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Religion – Glaube – Kirche
(Eine Standortbestimmung angesichts der religiösen Herausforderungen der Markt- und Mediengesellschaft)

Autor:Böhm Thomas
Veröffentlichung:
Kategorieartikel
Abstrakt:
Publiziert in:in: Franz Weber/Thomas Böhm/Anna Findl-Ludescher/Hubert Findl (Hg.), Im Glauben Mensch werden. Impulse für eine Pastoral, die zur Welt kommt. Münster 2000, 53-46.
Datum:2002-03-04

Inhalt

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Mit Hermann M. Stenger kam ich im Jahr 1994 zum ersten Mal in Kontakt. Es ging um die Vorbereitungen zu seinem Buch „Für eine Kirche, die sich sehen lassen kann" (1), das ich von damals Verlagsseite aus betreute. Während der Zeit des gemeinsamen Arbeitens an dieser Publikation, die sich aus bereits erschienenen Artikeln und neuen Texten zusammensetzt, habe ich Hermann Stenger als kompetenten Theologen, Pastoralpsychologen und vor allem auch als sensiblen Menschen schätzen gelernt. Er versteht es, sich auf sein Gegenüber vorbehaltlos einzulassen, die Situation zu erspüren sowie Umstände und Motivationen des Anderen auch von seiner Seite aus in den Dialog zu integrieren. Dabei scheut er es aber auch nicht, Dinge, die unausgesprochen „in der Luft liegen", zur Sprache zu bringen - das aufzudecken, was die Begegnung „unter der Hand" (und damit in der unterschwelligen Kommunikation) beeinflusst. Dies geschieht bei ihm jedoch immer im Anliegen, echtes Miteinander-Sprechen zu ermöglichen und im Prozess des Dialogs - der immer auch ein Mit-und-Aneinander-Lernen einschließt - ein möglichst hohes Maß an Verständigung zu erreichen.

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Als „Metriopathie", als Fähigkeit des Mitfühlen-Könnens (2), bezeichnet Hermann Stenger selbst diese pastorale Grundkompetenz, die in seiner Person und in seiner Art, mit seinen Mitmenschen umzugehen, immer wieder zum Ausdruck kommt. Diese Haltung ist nicht zuletzt besonders in Situationen gefordert, in denen sich die Schwäche und Versuchbarkeit des Lebens zeigt - in denen aber auch die Verwandlung dieser „Altlast" in wertvolles Kapital möglich ist. Hermann Stenger zeigt in seiner Person, dass diese Hirtenkompetenz - wird sie richtig angewandt - „‚redemptiv', d.h. lösend, erlösend, befreiend"(3) wirken kann. Darum vermeidet er es nicht, die Botschaft des Evangeliums in die Begegnung hinein fruchtbar zu machen und in klarer Sprache das einzufordern, was dem Leben des Menschen in all seinen Dimensionen - der wahren Menschwerdung des Menschen aus dem Glauben - dient. Er ist sich bewusst, dass wir den „Schatz [...] der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes" (4) in irdenen Gefäßen tragen. Wahrzunehmen, dass wir Menschen dieser Gefäße bedürfen - wie sollten wir sonst den Inhalt tragen? -, aber auch ihren kostbaren Inhalt - den Glauben selbst - zur Sprache zu bringen und zu vermeiden, dass wir die Gefäße selbst für das Wesentliche halten, habe ich als empathisch-offene und zugleich kritisch-konstruktive Haltung bei Hermann Stenger kennen und schätzen gelernt.

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0. Das Anliegen: Religion und Glauben in der Markt- und Mediengesellschaft

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Angesichts der Herausforderungen einer (post-)modernen nordamerikanischen und westeuropäischen Gesellschaft, die v.a. von den Gesetzen der Marktwirtschaft und der Medien bestimmt ist und von daher die verschiedenen Lebensbereiche immer stärker bestimmt bzw. okkupiert, gilt es, diese Haltung Hermann Stengers - der „Metriopathie" und des kritisch-konstruktiven Dialogs - auf die neuen „Zeichen der Zeit" (GS 4) hin anzuwenden sowie für die Zukunft der Menschen und des Glaubens fruchtbar zu machen. Ich greife dabei das Phänomen der „neuen Religiosität"(5) auf, das in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen hat und inzwischen auch von theologischer Seite verstärkt diskutiert wird. Heute spielen meinem Eindruck nach nicht so sehr die Angebote der nichtchristlichen Religionen oder der fundamentalistischen Gruppen bzw. der sog. Sekten die entscheidende Rolle - ohne die damit teilweise verbundenen Probleme herunterspielen zu wollen -, sondern die „Religions"-Präsenz in den vielfältigen Formen einer von Markt und Medien geprägten Gesellschaft, deren enorme Breitenwirkung nicht zu unterschätzen ist. Entgegen anderslautenden Prognosen wurde Religiosität im Prozess der Aufklärung und des modernen Fortschritts nicht obsolet, sondern sie ist heute in erstaunlich beharrlicher Weise präsent - jetzt allerdings unter neuen Vorzeichen.

