Witiko

H94, S. 96b


Otto des Sohnes des schönen Otto, der ein Bruder des Königs Wratislaw gewesen ist. Als sich [sein Vater] der schwarze Otto gegen meinen ruhmvollen Vorgänger Sobeslaw empört, und die Deutschen in das Land gerufen hatte, und als er bei Chlumec geschlagen und getödtet worden war, floh dieser [Otto] sein Sohn Otto nach Rußland, und ist in der Dauer der Herrschaft Sobeslaw nicht mehr zurük gekommen. [Tretet vor ihn, und s]Sagt ihm: Wladislaw der Herzog der Länder Böhmen und Mähren läßt dir seinen Gruß entbiehten, und läßt dir sagen: Das Herzogthum von Olmüz ist bei deinem Großvater Otto gewesen, es ist bei deinem Vater Otto gewesen, und wird bei dir dem dritten Otto [bleiben] sein. Folge uns und gehe zu dem Herzoge Wladislaw, daß er dir das Land übergebe. Die Briefe, welche ihr dem Manne reichen sollet, werden [vorbereitet] verfertiget werden. Indessen wählet eure Begleiter, und richtet eure [Nothwendigkeiten] Dinge in Ordnung."

Die drei Männer versprachen es, und verließen das Gemach.

Darauf sandte der Herzog Boten an die Herren Bogdan Sezima und Zwest.

Als sie gekommen waren, sprach er: "[Bereitet euch vor] Seid gebeten, ihr Männer, [und reitet] nach Mähren in die Stadt Znaim [in Mähren] zu reiten. Dort ist bei dem Herzoge Konrad der erstgeborne Sohn des verstorbenen Herzoges Sobeslaw Namens Wladislaw. Sprecht zu ihm: Wladislaw der Herzog von Böhmen und Mähren läßt dir in Liebe und Freundschaft sagen, da du auf seine erste Botschaft, die dich nach Böhmen eingeladen hat, geantwortet hast, daß du sehr gerne kommen werdest, so bittet er dich, du mögest das Geleite dieser Männer nach Prag nicht verschmähen, daß er dir wie ein Bruder sei, daß er dir gebe, was dein Rang und dein Herkommen heischt, und daß du nach Gefallen seine Umgebung verherrlichest. Wenn du mit seinen Männern nicht zu ihm kömmst, so wird er mit Leid sehen, daß du gegen ihn feindlich gesinnt bist. Macht eure Vorbereitung, und empfangt dann, was an ihn wird geschrieben werden."

Er entließ sie, und sie entfernten sich.

Da die Herren Jurik Bohuslaw und Zdeslaw ein geziemendes Gefolge aus ihren Freunden und aus ihren Anhängern ausgelesen, und als sie sich mit Kleidern Waffen und Schmuk versehen hatten, wurden die Schriften an Otto in die Hand Juriks gelegt, und sie ritten dann gegen Morgen dem Reiche Rußland zu.

Und als auch die drei andern Männer ihre Begleitung ihre Waffen und ihre Anzüge in Ordnung gebracht hatten, wurde der Brief an Wla-