Mapping multi-sensory perceptions of ecosystem services and soundscapes in mountain regions (MULTISENSES)

Verschiedene Landschaftsbilder

MULTISENSES ist ein einjähriges Projekt, das durch das Vizerektorat für Forschung der Universität Innsbruck gefördert wird.

Leitung: Manuel Ebner, PhD, Universität Innsbruck

Kooperationspartner: PD Dr. Uta Schirpke, EURAC Research

 

Hintergrund

Bergregionen wie die europäischen Alpen wurden durch jahrhundertelange menschliche Interaktion geformt, was zur Entstehung einzigartigen Kulturlandschaften mit vielfältigen ökologischen, kulturellen und wirtschaftlichen Merkmalen geführt hat. Bergregionen umfassen daher multifunktionale Landschaften, die vielfältige Lebensräume bieten, die Biodiversität unterstützen und auch wesentliche Beiträge zum menschlichen Wohlbefinden bieten. Zu diesen Beiträgen gehören zum Beispiel unterschiedlichste "Bergerlebnisse", wie Möglichkeiten zur Erholung im Freien, Naturerlebnis und die Wertschätzung der kulturellen und natürlichen Landschaft. Das Verständnis dieser immateriellen Beiträge und die damit verbundenen Werte von Bergbesuchern und -bewohnern ist für eine nachhaltige Landschaftsplanung und Entscheidungsfindung von Bedeutung, besonders im Zusammenhang der Veränderung von Besuchermustern, Landnutzung oder Umweltveränderungen. In diesem Kontext hat sich die partizipative Kartierung als wertvoller Erhebungsansatz zur räumlichen Erfassung der menschlichen Wahrnehmungen und Werte im Zusammenhang mit Ökosystemleistungen und Landschaften erwiesen. Während der Forschungsschwerpunkt traditionell auf visuellen Qualitäten von Berglandschaften liegt, bieten die jüngsten Fortschritte in der partizipativen Kartierung, wie zum Beispiel die Einbeziehung multisensorischer Erfahrungen wie Klanglandschaften, einen vielversprechenden Weg für ein umfassendes Verständnis der menschlichen Interaktionen mit Gebirgslandschaften und die Behebung von Wissenslücken in der Erforschung von Ökosystemleistungen.

Ziel

Das Ziel des Projekts ist es, das Verständnis der sozial-ökologischen Wechselwirkungen in Gebirgslandschaften und -klanglandschaften aus der Perspektive von Ökosystemleistungen durch einen kartenbasierten Erhebungsansatz zu verbessern. In diesem Projekt wollen wir die Wahrnehmungen von Menschen, die sich in den Bergen aufhalten, dokumentieren und kartieren, um besser zu verstehen, wie Menschen mit Berglandschaften in Beziehung stehen, aber auch aktuelle Herausforderungen erkennen. Durch die räumliche Erfassung von Bergerlebnissen mit Fokus auf den immateriellen Beiträgen der Natur zum menschlichen Wohlbefinden, die Sammlung von Daten zu lokalen Wahrnehmungen von Berglandschaften, die Erfassung von Merkmalen der Klanglandschaften und die Durchführung räumlicher und nicht-räumlicher Datenanalysen soll das Projekt tiefere Einblicke in die Mensch-Natur-Beziehungen in Berglandschaften geben. Zusätzlich sollen spezifische Wahrnehmungen zu Klanglandschaften im Berggebiet und Audioaufnahmen vor Ort an ausgewählten Standorten erhoben werden, um eine Datengrundlage für folgende Studien zu bilden.

Drei Hauptarbeitsschritte werden verfolgt:
 

  1. Entwicklung eines partizipativen Kartierungsansatzes für die Wahrnehmung von Bergerlebnissen und Klanglandschaften und der Beiträge der Natur zum Menschen.
     
  2. Kartierung der Wahrnehmung von Bergerlebnissen und Klanglandschaften.
     
  3. Auswertung hinsichtlich räumlicher Muster, Unterschiede in der Wahrnehmung, Einfluss landschaftlicher Faktoren, etc.

Studiengebiet

Das grenzüberschreitende Studiengebiet reicht von den Bayerischen (Vor-)Alpen über das Werdenfelser Land um Garmisch-Partenkirchen (Deutschland) bis zur Zugspitzregion und dem Karwendelgebirge in Tirol (Österreich). Das Gebiet zeichnet sich durch eine abwechslungsreiche und typische Bergkulturlandschaft mit hoher topografischer Komplexität aus, die Wälder, Grünland und Feuchtgebiete umfasst und ein Gefälle von der voralpinen montanen Stufe bis zu den alpinen Zonen mit dem höchsten Berg Deutschlands, der Zugspitze (2962 m ü. NN), aufweist. Die Landnutzung in der Region umfasst traditionelle Grünlandwirtschaft mit Wiesen, Weiden und Moorlandschaften, Forst sowie mehrere ausgewiesene Schutzgebiete, wie das Murnauer Moos, die Ammergauer Alpen und der Naturpark Karwendel. Die landschaftliche Attraktivität und Erholungsmöglichkeiten ziehen jedes Jahr eine beträchtliche Anzahl nationaler und internationaler Bergbesucher an.

Karte Forschungsgebiet von Garmisch Partenkirchen, Seefeld, Naturpark Karwendel
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