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Diese (post-)moderne „Markt- und Medien-Religiosität" und die Frage einer (pastoral-)theologischen Hermeneutik, die sich vom Anliegen Hermann Stengers inspiriert weiß, soll das Thema der folgenden Seiten sein. Ich entwerfe die Charakteristik einer unter den Bedingungen der Markt- und Mediengesellschaft sich entwickelten „Religiosität" (1), ordne diese kurz in einen größeren Horizont ein (2), entwickle den o. g. Ansatz von Hermann Stenger - zugespitzt auf seine Ausführungen zum Verhältnis von Erfahrung und Glauben weiter (3) und versuche, im Sinne einer Inkarnations-, Kreuzes- und Auferstehungstheologie (praktisch-)theologische Folgerungen für das Verhältnis und den Dialog von Kirche und neuer „Religiosität" abzuleiten (4).

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1. Religion ist „in": Die „Markt- und Medienreligiosität"

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Aus zahlreichen Aspekten, mit denen die „Markt- und Medienreligiosität" zu beschreiben wäre, wähle ich vier mir wesentlich erscheinende Perspektiven aus: Strukturierung der Zeit (1.1), Erhöhung des Alltags (1.2), Selbsterlösung (1.3) und Erfahrung von Gemeinschaft (1.4). Diese Charakterisierungen dürfen nicht isoliert verstanden werden, sondern hängen - teils eng verbunden - zusammen.

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1.1 Vom Angelus zur Tagesschau: Die Strukturierung der Zeit

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Während in vorindustriellen Zeiten das Erleben des Tages- und Jahresablaufs vom Sonnenaufgang und -untergang, vom Wechsel der Jahreszeiten und von den Veränderungen in der Natur - und von damit verbundenen christlichen Riten und Festen - bestimmt war, dienen heute „das Fernsehen und seine Programmstruktur einer unendlich großen Zahl von Menschen als jenes Medium, durch welches die Zeit maßgeblich strukturiert wird - eine Funktion, die seit frühesten Zeiten der Menschheit religiös verstanden wurde" (6). Noch mehr als vor einigen Jahren berücksichtigen die Fernsehsender diese - von ihnen wohl nicht religiös, aber als wesentlich verstandene - Funktion bei der Programmgestaltung: feste Sendeplätze für bestimmte Angebote (z. B. für die verschiedenen Talk-Shows an den Werktagsnachmittagen), Charakterisierung gewisser Wochentage durch gleich bleibende Themen (z. B. durch die großen Spielshows an Samstagen) oder das In-Szene-Setzen der Jahreszeiten durch entsprechende Angebote (z. B. durch Urlaubsreportagen in der Sommerzeit).

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„Endlich aber findet der Abend seine Struktur und seine Bedeutung durch die großen Nachrichtensendungen, die - dem alten Ritual des Innehaltens zum Beten des Angelus oder auch dem den Tag zusammenfassenden Abendgebet täuschend ähnlich sind - jene Grundinformationen bereithalten, mit denen sich das Leben bestehen läßt." (7) Die Bedeutung dieses Abendrituals, das sich in Deutschland im Rezipieren der „Tagesschau" des Ersten Deutschen Fernsehens manifestiert, lässt sich daran ermessen, dass die privaten Fernsehsender ihren Versuch, die Beginnzeit für ihr Abendprogramm auf 20 Uhr vorzuverlegen, vor einigen Jahren zurückgenommen haben:(8) Gegen diese starke Bindung der Menschen an eine Gewohnheit, die zu mehr dient als zur reinen Nachrichtenvermittlung, lässt sich anscheinend nicht wirklich ankommen. Es mag Zufall sein oder nicht: Dass die Neugestaltung des „Tagesschaustudios" kaum noch funktional zu erklären ist, sondern dass dieses inzwischen mehr einem modernen alltagsenthobenen Chorraum mit Altar gleicht, könnte (unbewusster?) Ausdruck dieses Fremd- und Selbstverständnisses sein.

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Besonders bei älteren Menschen, bei denen die moderne Tagesgliederung durch die Anforderungen aus Schule, Beruf oder Hobby ausfällt, spielt die implizit religiöse Strukturierung ihres Alltags eine wichtige Rolle. (9)

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1.2 Von „Konsumtempeln" und „Happyends": Die Erhöhung des Alltags

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Die Aufhebung des - zumindest implizit - als begrenzt erfahrenen eigenen Lebens geschieht in der Markt- und Mediengesellschaft unter mehreren abgrenzbaren, aber doch zusammengehörenden Gesichtspunkten. Das Fernsehen leistet in exemplarischer Weise eine Ritualisierung von Lebenserfahrungen und -vollzügen. Es greift damit

