Ina Pick

Sprache als Handwerk

(05.03.2024)

Es hätte auch ganz anders kommen können für Ina Pick – dann stünde sie heute nicht in Hörsälen, sondern an der Werkbank: „Ich habe nach der Schule eine Ausbildung als Tischlerin abgeschlossen und wollte eigentlich ins Handwerk“, erzählt sie. Dass sie in der Wissenschaft landen würde, sei überhaupt nicht absehbar gewesen. Selbst das Sprachwissenschaftsstudium in Wien und später Dortmund sah sie anfangs eher als Basis für eine Karriere in der Praxis. „In der Dissertationsphase habe ich nebenher Weiterbildungen und Coachings gemacht und immer gesagt, ich mach mich damit selbständig“, erinnert sie sich. Am Ende überwog dann aber doch der Wunsch, weiterzuforschen und neue Fragen zu stellen.

Schlüsselfaktor Sprache

Die Angewandte Linguistin beschäftigt sich vorwiegend mit Kommunikation innerhalb bestimmter beruflicher Felder, die mündlich, schriftlich und medial vermittelt stattfindet. Dabei geht es ihr nie nur um Theorie, sondern immer auch um die Praxis: Wie wird Sprache genutzt, wie wirkt sie sich aus, und wie kann man die Kommunikation beispielsweise im Gesundheits- oder Rechtswesen verbessern? „In diesen Bereichen liegt der Fokus oft nicht auf Sprache, aber wenn man sich Recht oder Medizin ohne Sprache vorstellt – das geht nicht“, so Pick.

In ihren Fachbereich geführt hat sie wenig überraschend kein abstraktes Interesse an Sprache. „Ich bin einfach an Menschen interessiert, das ist mein grundlegender Motivator – zu verstehen, wie Sozialität und Kulturalität produziert wird. Und ich bin ganz schnell draufgekommen, dass Kommunikation der wesentliche Faktor dabei ist“, erklärt sie. Mit jeder noch so kleinen Äußerung, ob analog oder digital, werde gesellschaftliche, soziale Wirklichkeit produziert und reproduziert. „Das finde ich extrem spannend, und das führt natürlich auch immer zur Frage: Wenn schon alle kommunizieren, was kann ich mit meiner Forschung dazu beitragen?“

Ideale Kombination

Auf Stationen in Boulder (USA), Köln und Basel folgte im September 2023 der Wechsel an die Universität Innsbruck. Pick war auf der Suche nach einer Professur, sah die ausgeschriebene Stelle und bewarb sich. „In erster Linie hat mich die Stelle gereizt, die einfach extrem interessant und sehr passend zu dem, was ich mir vorgestellt habe, war.“ Es schadete aber auch nicht, dass sie Innsbruck bereits von Konferenzen kannte: „Ich kann mich erinnern, dass ich schon öfter hier stand und mit offenem Mund auf die Berge geschaut habe und mir dachte, Mensch, haben die es hier schön.“                                                                                     

Inzwischen lebt sie seit einem guten halben Jahr hier und vermisst außer dem Rhein-Schwimmen in Basel nur wenig aus ihren früheren Wohnorten. Vor allem die Natur und die Berge haben es ihr angetan. Letztere sieht sie auch von ihrem Büro im Geiwi-Turm aus, weshalb sie auch sehr gerne an ihrem Schreibtisch sitze und hinausschaue: „Wenn die Sonne scheint, sieht das Panorama jede halbe Stunde anders aus.“

Kind der Sonne

Außerhalb der Uni verbringt Pick so viel Zeit wie möglich mit ihren Kindern. „Das ist mal mehr, mal weniger Entspannung, aber es ist auf jeden Fall ein guter Ausgleich“, erzählt sie. Auch das Erkunden der Stadt und ihrer Umgebung steht am Programm. Die Linguistin joggt, macht Yoga, wandert gerne und lernt außerdem gerade Skifahren.

Zum Entspannen zieht es sie immer wieder ans Wasser – und in die Sonne, egal ob im Urlaub oder im Alltag. „Vor einem halben Jahr hätte ich gesagt, ich bin ein absoluter Sommermensch. Aber seit ich in Innsbruck bin, wo im Winter Schnee und gleichzeitig viel Sonne ist, bin ich mir da nicht mehr so sicher“, gesteht sie. „Ich glaube, ich bin ein Sonnenmensch, ein Blauer-Himmel-Mensch.“

(Autorin: Lisa-Maria Schwarzenauer)

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Steckbrief

Porträt von Ina Pick

Name

Ina Pick

Funktion

Professorin für Germanistische Sprach- und Medienwissenschaft

An der Uni seit

2023

Wohnort

Innsbruck

Herkunft

Altenkirchen (Ww.), Deutschland

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