Home - Universität Innsbruck
Logo der Medizinischen Universität Innsbruck

Veranstaltungskalender
Veranstaltungen · Universität Innsbruck · Medizinische Universität Innsbruck

TIPP  Dienstag, 18.10.2022

Symbolbild zum VeranstaltungstippAntrittsvorlesung

Antrittsvorlesungen von Univ.-Prof. Dr. Daniel Burghardt und Univ.-Prof. Dr. Marc Hill

17:00 - 19:00 Uhr
Aula der Universität Innsbruck, Innrain 52, 6020 Innsbruck


Anmeldung ist erforderlich; Anmeldung beim Veranstalter bis 10.10.22

Eintritt / Kosten: Keine

Vortragende/r

Univ.-Prof. Dr. Daniel Burghardt, Univ.-Prof. Dr. Marc Hill

Weitere Informationen

Die Antrittsvorlesung von Daniel Burghardt (links im Bild) trägt den Titel „Kritik der Klassenbildung – Über Spaltung, Ungleichheit und Klassentheorien“:

Wir leben in einem Zeitalter der multiplen Krisen: Finanzkrise, Klimakrise, Coronakrise, Öl- und Gaspreiskrise, Lieferkettenkrise, Logistikkrise oder Inflationskrise. So heterogen und multifaktoriell die Ursachen der Krisenformen auch sein mögen, zeitigen alle zumindest eine gemeinsame Wirkung, sie verstärken soziale Ungleichheiten. Denn Krisen treffen und betreffen niemals alle gleich. Anhand der Covid-19-Pandemie wurde offensichtlich, dass die Ungleichheiten mit den Möglichkeiten der Isolation beginnen, sich über die Impfstoffverteilung global fortsetzen und schließlich in signifikant höhere Todeszahlen münden, die sich entlang der Schere von Arm und Reich verteilen.

Vor diesem Hintergrund nimmt der Vortrag die populäre Rede von einer „Spaltung der Gesellschaft“ zum Anlass einer Neubestimmung des Klassenbegriffs. Hierzu werden verschiedene Entwicklungen und Tendenzen der Ungleichheitsforschung diskutiert und schließlich Thesen einer politischen Klassenbildung vorgestellt.


Die Antrittsvorlesung von Marc Hill (rechts im Bild) widmet sich dem Thema „Drehbühnen der Differenz: Postmigrantische Perspektiven“:

Differenzen bilden eine wesentliche Grundlage des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Im städtischen Alltagsleben wird dies besonders sichtbar: Verschiedenste Menschen aus aller Welt begegnen sich, bleiben stehen oder eilen aneinander vorbei. Hier treffen sich Fremde unter Fremden, schätzen ihre Anonymität und die Vielfalt vor Ort. Allerdings wird diese urbane Praxis von hegemonialen Migrationsdiskursen, die als Integrationsdebatten geführt werden, in Frage gestellt. Es hat sich eine Differenzlogik etabliert, die von Menschen mit bzw. ohne Migrationshintergrund ausgeht. Betroffen sind vor allem jene, deren (Groß-)Eltern im Zuge von Anwerbeabkommen eingewandert sind und die selbst keine unmittelbaren Migrationserfahrungen haben. Entgegen intersektionaler und diversitätsbewusster Ansätze wird Migration weiterhin als eine Sonderkategorie verstanden. Wie lässt sich diese Art der Differenzierung in der Erziehungswissenschaft, insbesondere mit Blick auf Dominanzverhältnisse, hinterfragen? Auf welche Weise können postmigrantische Erfahrungen sichtbar gemacht werden? Welche Relevanz besitzen postmigrantische Studien für eine kritische Migrations- und Gesellschaftsforschung? Der Postmigrationsdiskurs, der sich mit kreativen Umdeutungen beschäftigt, zeigt auf, dass die Privilegierung marginalisierter Wissensarten neue Erkenntnisse generieren kann. Mit künstlerischen Anleihen werden im Vortrag Postmigrantische Perspektiven formuliert und Fragen der Differenz im Sinne von Vielfalt diskutiert.

Fotos (Montage): Burghardt, Hill

Um Anmeldung bis spätestens 10. Oktober 2022 wird gebeten unter: Sanja.Mijucic@uibk.ac.at

Veranstalter

Fakulltät für Bildungswissenschaften