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- wie etwa auch schon die mögliche Verlagerung der Trauungszeremonie allein in das Standesamt - liturgische Funktionen auf und trägt durch die Art der Inszenierung dazu bei, dass sich die zuschauenden Menschen mit ihren eigenen Erfahrungen und Vollzügen in das ritualisierte Geschehen einbezogen wissen. Die seit Jahren erfolgreiche Unterhaltungssendung „Traumhochzeit" ist dabei nur eines von mehreren möglichen Beispielen, wie das Fernsehen über initiierte Rituale angesichts kontingenter menschlicher Erfahrungen eine Art höherer Sinngebung und scheinbar unverbrüchliche Zusagen bereithält. „Sie greift das Bedürfnis nach Dauerhaftigkeit der Paarbeziehung auf und versucht, die Lücke an Sinnstiftung zu schließen, die durch den Wandel in der Bedeutungszumessung der christlichen Trauung entstanden ist." (10) Für Kandidaten und Kandidatinnen sind die Zuschauenden Garanten und Garantinnen ihrer in der Show erhöhten und damit „zum Gelingen verurteilten" Beziehung. Die Zuschauerinnen und Zuschauer erhalten umgekehrt Anteil an einem Leben, das in der Liebe „letzten" Sinn und höchste Vollendung findet.

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Eine andere Art des Aufhebens der Fragmentarität, welche die Erfahrung des menschlichen Lebens bestimmt, halten Sendereihen, Serien und Mehrteiler im Fernsehen bereit. Indem sie Einzelteile, die im Erleben der Zuschauenden in vielfältiger Weise (durch andere Sendungen, durch ihren Alltag ...) unterbrochen werden, trotz allem zu einem sinnvollen Ganzen zusammenfügen, vermitteln sie die Zuversicht, dass der „rote Faden" im eigenen Leben nicht verloren gehen kann. „Es ist die suggestive Vermittlung einer letztlich unteilbaren und garantiert von einem zum anderen fortschreitenden und alles miteinander verbindenden Ganzheit des Lebens, welche hier als eine Art persönlicher Sinnzuspruch das Religiöse in diesem Segment des Mediums Fernsehen ausmacht." (11)

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Die Erfahrung der Beschleunigung von Zeit nimmt in der (Post-)Moderne zu. Die Devise „Zeit ist Geld" zeigt sich nicht nur bei Innovationen, die einen - in der Marktwirtschaft u. U. überlebensnotwendigen - Vorteil verschaffen, sondern auch beim Bewerten und Ersetzen der menschlichen Arbeitskraft. Neben der bereits o. g. Strukturierung der Zeit übernehmen Markt und Medien zugleich auch das Entheben aus der Zeit, um den Menschen so aus den Zwängen des Mithaltens und Verdienens - aus der „Chronokratie" (12) - ausbrechen zu lassen. Sie schaffen in immer perfekter gestalteten „Konsumtempeln" und „Einkaufsparadiesen" Orte, an denen neben dem Geschäftlichen - aber in seinem Dienst - das scheinbar Zwecklose und der Beschleunigung Enthobene mehr und mehr Raum einnimmt. „Flanierend zu schauen, das Nicht-zum-Kauf-Angebotene genießend wahrzunehmen und sich daran zu freuen, sich inmitten von Wasserkaskaden und Blumengebilden zu bewegen - das heißt die Zeit zu vergessen, oder genauer: eine andere Art Zeit zu erleben und zu verbringen." (13)

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Markt und Medien gelingt - eng mit dem eben Gesagten verbunden - das Schaffen einer besseren Welt, in der Alltagssorgen und -nöte - die paradoxerweise zum Teil durch Mechanismen eben dieser Marktwirtschaft geschaffen werden -

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sowie Grenzerfahrungen aufgehoben und gelöst sind. Das Schweifen in die Ferne - medial vermittelt über Serien wie „Das Traumschiff" - findet seinen realen Ausdruck in einer Hochstilisierung des Urlaubs und dessen Vermarktung durch eine inzwischen zu ungeahnter Größe angewachsene Branche. Die religiöse Bedeutung, die hier angesprochen ist, „artikuliert sich im Aufbrechen in unbekannte Fernen, im Überschreiten des Bekannten und im Erleben des Fremden, in aktiv gesuchter Erfüllung des Traumes von einer ganz anderen Welt" (14). Von der Sehnsucht nach einer anderen Welt kann auch die Rede sein, wenn die Werbung dem bzw. der Interessierten heute immer öfter suggeriert, dass mit dem Kauf eines Produktes oder der Teilnahme an einer Veranstaltung die spielende Lösung aller Probleme oder/und die Erhebung über das banale Leben verbunden sei. Noch einen Schritt weiter geht es, wenn bei der Präsentation von Produkten explizit religiöse Assoziationen und Symbole verwendet werden. „Sakralität wird in der Säkularität inszeniert, um Differenz und Besonderheit und damit eine neue, höhere Gemeinschaft zu schaffen."(15) Diese Vermittlung greift - zuallermeist unter dem kommerziellen Aspekt des Verkaufs oder der Einschaltquoten - die Sehnsucht der Menschen nach Verwandlung und Erhöhung ihres Lebens auf und verheißt ihre Erfüllung.

