Von „amor fati“ bis zum „biohacking“ – eine kritische Diskursanalyse von Slogans zur subjektiven Glückssteigerung

Gudrun Hermann

 

Die Suche nach dem Glück scheint die Menschheit schon über etliche Jahrhunderte zu faszinieren (vgl. etwa McMahon, 2005). War man den Göttern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert oder ließ sich das individuelle Glück doch selbst steuern? Nicht nur der Wunsch, das Schicksal zu überlisten, bestand; es gab im Laufe der Geschichte schon immer Ratgeber, die erläuterten, wie denn das Glück des Einzelnen zu steigern sei.

Zahlreiche Aspekte im Bereich der Positiven Psychologie, des Subjective Well-Beings, der Science of Happiness wurden schon erforscht – der Zusammenhang von Sprache und Glück bleibt jedoch weitgehend undokumentiert. Dennoch scheint er deutlich gegeben zu sein.

Auffallend ist eine bestimmte Art von Sprache, die verwendet wird, wie spruchähnliche Kurzformen – Slogans, mit deren Hilfe suggeriert wird, dass das Glück durch Sprache zu finden sei.

In dieser Dissertation soll eine Diskursanalyse von Handlungsaufforderungen erfolgen und unterschiedliche, auch historische, Konzeptionalisierungen von Glück sollen beleuchtet werden. Zudem soll eine kritische Betrachtung dieser Implikationen erfolgen. “Cui bono“? Mit welchen zu erwartenden Folgen werden diese Slogans veröffentlicht? Dazu werden Slogans gesammelt und einerseits chronologisch, andererseits thematisch (Glückskonzeptionen) zusammengestellt. Die Analyse prototypischer Beispiele erfolgt im Hinblick auf die Versprachlichungsstrategien innerhalb eines diskursiven Kontextes. Dabei soll auch versucht werden, die dahinterstehenden Ideologien herauszuarbeiten.

Nach oben scrollen