werden, braucht es umso mehr Leute wie Daniele Ganser.

Beste Grüße,

Felix Raffler" (Felix Raffler)


[01.04.2023] " "..dass eine Gegendarstellung, eine andere Perspektive – in welcher Form auch immer – in den Auftritt integriert und ein Konzept dafür vorgelegt werden muss."
Das halte ich für eine hervorragende Idee, die generell umgesetzt werden sollte. 
 

Der ORF sollte hier eine Vorreiter-Rolle übernehmen." (Helmut Müller)


[18.04.2023]  "Liebe Fr. Binder, liebe Fr. Kaltseis! Enttäuschend muss ich leider ihren Beitrag für die Universität Innsbruck empfinden. Dieser ist mir erst heute untergekommen, sonst hätte ich mich schon früher zu Wort gemeldet. Ich hoffe in ihrem Sinne nicht, dass ihr Beitrag eine objektive Wahrnehmung darstellen soll. Es stellen sich für mich mehrere Fragen und zwar: Warum dieser Titel? -  Warum diese negative Haltung? - Warum generell ihr Beitrag zu diesem Vortag?

In ihrem Beitrag wurde zu ungefähr 90% negativ darüber berichtet, wie sie dies subjektiv empfunden haben. Alleine ihr Einstieg beinhaltet subjektive Wahrnehmung wie (Raumtemperatur, Stuhlbefindlichkeiten und dergleichen), prinzipiell sollte aufgrund ihres Fachwissens eigentlich nichts dazu beitragen, dem Leser das Gefühl zu geben, dass man sich selbst nicht als Privatperson dort befindet, sondern als Interessent mit objektiver Meinung befindet.

In ihrer Einleitung zufolge war leider nichts Derartiges zu finden geschweige eine objektive Wahrnehmung festzustellen, im Gegenteil. Das Publikum, sowie auch die Gegebenheiten wurden von ihnen nicht in Lächerliche gezogen, aber dementsprechend diskreditiert.

Dies führt sich auch im 2. Abschnitt weiter, welcher nicht den Inhalt wiedergibt, den ihre Überschrift erwarten lässt.

Zu Abschnitt 3-, „Offline gehen“: Ich würde mir von ihnen wünschen, dass Sie als Experten, die - wie sie es genannt haben  - ach ja (medienwissenschaftliche und psychologische Erkenntnisse), würde Sie diese erbringen können? Auch wenn sie dies als fragwürdig empfinden, warum haben sie diese Veranstaltung mit ihrer Präsenz beehrt? Ein Statement ihrerseits wäre sicher gewesen, davon fern zu bleiben. Da sie ja, sich selbst als  Wissenschaftlerinnen in ihrem Beitrag bezeichnen, frage ich mich, ob sie eine Expertise im Journalismus aufweisen können und es generell notwendig haben, darüber zu berichten.

Der Rest ihres Beitrags, macht mich genauso fassungslos wie sie. Und zwar nicht über ihren Beitrag selbst, denn ich als sehr unprofessionell und nicht akademikerwürdig empfinde, sondern deswegen, weil es keine objektive Darstellung ihrerseits gegeben hat. Und das, erwarte ich mir schon, wenn man ihren biografischen Werdegang beleuchtet. [...] 

Ich bin kein FÜR-Sprecher für Hrn. Ganser, sondern kritisiere Beiträge, die nicht das Gegenteil beweisen können und auch Menschen, welche, die andere in den Foren diskreditieren. 

Mit besten Grüßen, Christine Weber" (Christine Weber)


[22.06.2023] "Guten Tag,
zu Ihrem Beitrag "Pseudowissenschaftliche Verführung oder warum wir
Daniele Ganser nicht einfach ignorieren sollten":
Ich möchte mich dem Kommentar von Christine Weber anschließen: Ich
empfinde den Tonfall des Textes als subjektiv und manipulativ -
insbesondere den Satz "Es sind vor allem die anti-amerikanische Haltung
und die allgemeine System- und Medienkritik, die das Publikum anziehen –
von Impfgegner:innen, Corona-Leugner:innen und sogenannten
Querdenker:innen bis hin zu Verschwörungstheoretiker:innen."

