Witiko

H95, S. 98b


zwischen den Stämmen, und
Randnotiz: an manchen Streken hatte die Stille weithin Plaz genommen. Witiko ritt in sie hinein. Zuweilen nahm er sich einen Führer.
die Stille hatte auf manchen Streken weithin Plaz genommen. Er dingte zuweilen einen Mann, der ihm als Wegweiser diente. Die Rüken wurden immer höher und die Thäler immer tiefer. Endlich ritt er auf einem sanften aber lange dauernden Waldhange, auf dem Tannen Fichten und Buchen standen, gegen Mittag hinab, bis er zu einem Berge kam, der wie ein flacher Kegel da stand, mit keinem Walde sondern nur mit kurzem Gestrippe bekleidet war, über welches sich der Schnee gelegt hatte, und der auf seiner Spize ein hellrothes Kreuz zeigte.
Randnotiz: Er trug keinen Wald sondern nur kurzes Gestrippe, das mit Schnee bedekt war, und auf seiner Spize hatte er ein rothes Kreuz
Unterhalb des Berges stand ein Kirchthurm, der ein keilartiges [Ziegeldach] aus gebrannten Ziegeln gebautes Dach trug von dem der Schnee abgeglitten war. Der Thurm stand an der Abendseite einer Kirche, welche lange Fenster hatte, und in kleiner Entfernung mit einer Mauer umgeben war. Von der Kirche ging das Land [sanft] sachte gegen Mittag [abwärts] hinab, und es standen auf ihm [in dieser Richtung vereinzelt und unterbrochen] zwei Zeilen Häuser und Hütten [in zwei Zeilen] hinab. Hinter und zwischen ihnen standen [den Häusern und Hütten] [und auch zwischen ihnen] [standen] und zwischen ihnen standen noch Bäume des Waldes. [Von da w]Weiter [gegen Mittag] unten war [das] ein großes Thal[, welches] von Abend gegen Morgen [ging, breiter als alle, welche Witiko in seiner Wanderung [gegen] nach Mittag bisher überschritten hatte. An dem mittäglichen Rande des Thales stand das] [größte und höchste Waldband, jenseits] und im Mittage des Thales stand eine große Waldwand, jenseits dessen die Gegend war, welche Witiko vor einem und einem halben Jahre durchwandert hatte, ehe er bei dem kleinen Orte Friedberg den Waldkamm nach Böhmen hinein überstiegen hatte. Wenn Sommer gewesen wäre, so hätte Witiko die [Schlangewindungen der] Moldau in dem Thale sehen können, jetzt aber war ihr Wasser zugefroren, und über alles war die weiße Hülle des Schnees gedekt.

Der Ort hieß der obere Plan. Er war vor Alters entstanden, und da das Christentum eingeführt worden war, war die Kirche hinzu gekommen. Im Thale der Moldau waren Wiesen und Felder, sonst war überall Wald.

Witiko ritt an dem abgeflachten Hügel vorüber, [dessen Kreuz auf seinen Armen eine Schneedeke trug,] kam an der Einfriedungsmauer der Kirche vorbei, und ritt zwischen den Häusern hinunter. Gegen das Ende derselben lag ein steinernes Häuschen, welches in der Richtung gegen Morgen ein wenig von den andern entfernt war.