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Der Sieg des Guten über das Böse - der die Hoffnung auf den letztlich guten Sinn der Welt stärken kann - zeigt sich in den „Happyends" zahlreicher Spielfilme und Serien. Besonders fassbar wird diese religiöse Funktion im Genre des Kriminalfilms, der sich in den vergangenen Jahren steigender Beliebtheit erfreut. „Auf endgültige Gerechtigkeit in der Welt zu hoffen, auf den Sturz des Bösen zu setzen und dem Guten seinen Lohn und sein Recht zu sichern - das bleibt die drängende Sehnsucht und der insgeheime Wunsch eines jeden Menschen." (16) So hat es religiösen Gehalt, wenn sich im Kriminalfilm - aber auch im Handlungsschema zahlreicher anderer Spielfilme - das Gute gegenüber allen Schlichen und Ausflüchten des Bösen durchsetzt und - trotz oft aussichtsloser Ausgangslage - der gerechten Sache zum Sieg verhilft.

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1.3 „Was mir hilft, ist wahr": Die Selbsterlösung

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Das Auswahlprinzip, das sich in bewussten Entscheidungen, noch öfter aber in unbewussten Handlungen und Haltungen manifestiert, gehört zu den unausgesprochenen Regeln moderner Religiosität. Wesentliches Kriterium der Wahl ist dabei das persönliche Empfinden. „Die neuen religiösen Moden und ihre Anhänger orientieren sich nicht an dogmatischen oder religionswissenschaftlichen Erkenntnissen: Es geht nicht um die Frage, was wahr ist, sondern darum, was subjektiv hilft."(17) Befreiung aus den Zwängen der Gesellschaft und der eigenen Kontingenzerfahrung geschieht durch die persönliche Wahl, das eigene Zusammenstellen der „Erlösungsstrategien" sowie durch deren aktive Umsetzung bzw. Anwendung.

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Der Weg zum gelingenden, sinnerfüllten Leben ist dabei - so suggeriert der Markt - oft relativ einfach. „Die zehn Schritte zum Erfolg", „In dreißig Tagen ein glücklicher Mensch", so oder ähnlich lauten die viel versprechenden Angebote auf dem Publikations- und Seminarmarkt. Der Kauf eines Buches oder der Besuch einer Abendveranstaltung - nicht selten aber auch die zeit- und kostenintensive Ausbildung mit „Erfolgsgarantie" - scheinen es zu ermöglichen, sich selbst aus Fragmentarität und Begrenzung des eigenen Lebens zu befreien.

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Durch das Fernsehen erreicht die Möglichkeit der Selbsterlösung durch Teilhabe an einer anderen, bessereren Welt eine neue Dimension. Im wahrsten Sinne des Wortes „auf Knopfdruck" wird hier - ansatzhaft - möglich, wozu Religionen oder Therapieszene aufwendige Techniken oder lebenslange „Leistungen" fordern. Die wohl „zwangsläufige" Entwicklung zu inzwischen großteils auf 24 Stunden ausgeweiteten Sendezeiten sowie die Vielfalt der Programme setzen hier der Erfüllung des spontanen Wunsches nach Teilhabe an einer anderen, oft besseren Welt kaum noch Grenzen.

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1.4 Vom realen Leben zur „virtual community": Die Erfahrung von Gemeinschaft

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Eine wichtige religiöse Funktion darf hier nicht vergessen werden: die gemeinschaftsbildende. Dass man auch unter dieser Perspektive in der „Markt- und Medienreligion" fündig werden kann, zeigt schon die umgangssprachliche Rede von der „Fernsehgemeinde". Zu denken ist etwa an die gemeinschaftsfördernde Wirkung, die von Sendungen ausgeht, um die sich Fanclubs und andere Gruppierungen von Gleichgesinnten „versammeln".

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Hier kommt nicht zuletzt das Internet in den Blick, das - glaubt man entsprechenden Prognosen - wie kein anderes Kommunikationsmittel in Zukunft das Leben der Menschen bestimmen wird. Die virtual community oder das global village zeigt bisher unbekannte Möglichkeiten der Interaktion mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an einem beliebigen anderen Ort der Welt - die Erdkugel wird im wahrsten Sinne des Wortes zum „globalen Dorf". „Das Internet erschließt dem Einzelnen eine neue Welt, und er wird Teil einer neuen Kommunikationsgemeinschaft, einer weltweiten Gemeinschaft von Menschen, die einem elektronischen System geregelter gemeinsamer Kommunikationsformen angehören." (18) Das Internet kann - steht die entsprechende Ausrüstung zur Verfügung - auf einfach handhabbare Weise Menschen über Grenzen, Ozeane, Nationalität, Religionszugehörigkeit hinweg in neuen Gemeinschaftsformen verbinden. Wissen und Information wird in einer neuen und umfassenden Weise - nimmt man die modernen Errungenschaften der mobilen Kommunikation hinzu - von beinahe jedem Punkt der Welt aus zugänglich. Ist das nicht auch die Erfüllung einer zutiefst religiösen Vision?