Als Journalistin habe ich in den vergangenen Jahren genau diese
Systemkritik in den Medien vermisst. Sie bezeichnen Daniele Ganser als
"anti-amerikanisch"? Er hinterfragt die Rolle der USA oder NATO im
internationalen Weltgeschehen kritisch. Was seine Analyse des
Ukraine-Krieges betrifft, steht Ganser damit nicht alleine da - z.B. der
renommierte Ökonom Jeffrey Sachs äußert sich ähnlich dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=Q06ZzYDSA1Q&feature=youtu.be

Dass hier Begriffe wie Impfgegner:innen oder Corona-Leugner:innen
verwendet werden, mit denen während der Corona-Pandemie gegen kritische
Stimmen gehetzt wurde, zeugt von unkritischem und undifferenziertem
Denken - etwas, das ich mir gerade von WissenschafterInnen nicht
erwarten würde.
Mit besten Grüßen,
Susanne Wolf" (Susanne Wolf)


[24.07.2023] "Danke für diese Aufklärung, wenn auch jene, die sie am meisten nötig hätten, sich besserwisserisch verweigern.

Mateo Taibon" (Mateo Taibon)


[30.08.2023] "Kluge Köpfe suchen und finden einen Weg und leider führt dieser viel zu oft NICHT über die heimischen Unis. Wissenschaftler, die eine Basis für Frieden schaffen, werden von öffentlichen Institutionen ausgegrenzt, siehe Dr. Daniele Ganser, Dr. Ulrike Guerot und unser eigener Dr. Wolfgang Dietrich. Dafür gibt die Uni Innsbruck jenen eine Platform, die auf Kosten der Allgemeinheit STIMMUNG gegen eine Person machen? Ich empfehle den Entscheidungsträgern der Uni Innsbruck und den 2 Assistentinnen der Slawistik die Literatur von Viktor Frankl, Noam Chomsky, Paolo Freire, Smedley Butler und Wolfgang Dietrich -- als Bibliotherapy sozusagen und als Gegengift zu pseudowissenschaftlichen Verführungen.  

Mit besten Wünschen,

Renate Goetzendorfer" (Renate Goetzendorfer)


[25.10.2023] "Sehr geehrte Frau BInder und Frau Kalteis,

ich habe erst jetzt diesen Artikel gelesen, den Sie über Dr. Daniele Ganser geschrieben haben. Je mehr man im Artikel fortschreitet, desto mehr hat man den Eindruck, Sie neiden ihm geradezu seine Popularität. Ich kann im Grunde nicht verstehen, wie negativ und bewertend sie über ihn "herziehen". 

Man kann nur hoffen, dass sich die Menschen, welche Ihren Artikel lesen, nicht anstecken lassen von dieser negativen Haltung einem Mann gegenüber, der es tatsächlich versteht, die Medien für seine Einstellung und sich zu  nutzen, uns damit aber jede Menge Wissen vermittelt und die Möglichkeit, Geschehenisse aus anderen Blickwinkeln zu betrachten, überhaupt zu betrachten. Die Nutzung der Medien jedoch hat jeder, der etwas sagen möchte. Weshalb ihm also einen Vorwurf machen über das, was uns allen zur Verfügung steht?! 

Vielleicht sollten Sie einmal darüber nachdenken, wie es zu ihrer negativen Haltung und ihrer anmaßenden Bewertungshaltung gekommen ist. Vielleicht liegt das Problem ja eher bei Ihnen selbst als bei Herrn Ganser. 

Persönlich bin ich dankbar, dass es in diesen Zeiten noch Menschen gibt, die sich die Mühe machen, uns über geschichtliche Hintergründe zu informieren und uns damit auch anregen zur Meinungsbildung.

Mit diesem Artikel glaube ich nicht, dass Sie sich viele Freunde gemacht haben, denn schon Ihre Grundeinstellung, die zu diesem Artikel geführt hat, ist meilenweit davon entfernt, dass man Ihnen gerne zuhört. Im Unterschied zu Herrn Ganser. Vielleicht denken Sie darüber einmal nach, wenn Sie wieder in die Bewertung gehen.

