Witiko

H84, S. 87


lezten Ruhestätte [auf dem Wysehrad, wo], in der er an der Seite seines Vaters Wratislaw und seiner Mutter Swatawa nieder gelegt wurde.

[Witiko wohnte allem bei, und sah noch im Schnee Reste von Tannenzweigen aus der Feier der Stuhlbesteigung und die Szenen, wo sich das Volk getummelt hatte, die ausgeworfenen Geldstüke zu haschen.] W. sah in dem Schnee, über welchen der Zug ging noch Tannenzweige von der Feier der Stuhlbesteigung und Spuren, wo das Volk nach den ausgeworfenen Münzen gehascht hatte<.>

[Als] Da die Feierlichkeiten [der Erhebung Wladislaws und der Bestattung Sobeslaws vorüber] aus waren, wurden drei Botschaften abgesendet.

Die erste ging an die verwittwete Herzogin Adelheid, um ihr [eine Trost- und] einen Trostgruß und eine Beileidsbezeugung der Herzogs zu überbringen.

Die zweite ging an den ältesten Sohn Sobeslaws Wladislaw nach Mähren, daß er nach Böhmen kommen möge, er werde freundlich und in Treuen empfangen werden, und da eine [reiche] reichliche Versorgung [in Böhmen] erhalten.

Die dritte, [welche] aus den [hervorragendste] besten Männern des Landes [xxx] ging auf die Burg des Kahlengebirges zu dem Markgrafen Leopold von Österreich, um von ihm [die Hand] seine[r] Schwester Gertrud als Gemalin für den böhmischen Herzog zu [erbitten.] verlangen. Sie war in ihrem schönsten Schmuke, und hatte einen Zug von Maulthieren mit Gewändern Kleinodien und Golde mit.

Die [vielen] Menschen, welche [diese Tage] der Hornung nach Prag geführt hatte[n], fingen nun an, sich [nach und nach in] zu zerstreuen, und in ihre Heimath [zu begeben.] zurük zu kehren. Die Vornehmsten blieben in Prag [zurük.] so auch Nacerat [blieb auch da. Auf], der aber auf seinen Burgen [hatte er] Freudenmale anstellen, und [xxx] große Geschenke hatte austheilen lassen.

Witiko wurde jezt zu dem Herzoge entboten. Er traf ihn auf dem Wysehrad in einem Gemache in dunkelbraunem Gewande auf einem hölzernen Stuhle an einem hölzernen Tische sizend. Seine Freunde saßen auf gleichen Stühlen in prächtigen Gewändern um ihn herum. Witiko [erhielt] wurde auch ein[en] Siz[.] gereicht.

["Siehst du," sagte der Herzog zu ihm, "es] Als er sich auf demselben nieder gelassen hatte, sagte der Herzog: "Siehst du, es ist wahr geworden, was mir der Schalk eingegeben hat."

"Es wird [wohl] recht bald zu Tage kommen, wenn ich Unrecht hatte, da ich das Wort Schalk sagte," entgegnete Witiko.

"Du hattest nicht Unrecht," sagte der Herzog, "ich wußte damals, daß vielleicht die Wahl mich treffen könnte, wenn der Herzog zu frühzeitig stürbe."

"Und [mußtest du der Wahl folgen,]1 warst du von jeher gesonnen, der Wahl zu folgen[?"], hoher Herr?" fragte Witiko.

"Ich [war nicht bei dem Rathe," antwortete der Herzog, "aber ich habe dir ja gesagt, daß wir]2 habe dir ja bei Chynow gesagt," antwortete der Herzog, "daß ich nie im Rathe war, aber daß wir erfüllen werden, was die Alten gestiftet haben. Witiko, mein verstorbener Oheim hat einen Blik auf dich gerichtet, ich will desgleichen thun."

"Ich bitte dich, lasse mich [in dieser] vor einer späteren Zeit meine Wege gehen," antwortete Witiko.

"Der verstorbene Herzog hat seinem Sohne befohlen, daß er mir gehorche," sagte Wladislaw.

"Er muß dir gehorchen, weil er sonst [ist er] ein Empörer ist," entgegnete Witiko, "aber mir hat der Herzog nichts befohlen."

"Also hältst du mich für einen schlimmen Fürsten, dem du, wie du [einmal] damals sagtest, nicht dienen magst?" fragte der Herzog.

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