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2. Vom Weltbild zum Selbstbild: Die Veränderungen und ihre Hintergründe

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Die meisten der eben angesprochenen Funktionen der „neuen Religiosität" sind nicht neu und haben - teilweise in einem verkürzten Verständnis der christlichen Botschaft - schon in vergangenen Jahrhunderten ihre Rolle gespielt. Im Unterschied zur früheren - hauptsächlich vom christlichen Weltbild geprägten - Gesellschaft sind sie heute aber nicht mehr in den kirchlichen Vollzug integriert. Sie stützen nicht mehr die Botschaft der Bibel und des Christentums oder zumindest das von ihr ausgehende Welt- und Menschenbild - sie sind nicht mehr institutionell verankert -, sondern dienen der individuellen, privaten und damit frei wählbaren Versicherung jedes bzw. jeder Einzelnen. „Das einst von einem Monopolanbieter beherrschte religiöse Feld wandelt sich hin zu einer Struktur, in der sich die Einzelnen ihre Religion selbst zusammenbasteln"(19) (s. auch 1.3). Der Individualisierungsschub, der eines der typischen Kennzeichen der Moderne ist, findet hier im religiösen Verhalten und in der religiösen Einstellung der Menschen seine Konsequenz. Mit der „Auswahlreligiosität" geht konsequenterweise eine „Tendenz zur Sakralisierung von Subjektivität und von Gruppenbezügen als typische Orte sozial unsichtbarer Religiosität" (20) einher.

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Der großen Menge der religiösen Einstellungen entspricht heute eine Vielzahl an - expliziten und impliziten - religiösen Angeboten, die sich nur noch in manchen Fällen innerhalb der Grenzen institutionalisierter Religion - aber auch dort pluralisiert! - bewegen. „Dies macht die Akteure zu Anbietern von Symbolen, Ritualen und Lebensstilen auf einem Markt, der strukturell den privaten Nachfrageinteressen Entscheidungsmöglichkeiten bietet. Zur neuen Macht der Begrenzung des Religiösen wird damit die Logik des Marktes. Sie schafft die neue Pluralität des Religiösen, hat aber auch die Tendenz, sie nach Marktgesichtspunkten zu begrenzen." (21) Das bedeutet, dass diese neue „Dispersion des Religiösen" (Michael Ebertz) in alle möglichen Bereiche - besonders aber in die Werbe- und Medienwirtschaft - nicht frei von Zwängen und Abhängigkeiten ist (s. auch 4.2).

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3. Glaube braucht Religion - Religion braucht Glauben: Orientierung am Ansatz Hermann Stengers

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Hermann Stenger entwickelt in mehreren Schritten, die in seinem Beitrag „Religiöse Daseinserfahrung und offenbarungsgebundene Glaubenserfahrung. Zur Unterscheidung des Christlichen" zusammengefasst sind, sein Verständnis zum Verhältnis von Religion und Glauben. (22) Er plädiert für den „religiösen Glauben" (23), der sich bewusst auf den Gott der Offenbarung ausrichtet, jedoch zunächst in der religiösen

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Anlage der menschlichen Natur seinen Ausgangspunkt nehmen kann (und soll). Dieser „religiöse Glauben" nimmt zur Kenntnis, „dass auch Verkündigungs- und Lehrinhalte, liturgische Handlungen und Frömmigkeitsformen, die dem Bereich des christlichen Glaubens zugeordnet sind, zunächst naturhaft-religiös erlebt werden können. Darin zeigt sich ein Entgegenkommen gegenüber der menschlichen Natur, das dem Mysterium der Menschwerdung entspricht." (24) Einen isolierten, von den menschlichen Voraussetzungen abgehobenen Glauben kann es nicht geben, denn: „Der Glaube hat das Hören, das Sehen, das Vorgelebtwerden, kurz das ‚Wahrnehmen' zur Voraussetzung, damit sich der Einzelne für ihn entscheiden kann." (25) Trotzdem muss der Unterschied zwischen dieser „naturhaften Religiosität" und dem „gnadenhaften Glauben" ernst genommen werden, zur religiösen Erfahrung hinzu ist die persönliche und entschlossene Annahme der Offenbarung gefordert. „Voller mündiger Glaube verlangt die Dazwischenkunft einer Entscheidung: einer bewussten Zustimmung zur Heilsgeschichte und ihren Konsequenzen." (26)

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4. Die Zentren der christlichen Botschaft: Die hermeneutischen Schlüssel zum Umgang mit der „Markt- und Medienreligiosität"

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Neben bzw. in der von Hermann Stenger explizit genannten Menschwerdung (4.1) sind Kreuz (4.2) und Auferstehung (4.3) - sie „fordern" die bewusste Glaubensentscheidung „heraus" - die beiden weiteren Zentren der einen christlichen Heilsgeschichte, von denen her sich - so der hier weitergeführte Stengersche Ansatz - (praktisch-)theologische Prämissen für den Umgang mit der „neuen Religiosität" der Markt- und Mediengesellschaft entwickeln lassen.