A. Eifler" (A. Eifler)


[15.11.2023] "Ich habe Daniele Ganser 2023 in der Dogana erlebt, eines seiner Bücher
gelesen und mehrere Diskussionsvideos mit ihm gesehen. Dabei habe ich
ihn als offenen Menschen mit viel Faktenwissen, der selber ausgiebig
recherchiert hat und geopoltische Zusammenhänge erkennt und
zusammenfügen kann, erlebt. Eine legändäre Diskussionsrunde zu 9/11, die
eigentlich in jedem Geschichtsunterricht gezeigt werden müsste, ist hier
verlinkt

https://www.youtube.com/watch?v=8SetO6yRow4

Die obige Rezession seines Vortrags finde ich eher tendenziös und
unwissenschaftlich geschrieben. Sie sollte auf der Homepage der
Universtät Innsbruck so nicht stehen und überarbeitet werden.

Peter Paulini" (Peter Paulini)


[21.12.2023] "

Ich habe ihren Text nur überflogen, aber mir fällt auf, dass keine schlüssigen Gegenargumente in Bezug auf Gansers Aussagen gebracht werden, sondern nur Ganser als Person zwielichtig dargestellt wird. Genau das ist der Grund, warum viele Meschen denen, die meinen es besser zu wissen als Ganser, kein Vertrauen mehr schenken. Offene Diskussion darf offenbar nicht stattfinden und Andersdenkenden kann man scheinbar nicht anders beikommen, als sie zu diffamieren.

 

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Freidl" (Klaus Freidl)


[14.01.2024] "Sehr geehrte Frau Binder, Sehr geehrte Frau Kaltseis,

Ich finde es sehr interessant, dass sie sich als Sprachwissenschaftlerinnen, daran versuchen die Äußerungen eines Historikers als „pseudowissenschaftlich“ zu etikettieren. Nennenswert finde ich hierbei auch, dass sie scheinbar kein einziges inhaltliches Argument vorweisen zu haben um ihre Thesen zu belegen.

Ob man die Sichtweisen und Äußerungen von Herr Ganser nun als „gefährlich" bewerten mag oder nicht, so ist es doch immer noch weitaus heikler halbseidene Vorwürfe und Diffamierungen im Internet zu verbreiten, ohne diese inhaltlich zu belegen.

Es wäre vermutlich besser, wenn Sie sich weiterhin mit ihren fachlichen Aufgabenbereichen auseinandersetzen würden, in welchen sie sehr wahrscheinlich eine hinreichende Kompetenz aufweisen.

Die Nutzung der universitären Plattform für eine derartig subjektive und jeglichem wissenschaftlichen Ethos widersprechende Klatschkolumne zu missbrauchen, empfinde ich als herabsetzend und entwürdigend.

Freundliche Grüße

Yvonne Sprenger" (Yvonne Sprenger)


[15.01.2024] "

Sehr geehrte Frau Binder, sehr geehrte Frau Kaltseis!

Ihre Art der ´Berichterstattung` wirkt auf mich extrem subjektiv und keineswegs sachlich-objektiv.

Wesentliche Themenfelder werden meiner Meinung nach schon seit Jahren nicht mehr objektiv dargestellt, noch basieren sie auf einem breiten wissenschaftlichen Diskurs. Die Berichterstattung der Mainstream-Medien ist extrem einseitig und tendenziös, manipulativ und indoktrinativ. Jeglicher Diskurs wird von Beginn an im Keim erstickt, das Narrativ hingegen wird von den System-Medien in regelmäßigen Abständen gebetsmühlenartig wiederholt. Andersdenkende werden medial diskreditiert, von der Gesellschaft ausgeschlossen, bedroht und teils auch gerichtlich verfolgt. (Z.B. Corona, Klima udglm.)

Als Alternative dazu sind die Vorträge von Herrn Daniele Ganser eine Wohltat. Herr Ganser ist ein Herzensmensch, wirkt auf mich sehr authentisch und fühlt sich der Wahrheitsfindung verpflichtet. 

