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Zu Gast: Gernot Wagner

Gernot Wagner

Heimatuniversität / Land
Columbia Business School / USA  

Funktion
Professor für Klimaökonomie  

Forschungsschwerpunkte
Klimaökonomie und Klimarisiken, Klimapolitik und Energiepolitik

Zu Gast bei 
Jürgen Huber

Institut/Arbeitsbereich
Institut für Banken und Finanzen

Gastvortrag
17.09.2025, 9:05 Uhr, CCI - Saal Tirol, Congress Innsbruck
"Climate Risks, Uncertainties, and Opportunities"

Der Klimaökonom Gernot Wagner ist im September und Oktober 2025 als Gastprofessor an der Universität Innsbruck tätig. Im Interview spricht er über seine Erwartungen an Innsbruck, seine Arbeitsweise und die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit in der Wissenschaft.

 

Innsbruck – Stadt und Inspiration

Innsbruck ist für mich vor allem eine Atempause – von der US-Tagespolitik, klar, aber auch vom Alltag, der dann in New York doch eher schnelllebig ist. So spannend das auch sein kann, mehr Zeit zum Denken, zum Schreiben, für neue Ideen – auf all das freue ich mich diesen Herbst. 
 
 

Forschungsaufenthalt an der Universität Innsbruck – Erwartungen und Erfahrungen

Ich erwarte mir diesen Herbst vor allem Inspiration, und die Zeit, Ideen auch umzusetzen. Die Universität Innsbruck unterscheidet sich von meiner Heimatuniversität vor allem, da sie tatsächlich in meiner Heimat liegt. Mein zu Hause liegt schon seit der Matura am BG Amstetten in Amerika, die Heimat wird immer Österreich sein.
 
 

Persönliche Einblicke – Was mich bewegt

„Carpe diem!“ Klingt vielleicht abgedroschen. Aber inzwischen kenn ich mich gut genug, um zu wissen, dass ich wirklich nur produktiv sein kann, wenn ich Prozessziele verfolge. Der Tag ist ein Erfolg, wenn ich meine 5 Ziele abchecken kann: 7, 45, 1.000, 2, und 2.
  • 7 Stunden Schlaf

  • 45 Minuten Bewegung

  • 1.000 Worte geschrieben

  • 2 Stunden gelesen

  • 2 Liter H₂0 getrunken bzw. gesund ernährt

Die täglichen 1.000 Worte sind was normalerweise als Output, als „Leistung“, zählt. Aber ohne der anderen vier Punkte gäbe es auch die 1.000 Worte nicht, zumindest nicht nachhaltig.

 

Meine Forschung – Leidenschaft und Erkenntnisse

Meine Leidenschaft ist der Klimaschutz. Also als Klimaökonom bedeutet das, einerseits die Auswirkungen von Klimaschmutz zu quantifizieren, und andererseits Lösungen zu erörtern. Meine Forschung befasst sich schon seit jeher damit.

 

Akademische Laufbahn – Weg und Motivation

Das bedeutet auch, dass ich mich tatsächlich immer auf die Materie – den Nagel – fokussiert habe. Forscher spezialisieren sich oft auf den Hammer – die Methodik – und suchen dann danach nach passenden Nägel. Für mich war es immer schon der Nagel selbst. Das bedeutet auch, dass ich mittlerweile weit über 100 Co-Autoren haben, obwohl ich so alt auch wieder nicht bin. Der Grund ist ganz einfach: Niemand kann Experte in allen Methodiken sein. Ich habe sowohl eine 10.000-Worte Abhandlung mit einem Historiker zum Thema „Green Moral Hazards“ geschrieben, wie auch etwa klimaökonomische Modelle mit Finanzökonomen einerseits und Klimawissenschaftlern andererseits.

 

Lehre und Betreuung – Verantwortung und Förderung

Hier auch geht es für mich vor allem um eines: interdisziplinär zu denken und zu agieren. Innovation kommt vor allem dann zustande, wenn Methoden aus ihrem normalen Kontext genommen werden und kreativ anderswertig angewandt werden.

 

Meinungen – Perspektiven auf die Wissenschaft

Aktuelle wissenschaftliche Trends, die ich besonders spannend finde, sind eben diese Interdisziplinarität. Deshalb freue mich zum Bespiel schon besonders auf die International Mountain Conference, die Konferenz des Alpinen Raums, in der Woche des 15. September in Innsbruck. Ich selbst werde am 17. September eine Keynote zum Thema „Climate Risks, Uncertainties, and Opportunities“ geben, „meinem“ Thema. Aber es geht natürlich darum, für mich gänzlich neue Themen zu erfahren, ob das jetzt Alpine Landschaftsökologie ist oder etwa Gletscherdynamiken und deren Auswirkungen auf das Leben im alpinen Raum.

 

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