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4.1 Menschwerdung: Das Einlassen in diese Welt

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Das Geheimnis der Menschwerdung Gottes in der Person Jesu von Nazaret markiert sein beharrliches und tiefes Einlassen auf die Welt des Menschen in all ihren Dimensionen. Der christliche Gott lenkt die Welt nicht im Sinn eines Natur-Übernatur-Paradigmas von außen oder „zieht" sich nach deistischer Manier nach dem Gründungsakt von seiner Schöpfung zurück. Der Gott Jesu von Nazaret ist ein Gott der Geschichte, der sich in die Welt des Menschen inkarniert, damit die Geschichte und die „Zeichen der Zeit" für ihn selbst durchlässig werden.

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Formal bedeutet dies nicht nur, dass der christliche Glauben durch Erfahrung entdeckt und bestärkt werden kann - diese Möglichkeit ist bei aller möglichen Diskrepanz zur „Markt- und Medienreligiosität" auch im Auge zu behalten -, son-

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dern auch dass Kirche und Theologie immer wieder neu „Welt werden", „zur Welt kommen" müssen. Diese stetige „Inkulturationsaufgabe" ist bei einem innerkirchlichen Denken, das noch sehr stark der traditionellen christlichen bzw. konfessionellen Gesellschaft verhaftet ist, gar nicht hoch genug anzusetzen. Es mag banal klingen, aber die bibelwissenschaftlich bezeugte Tatsache der im Vergleich zu seiner Lebenszeit relativ kurzen Wirkensperiode Jesu kann dazu ermahnen, nicht vorschnell vom Sehen und Hören zur Verkündigung zu schreiten. Aber auch wenn Verkündigung - in ihren zahlreichen Formen - geschieht, muss sie sich zutiefst dem dialogischen Geheimnis der Inkarnation verpflichtet wissen.

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Die Kirche - aus Menschen gebildet - steht selbst in ihrer jeweiligen Zeit, sie ist mit dieser zutiefst verflochten. Schon von dieser Einsicht her kann sie sich nicht von ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und kulturellen Umfeld absentieren - und u. U. eine kirchlich abgeschlossene „Gegenwelt" aufbauen. „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände", schreibt das Zweite Vatikanische Konzil (GS 1). Diese Vision kann nur Realität werden, wenn Kirche und Theologie nicht vorschnell mit Antworten und Glaubenssätzen zur Hand sind, sondern selbst wieder mehr und intensiver zu Hörenden und Lernenden werden. Sie können dann entdecken, welche grundlegenden Hoffnungen und Sehnsüchte der Menschen auch in den Erscheinungen der „Markt- und Medienreligiosität" verborgen sind.

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Doch bleibt noch eines zu betonen: Eine solch „inkarnatorische" Haltung vermag niemand aus sich selbst heraus zu verwirklichen. Der Geist Gottes ist es im Letzten, der den Christinnen und Christen in ihrer Kirche diese Offenheit und Annahme schenkt. „Eine den Menschen in seiner konkreten geschichtlichen Situation ansprechende Kirche fällt freilich nicht vom Himmel. Sie kann auch nicht amtskirchlich verordnet und geplant werden, sondern entsteht jeweils neu im Hinhören auf das, ‚was der Geist den Gemeinden sagt' (Offb 2,29). Solcher Gehorsam gegenüber dem Geist macht die Kirche neu glaubwürdig." (27)

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4.2 Kreuz: gegen Ausgrenzung jedweder Art

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Der „Übergang" von der Religion zum Glauben manifestiert sich in der bewussten und konsequenten inhaltlichen Entscheidung. Diese fordert unter der christlichen Perspektive das Bekenntnis zu einem Gott, der sich in besonderer Weise den Armen (z.B. Mk 1,40-45) und an den Rand Gedrängten (z.B. Mk 2,13-17) zuwendet, der mit seinem Einsatz für die Entrechteten bis zu seinem eigenen Tod am Kreuz ernst macht. Weil Jesus einen Gott verkündet, der seine Geschöpfe ohne Vorleistung annimmt, wendet er sich den Marginalisierten aller Art zu. „Er sprengte einfach

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die Grenzen und zeigte, dass sein Gott sich bedingungslos einem jeden Menschen zuwendet." (28) In seinen letzen Lebenstagen nimmt Jesus kein Wort seiner Botschaft zurück, sondern riskiert im Festhalten an einem Gott, der alle Menschen ohne Vorbedingung liebt, das vernichtende Urteil der Etablierten und Mächtigen. Er hebt die Rolle des Opfers nicht auf, er wird selbst zum Opfer, aber er verwandelt es - in seinem Scheitern - durch seine Proexistenz. „Er macht in seinem Sterben dasselbe, was er sein ganzes Leben getan hat. Er durchbricht die Grenze zum Gegner, er geht auf die nun ihn treffenden und ablehnenden, ausgrenzenden Menschen zu und erleidet den ihm zugefügten Tod im Geiste der bedingungslosen Vergebung." (29) Er ist frei für den Gott der grenzenlosen Annahme und durchbricht den fortwährenden Opfer-Täter-Kreislauf des Lebens, der Opfer nur in der Rolle der neuen Täter aus ihrem Opfer-Sein befreit.

