Witiko

H97


(1) der besten Geschlechter wird mit ihr sein. Es wurden genannt:
(2) [der besten Geschlechter wird mit ihr sein. Es wurden genannt]:
(3)Als sich der Monat März zu Ende neigte, kam [Gertru] die Braut Wladislaws, Gertrud, die Schwester Leopolds des Markgrafen von Österreich nach Böhmen. Ein großes Geleite von Frauen und Herren war bei ihr. Es waren:1
Chunrad von Asparn, Bruno von Pusinberg, Wernhard von Brun, Hadmar und Albero von Chunring, Heinrich von Gundramsdorf, Marchard von Hintberg, Heinrich von Mistelbach, Härtung von Ruhenegk und Wolftrigil von Stein. Der Herzog sendete ihr eine gleiche Zahl von Männern entgegen: Nacerat, Smil, Ben, Znata, Milota, Bartholomäus, Wecel, Drslaw, Domaslaw, und Stibor. Sie [thaten die] legten alle Pracht an, welche ihr Reichthum erlaubte, [und holten] erwarteten, den Zug [von] an der Grenze [des Landes], und geleiteten ihn nach Prag [ein]. Dort wurde [mit großen Feierlichkeiten] die Vermählung vollzogen[.

Zu der Vermählung kam auch Wladislaw der Sohn Sobeslaws mit seinen Begleitern aus Mähren.

Darnach kam auch Otto der Sohn des schwarzen Otto aus Rußland, und wurde mit Olmüz begabt.

Der Herzog Wladislaw und die Herzogin Gertrude aber zogen in den ersten Tagen des Monates April gegen Würzburg zu dem deutschen Könige Konrad dem Halbbruder Gertrudens, um am siebenten Tage dieses Monates mit ihm dort zusammen zu treffen.

Witiko, da er in der ersten Zeit nach der Erhebung Wladislaws zum böhmischen Fürstenstuhle gegen den Mittag des Landes geritten war, hatte den Weg durch die Orte], und der Herzog Wladislaw und die Herzogin Gertrud gingen sogleich gegen Würzburg, um am siebenten Tage des Monates April mit dem deutschen Könige Konrad, dem Halbbruder Gertruds, in dieser Stadt zusammen zu treffen.

Als Wladislaw wieder zurük gekommen war, ritt er mit einem Geleite in seine Burgen. Er ritt in die erste, untersuchte sie, und ordnete an. Dann ritt er in die zweite, und that deßgleichen, und so fuhr er fort.

Witiko aber, da er Silvester verlassen hatte, ritt gegen Mittag durch die Orte Dobris Pisek und Netolic [genommen], bis er zu de[n]m großen [Wäldern] Walde gekommen war, [die] der im Mittage und Abende das Land Böhmen von dem Lande Baiern schied[en]. Es war jezt [der] Schnee auf [ihren] seinen Zweigen und zwischen [ihren] seinen Stämmen, und [an manchen Streken hatte] oft längere Zeit die Stille [weithin Plaz genommen] des Winters. Witiko ritt in [sie] die Gehölze hinein[. Zuweilen nahm er], und in ihnen fort, an manchen Streken hatte er einen Führer. A[n]m [einem Tage ritt er mittag[s]wärts einen sanften Waldhang hinunter, bis er zu einem Berge kam, der wie ein flacher Kegel da stand. Er trug keinen Wald sondern nur kurzes Gestrippe, das mit Schnee bedekt war. Auf seiner Spize hatte er ein rothes Kreuz. Unterhalb des Berges stand ein Kirchthurm mit einem keilartigen Ziegeldache, von dem der Schnee geglitten war. An dem Thurme stand gegen Morgen eine Kirche, welche lange Fenster hatte, und in einer kleinen Entfernung mit einer Mauer umgeben war. Von der Kirche] Mittage des dritten Tages, da er im Walde ritt, kam er über einen sanften Waldhang zu einem flachen spizigen aber baumlosen Berg, auf dessen Gipfel ein rothes Kreuz stand. Witiko ritt an dem Berge vorüber, und kam an dessen Mittagseite zu einer hohfenstrigen Kirche, deren Thurm ein braunrothes Keildach hatte, darauf kein Schnee war. Die Kirche war in geringer Entfernung mit einer Mauer umgeben. Von ihr ging das Land sanft gegen Mittag nieder, und es standen auf ihm zwei Zeilen von Häusern und Hütten hinab. Hinter und zwischen den Häusern und Hütten standen noch Bäume des Waldes.
%%
1 Anschlüsse der Stufendarstellung in H S.96