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Steinmetz

Grundsätzlich sind nur wenige Quellen zur Tätigkeit des römischen Steinmetzen überliefert, für den es im Lateinischen mehrere Bezeichnungen gab (z.B. lapidarius, lapicida usw.). Aufgrund der großen Menge von gemeißelten bzw. gravierten römischen Inschriften liegt die Vermutung nahe, dass es sehr viele lapidarii gegeben haben muss. Sie waren wohl in sog. officinae lapidariae, also Steinmetzwerkstätten, tätig.

Die Qualität des Steins (Marmor, Travertin, etc.) Ausgangsmaterials wie auch der Ausführung hing natürlich vom Geldbeutel des Auftraggebers oder der Auftraggeberin ab. Texte von besonderer Bedeutung, wie z.B. Gesetzestexte, wurden in Bronze graviert oder es wurden, etwa bei wichtigen staatlichen Bauten, aus Metall gegossene Buchstaben in Stein eingelassen.

Die Arbeit der Steinmetze war in folgende Schritte unterteilt: Zuerst musste man den Stein glätten (ordinare), dann die Buchstaben darauf vorzeichnen (scribere) und schließlich einmeißeln (sculpere/scalpere). Diese Vorgangsweise war mitunter fehleranfällig, da nicht alle Steinmetze lesen bzw. schreiben konnten. Viele Steinmetze arbeiteten zudem nach einer kursiv geschriebenen Vorlage. Aus der Tatsache, dass die meisten Inschriften dann aber in einer anderen Schriftart, nämlich der Capitalis quadrata, eingemeißelt wurden, ergaben sich häufig Fehler.

Die Meißeltechnik veränderte sich im Laufe der Zeit: Die Linien, zunächst senkrecht in den Stein geschlagen, entwickelten sich zu dreiecksförmigen Furchen, die meistens noch – mit heute leider meist nicht mehr sichtbaren Farben – ausgemalt wurden.

Literaturhinweis

Galsterer Hartmut, Inschriften (II. Lateinisch), in: DNP 5 (1998), 1014-1017.
Meyer Ernst, Einführung in die lateinische Epigraphik, 2. Aufl. Darmstadt, 1983, 20-22.

Verfasst von den Schülern Noah Kröll und Johannes Kuen

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