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Im christlich konstruktiv-kritischen Umgang mit der „Markt- und Medienreligiosität" ist zu fragen, ob sie - durch sich selbst oder durch das Welt- und Menschenbild, das sie vermittelt - Ausgrenzungen aller möglichen Art schafft. Es ist zu fragen, ob Arme, Alte, Kranke, Behinderte oder andere Menschen und Gruppen auf der Strecke bleiben - oder ob ihre „Integration" der „humanen" Selbstvergewisserung eines (zumindest in Teilen) inhumanen Systems dient. Es ist kritisch anzufragen, welchen Verbindlichkeitsgrad mediale und virtuelle Gemeinschaft hat, ob sie die echte Konfrontation mit den Anderen - mit ihren unberechenbaren und schwierigen Seiten - zulässt. Christinnen und Christen müssen die Frage stellen, ob Prestige, Leistung oder Kaufkraft alleinige und absolute Kriterien für das allgemeine Interesse und die Zugehörigkeit zu Gruppen oder Kreisen sein können. Sie sollten kritisch anfragen, ob sich die markt- und medienreligiöse Gemeinschaft nur aus jenen Menschen bildet, die durch aktive Vorleistung und aufgrund äußerer Merkmale (wie z. B. Markenkleidung, Ausüben einer Sportart, Anpassung an neue Konventionen) dazugehören. Nicht zuletzt ist zu klären, ob es einer Markt- und Medienreligiosität gelingt, den menschlichen Teufelskreis zu durchbrechen, der aus Opfern immer wieder Täterinnen und Täter bzw. aus diesen wieder Opfer macht.

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4.3 Auferstehung: Die geschenkte Vollendung

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Glauben fordert zum Handeln auf, bleibt aber letztlich auch zugesprochene Erfüllung. Gegen die Trends der „Selbsterlösung" und der Imagination des „Machbaren" hält die christliche Botschaft die Hoffnung auf die geschenkte Vollendung des Menschen und der Welt aufrecht. Sie beschönigt die Ausgrenzungs- und Opfermechanismen nicht, aber verkündet - gerade angesichts dieses erschreckenden Zustands - einen Gott, der sich bedingungslos auf die Menschen und ihre Welt einlässt. Im Glauben an die - in der Proexistenz Jesu am Kreuz schon vorweggenommene und in der Auferstehung bestätigte - Erlösung aus den Zwängen des Ausgegrenzt-Wer-

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dens und Ausgrenzens kann wirkliche Befreiung gelingen, aber auch - und nicht zuletzt - von Gott geschenkt werden. Selbsterlösung der Opfer-Täter auf Kosten der Anderen weicht der Proexistenz aus der Kraft des Glaubens an den unverdienbar liebenden Gott. Dieser trägt Versagen, Ungenügen und Schuld nicht nach, sondern schenkt gerade in und durch diese Situation hindurch neues Leben und Vollendung. Dieses Geheimnis feiern Christen in der Eucharistie. „Das liturgische Spiel ist demnach weder rituelle Nachahmung der einzelnen Ereignisse im Leben Jesu seitens der Menschen noch eine typisierende Darstellung der heilsgeschichtlichen Dramatik. Letzten Endes lebt das Spiel aus der Kraft des sich mit den Menschen identifizierenden Gottes, der in der Menschwerdung sich mit allen verbindet, in der Passion deren Verweigerung und Ablehnung erleidet und als Auferweckter Versöhnung durch den Tod hindurch stiftet." (30)

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Unter diesem Gesichtspunkt der geschenkten Erlösung muss die moderne „Markt- und Medienreligiosität" keine Sackgasse sein, die vom Glauben wegführt. Vielmehr kommen in ihr die Hoffnungen der Menschen, aber auch die Ausgrenzungs- und Opfermechanismen des menschlichen Zusammenlebens zum Tragen. Der Glauben an den liebenden Gott, der Jesus von Nazaret vom Tode erweckt, vermag diese Aporien und Sehnsüchte - gerade in und durch die Situation und Mechanismen der „Markt- und Medienreligiosität hindurch - zu verwandeln und zu erfüllen. Der Schritt von der „naturhaften Religiosität" zum „gnadenhaften Glauben", den Hermann Stenger nennt (s. 3), den er bei aller - und gerade wegen seiner - Empathie einfordert, ermöglicht in der bedingungslosen Liebe Gottes zu den Menschen die Metamorphose des belastenden Opferns zur befreienden Proexistenz.

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5. Ausblick: Eine mystagogische und redemptive Seelsorge

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Die pastorale Aufgabe, die sich aus eben Gesagtem ergibt, ist nicht einfach. Bei der Beschleunigung, welcher die „Markt- und Mediengesellschaft" ausgesetzt ist, erfordert das zeitgerechte Wahrnehmen und Analysieren große Anstrengungen. Ebenso ist Professionalität, mit der Markt und Medien ihre Opfer verschleiern und die Menschen faszinieren, nicht zu unterschätzen.

