Witiko

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Als sie gekommen waren, sprach er: "Seid gebeten, ihr Männer, nach Mähren in die Stadt Znaim zu reiten. Dort ist bei dem Herzoge Konrad der erstgeborne Sohn des verstorbenen Herzoges Sobeslaw Namens Wladislaw. Sprecht zu ihm: Wladislaw der Herzog von Böhmen und Mähren läßt dir in Liebe und Freundschaft sagen, da du auf seine erste Botschaft, die dich nach Böhmen eingeladen hat, geantwortet hast, daß du sehr gerne kommen werdest, so bittet er dich, du mögest das Geleite dieser Männer nach Prag nicht verschmähen, daß er dir wie ein Bruder sei, daß er dir gebe, was dein Rang und dein Herkommen heischt, und daß du nach Gefallen seine Umgebung verherrlichest. Wenn du mit seinen Männern nicht zu ihm kömmst, so wird er mit Leid sehen, daß du gegen ihn feindlich gesinnt bist. Macht eure Vorbereitung, und empfangt dann, was an ihn wird geschrieben werden."

Er entließ sie, und sie entfernten sich.

Da diese Herren [Jurik Bohuslaw und Zdeslaw ein geziemendes] ihr Gefolge [aus ihren Freunden und aus ihren Anhängern] ausgelesen, [und als sie sich mit Kleidern Waffen und Schmuck versehen hatten, wurden die Schriften an Otto in die Hand Juriks gelegt, und sie ritten dann gegen Morgen dem Reiche Rußland zu.

Und als auch die drei anderen Männer ihre Begleitung ihre Waffen und ihre Anzüge in Ordnung gebracht hatten, wurde der Brief an Wladislaw in die Hände Bogdans gegeben, und sie ritten nach dem Mittage Böhmens gegen das Land Mähren.

Der Herzog Wladislaw wählte hierauf seinen Bruder Diepold und den andern Bruder Heinrich, dann Dus den Sohn des Nacerat, Welislaw, Odolen, Benes, die Söhne Smils, Casta, Wecel, Beneda und mehrere andere nebst einer Schaar Kriegsknechte, und ritt in seine Burgen. Er ritt schnell von der einen zu der andern, sah sie an, befahl Verbesserungen, und ordnete das Kriegsvolk für sie an.

Da er zurük kehrte, kamen ihm Nacerat, Znata, Milota, Mikul der ältere und Domaslaw mit einem sehr großen Gefolge entgegen, schloßen sich seinem Zuge an, und blieben bei ihm, bis er in Prag angekommen war.] sich gerüstet, und die Schriften empfangen hatten, ritten sie ihrer Bestimmung zu.
(1) [Es gelangte auch, da kaum der Lenz angebrochen, und die erste Trauer für Sobeslaw vorüber war, die Botschaft nach Prag, daß die Braut Gertrude, um welche der Herzog die Sendung auf den Kahlenberg zu dem Markgrafen Leopold gemacht hatte, nach Böhmen kommen werde.] Ein Geleite von Herren und Frauen1
(2)[Als sich der Monat März zu Ende neigte, kam die Braut Wladislaws Gertrud die Schwester Leopolds des Markgrafen von Österreich nach Böhmen. Ein Geleite von Herren und Frauen]2
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(1) Fortsetzung von (1) auf H S.97
(2) Fortsetzung von (2) auf H S.97