Witiko

H95, S. 97b


dislaw in die Hände Bogdans gegeben, und sie ritten nach dem Mittage Böhmens gegen das Land Mähren.

Der Herzog Wladislaw wählte hierauf seinen Bruder Diepold und den andern Bruder Heinrich, dann Dus den Sohn [des] Nacerats, Welislaw, Odolen, Benes, die Söhne Smils, Casta, Wecel, Beneda und mehrere andere nebst einer Schaar Kriegsknechte, und ritt in seine Burgen. Er ritt schnell von der einen zu der andern, sah sie an, befahl Verbesserungen, und ordnete das Kriegsvolk [, das in ihnen war, oder das er von dem Lande hinein gelegt hatte.] für sie an.

Da er zurük kehrte, kamen ihm Nacerat, Znata, Milota, Mikul der ältere und Domaslaw mit einem sehr großen Gefolge entgegen, schloßen sich seinem Zuge an, und blieben bei ihm, bis [sie] er in Prag angekommen war[en].

Endlich war auch die Botschaft eingetroffen, daß die Braut Gertrude, um welche der Herzog [eine] die Sendung auf den Kahlenberg [bei Wien] zu dem Markgrafen Leopold gemacht hatte, nach Böhmen kommen werde.
Randnotiz: Es [war] gelangte nun auch, da
(1) [kaum der] Lenz
(2) die ersten Lenz[tage]
angebrochen war<en>, die Botschaft [eingetroffen] nach Prag

[Es sollte e] Ein Geleite von Herren und Frauen der besten Geschlechter wird mit ihr sein. [Da waren] Es wurden genannt Chunrad von Asparn, Bruno von Pusinberg, Wernhard von Brünn, Hadmar und Albero von Chunring, Heinrich von Gundramsdorf, Marchard von Hintberg, Heinrich von Mistelbach, Hartung von Ruhenegk, und Wolfrigil von Stein. Der Herzog
Randnotiz: sendete ihr eine gleiche Zahl von Männern (Namen) entgegen. Sie thaten [alle] die Pracht an [sich, dessen] welche ihr Reichthum [fähig war] erlaubte, und holten sie von der Grenze des Landes nach Prag ein. Dort wurde...
ließ sie mit einem auserlesenen Gefolge an der Marke des Landes erwarten, und, als sie gekommen war, nach Prag geleiten, wo dann mit großen Feierlichkeiten die Vermählung vollzogen wurde. [Nach der Vermählung nahmen der Herzog und die Herzogin ihr Hoflager in der Burg in Prag.]

Zu der Vermählung kam auch Wladislaw der Sohn Sobeslaws mit seinen Begleitern aus Mähren.

Darnach kam auch Otto der Sohn des schwarzen Otto aus Rußland, und wurde mit Olmüz begabt.

Witiko, da er in [den Tagen] der ersten Zeit nach der Erhebung Wladislaws zum böhmischen Fürstenstuhle gegen den Mittag des Landes geritten war, hatte den Weg durch die Orte Dobris Pisek Netolic genommen, bis er zu den großen Wäldern gekommen war, die im Mittage und Abende das Land Böhmen von dem Lande Baiern schieden. [Er ritt auf den Pfaden, welche von Wanderern oder von Saumthieren oder von Leuten, die gelegentlich ein Stükchen Holz sammelten, ge[|kommen|]treten waren, in dieselben hinein. Es war jezt der Schnee auf den Zweigen und
Randnotiz: Der Herzog Wladislaw und die Herzogin Gertrude aber zogen in den ersten Tagen des Monates April gegen Würzburg zu dem deutschen Könige Konrad den Halbbruder G. um am 7t Tage dieses Monates mit ihm zusammen zu treffen

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