Mit freundlichen Grüßen

Marius Hupfauf" (Marius Hupfauf)


[29.01.2024] "Guten Tag,

als Akademiker halte ich mich kurz und komme auf den Punkt: Ihr Artikel bringt die Strategie von Herrn Ganser in der Kürze gelungen auf den Punkt!

Nur ein Aspekt und das ist für mich der wichtigste, wird in der Analyse nicht genug gewürdigt: Herr Ganser argumentiert insgesamt nur durch das Weglassen wichtiger, ergänzender Informationen, wenn er argumentiert und banalisiert. Alles im strahlenden Licht seines persönlichen Pazifismus, von dem er ja offensichtlich ganz gut leben kann. Oder nimmt er keine Gage für seine Vorträge?

Bestes Beispiel ging gerade vor kurzem Online: https://www.youtube.com/watch?v=HD4kAJOfsuc

Jeder, der grundsätzlich einen halbwegs gesunden Menschenverstand hat, wird hier schnell verfangen, denn er erzählt ja keine Unwahrheiten, sondern nur seine "aufklärerische" Sicht im Gegensatz zu den sogenannten Mainstreammedien. 

Viele Grüsse,

Andreas" (Andreas Bugiel)


[22.02.2024] "

Vielen Dank für Ihre Aufforderung , ich werde Ihn nicht ignorieren.

Was mir aber wirklich fehlt, sind Hinweise auf konkrete Fehler seiner Argumente die Sie ja hoffentlich als Wissenschaftler haben werden.

Ihr Zitat : Ob der Schweizer Historiker die Expertise hat, um über den Krieg in der Ukraine zu sprechen

Dazu ein paar Zahlen die der Allgemeinheit zugänglich sind

 

Militärausgabenvergleich in Milliarden US Dollar 2022              USA                              RUSSLAND

                                                                                                                877                                    86,4

Weltweite Militärstützpunkte                                                          ca. 900                               ca. 20 

 

Wenn man dann auch noch das kleine Einmaleins beherrscht und den Zeitraum von sagen wir 2001 bis 2023 chronologisch durchackert

dann kommen Zahlen heraus das einem schlecht wird. Intelligenz wird da wahrlich nicht strapaziert.

Dazu kommt noch die politische Ebene 

 1. Ausdehnung der NATO nach Osten (Wir erinnern uns noch gut an die Kuba Krise da standen wir kurz vor dem 3.Weltkrieg) will damit sagen das Kennedy

     das damals auch nicht so prickelnd gesehen hat ,einen Stützpunkt der Russen vor der Nase zu haben .Putin aber darf kein Sicherheitbedürfnis haben ?!! 

     Ein seltsamer Standpunkt des Westens ! 

Das bedeutet aber noch lange nicht, ein Feind weder von Russland noch von USA zu sein und so kann man auch den Standpunkt  Ganser`s verstehen.

 2. Hilfreich kann sein sich die Gespräche mit Aussenminister Genscher u.Baker anzuhören , da nahm das ganze Dilemma so richtig fahrt auf.

 3. Was wir auch leidvoll erfahren mussten ,immer wenn es Krieg gibt wird von beiden Seiten Fehlinformation betrieben und schon sind alle Grauslichkeiten Thema.

Uber all diese Punkte kann man natürlich trefflich streiten ,sollte man auch ,denn mit einbetonierter Meinung wird man nicht wirklich weiterkommen.

Also um es kurz zu machen ,aus meiner Sicht braucht´s keine Expertise, gesunder Menschenverstand reicht völlig.

Was mir auch klar ist ,das Unis auf Geldgeber von wo auch immer angewiesen sind .Das bringt natürlich Abhängichkeiten mit sich und führt dazu das man sich im allgemeinen an den Zeitgeist anlehnt. Das ist natürlich nicht besonders gut es gibt im Uni Bereich genug Beispiele von Leuten die Meinungen vertreten haben die bei „Leitpersonen“nicht gut angekommen sind. Die Konsequenz war dann meist die Isolation. Wie sich oft  herausgestellt hat wurden manche quasi „posthum“ hinterher geehrt. Komische Welt !!!   Wissenschaftler sind halt auch nur Menschen .

Schönen Tag auch

Harry Jünger" (Harry Jünger)

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