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Damit sie gelingen kann, bedarf es einer Seelsorge, die wahrhaft „mystagogisch" das Wirken Gottes in der „Markt- und Medienreligiosität" wahr- und ernst nimmt, gleichzeitig aber „redemptiv"-erlösend den „Mehrwert" der christlichen Botschaft zu vermitteln vermag.

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Hermann Stenger verkörpert in seiner Person und in seiner Theologie diese Haltung. Von ihm können wir auch in dieser herausfordernden Situation der Gegenwart

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 einiges lernen.

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Anmerkungen:

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1. Hermann Stenger, Für eine Kirche, die sich sehen lassen kann, Innsbruck 1995.

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2. Vgl. ebd. 159.

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3. Ebd.

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4. Ebd. 160.

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5. Die Fragestellung nach der Definition von Religion möchte ich hier nicht diskutieren. Ich beschränke mich daher darauf, von „religiösen Funktionen" und von „Religiosität" zu sprechen.

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6. Arno Schilson, Medienreligion. Zur religiösen Signatur der Gegenwart, Tübingen 1997, 98.

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7. Ebd.

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8. Vgl. Beate Gilles, Die Liturgie des Fernsehens, in: Eckhard Bieger / Wolfgang Fischer / Claudia Höller / Beate Gilles / Sabine Müller / Beate Traum-Peters (Hg.), Den Alltag erhöhen. Wie die Zuschauer das Fernsehen mit dem Leben verknüpfen, Köln 1997, 106-119: 106, Anm. 2.

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9. Vgl. Eckhard Bieger, Je älter desto mehr, in: Ders. u.a. (Hg.), Den Alltag erhöhen (s. Anm. 8), 102-104: 103.

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10. Wolfgang Fischer, Warum funktioniert die RTL-Show „Traumhochzeit" als zivilreligiöse Liturgie?, in: E. Bieger u. a. (Hg.), Den Alltag erhöhen (s. Anm. 8), 120-135: 123.

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11. A. Schilson, Medienreligion (s. Anm. 6), 96.

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12. Vgl. Hans-Joachim Höhn, Gegen-Mythen. Religionsproduktive Tendenzen der Gegenwart (QD154), Freiburg i. Br. 1994, 59.

78
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13. A. Schilson, Medienreligion (s. Anm. 6), 50.

79
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14. Ebd. 70.

80
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15. Michael Nüchtern, Die (un)heimliche Sehnsucht nach Religiösem, Stuttgart 1998, 58.

81
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16. A. Schilson, Medienreligion (s. Anm. 6), 95.

82
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17. Christian Friesl / Regina Polak, Der Zwang zur Reform. Gestaltwandel der Kirche aus katholischer Sicht, in: Klaus Hofmeister / Lothar Bauerochse (Hg.), Die Zukunft der Religion. Spurensicherung an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, Würzburg 1999, 73-84: 76f.

83
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18. Jens Runkehl / Peter Schlobinski / Torsten Siever, Sprache und Kommunikation im Internet. Überblick und Analysen, Opladen 1998, 206.

84
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19. Karl Gabriel, Formen heutiger Religiosität im Umbruch der Moderne, in: Heinrich Schmidinger (Hg.), Religiosität am Ende der Moderne. Krise oder Aufbruch? (Salzburger Hochschulwochen 1999), Innsbruck 1999, 193-227: 205.

85
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20. Karl Gabriel, Gesellschaft im Umbruch - Wandel des Religiösen, in: Hans-Joachim Höhn (Hg.), Krise der Immanenz. Religion an den Grenzen der Moderne, Frankfurt a. M. 1996, 31-49: 40.

86
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21. Ebd. 41.

87
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22. Vgl. Hermann Stenger, Verwirklichung des Lebens aus der Kraft des Glaubens. Pastoralpsychologische und spirituelle Texte, Freiburg i. Br. 21989, 22-36 (in erster Auflage erschienen unter dem Titel: Verwirklichung unter den Augen Gottes. Psyche und Gnade, Salzburg 1985).

88
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23. Vgl. ebd. 24f.

89
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24. Ebd. (Hervorhebung nicht im Original).

90
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25. Ebd. 25.

91
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26. Ebd.

92
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27. Franz Weber, Wenn das Kirchenvolk Geschichte(n) macht. Ermutigende Basiserfahrungen aus Lateinamerika, in: Ders. (Hg.), Frischer Wind aus dem Süden. Impulse aus den Basisgemeinden, Innsbruck 1998, 15-31: 29.

93
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28. Józef Niewiadomski, Die Botschaft der Freiheit, in: Eugen Biser / Ferdinand Hahn / Michael Langer (Hg.), Der Glaube der Christen I. Ein ökumenisches Handbuch, München/Stuttgart 1999, 637-655: 648.

94
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29. Ebd., 652.

95
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30. Józef Niewiadomski, Konturen einer Theologie der Eucharistie, in: Matthias Scharer / Józef Niewiadomski, Faszinierendes Geheimnis. Neue Zugänge zur Eucharistie in Familie, Schule und Gemeinde, Innsbruck/Mainz 1999, 105.

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