Ulrike Pfeiffenberger-Blaas

Ulrike Pfeiffenberger-Blaas

...wollte als Kind Äbtissin werden.

Was hat Sie damals an die Universität Innsbruck gezogen? Ich wollte auf dem zweiten Bildungsweg, damals mit 27 Jahren, studieren, da ich irgendwas "Soziales und mit Medien" machen wollte. Das MCI hat mich 2010 abgelehnt, weshalb ich mich nach einer neuen Möglichkeit umsah. Die Universität Innsbruck war zwar nicht mein erster Weg auf eine Hochschule, aber im Nachhinein betrachtet für mich der beste Weg. Durch das Studium Erziehungs- und Bildungswissenschaft sowie dem Studium Vergleichende Literaturwissenschaft, bekam ich in Bezug auf Medien (in geistes- und sozialwissenschaftlicher Hinsicht) einen Einblick, nachdem ich mich sehnte - ohne, dass ich es damals so benennen konnte.

Denke ich an Innsbruck, denke ich sofort an… eine Weltstadt. ;) Nein, doch - mich verbinden wichtige Menschen, wichtige Räume, Örtlichkeiten und mein Alltag sowie meine Freizeit mit dieser Stadt.

Was war für Sie ein unvergessliches Erlebnis Ihrer Studienzeit? Lehrende zu erleben, die in mir Fragestellungen aufkommen ließen, mit denen ich mich zuvor noch nie beschäftigt habe. StudienkollegInnen kennenzulernen und die gemeinsame private Zeit, Exkursionen zu erleben, bei denen ich interdisziplinäre wissenschaftliche Zusammenarbeiten erlebte, die mich über die Studienzeit hinaus in meinen Denkweisen prägen.

Gab es Momente oder Personen in Ihrem Studium, die Sie besonders geprägt haben? Theo Hug (Institut für Medien, Gesellschaft und Kommunikation), Martin Sexl (Institut für Literaturwissenschaften), Sebastian Donat (Institut für Literaturwissenschaft), Franz Baur (Institut für Erziehungswissenschaften) - und viele mehr... Es waren immer Personen, die meine Intention, meinen Zugang und meine sprachlichen Fähigkeiten verstanden, mir einen gewissen Spielraum an kreativer Auseinandersetzung mit Themenbereichen gaben und mir dennoch die "Grundregeln" aufzeigen konnten und auch darauf hinwiesen. So gilt es eigentlich an dieser Stelle genauso MitarbeiterInnen des nicht-wissenschaftlichen Personals zu erwähnen, die mir oft hilfreich zur Seite standen. Geprägt haben mich außerdem Momente, bei denen ich Menschen kennenlernte, die ähnliche und ebenso gegensätzliche Zugänge zu einem Thema hatten.

Aus meinem Studium habe ich noch… einige Bücher, mit denen ich tolle Vorlesungen, Seminare oder Gespräche verbinde. Besonders die damaligen Markierungen versetzen mich noch heute in die (meist auch herausfordernde) Zeit und lassen mich heute kurz schmunzeln (und heute immer noch teils verzweifeln).

Waren Sie im Ausland? War das für Sie aus heutiger Sicht wichtig? Durch Exkursionen und Tagungsbeteiligungen, welche im Studium angeboten wurde bzw. darauf hingewiesen wurde, war es mir möglich, dass ich den wissenschaftlichen Betrieb auch über die österreichischen Grenzen kennenlernte. Das lässt das eigene Studium in einem anderen Licht erscheinen (positiv wie negativ). Wichtig finde ich es, dass solche Erfahrungen nicht am Geld o.ä. des Studierenden scheitern sollten. Hier barrierefreie Angebote zu schaffen, finde ich extrem wichtig.

Wie hat sich Ihr Weg vom Studium bis heute entwickelt? Die Angst, dass ich keinen Raum finde, wo ich mich für eine Sache, ein Team - oder auch für mich selbst - sinnbringend einbringe, ist verschwunden. (für den/die ein oder andere/n StudentIn: i feel you)
Seit Ende des Studiums arbeite ich im Büro für Öffentlichkeitsarbeit - Junge Uni Innsbruck. Der Bereich der Wissenschaftsvermittlung ist spannend, herausfordernd und ermöglicht es kreativ zu arbeiten.

Haben Sie nach dem Studium eine andere berufliche Richtung eingeschlagen? Würden Sie sich aus heutiger Sicht für ein anderes Studium entscheiden? Die Universität verstehe ich als Bildungsstätte. Somit wusste ich nach dem Abschluss gar nicht, welche berufliche Richtungen es für mich gibt. Erst eine intensive Auseinandersetzung ermöglichte mir, meine gesamte Bildung in mögliche Wege einzuordnen. Ich finde es sehr wichtig, sich gegenüber offen zu bleiben. Die von mir ausgewählten Studiengänge waren für mich genau richtig. Heute würde ich parallel mittels einigen Seminaren oder Vorlesungen noch den Bereich MINT mitaufnehmen - um einen noch interdisziplinäreren Zugang zu Themen zu haben.

Welche im Studium erworbene Qualifikation hilft Ihnen im heutigen Beruf am meisten? Strukturen der Universität Innsbruck zu kennen, verschiedene Vermittlungsformate von Lehrenden beobachtet zu haben, selbst während dem Studium mit Wissensvermittlung an Dritte gestartet zu haben, gewisse Prozesse (bspw. Wording bei Anträgen und Berichten, nachvollziehbares Arbeiten) verstanden zu haben, sprachliche Fähigkeiten verbessert zu haben.

Was war bis jetzt Ihr schönstes Erlebnis in Ihrer beruflichen Laufbahn? Für mich ist es das schönste Erlebnis, wenn eine Idee zu einem Projekt wird und vom Zielpublikum angenommen wird UND sich daraus weitere Ideen und Projekte entwickeln.

Was möchten Sie gerne noch erreichen – beruflich oder privat? Beruflich: ich hoffe, niemals den wissenschaftlichen Bezug zu meiner beruflichen Tätigkeit zu verlieren und hier neugierig zu bleiben.
Privat: ich hoffe, immer einen guten Ausgleich zum beruflichen Alltag zu finden.

Was würden Sie heute anders machen? Nichts.
Mein gesamter Bildungsweg und alle beruflichen Erfahrungen haben mich hierher gebracht und helfen mir auch weiter.

Studierenden rate ich… zu wissen, was man studieren will ist genauso wichtig, wie zu wissen, was einen nicht interessiert. Sich für ein Studium zu inskribieren ist genauso wichtig, wie zu wissen, wann ein Abbruch besser für einen ist. Praktikas in den Sommerferien bieten eine tolle Möglichkeit, zukünftige Berufsfelder kennenzulernen. Nehmt euch die Zeit für eine mE wirklich tolle Zeit.

Was war zu Studienzeiten Ihr Lieblingsort in Innsbruck/an der Universität? Uni Bibliothek. Ich war sehr froh um die dortigen Lernmöglichkeiten. Außerdem beruhigte es mich immer, wenn ich am Nachbartisch einen gleich großen oder noch höheren Stapel an Bücher sah.

Was verbindet Sie heute noch mit der Universität? Die Neugierde, enge FreundInnen und viele tolle Menschen.

Beendenden Sie bitte folgenden Satz: Ich wollte immer schon einmal… in die Wüste.

 


Das Video "4 Fragen an.. " wurde im Rahmen des Jubiläums-Projektes "Gemeinsam sind wir Uni" in Zusammenarbeit des Büro für Öffentlichkeitsarbeit und der Target Group erstellt.

 

 

 

Stand: Juni 2019


 


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