Unbenanntes Dokument

Ausrüstung des römischen Heeres

Rüstung

In der römischen Republik war die Bürgermiliz selbst für ihre Ausrüstung verantwortlich. Die Rüstung der Schwerbewaffneten bestand aus Beinschienen (ocreae), einem Bronzepanzer (lorica), einem geschlossenen Helm (galea) und einem runden Schild (clipeus). Im Gegensatz dazu trugen die Leichtbewaffneten (velites) nur einen Lederpanzer. Der obersten Vermögensklasse gehörten die Reiter (equites) an, die gut gepanzert waren und deren Pferde vom Staat gestellt wurden. Um 100 v.Chr. wurde eine einheitliche Ausrüstung eingeführt. Seitdem trug ein gewöhnlicher Soldat ein Kettenhemd (lorica serta oder lorica hamata), einen Helm und einen viereckigen, gewölbten Schild (scutum). Beim Offizier kamen zusätzlich noch ein Brustpanzer und Beinschienen hinzu. Den Feldherrn erkannte man an einer roten Binde um den Panzer.

In der frühen Kaiserzeit wurde das Rüstungswesen vereinheitlicht. Bei den Auxiliartruppen gab es spezielle Soldaten, die den Vormarsch der Gegner stören sollten: Keulenträger, Plänkler, Bogenschützen und Schleuderer. Die Abteilungen (alae) der Kavallerie waren militärisch von großer Wichtigkeit, da sie zu schnellen Überfällen und Verfolgung der flüchtenden Gegner dienten.

Waffen

Ursprünglich war die Bewaffnung der Römer gleich wie die ihrer Nachbarn, der Etrusker, Sabiner und Samniten. Die bekanntesten Waffen waren der gladius Hispaniensis, ein halblanges Schwert mit breiter Klinge, das in den Punischen Kriegen von den Keltiberern übernommen wurde, und das pilum, ein Wurfspieß mit 2, 1 m langem Holzschaft und einer viereckigen Eisenspitze, die mit Widerhaken versehen war. Zusätzlich zu Schwert und Speer war jeder Infanterist mit einem Dolch (pugio) ausgestattet.

Kleidung

Die Kleidung der römischen Soldaten in der augusteischen Zeit bestand aus einer Untertunica aus Leinen, die bei großer Hitze eine kühlende Funktion hatte, und der eigentlichen Tunica, die den Körper vor Kälte schützte. Über der Tunica trug man den Militärmantel. Das paludamentum war ein purpurner Mantel, der ausschließlich von Offizieren getragen werden durfte. Das sagum, ein Umhang aus grobem Stoff, war der klassische römische Soldatenmantel. Die ärmellose, häufig mit einer Kapuze versehenen paenula war besonders im 1. und 2. Jh. n.Chr. populär. Die sog. caligae waren spezielle Militärsandalen, die sowohl von der Infanterie als auch von der Kavallerie getragen wurden. Außerdem trugen die Soldaten einen Militärgürtel, das cingulum militare, das als Symbol des Soldatenstandes aufwendig verziert war. Im römischen Heer unterschied man zwischen dem miles expeditus, der nur Waffen und Rüstung mit sich trug und daher jederzeit kampfbereit war, und dem miles impeditus, der feldmarschmäßig bepackt war.

Literaturhinweise

Junkelmann Marcus, Die Legionen des Augustus. Der römische Soldat im archäologischen Experiment, Mainz 1997, 154-196.
Rodgers Nigel, Die römische Armee. Die Legionen der antiken Weltmacht und ihre Feldzüge, Wien 2008, 38-41.

Verfasst von der Schülerin Julia Alber und den Schülern David Lintner und Felix Moser

Weitere Informationen und Inschriften zum Thema: Link zur Datenbank