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Nikita Dhawan: "Migration und Gender: Geschlechtergewalt, Verletzlichkeit und Handlungsmacht"

Es ist kaum zufällig, dass innerhalb westlicher Debatten um Migration die sozialen Positionierungen migrantischer Frauen im Mittelpunkt stehen, gelten die Geschlechterbeziehungen der Anderen dem Westen doch bereits seit der Kolonialzeit als das Symbol für die Rückständigkeit und den Barbarismus der Kolonisierten. Die Viktimisierung der anderen Frau hat im Westen eine lange Tradition und ist durchaus funktional. So dient sie als Folie gegen die sich die europäisch-christliche Frau und Gesellschaft als ausnehmend emanzipiert abheben kann. Eine selektive, sehr spezifische Konsumtionspolitik bezüglich der Themen Migration und Geschlechterverhältnisse scheint die Regel. Im Vortrag wird das Dilemma transparent gemacht, das sich einstellt, wenn über Geschlechtergerechtigkeit, Kolonialismus, Rassismus und Migration debattiert wird: Kann Geschlechtergewalt innerhalb migrantischer Gemeinschaften thematisiert werden, ohne dass dieses Sprechen vereinnahmt oder die Gewalt negiert wird?


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