Marica Valente

Zer­ti­fi­kat Lehr­kom­pe­tenz für Marica Valente

Die Fakultät gratuliert Marica Valente zur Erlangung des Zertifikats für Lehrkompetenz. In ihrer Abschlussarbeit beschäftigte sich Marica Valente mit dem Thema "Reducing the gender gap: The role of competition and feedback in teaching". Wenn Einzelpersonen oder Gruppen miteinander konkurrieren, sind sie bestrebt, ihre Fähigkeiten, ihr Wissen und ihre Leistung zu verbessern, um ihre Mitstudierenden zu übertreffen. Dozenten könnten den direkten Wettbewerb als Unterrichtselement einbeziehen, um Lernen durch die aktive und wettbewerbsorientierte Beteiligung der Studierenden zu intensivieren.

Marica Valente beschreibt ihre Motivation: "In meinem Klassenexperiment habe ich die Auswirkungen von Wettbewerb und Feedback zum Wettbewerb auf die Leistung von männlichen und weiblichen Studierenden untersucht. Mein Ziel war es, besser zu verstehen, wie sich Männer und Frauen in ihrer Einstellung zum Wettbewerb unterscheiden. Da Wettbewerb dem Arbeitsmarkt inhärent ist, bleibt es ein wichtiges Ziel, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu verstehen und zu berücksichtigen.

Der Weg zum Studienerfolg ist mit Wettbewerben gepflastert, und Belege aus der wirtschaftswissenschaftlichen und psychologischen Literatur zeigen, dass Frauen im Vergleich zu Männern im Allgemeinen eine Vorliebe für nicht-kompetitive Umgebungen zeigen (siehe Piasenti et al. 2023, für eine aktuelle Übersicht). Im Kontext ihres Kurses zu Machine Learning führte sie ein Experiment durch, um die Rolle von Wettbewerb und Feedback bei männlichen und weiblichen Studierenden zu erforschen.

In dem Kurs wurde den Studentierenden ein Datensatz mit unterschiedlichen Charaktereigenschaften von Überlebenden und Nicht-Überlebenden der Titanic-Katastrophe vorgelegt. Mithilfe mehrerer Algorithmen und verschiedener Variablen versuchten die Studierenden vorherzusagen, wer die Katastrophe mit größerer Wahrscheinlichkeit überleben würde und welche Charaktereigenschaften mit einer höheren Überlebenswahrscheinlichkeit verbunden wären. Im Unterricht wurde ein Klassifizierungsalgorithmus vorgestellt und diskutiert, den die Studierenden entweder einzeln oder in Gruppen von zwei bis drei Personen übertreffen sollten. Dadurch wurden die Studierenden in eine Wettbewerbssituation versetzt, in der sie gemeinsam gegen den in der Klasse vorgestellten Algorithmus antraten, wodurch eine mildere Form der Rivalität geschaffen wurde, die jedoch genug Wettbewerbsgeist enthielt, um die Lernmotivation zu steigern.
Darüber hinaus erhielten die Studierenden Feedback zu ihrer Leistung, um ihre Motivation für die folgenden Aufgaben zu steigern. Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass die Studentinnen die Wettbewerbsaufgabe zwar nicht am liebsten war, sie die Herausforderung aber trotzdem annahmen, das Feedback zu schätzen wussten und bei den folgenden Aufgaben gute Leistungen erbrachten. Dies deutet darauf hin, dass Dozent:innen Feedback effektiv einsetzen können, um Fähigkeiten zu verbessern. Marica Valente fasst zusammen: "Die wichtigste Erkenntnis aus meinem Lehrexperiment ist, dass die Durchführung von Wettbewerben mit konstruktivem Feedback das Potenzial hat, geschlechtsspezifische Unterschiede (und Leistungsunterschiede) in MINT-Fächern zu verringern."


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